Die Urner Kantonalbank
Anfang des 20. Jahrhundert kam die Ersparniskasse Uri in Schwierigkeiten. Im Februar 1903 wurde der Buchhalter der Ersparniskasse Uri wegen Unterschlagung zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Der finanzielle Verlust der Bank wurde durch den Reservefonds ausgebucht und das Geldinstitut erholte sich von diesem Schock. Der Glaube an die Wunder wirkende Industrie liess die Verantwortlichen jedoch immer mehr in neue Betriebe investieren. Die Kasse beteiligte sich - ohne gesetzliche Grundlage - an der im Bau befindlichen Schöllenenbahn. Der Kanton Uri kam somit - als Folge der Staatsgarantie - über Nacht zu einer Staatsbahn. Mit diesem finanziellen Engagement setzte sich die Ersparniskasse der Gefahr schwerer Rückschläge aus. Die Überprüfung der Finanzlage zeigte eine Katastrophe, obwohl die Bank für 1913 noch einen Reingewinn ausweisen und der Staatskasse gar 45’000 Franken zusprechen konnte. Das Komitee des Verbandes der schweizerischen Kantonalbanken bot mit einem Überbrückungskredit von vier Millionen Franken seine Hilfe an, während die Nationalbank eine Million zur Überwindung der Liquiditätskrise bevorschusste. Der Direktor wurde sofort im Amte suspendiert. Der Verwaltungsrat der Ersparniskasse erklärte in corpore seinen Rücktritt.
Der Erste Weltkrieg war bereits entbrannt, als der Regierungsrat Wilhelm Kesselbach zum neuen Präsidenten der Ersparniskasse ernannte. Eine landrätliche Kommission unter dem Vorsitz von Ernst Zahn aus Göschenen wurde mit einer Untersuchung des Falles betraut. Die erste Bilanz vom Sommer 1914 bestätigte sich: die Spinnerei Schappe und Cordonett, die Draht- und Gummifabrik, die Glashütte Olten, die Lichtbühne AG Zürich, die Schöllenenbahn sowie verschiedene Urner Hotelbetriebe hatten der Ersparniskasse Uri den Ruin gebracht. Die verängstigte Kundschaft begann ihre Guthaben zurückzuziehen, obwohl diese Staatsgarantien besassen. Die Liquiditätsprobleme verschärften sich. Umgehend wurde auf eine Neuorganisation des Bankbetriebes sowie die Umwandlung in eine Kantonalbank hingearbeitet.
Im Dezember wurde Josef Werdenberg zum neuen Bankdirektor gewählt. Gestützt auf die staatliche Garantieverpflichtung wurden die dubiosen Schuldposten liquidiert. Diese betrugen total 6,340 Millionen Franken und machten rund einen Viertel der damaligen Bilanzsumme aus. Diesem Betrag standen lediglich 423’000 Franken als Reserve gegenüber.
Der Bankkrach hatte ein politisches Nachspiel. Für die Landsgemeinde 1915 war ein Volksbegehren traktandiert, das die Absetzung der Regierung forderte. Es kam jedoch nicht so weit. Zwei mitverantwortliche Regierungsräte traten zurück, ein zusätzlicher aus gesundheitlichen Gründen. Martin Gamma, der Redaktor der «Gotthard-Post», seit ein paar Monaten erster liberaler Nationalrat, wurde auch zum Regierungsrat und Landammann gewählt. Die Landsgemeinde nahm zudem zwei Volksbegehren an: Unbestritten war die Umwandlung der Ersparniskasse in eine Kantonalbank. Sowohl die erforderliche Revision der Kantonsverfassung wie auch das Gesetz über die Kantonalbank nahmen die Hürde mit einem überzeugenden Händemehr.
Der Neubeginn konnte erfolgen. Die Bundesversammlung erklärte sich einstimmig bereit, das Darlehen des Verbandes schweizerischer Kantonalbanken in eine Anleihe von 5 Millionen Franken umzuwandeln. Die Verzinsung und Tilgung des Darlehens hatten in der Weise zu erfolgen, dass der Kanton dem Bund jährlich 200’000 Franken zu bezahlen hatte. Davon wurde ein Zins von 3 Prozent abgezogen, während der Rest zur Tilgung verwendet wurde. Die Urner quittierten diese noble Geste mit der Annahme eines neuen Steuergesetzes. Die Urner Kantonalbank nahm ihren Betrieb auf.
(Weitere Angaben folgen)
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STANDORTE DER BANKGEBÄUDE
1915
-
1989
Urner Kantonalbank (ehemaliger Hauptsitz)
Tellsgasse 1
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Einzelansicht
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1989
-
Urner Kantonalbank (ehemaliger Hauptsitz)
Bahnhofstrasse 1
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Einzelansicht
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URNER KANTONALBANK - FILIALEN
Urner Kantonalbank Andermatt, Filiale
Gotthardstrasse 43
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Detailansicht
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Urner Kantonalbank Bürglen, Filiale
Klausenstrasse 138
>
Detailansicht
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Urner Kantonalbank Erstfeld, Filiale
Gotthardstrasse 121
>
Detailansicht
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Urner Kantonalbank Flüelen, Filiale
Gotthardstrasse 1
>
Detailansicht
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Urner Kantonalbank Schattdorf, Filiale
Agentur Schattdorf
>
Detailansicht
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Urner Kantonalbank Sisikon, Filiale
Bahnhofstrasse 8
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Detailansicht
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Urner Kantonalbank Wassen, Filiale
Gotthardstrasse
>
Detailansicht
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VOLKABSTIMMUNGEN ZUR URNER KANTONALBANK
Datum | | Titel | | E/K | | UR | | CH |
07.05.1950 | | Gesetz über die Urner Kantonalbank | | K | | Ja | | - |
19.05.1968 | | Gesetz über die Urner Kantonalbank (UKB) | | K | | Ja | | - |
02.12.2001 | | Änderung der Kantonsverfassung (betreffend Urner Kantonalbank) | | K | | Ja | | - |
02.12.2001 | | Gesetzt über die Urner Kantonalbank (UKBG) | | K | | Ja | | - |
28.09.2014 | | Änderung des Gesetzes über die Urner Kantonalbank | | K | | Ja | | - |
EHEMALIGE KANTONALE GESETZESBESTIMMUNGEN
Sonntag, 2. Mai 1915
Gesetz über die Urner Kantonalbank
LB UR Bd 07 (1910-1915) S. 345-358
Link:
Gesetzestext
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Sonntag, 4. Mai 1924
Abänderung des Gesetzes über die Urner Kantonalbank
LB UR Bd 09 (1922-1929) S. 092-096
Link:
Gesetzestext
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GESETZESBESTIMMUNGEN
Sonntag, 2. Mai 1915
Gesetz über die Urner Kantonalbank
LB UR Bd 07 (1910-1915) S. 345-358
Link:
Gesetzestext
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Sonntag, 4. Mai 1924
Abänderung des Gesetzes über die Urner Kantonalbank
LB UR Bd 09 (1922-1929) S. 092-096
Link:
Gesetzestext
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DER DIREKTOR DER URNER KANTONALBANK
Bugnon Christoph (1964),
seit:
Sonntag, 1. Januar 2017
Alter Wahl als Direktor:
52.5
Jahre Amztszeit als Direktor:
7.9
Jahre
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EHEMALIGE DIREKTOREN DER URNER KANTONALBANKK
Amtszeit | | Name / Vorname (Jahrgang) | | Alter Wahl | | Amtsdauer |
1915 - 1918 | | Werdenberg Josef (1877) | | 37.9 | | 3.6 |
1919 - 1925 | | Huber-Gisler Adolf (1865) | | 53.7 | | 6.4 |
1925 - 1948 | | Püntener-Kissling Anton (1880) | | 44.9 | | 23.0 |
1948 - 1954 | | Müller-Muther Alois (1882) | | 66.5 | | 5.4 |
1954 - 1974 | | Püntener August (1908) | | 46.0 | | 20.0 |
1974 - 1982 | | Stadler-Walker Franz (1919) | | 55.0 | | 8.0 |
1982 - 1990 | | Indergand Erwin (1926) | | 55.7 | | 8.0 |
1990 - 2010 | | Zgraggen Peter (1948) | | 41.9 | | 19.9 |
2010 - 2016 | | Traxel Urs (1959) | | 51.0 | | 6.6 |
DER PRÄSIDENT DES BANKRATS DER UKB
Sommer Heini (1958), Altdorf
seit:
Mittwoch, 1. Juni 2016
Alter Wahl als Direktor:
58.0
Jahre Amztszeit als Direktor:
8.5
Jahre
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EHEMALIGE PRÄSIDENTEN DES BANKRATES DER UKB
Amtszeit | | Name / Vorname (Jahrgang) | | Alter Wahl | | Amtsdauer |
1915 - 1919 | | Kesselbach Wilhelm (1868) | | 47.0 | | 4.2 |
1920 - 1931 | | Muheim Franz (1861) | | 58.5 | | 11.1 |
1931 - 1938 | | Gamma-Graff Anton (1872) | | 58.9 | | 6.9 |
1938 - 1940 | | Meyer Isidor (1861) | | 77.4 | | 2.0 |
1940 - 1954 | | Muheim-Kesselbach Karl (1887) | | 53.2 | | 13.7 |
1954 - 1964 | | Gisler-Gisler Karl Ludwig (1884) | | 69.8 | | 10.0 |
1964 - 1974 | | Muheim Franz (1923) | | 41.4 | | 10.0 |
1974 - 1982 | | Gisler-Canonica Carl (1915) | | 58.7 | | 8.0 |
1982 - 2000 | | Ziegler Oswald (1933) | | 49.0 | | 18.0 |
2000 - 2016 | | Stadler Hans-Ruedi (1953) | | 46.9 | | 16.0 |
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BESTEHENDE BANKEN IN URI
EHEMALIGE BANKEN IN URI
ÖFFENTLICHE FINANZEN
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