Haus Karl Leonhard Müller

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BESTEHENDES GEBÄUDE




Herrengasse 6  
1575 -

Den ältesten Beleg für die Existenz eines Hauses bietet das Türgestell des Hauseingangs aus dem 3. Viertel des 16. Jh. An das Areal dieser Liegenschaft grenzt rückseitig das Gebäude der so genannten Spitalmühle (Vogelsanggasse 5). Im 17. Jh. gehörten Herrensitz und Mühle zusammen. Erster bekannter Eigentümer war Dr. med. Heinrich zum Brunnen (Landammann, 1575-1648). Als Stifter der Zum-Brunnen-Pfründe errichtete er die ständige Pfrundbehausung für den Kaplan im Mühlenbau. Hernach ging das Anwesen an die Kinder des einzigen Erben, Hauptmann Joh. Anton zum Brunnen (+ 1645). Es wurde von dessen Tochter Maria Magdalena und ihrem Mann Joh. Karl Schmid von Bellikon übernommen, der um 1684 als Eigentümer belegt ist.
Das Haus steht direkt an der Strasse, der es die Giebelseite mit vier Fensterachsen zuwendet. Die Traufseiten haben fünf Fensterachsen, die dorfseitige mit Haupteingang in der Mitte: spätgotisches Türgericht. An der nordseitigen Trauffront Hochrechtecktür mit gefasten Sandsteingewänden. An der Rückfront am nordseitigen Eck Abortturm. Hofeinfahrt mit Mauerpfosten, Gittertor von Wappen Müller-Muheim bekrönt.

1709: sein Sohn Franz Florian belastet das Anwesen mit einer Gült, die sowohl Herrenhaus wie Mühle betrifft.
1730: die Erben verkaufen Wohnhaus und Umgelände an Karl Joseph Bessler von Wattingen und dessen Gemahlin Maria Anna Xaveria Bessler, Tochter des Brigadiers. Die Mühle verbleibt im Besitz der zwei ledigen Töchter Franz Florians.
Um 1765: Nach dem Ableben von Maria Anna Xaveria Bessler, in 2. Ehe verheiratet mit Hauptmann Joseph Martin Stricker, erwirbt den Sitz Carl Franz Schmid von Ury-Furrer (1734-1803), Zeugherr und Landammann, Vater des Geschichtsschreibers Franz Vinzenz Schmid.



1785: Das Haus steht an der Strasse, mit Giebel und mit vier Fensterachsen, wie heute bestehend. Auch das Hofeinfahrtstor befindet sich an jetziger Stelle.
1799: Vom Dorfbrand wird das Haus schwer betroffen, bloss die Mauern blieben stehen.
1812: Landammann Carl Martin Müller kauft von den Erben Schmids den Hausplatz, Garten und Zubehör. Wiederherstellung des Hauses. Es wird Wohnsitz von Müllers Sohn Karl Leonhard Müller-Muheim (1802-1879, Handelsmann, Geschichtsforscher). Übernahme der Liegenschaft durch Sohn Karl Rudolf Müller-Muheim (1835-1905, Regierungsrat).

Literatur: Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.II S. 129-131; Bildnachweis: Carl Aloys Triner, Umrissradierung (1785), in: HNBl UR 1899, Beilage; Foto: Rolf Gisler-Jauch..

 

Die Bürgerhäuser der Herrengasse

- Das Haus im Eselsmätteli
- Das Haus Martin Gamma
- Das Haus Karl Leonhard Müller
- Das Haus Oberst Epp (Crivellihaus)
- Das Haus Vinzenz Müller
- Das Obere Besslerhaus
                

EREIGNISSE IM DETAIL

1812  - Donnerstag, 9. Januar 1812
Kauf und Wiederherstellung des Hauses an der Herrengasse
Landammann Carl Martin Müller kauft von den Erben Schmids den Hausplatz, Garten und Zubehör an der Herrengasse um 60 Dublonen. Er stellt das Haus wieder her.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.II S. 130.

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