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Die Tagsatzungen und ihre Gesandten

TAGSATZUNGEN

An den Tagsatzungen berieten die bevollmächtigten Boten (Gesandte) der eidgenössischen Orte gemeinsame Geschäfte. Die Bezeichnung ist abgeleitet von der Wendung "einen Tag setzen" und meint die Vereinbarung eines Termins etwa für Rechtsgeschäfte. Die Versammlungen wurden bis 1848 abgehalten.

TAGSATZUNGSGESANDTE

1475 - 1475
Zumbrunnen Johannes II. (*)

        
1481 - 1481
Zumbrunnen Johannes II. (*)

        
1492 - 1517
Troger Heinrich (*)

        
1498 - 1511
Püntener Johannes II. (*1459)

        
1704 - 1731
Jauch Johann Sebastian (*1674)

        
1763 - 1798
Jauch Josef Stephan (*1724)

        
1772 - 1798
Schmid Karl Franz III. (*1735)

        
1776 - 1803
Müller Jost Anton (*1748)

        
1788 - 1798
Schmid Karl Thaddäus (*1741)

        
1796 - 1000
Schmid Josef Maria (*1740)

        

EREIGNISSE AN TAGSATZUNGEN

1476  / Montag, 4. Dezember 1476  / Luzern
Panner sollen zu Luzern verteilt werden
Landammann Johannes Fries vertritt den Kanton Uri an der Tagsatzung zu Luzern, welche entscheid, dass sämtliche Panner und Fahnen, die zu Grandson erbeutet wurden, nach Luzern zu bringen seien, um sie alsdann unter die Orte zu verteilen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 171.
        
1476  / Samstag, 16. Dezember 1476  /
Urner Landammann mögen Verwundeten gütlich entschädigen
Dem Boten von Uri, Altlandammann Jakob Arnold, wird an der Tagsatzung in Luzern aufgetragen, das Gesuch des Boten von Bern heimzubringen, dass der Ammann Walter In der Gassen denjenigen, welchen er zu Murten verwundet hat, gütlich entschädigen möge.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 125.
        
1482  / Samstag, 22. April 1482  / Mailand
Tagsatzung in Zürich
Uri stellt an der Tagsatzung in Zürich den Antrag, nochmals an das Herzogtum Mailand zu schreiben, dass es die Eidgenossen gemäss dem Kapitulat (Vertrag) zollfrei halten sollen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 19.
        
1492  / Samstag, 2. April 1492  / Luzern
Vergleich zwischen den Wolleb und der Herzogin von Savoyen
Die Tagsatzung in Luzern erstrebt einen Vergleich des Spans (Rechtsstreit) zwischen den Wolleb von Ursern und ihrem Anhang auf der einen und der Herzogin von Savoyen auf der anderen Seite. Die Savoyer sollen den Boten, welche in Genf waren, 200 rheinische Gulden für ihre Mühen und Kosten und der Wolleb-Partei 5'000 rheinische Gulden für ihre Ansprüche bezahlen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 16.
        
1497  / Mittwoch, 17. November 1497  /
Für Heini Wolleb soll Gerichtstag angesetzt werden
Heini Wolleb hat gegen ehrliche Leute in der Eidgenossenschaft Drohungen ausgestossen. An der Tagsatzung in Zürich wird Uri ersucht, einen Rechtstag anzusetzen, den Wolleb zu stellen und den Tag auf nächster Besammlung in Zürich verkünden lassen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 57.
        
1515  / Donnerstag, 29. April 1515  / Dazio Grande (Platifer)
Tagsatzung in Baden
Die Tagsatzung zu Baden entspricht dem Begehren Uris zum Bau einer neuen Strasse beim Platifer sowie dem Gesuch, dort einen neuen Zoll zu nehmen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 20.
        
1528  / Freitag, 22. Juni 1528  /
Redeverbot für lutherische und zwinglische Sekte in Uri
An der Tagsatzung zu Baden meldet der Bote von Uri, dass er von seinen Obern den schriftlichen Befehl erhalten habe, eine eben erlassene Verordnung zu melden. Demnach soll jeder der durch das Urner Gebiet wandelt und von der lutherischen oder zwinglischen Sekte rede und einer Ermahnung des Wirtes oder anderer zu schweigen nicht gehorche, soll gefangen gesetzt und der Obrigkeit übergeben werden. Die Orte werden aufgefordert, seine Angehörigen zu warnen und über die Massnahme zu verständigen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 30.
        
1534  / Samstag, 14. April 1534  / Baden
Ausweisung von Landstreichern, Heiden und Bettler
Die Tagsatzung in Baden verordnet, dass Landstreicher, Heiden und Bettler, welche die armen Leute brennen, schädigen und zwingen, ihnen etwas zu geben, aus dem Land gewiesen werden sollen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 18.
        
1535  / Samstag, 8. Juni 1535  / Baden
Tagsatzung legt Preise für Wirte fest
Da die Wirte und "Ihresgleichen", ungeachtet der eingetretenen "Wohlfeile" (Preiswert), die "Mähler" und anderes immer noch zu den gleichen Preisen geben wie während der Teurung und der gemeine Mann dadurch benachteiligt wird, legt die Tagsatzung die diesbezüglichen Preise fest. Den Wirten in Baden und allen Gemeinen Herrschaften werden von der Tagsatzung folgende Preise befohlen: Ein Mahl soll nur 5 Schilling, ein Schlaftrunk, Morgen- sowie Abendbrot 2,5 Schilling, ein Vierling "Haber" (Hafer) 2 Schilling sowie eine Stallmiete für Tag und Nacht 1 Batzen kosten.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 28.
        
1562  / Donnerstag, 7. Juni 1562  / Baden
Ehrenfenster für das Schützenhaus
Die Mehrheit der Tagsatzung in Baden stimmt dem Antrag von Uri zu, dass jeder Ort ein Fenster mit seinem Ehrenwappen für sein neues Schützenehaus schenken solle.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 28.
        
1579  / Donnerstag, 15. November 1579  /
Landammann ersucht um Wappenschenkung für Haus
An der Tagsatzung zu Baden ersucht Landammann Johannes Zumbrunnen im Namen des Gedeon Stricker — nachheriger Landammann — um Fenster mit dem Ehrenwappen der Orte in sein neues, schönes Haus zu Altdorf.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 57.
        
1581  / Donnerstag, 4. Juni 1581  /
Fenster mit Ehrenwappem für das Frauenkloster
Landammann Jost Dietrich Schmid stellt den Antrag, dass jeder Ort ein Fenster mit seinem Ehrenwappen für das von seinen Obern erbaute Frauenkloster schenkt.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 27.
        
1585  / Sonntag, 13. Januar 1585  /
Uri soll Massnahmen gegen die Pest vorschlagen
An der Tagsatzung in Zug wird Uri beauftragt, hinsichtlich der Kommissäre für die Pestilenz mit dem Ambassador Pompejus della Croce eine Verordnung zu entwerfen, welche in den nächsten Tag vorgelegt werden soll.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 3.
        
1610  / Freitag, 15. Oktober 1610  / Baden
Fenster und Wappen für die Wirtschaft zum Ochsen
An der Tagsatzung zu Baden wird das Gesuch um Fenster und Wappen in die Wirtschaft zum Ochsen in Altdorf vorgebracht und in den Abschied genommen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 52.
        
1618  / Dienstag, 23. Januar 1618  /
Klage wegen ungebührlicher Behandlung
An der Tagsatzung in Luzern führt Josef Maximilian Moor Klage an gegen die in Flüelen ungebührliche Behandlung des königlichen Rates Lopez durch Landestatthalter Johann Heinrich Zumbrunnen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 5.
        
1619  / Sonntag, 30. Juni 1619  / Baden
Uri ersucht Tagsatzung um Fenster und Wappen
Uri bittet die Tagsatzung in Baden um Fenster und Wappen für das "erneuerte Schützenhaus" und die Wirtshäuser von Martin Trosy und Barholomäus Gering.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 32.
        
1699  / Donnerstag, 7. Mai 1699  / Turin
Empfehlung für bessere Bekleidung der Garde in Turin
An der Tagsatzung zu Luzern werden dem alt Landammann und Gardehauptmann Schmid die Bemühungen zugunsten der Garde in Turin vedankt und ihm die Wahrnehmung der Freiheiten dieses Korps und die Sorge für bessere Bekleidung und Besoldung neuerdings anempfohlen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 22.
        
1720  / Montag, 1. Juli 1720  / Frauenfeld
Viehtrieb über den Gotthard ist nur für den Markt in Lugano erlaubt
An der Tagsatzung in Frauenfeld berichtet Luzern, dass es wegen des schädlichen Nachtriebes des Viehs nach Süden mit Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug eine Übereinkunft getroffen habe, wonach ausserhalb der gewohnten Zeit des Lauiser Marktes (Lugano) es den eidgenössischen und deutschen Angehörigen verboten ist, Vieh über den Gotthard zu treiben.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 32.
        
1797  / Mittwoch, 27. Dezember 1797  / Aarau
Tagsatzung zur Abwendung der französischen Bedrohung
An einer gemeineidgenössischen Tagsatzung in Aarau, die bis zum 31. Januar dauert, will man die Massnahmen zur Abwendung der immer stärkeren französischen Bedrohung beraten. Die Wirkung ist genau das Gegenteil von dem, was man beabsichtigt. Aus der erhofften Demonstration der Einheit und Entschlossenheit wird eine öffentliche Kundgebung der Zerrissenheit und Ohnmacht des schweizerischen Staatenbundes. Uris Abgesandte an der Tagsatzung sind die Altlandammänner Karl Franz Schmid und Karl Thaddäus Schmid.
Arnold, Helvetik, S. 19.
        
1798  / Donnerstag, 25. Januar 1798  / Aarau
Beschwörung der Bünde an der Tagsatzung
Die theatralische Beschwörung der Bünde an der gemeineidgenössischen Tagsatzung ist die letzte amtliche Handlung der alten Eidgenossenschaft. Es ist der missglückte Versuch, dem Ausland die nicht mehr vorhandene Einigkeit und Aktionsfähigkeit der Schweiz vorzutäuschen.
Arnold, Helvetik, S. 19.
        

 
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / letzte Aktualisierung: 8.1.2019