Wellingtonia (Riesenmammutbaum)

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BESTEHENDES GEBÄUDE




Dorf  
1900 -

Eine rund 120-jährige Wellingtonia an der Bahnhofstrasse in Altdorf (Foto: Rolf Gisler, 2025).

Die Wellingtonia (Sequoiadendron giganteum) wird auch Riesenmammutbaum genannt. Sie war ursprüngllich an den Westhängen der Sierra Nevada in Kalifornien in Höhenlagen zwischen 1350 und 2500 Meter beheimatet. Mit einem Alter von etwa 3200 Jahren zählt dort der «President» genannte Baum zu den ältesten lebenden Riesenmammutbäumen.
Im Englischen werden als «redwood» auch andere Arten bezeichnet. Der Riesenmammutbaum ist ein immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 95 Meter und einen Stammumfang von über 34 Meter an der sehr weit ausladenden Basis erreichen kann. Der Baum bildet eine hohe, schmal kegelförmige Krone aus, wobei die Stämme in hohem Alter auf bis zu 50 Meter Länge astfrei sein können.
Ausserhalb seiner heutigen Heimat ist der Riesenmammutbaum durch Pflanzung weltweit verbreitet. In West- und Mitteleuropa wird er seit Mitte des 19. Jahrhunderts als weitgehend winterharter Parkbaum angebaut. In Altdorf wurden um 1900 Mammutbäume angepflanzt. Viele mussten seither aus Sicherheitsgründen gefällt werden.



Standorte von Mammutbäumen (nicht vollzählig) in Altdorf, um 1920.



Fällung einer Wellingtonia an der Spitalstrasse in Altdorf, 1960 (StAUR Slg Bilddokumente 111.13-BI-44853; 111.13-BI-44837).

 
EREIGNISSE IM DETAIL

1976  - Mittwoch, 4. Februar 1976
Zwei Wellingtonias ohne Bewilligung gefällt



Der Altdorfer Geschäftsmann Gustav Schuler lässt frühmorgens in einer Blitzaktion am 4. Februar auf seiner Liegenschaft Kesselbach eine Zweiergruppe Wellingtonias fällen. Die Bäume sind im Schutzinventar aufgeführt, weil sie Altdorfs Dorfbild entscheidend prägen. Doch auf der andern Seite stehen sie einem geplanten, aber nicht bewilligten Bauvorhaben im Wege.

Fryberg Stefan, Srube Zeiten, S. 179; Foto: StAUR Slg Bilddokumente 111.18-BI-1206.

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1981  - Samstag, 21. März 1981
Fällen eines Baumes am Tag des Waldes
In Altdorrf wird am Tag des Waldes die Wellingtonia im Feldli gefällt. Sie muss der neuen Sportanlage weichen. In einem Flugblatt wird der Protest gegen die Baumfällaktion mit Texten des Schriftstellers Peter Handke geäussert.



«Man schliesst die Augen, macht sie wieder auf
und glaubt, es müsse sich inzwischen alles ver-
ändert haben.»

«Man schliesst die Augen und glaubt, es müsse
sich inzwischen alles so verändern, dass man
die Augen wieder aufmachen kann.»

«Man schliesst die Augen, damit sich inzwi-
schen alles verändern kann, aber dann ist es zu
spät, die Augen wieder aufzumachen.»

www.urikon.ch

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2021  - Freitag, 24. September 2021
Aufwendige Aktion für eine Wellingtonia
Die Wellingtonia an der Herrengasse 10 in Altdorf mit ihrer stattlichen Höhe und ihrem Umfang wirkt mächtig. Kaum vorstellbar, dass ein Pilz diesem gigantischen Mammutbaum den Todesstoss versetzen würde. Der Baum konnte sich vom Befall nicht erholen. Ein grosser Teil der Äste war bereits dürr geworden, und die herabfallenden Äste bildeten eine Gefahr für Menschen und umliegende Gebäude. Nun wird der Mammutbaum in einer aufwendigen Aktion gefällt. Zwei grosse Kräne und mehrere Container waren dazu nötig. In luftiger Höhe, befestigt und hängend an einem Kletterseil, rückt der Forstarbeiter mit seiner Kettensäge dem Baum von oben nach unten zu Leibe. Als Ersatz für die Wellingtonia wird an der gleichen Stelle eine Eiche gepflanzt.
UW 76, 25.09.2021, S. 36..

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