Postgebäude

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BESTEHENDES GEBÄUDE




Bahnhofstrasse 9  
1904 -

Anfänglich standen vier Projekte zur Diskussion. Das Postgebäude wurde in den Jahren 1902-1904 auf der ehemaligen Landleutenmatte erbaut. Der breitgelagerte neubarocke Baukörper besitzt auf der Dorfseite einen angesetzten runden Treppenhausturm. Die Sockelzone besteht aus Granit, das Erdgeschoss in Haustein und die Obergeschosse in gelbem Sichtbackstein. Im Hauptgiebelfeld befinden sich aufgemalte Früchte, Rollwerk und das Schweizer Wappen. Bekrönungen mit Frauenköpfen an den Mittelfenstern im ersten Obergeschoss. Das Gebäude besass anfänglich einen Dachreiter zur Aufnahme der Telephondrähte. Die Postremise und das Magazin für die Telegraphenverwaltung wurden erneuert. Zwischenzeitlich wurden die Schalter in den Annexbau verlegt. Hinter dem Gebäude befand sich in den ersten Jahren ein kleines Gehege mit Damhirschen.
Literatur: INSA Altdorf, S. 226. Foto: Rolf Gisler-Jauch

 
EREIGNISSE IM DETAIL

1784  - Donnerstag, 16. September 1784
Gesuch um neuen Standort für Schiessen an Fronleichnam
Das Dorf ersucht die Regierung um die Bewilligung, jeweils an Fronleichnam anstatt auf dem Lehn auf der Landleutenmatte schiessen zu dürfen, was abgelehnt wird.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 88.

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1798  - Freitag, 2. März 1798
Ausserordentliche Landsgmeinde beschliesst Hilfeleistung an Bern
Eine ausserordentliche Landsgemeinde unter der Leitung von Landammann Josef Maria Schmid versammelt sich auf der Landleutenmatte zu Altdorf. Sie ordnet die sofortige Mobilmachung der 9. und 10. Rotte samt 30 Ursnern an, um dem Stand Bern Hilfe zu leisten.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 9 f.

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1798  - Sonntag, 4. März 1798
Ausserordentliche Landsgmeinde beschliesst zusätzliches Truppenaufgebot
Zwei Tage später nach der Zusage der Hilfeleistung an Bern trifft sich die Landsgemeinde erneut auf der Landleutematte in Altdorf. Die Nachricht ist eingetroffen, dass die französischen Truppen an mehreren Orten in die Schweiz eingefallen sind. Deswegen werden noch weitere Hilfstruppen begehrt. Es wird somit einmütig befunden und erkannt, dass noch vier weitere Rotten (1te und 2te, 11te und 12te) samt 60 Ursern mobil gemacht und in marschfertigen Stand gesetzt werden sollen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 10.

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1815  - Sonntag, 26. Februar 1815
Grösste Kantonsgemeinde auf der Landleutematte
Auf der Landleutenmatte in Altdorf findet die seit Menschengedenken grösste Kantonsgemeinde statt, an der - betreffs des eidgenössischen Bundes – 4‘000 Personen teilnehmen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 88.

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1835  - Samstag, 28. März 1835
Steine des Alten Zeughauses für den Bau der Flüelerstrasse
Ingenieur Karl Emanuel Müller ersucht um Schleifung des alten Zeughauses auf der Schiesshütte zur Verwendung der Steine für den Ausbau der Flüelerstrasse. Dies wird ihm mit folgenden Auflagen bewilligt: Die Mauer gegen das Eselmätteli soll stehen bleiben, der eingefallene Keller ist auszuebnen, die eisernen Maueranker müssen dem Säckelmeister übergeben werden.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 87.

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1857  - Sonntag, 25. Oktober 1857
Ausserordentliche Landsgemeinde auf der Landleutematte
Auf der Landleutematte findet die ausserordentliche Landsgemeinde zur Wahl eines Nationalrats statt.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 88.

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1859  - Dienstag, 21. Juni 1859
Gemeinderat Altdorf muss das Schiessen am Fronleichnamsfest selbst sorgen
Nach Auflösung des Artilleriekorps, welches das Schiessen am Fronleichnamsfest in Form einer Schiessübung besorgt hat, wird dem Gemeinderat Altdorf angezeigt, dass es ihm überlassen sei, für dieses Schiessen inskünftig selbst zu sorgen, zu welchem Zwecke er jeweils die Kanonen aus dem Zeughaus benützen könne.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 145.

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1868  - Dienstag, 28. Januar 1868
Die Landleutematte in Altdorf geht vom Bezirk an den Kanton
Der engere Bezirksrat erhält die Vollmacht, die Landleutenmatte an Kanton oder Gemeinde abzutreten. Es erfolgt die Übernahme durch den Kanton.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 88.

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1900  - Freitag, 8. Juni 1900
Auf Landleutematte soll Postgebäude zu stehen kommen
Nachdem der Kantonshauptort sich darum bemüht, ein repräsentatives Post-, Telephon- und Telegraphengebäude zu erhalten, wendet sich Gemeindepräsident Dr. med. Karl Gisler an die Regierung mit dem Hinweis auf die hierfür geeignete, zentral gelegene Landleutenmatte. Landammann Gustav Muheim leitet diesen Vorschlag befürwortend an den Bundesrat weiter.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 88.

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1901  - Montag, 29. April 1901
Bund kauft Landleutematte zur Errichtung eines Postgebäudes
Der Kanton Uri verkauft dem Bund 3967,24 m2 beinhaltende Fläche der Landleutenmatte für 39‘672.40. Die Postverwaltung will darauf ein repräsentatives Post-, Telephon- und Telegraphengebäude errichten.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 89.

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1903  - Donnerstag, 1. Januar 1903
Landleutematte im Besitz der Eidgenossenschaft
Mit Neujahr geht die Landleutematte für 39'672.40 in den Besitz der Eidgenossenschaft über. Damit kann mit dem Bau des Post- und Telegraphengebäudes begonnen werden. Insgesamt stehen vier Projekte zur Diskussion. Der vierte Vorschlag "in einfacher Bauart, aber immerhin hübsch, gefällig und solid" wird zur Ausführung bestimmt. Das neue Postgebäude kann im Jahre 1904 in Betrieb genommen werden.
UW 10.1.1903

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1972  - Montag, 24. Januar 1972
Neues Postgebäude wird in Altdorf eingeweiht
Nach mehrjähriger Bauzeit kann in Altdorf das neue Postgebäude eingeweiht werden.
Fryberg Stefan; Strube Zeiten; S. 171.

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