Klosterkirche Allerheiligen
Kulturkloster

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BESTEHENDES GEBÄUDE




Kapuzinerhügel  
1582 -

Die Kirche hat Mauern von genügender Stärke, das Kirchenschiff ist etwa 46 oder 48 Fuss lang und 34 Fuss breit, eine Angabe, die den heutigen Ausmassen 13,40 x 9,50 m entspricht. Das Schiff hat kein Gewölbe. In diesem Langhaus stehen die 1670 errichteten Seitenaltäre mit Bildern der Verkündigung und der Geburt Christi, neben ihnen je ein Beichtstuhl. Dem Langhaus ist am Ende der südlichen Längsseite, ausserhalb der Kirchenmauer, eine grosse Franziskuskapelle angebaut. Sie ist mit der Kirche durch eine grosse Öffnung verbunden.
Ihr Altar mit Franziskusgemälde ist nach italienischem Vorbild nicht geostet, sondern an der südlichen Aussenwand situiert - ostseits befinden sich eine Verbindungstür zum Sakristeigang sowie zwei der vier Beichtstühle der Kapelle. Vom Langhaus führen acht Stufen zum stark erhöhten Chor. Die Ausmasse des Chors (ca. 18 Schuh breit und ca. 19 Schuh lang) scheinen mit den heutigen übereinzustimmen (5,30 x 5,30m). Der Chor ist gewölbt. Der Altar besitzt ein Gemälde der seligen Jungfrau «Maria Gloriosa», eine schwebende Maria in der Glorie, aus dem Themenkreis von Himmelfahrt oder Krönung. Der Altar besitzt einen schönen, vergoldeten Tabernakel.
Der Brand von 1799 zerstörte die gesamte Innenausstattung. Bestehen blieben die Mauern. Wiederherstellungsbeginn im Frühjahr 1804. Wie beim Kloster beschränkten sich die Maurerarbeiten weitgehend auf Reparaturmassnahmen.
Bei der Wiederherstellung von 1804/1806 hatten die Mittel für die künstlerische Ausgestaltung von Kirchenschiff und Altarraum sowie für die Instandstellung der Totenkapelle gefehlt. Diese Aufgaben konnten erst im späten 19. Jahrhundert nachgeholt werden. Die Kosten konnten aus gesammelten Geldern bestreiten. Für die Gesamtausstattung wie für die figürliche und dekorative Wand- und Deckenmalerei skizzierte Prof. Josef Gisler, Altdorf (nachmals P. Mauritius Gisler, Kloster Beuron), Entwürfe, die in modifizierter Form umgesetzt wurden. Die Figuren gestaltete Kunstmaler Josef Troxler, Luzern, die Dekorationsmalereien Karl Renner und Gehilfe, Altdorf, der auch die sonstigen Malerarbeiten übernahm.
1958 begannen die Renovationsarbeiten. Das Konzept sah grösstmögliche Schlichtheit vor: weiss getünchte Wände, anstelle der Gipsdecke in Schiff und Kapelle Holzdecken, als Bodenbelag in diesen beiden Räumen Embracher Klosterplatten, im Chor graue Platten aus Rooterberger-Sandstein, auch die Chorstufen aus diesem Material. Die bisherige steile Treppenführung wurde aufgegeben, der Anstieg durch eingeschobene Absätze gemildert. Die figürliche Ausschmückung wurde auf graue Reliefs beschränkt. Für sie legte man folgendes Programm fest: an der Chorwand der verklärte Christus, umgeben von einer Auswahl von mit Altdorf verbundenen Heiligen (stellvertretend für alle Heiligen), Carl Borromäus, Niklaus von Myra (gegen Steinschlag), Bruder Klaus, Fidelis von Sigmaringen, Elisabeth von Thüringen (Patronin der Terziaren) und Agatha. An den Seitenaltären Maria Himmelfahrt beziehungsweise Antonius von Padua mit einem Hilfsbedürftigen. An der Schiffsnordwand ein Kreuzweg als fortlaufender Fries. Die Gestaltung wurde Bildhauer August Blaesi, Luzern, übertragen, der sie 1958-1960 in Gusstechnik (Englischer Zement mit grauer Farbbeigabe) ausführte. Grauer Sandstein wurde auch für die Altartische gewählt.

1582: Franz Sermund aus Bormio, der damals in Altdorf zahlreiche Glocken giesst, fertigt auch eine solche für das Kapuzinerkloster an.
1584: Während der Abwesenheit Rolls übernimmt Oberst Sebastian Tanner das Amt des Bauherrn für den Bau der Klosterkirche. Diese Funktion hat er kurz zuvor für das Kloster Seedorf ausgeübt.
Die Kirche steht im Juli zur Weihe bereit, die Kardinal Karl Borromäus († Ende 1584) vornehmen will. Wegen erneutem Pestausbruch muss sie verschoben werden.
1585: Einweihung der Kirche.
1670: Errichtung zweier Seitenaltäre im Kirchenschiff. Den evangelienseitigen (gegen das Kloster) mit dem Gemälde der Verkündigung, stiftet Pannerherr Joh. Carl Emanuel Bessler, den epistelseitigen Altar mit dem Gemälde der Geburt Christi, stiftet Hauptmann Troger.
1712: Im Zusammenhang mit der Kanonisation des Felix von Cantalice, wird die Franziskuskapelle in Felixkapelle umbenannt, der Altar mit einem Gemälde dieses Kapuziners geschmückt.
1799: Beim Dorfbrand wird die gesamte Innenausstattung zerstört. Bestehen bleiben die Mauern.
1804: Die Wiederherstellung der Klosterkirche beginnt.
1805: bei Glockengiesser Samuel Sutermeister, Zofingen, wird ein neues Glöcklein von 186 Pfund in Auftrag gegeben, als Material stellte man das alte 200-pfündige zur Verfügung.
1806: Einsegnung.
1807: Die Altäre der Klosterkirche werden eingesegnet.
1816: Die Kapuzinerpatres wünschen ihre Glocke mit jener im Beinhaus auszutauschen, was bewilligt wird.
1835: Das sich auch diese Glocke nicht bewährt, erhält die Kapuzinerkirche die Glocke der Hl.-Kreuz-Kapelle Realp.
1882: der Bezirksrat bewilligt den Umguss der Glocke.
1886: Einweihung der renovierten Totenkapelle und des neuen Hochaltars.
1887: neuer Aussenverputz.
1934: beträchtliche Vergrösserung der Sakristei. 1936: wurde an der Westfront das Klostervordach über den Kircheneingang weitergezogen und die über dem Portal angebrachte Ehrentafel für den Klosterstifter zur Seite versetzt.
1944: letzte Bestattung in der Gruft. Projektierung eines Friedhofs. Zunächst war der Vorplatz der Kirche hierfür vorgesehen, man sah wegen Opposition der Bevölkerung davon ab. Anlage im Klostergarten, zwischen Sakristei und Umfassungsmauer an der Kapuzinerstrasse.
1957: Die vielen Heiligen wurden als süsslich empfunden und die reiche Ausschmückung als nicht dem kapuzinischen Schlichtheitsideal entsprechend erachtet wurden, erteilte der Provinzial, P. Sebastian Huber, 1957 P. Karl Peter (Guardian) den Auftrag, betreffs Innenrenovation mit der Korporation Uri, der Gebäudeeigentümerin, Verbindung aufzunehmen. Die Umbaupläne für das Kapuzinerkloster (Architekt Moritz Raeber, Luzern) liegen vor.
1958: Anfang Januar Bildung einer Baukommission aus Mitgliedern von Orden und Korporation.
1958: Beginn der Renovationsarbeiten. Einweihung des Hochaltars.
1959: Renovation der Totenkapelle nach Projekt Moritz Raeber.An der Westwand werden die Namen aller in Altdorf verstorbener Kapuziner angebracht.
1997: Umgestaltungen im inneren Chor, neues Mobilar, im Hinblick auf die neue Aufgabe des Klosters als Haus der Stille.
2009: Die Kapuziner verlassen im Juni ihr Kloster in Altdorf.
2010: Eröffnung des Kulturklosters; Führung durch den Verein der Freunde des Kulturklosters Altdorf.

Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 30 f.; Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 291-305.




Kapuzinerhügel  
2010 -

Nachdem die Kapuziner im Juni 2009 ihr Kloster in Altdorf verlassen haben, wurde ein Jahr später das Kulturkloster eröffnet. Dieses wird durch den Verein der Freunde des Kulturklosters Altdorf geführt. Kloster und Kirche stehen immer noch im Eigentum der Korporation Uri.

EREIGNISSE IM DETAIL

1578  - Mittwoch, 1. Februar 1578
Idee eines Kapuzinerklosters diesseits der Alpen
Vermutlich im Februar 1578 wendet sich auch Walter von Roll an Kardinal Karl Borromäus zwecks Errichtung eines Kapuzinerklosters in seiner Heimat, in Altdorf.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 20.

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1578  - Mittwoch, 1. März 1578
Die Bitte für ein Kapuzinerkloster in Altdorf soll erhöht werden
Ritter Walter von Roll wendet sich mit einer bereits geäusserten Bitte betreffend eines Kapuzinerklosters in Altdorf an Kardinal Karl Borromäus, der sich in der Folge mit dem ganzen Einfluss seiner Persönlichkeit für das Zustandekommen der Gründung einsetzte. Seitens der Altdorfer war man bereit, das Kloster nach dem Willen und den Gebräuchen der Kapuziner zu erbauen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269.

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1578  - Mittwoch, 1. März 1578
Walter von Roll erinnert an die Errichtung eines Kapuzinerklosters in Altdorf
Walter von Roll erinnert Erzbischof Karl Borromäus an seine früher gestellte Bitte betreffend die Errichtung eines Kapuzinerklosters in Altdorf. Karl sendet seinen Kammerdiener Ambros Fornerod mit der Antwort nach Altdorf, der Bittsteller möge sich direkt an die Kapuziner in Mailand wenden, er werde dann persönlich das Anliegen unterstützen.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 20 f.

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1579  - Donnerstag, 8. Februar 1579
Altdorfer Dorfgemeinde stimmt dem Kapuzinerkloster zu
Die Dorfgemeinde und Pfarrherr von Altdorf beschliessen einstimmig, sich mit allen Kräften um die Klostergründung zu bemühen. Für dieses Vorhaben wird ein Ausschuss ernannt, bestehend aus Walter von Roll, Johannes zum Brunnen und Ambros Püntener. Eine Kapuzinerniederlassung über dem Dorf stellt ein zweifaches Bollwerk dar: Durch exemplarisches Leben und Predigttätigkeit stärkt sie die Bevölkerung in Sitte und altem Glauben, durch ihr Gebet schützt sie vor den Bergsturzgefährdungen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269; Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 23.

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1581  - Freitag, 31. Juli 1581
Fünf Kapuziner beziehen die Einsiedelei Allerheiligen
Ende Juli beziehen Pater Franz von Bormio und vier Mitbrüder, alle aus der Mailänder Kapuzinerprovinz, das Häuschen bei Allen Heiligen. Die erhöhte Lage, die angemessene Distanz zum Flecken und die eremitische Tradition des Orts mochten den Kapuzinern zugesprochen haben.
Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269.

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1581  - Sonntag, 1. November 1581
Kapuzinerkloster kann keine Novizen aufnehmen
Kapuzinerpater Franz von Bormio kann im November Melchior Lussy mitteilen, dass sich bereits Jünglinge für den Eintritt gemeldet haben, die er jedoch infolge Platzmangel nicht aufnehmen könne.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 33 f.

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1582  - Montag, 4. Januar 1582
Erste Eindrücke vom Kapuzinerkloster in Altdorf
Generalkommissär P. Franz schickt einen ersten Brief an Karl Borromäus. Er gibt seinem grossen Förderer die ersten Eindrücke in Altdorf wieder. Er erinnert daran, wie der Papst die Gründung des Klosters befohlen und mit welchem Widerstand die Kapitularen den Befehl ausgeführt hätten. Grund sei die Unkenntnis über die hiesigen Verhältnisse gewesen. Sie hätten in dieser Beziehung weniger Sorgen, als dies in Italien, in Frankreich, in Spanien und an andern Orten der Fall sei. Alle seien der Ansicht, dass die Brüder hier reiner nach der Einfalt der Regel werden leben können als anderswo. Die Winterkälte scheint allerdings lange zu dauern und gross zu sein. Dessen ungeachtet halte man sie, dank der Öfen, viel leichter aus und zwar mit weniger Kleidern, Holz und Zeitverlust als in Italien.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 30.

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1582  - Montag, 1. Februar 1582
Grundsteinlegung zum Kapuzinerkloster in Altdorf erfolgt
Im Februar erfolgte die Grundsteinlegung zu Kapuzinerloster und Kirche durch den Altdorfer Pfarrer Heinrich Heil. Spätestens an diesem Tag richtete man auch das Gründungskreuz auf. Für Planung und Bauleitung verantwortlich ist Pater Franz von Bormio, in der Ausführung unterstützt von Mitbrüdern und einem örtlichen Maurermeister, vermutlich dem seit 1580 in Altdorf nachgewiesenen Berhart Gielmach aus dem Valle Maggia sowie Zimmerleuten und zahlreichen Frondienst leistenden Altdorfern.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269 f.

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1582  - Donnerstag, 1. Juli 1582
Kapuziner können Kloster beziehen
Nach vier Monaten Bauzeit kann das Kloster, das vermutlich in dieser kurzen Zeit nur notdürftig ausgebaut war, von den Kapuzinern bezogen werden.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 30.

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1582  - Sonntag, 19. September 1582
Aufnahme von drei Jünglingen in die Klostergemeinschaft
Kapuzinerpater Franz von Bormio berichtet dem Erzbischof nach Mailand, dass im Kapuzinerkloster schon drei Jünglinge aus dem Lande aufgenommen und eingekleidet werden konnten: Frater Bonaventura Glarner von Altdorf, Bruder Wilhelm Bärlocher von Buchen im St. Galler Fürstenland und Frater Alexander Buggli von Altdorf. Mit Frater Franz Schindelin stösst ein Jahr später ein weiterer Altdorfer zur Klostergemeinschaft hinzu.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 34.

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1583  - Sonntag, 2. Januar 1583
Begehren für Fenster in der Klosterkirche
Walter Roll stellt an der Tagsatzung der V katholischen Orte das Begehren um «Fenster und Wappen in die von ihm den Kapuzinern erbaute neue Kirche». Im November deselben Jahres bemühte er sich in Rom, für diese einen Ablass zu erlangen. 1583: Die Pest grassiert in Uri. Sie hat wohl bauliche Verzögerungen am Bau der Kirche zur Folge. Tod von Klostergründer Pater Franz von Bormio. Übernahme der Bauleitung durch Pater Franz Foresti von Brescia.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 292.

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1583  - Sonntag, 2. Januar 1583
Gesuch um Fensterschenkung für die Klosterkirche
Als Bauherr der Klosterkirche gelangt Walter von Roll in Gersau an die Tagsatzung der V katholischen Orte mit der Bitte, für die Klosterkirche in Altdorf Fenster und Wappen zu erhalten, was auch in Abschied genommen wird.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 65; Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 32.

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1583  - Samstag, 23. April 1583
Klostergründer stirbt an der Pest
In Uri grassiert die Pest. An der Seuche stirbt wohl auch der Klostergründer, Pater Franz von Bormio. Nach dessen Tod dürfte sein Nachfolger, P. Franz Foresti von Brescia, auch die Bauleitung übernommen haben, assistiert von P. Fabritius von Lugano, nachmals Fabricerius in Solothurn.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 292.

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1583  - Mittwoch, 1. Juni 1583
Erstes Kapitel im Kapuzinerkloster Altdorf
Im Juni findet im Kapuzinerkloster erstmals ein Kapitel statt. Das Kapitel wird von Pater Franz Foresti einberufen, den der General als Nachfolger des heimgegangenen Pater Franz von Bormio ernannt hat. Während bisher jedes Kloster nur zwei Vertreter an das Kapitel entsenden konnte, erteilte er allen Priestern das Recht zur Kapitelsteilnahme.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.

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1585  - Freitag, 3. Mai 1585
Klosterkirche der Kapuziner wird eingeweiht
Die Klosterkirche der Kapuziner wird durch den Konstanzer Weihbischof Balthasar Wurer konsekriert.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 32.

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1585  - Sonntag, 1. September 1585
Kapitel der Kapuziner in Altdorf
Unter dem Vorsitz von Pater Kommissar Stephan von Mailand findet im September im Kapuzinerkloster ein Kapitel statt.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.

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1586  - Mittwoch, 1. Oktober 1586
Kapitel der Kapuziner in Altdorf
Unter dem Vorsitz von Pater Kommissar Stephan von Mailand findet im Oktober im Kapuzinerkloster ein Kapitel statt.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.

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1587  - Montag, 21. Dezember 1587
Uri bittet katholische Orte um Spende für das Kapuzinerkloster
Uri ersucht die Katholischen Orte um eine Beisteuer an das neu gebaute Kapuzinerkloster in Altdorf.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 270.

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1591  - Dienstag, 8. Oktober 1591
Provinzkapitel der Kapuziner in Altdorf
Nach der Provinzgründung findet in Altdorf während zwei Tagen ein Provinzkapitel statt. Es wird präsidiert von Pater General Matthias von Salò. Auf der Traktandenliste steht erstmals die Gründung einer ausländischen Niederlassung, jener von Freiburg im Breisgau.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.

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1621  - Freitag, 28. Mai 1621
Beinhaus im Kapuzinerkloster wird geweiht
Im unter der Franziskuskapelle gelegenen «Beinhaus oder Totenkapelle» wird ein Altar geweiht, durch Anton Tritt von Wilderen, Suffragan des Bischofs von Konstanz, zu Ehren des Erzengels Michael und aller Engel.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 292 f.

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1634  - Freitag, 20. Oktober 1634
Kein Von-Roll-Denkmal im Kapuzinerkloster
Walter von Roll fand seine Grabstätte im Kapuzinerkloster. Da auch sein Sohn Johann Peter für sich und seine Nachkommen die Begräbnisstätte bei den Kapuzinern begehrte, befürchteten die Kapuziner, dass eine grosse Gedenkstätte entstehe. Die Verhandlungen über die Begräbnisstätte zogen sich deshalb über 40 Jahre dahin.
Die Kongregation der Bischöfe und Ordensleute billigt nun die Bedenken der Kapuziner und beauftragt den Nuntius Ranutius Scotti, den Landammann Jo¬ hann Peter von Roll und seine Brüder in diesem Sinne mit «seiner gewohnten Klugheit und Gewandtheit» aufzuklären. So erinnert heute ein schlichtes Epitaph an der Kirchenfront an den grossen Wohltäter Walter von Roll.

Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 39.

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1676  - Sonntag, 13. September 1676
Weihe der Seitenaltäre im Kapuzinerkloster
Georg Sigismund Müller, Suffragan des Bischofs von Konstanz, weiht die beiden Seitenaltäre ein, jenen auf der Evangelienseite in der Ehre der Hl. Carl Borromäus, Bonaventura und Clara, den epistelseitigen in der Ehre der Heiligen Antonius von Padua, Joseph und Maria Magdalena. Den beiden Altären werden Reliquien der Märtyrer Januarius, Candidus und Perfectus (Katakombenheilige) eingefügt.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 293.

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1737  - Samstag, 12. Januar 1737
Provinzial richtet Gesuch um Umbau des Kapuzinerklosters
Provinzial Anton Maria Keller richtet ein Gesuch an die Urner Obrigkeit, dass das Land die Kosten für den Umbau des alten Kapuzinerklosters übernehme.
Literatur: Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 274;

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1737  - Freitag, 15. Februar 1737
Kapuzinerkloster soll zum Quadrum ausgebaut werden
Provinzial Anton Maria Keller ernennt Jost. Seb. Heinrich Schmid zum Sindaco Apostolico mit Befugnis, Almosen zu sammeln, hernach auch zum Bauherrn.
Literatur: Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 274;

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1737  - Freitag, 8. März 1737
Grundsteinlegung zur Klostererweiterung
Der Grundstein zur Erweiterung des Klosters Allerheiligen wird gelegt. Die Obrigkeit stiftet 1’000 Gulden, Landammann und Brigadier Carl Alphons Bessler 760 Gulden, der überdies Baumaterialien zur Verfügung stellt und zahlreiche Materialtransporte übernimmt. Sein Sohn, Brigadier Friedrich Alphons Bessler (Schwager des Bauherrn), bezahlt alle Fenster (Einfassungen samt Kreuzstöcken und Rahmen und Beschläge) im Wert von 300 Gulden. Es erfolgen noch weitere Spenden von weiblichen und männlichen Personen. Die Einwohner Altdorfs helfen je nach Stand mit Frondiensten, Materialien und deren Transport. Bürglen, Schattdorf, Erstfeld, Attinghausen, Seedorf, Isenthal, Seelisberg, auch Spiringen sind mit Holzlieferungen behilflich, die sie auch selbst herbeischaffen, die Flüeler beteiligen sich mit Sandauswerfen und -aufladen.
Die Gesamtkosten betrugen über 4’700 Gulden, darunter als grösste Posten die Maurer- und Zimmermannsarbeiten. 2’000 Gulden blieben ungedeckt, die Bauherr Schmid gemäss seinem Versprechen schliesslich selbst übernehmen muss. Als Entgelt und für seinen täglichen Einsatz während des Bauens lesen die Kapuziner für ihn 200 Messen, wie sie ihm auch erlauben, eine der Kapuzinerwasserleitungen zu seinem Wohnsitz zu ziehen.

Literatur: Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 274.

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1800  - Sonntag, 15. Juni 1800
Bittschrift für Wiederaufbau des Kapuzinerklosters
Regierungsstatthalter Truttmann bestätigt den Erhalt einer Bittschrift betreffend Klosterwiederaufbau.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 277.

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1803  - Freitag, 15. April 1803
Mediationsakte erlaubt Wiederherstellung der Klöster
Mit dem Inkrafttreten der Mediationsakte wird die Wiederherstellung der Klöster festgehalten und auch das Noviziatsverbot aufgehoben. Daraufhin richtet Guardian P. Anton Müller an die Urner Behörden eine Eingabe zur Wiederherstellung des Kapuzinerklosters oder zumindest eines Teils.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 277.

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1803  - Dienstag, 17. Mai 1803
Das Kapuzinerkloster soll wieder aufgebaut werden
Landammann und Rat, das Kapuzinerkloster wieder aufzubauen. Unter dem Vorsitz von Landammann Jost Antoni Müller wird eine Kommission gebildet, zu der auch Verordnete der Gemeinden beigezogen werden. Am 6. Juni traf P. Sekundus Loretan, der vom Orden zum Wiederaufbau bestimmte Fabricator, ein.35 Nachdem sich alle Gemeinden bereit erklärt hatten, mit Holz, Kalk oder Sand beizustehen, beauftragte die Kommission am 16.8. einen Ausschuss, gemeinsam mit dem Guardian und einem Baumeister das Kloster zu untersuchen, einen Riss anzufertigen, einen Kostenvoranschlag zu machen und den Materialbedarf auf die einzelnen Gemeinden aufzuteilen.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 277.

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1803  - Samstag, 10. September 1803
Kein Geld für den Wiederaufbau des Kapuzinerklosters
Der Landrat schreibt den Kapuzinern, dass man nicht einmal das Rathaus und die eigenen Gebäude wieder aufzubauen vermöge, man sei jedoch gerne einverstanden, dass das Kloster in der ganzen Schweiz für den Wiederaufbau Geld sammle.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 278.

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1803  - Mittwoch, 14. September 1803
Kapuzinerkloster soll nur teilweise aufgebaut werden
Die gewählte Kommission eröffnet den Kapuzinern, man sei bereit, die Kirche und ihre Annexe und den so genannten «Neubau» (Osttrakt von 1737) wiedererstehen zu lassen, aus Kostengründen jedoch den Altbau zurückstelle. Die Kapuziner verwendeten sich mit Erfolg für die Wiederherstellung des ganzen Klosters.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 278.

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1803  - Freitag, 30. September 1803
Landrat genehmigt Bauvorhaben für Kapuzinerkloster
Ende September genehmigt der Landrat das Vorhaben. Zu Bauherren werden ernannt Altlandammann Josef Maria Schmid, Landeshauptmann Anton Maria Schmid, Hauptmann Carl Martin Müller und P. Sekundus Loretan. Letzterer übernimmt die Bauleitung; ihm obliegen Planung, Bauführung und Abrechnung.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 278.

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1803  - Dienstag, 1. November 1803
Holz für Wiederaufbau des Kapuzinerklosters
In Seedorf wird das erste Holz für den Wiederaufbau des Kapuzinerklosters geschlagen. Baumstämme spenden gleichfalls Schattdorf und Altdorf, Attinghausen gesägtes Holz; Isenthal, Sisikon Riegelholz, Erstfeld und Bauen Kalk, Flüelen Bretter und Sand sowie Transporte.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 278.

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1804  - Montag, 20. Februar 1804
Akkord mit Zimmermeister für Wiederaufbau des Kapuzinerklosters
Zimmermeister Melcher Schellhammer aus Müllhausen, Grafschaft Nellenburg verpflichtet sich, für 1’550 Gulden und 50 Gulden Trinkgeld den Dachstuhl auf dem Alten Gebäude (Gründungsbau) und auf dem Neuen Gebäude (von 1737) sowie auf dem Krankenzimmer (Kirchenannex), auf der Bibliothek (Westtrakt) und auf dem Holzhaus (Nordostannex) zu erstellen und auch zu «lättlen» (Lattung für Ziegel), daneben auch alle Hauptriegel und die Rohkonstruktion der Fussböden und alle Tür- und Fenstereinfassungen des Klosters zu fertigen.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 278.

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1804  - Sonntag, 1. April 1804
Kapuzinerkloster wird ausgeräumt
Anfang April räumten Frondienstarbeiter verschiedener Gemeinden das Kapuzinerkloster aus.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 278.

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1804  - Montag, 23. April 1804
Stadt Luzern spendet Ziegel für Wiederaufbau des Kapuzinerklosters
Die Stadtgemeinde Luzern sicher für den Wiederaufbau des Kapuzinerklosters 4’000 Ziegel unentgeltlich zu. Die Ziegelhütte von Carl Martin Müller in Flüelen liefert 41'000 Dachziegel, 2’336 «Guggenhäusle» (Gaupenziegel) und 1’000 Kaminsteine.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 279.

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1804  - Sonntag, 22. Juli 1804
Beim Kapuzinerkloster sind sämtliche Firste aufgerichtet
Beim Kapuzinerkloster sind sämtliche Dachstühle aufgerichtet. Die Eindeckung mit Ziegeln folgt im Sommer und Herbst.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 279.

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1804  - Mittwoch, 21. November 1804
Akkord für Refektorium der Kapuziner
Mit Schreinermeister Carl Franz Lusser wird für Arbeiten im Refektorium ein erster Akkord abgeschlossen: Erstellen der Decke mit langrechteckigen Feldern und eines Brusttäfers, das bis an den Ansatz der Fensterbogen steigen soll. Die Türe samt Futter und Verkleidung hat er aus Nussbaumholz zu fertigen, weiter vier Tische, an denen beidseits sechs Personen sitzen können, die Tischblätter aus Nussbaum. Jeder Tisch hat sechs Schubladen zu enthalten und Fussbretter. Die Arbeiten sollen bis Ostern 1805 beendet sein.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 279.

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1804  - Mittwoch, 12. Dezember 1804
Im Kapuzinerkloster werden die Böden verlegt
Mit Zimmermeister Melcher Schellhammer wird ein zweiter Akkord abgeschlossen. Er beinhaltet, die Fussböden im Kloster zu legen. Nach der Wegweisung Schellhammers (da genügend einheimische Meister vorhanden sind) übernimmt Zimmermeister Gallus Bumann die Arbeit. Er fertigt auch die Stotzwände zwischen den Zellen sowie drei Stiegen und stellte die Abortanlagen her.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 279.

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1805  - Samstag, 26. Januar 1805
Herstellung der Klosterzellen bei den Kapuzinern
Beim Wiederaufbau des Kapuzinerklosters wird ein Akkord mit Schreinermeister Jacob Winsauer abgeschlossen: Er hat In acht Zellen über dem Refektorium an der Decke, an der Aussenwand und der Gangwand ein Leistentäfer anzubringen. Jede Zelle bekommt eine gestemmte Türe und darüber ein Zugloch mit einem Holzschieber.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 279.

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1805  - Mittwoch, 12. Juni 1805
Krankenkapelle im Kapuzinerkloster wird hergestellt
Mit Schreinermeister Carl Franz Lusser wird ein weiter Akkord abgeschlossen. In der Krankenkapelle ist die Decke zu vertäfern und ein tannener Tisch, der als Altar dient, zu erstellen. Der Krankenraum ist durch eine Scheidwand in zwei Zimmerchen zu unterteilen, mit gestemmter Vertäferung auszukleiden, gestemmten Türen und inwendigen Föhnläden an den Fenstern. In jedes Zimmer kommt ein kleiner Tisch mit Schublade, sodann eine Ofenbank. Das Holz muss er selber besorgen. Er erhält 12 Louisdor, die Arbeit soll Anfang September beendet sein.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 279.

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1805  - Dienstag, 6. August 1805
Fensterscheiben für das Kapuzinerkloster
Mit Meister Caspar Stadler schliesst man am 6. August 1805 einen Akkord für die Glaserarbeiten im Kloster ab: Er muss Blei, Zinn und Kitt selber beschaffen, auch alle Fenster anschlagen, für die Summe von 12 Louisdors und bei guter Arbeit 2 grossen Talern Trinkgeld.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 279 f.

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1805  - Donnerstag, 19. September 1805
Dritter Akkord mit Schreinermeister Carl Franz Lusser
Mit Schreinermeister Carl Franz Lusser wird der dritte Akkord abgeschlossen. Er hat 30 Türen, teils gestemmte, zu verfertigen und zu beschlagen, auch Türfutter zu machen, vorab im Provinzialat. Zudem ist das Portenstübli samt Stotzwand zu vertäfern, die Tür zu erstellen, auch Fensterrahmen samt Futter. Auch dessen Mobiliar gehört zum Verding: ein Tisch mit Schublade und eine Bank, eine Fensterbank, ein Bett und das in die Mauer eingelassene Gänterli. Die Bezahlung (13 Louisdor) erfolgt in Raten, wie sie durch Almosen gedeckt werden können. Der Ofen der Portenstube wird wiederum von Meister Jost Nigg erstellt.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 280.

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1806  - Mittwoch, 1. Januar 1806
Ausstattung der Zellen des Kapuzinerklosters
Schreinermeister Winsauer wird die Ausstattung der 15 Zellen übertragen: in jede ein Pult, zwei Kästen, ein Tischlein, zwei Büchergestelle, ein «Scheytrucklein» (Truhe am Fussende des Bettes) für 15 Louisdor (195 Gulden). Zudem hat er das Küchenmobiliar herzustellen. Tische, Gänterli, ebensolche für den äussersten Keller, im mittleren die Fleischaufhänke, im Weinkeller das Käsegestell u.a. In die Küche beieht man bei Niklaus Purtschert, Luzern, einen Feuerherd, der ohne Eisenplatte und Eisenringe 49 Gulden kostet. Bei Purtschert kauft man auch zwei Schüttsteine in Küche und Refektorium. Hier kommt auch die Klosteruhr zu stehen, die Uhrmacher Joseph Mettler, Arth, konstruiert hat (130 Gulden) und die Schreinermeister Lusser mit einem Gehäuse aus Lindenholz versieht. Auch kauft man zwei Rütlein für den Vogel (im Käfig). Schreinermeister Winsauer fertigt das Bibliotheksmobiliar, Schreinermeister Lusser Gänterli, Tisch und Stuhl in die Hostienbäckerei sowie einen Fischkastendeckel und eine Laterne in den oberen Gang. 28 Stabellen wurden angeschafft. Die Tür der Klosterpforte erstellt Schreinermeister Joh. Jos. Bär, Kauf einer achtpfündigen Portenglocke für 13 Gulden sowie von drei Löschhörnlein.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 280.

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1806  - Montag, 6. Januar 1806
Glocke im Kapuzinerkloster wird geweiht
Am Dreikönigstag wird das neue Glöcklein in der Klosterkirche St. Karl durch Pfarrer Anton Dewaya geweiht. Paten sind Landeshauptmann Anton Schmid und Fräulein Anna Katharina Schmid von Bellikon (Tochter des Gerichtsherrn), beide stiften 52 Gulden. Es wird getauft auf die Namen Maria, Franziskus,
Antonius, Sekundus, Anna, Catharina, Franziska, Agatha. Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 295.

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1806  - Freitag, 23. Mai 1806
Konvent kann das Kapuzinerkloster wieder beziehen
Nach einer Abwesenheit von sieben Jahren und sieben Tagen kann die Klostergemeinschaft am Freitagabend um 18 Uhr wieder in den Convent einziehen. Noch nicht fertiggestellt ist der Innenausbau des alten Nordtrakts.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 280.

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1806  - Freitag, 23. Mai 1806
Klosterkirche Allerheiligen wird eingesegnet
Pater Sekundus Loretan segnet die Kirche ein und liest die erste Messe.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 295.

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1807  - Dienstag, 20. Januar 1807
Akkord für den Ausbau der restlichen Zellen des Kapuzinerklosters
Es wird ein Akkord mit Schreinermeister Carl Franz Lusser abgeschlossen, der alle Stotzwände in die noch zu erstellenden Zellen herstellt, mit Brettern von 2 Zoll Dicke nach französischem Mass. Provinzialat und Nebenstube, auch das Sekretariat und die anderen Zellen dieses Bodens erhalten eine gestemmte Wand- und Deckenverkleidung, jene von Provinzialat, Nebenstübli und Sekretariat von schönem Holz, weiter Türen mit Futter, jene des Provinzialats aus Nussbaum. Das Verding beträgt 262 Gulden, die Arbeiten müssen an Pfingsten vollendet sein. Die Räume des Erdgeschosses werden nurmehr als Keller genutzt.

Für die Wiederherstellung werden u.a. verwendet:
77’623 Ziegel,
5’629 Bodenplättlein,
8’328 Steine,
342 Fuder Sand,
196 Fässer Kalk,
51'694 Schuhe gezimmertes Holz,
92'354 Schuhe Riegelholz,
5’862 Dachlatten,
12'478 Gipslättlein und
7’962 Läden.

Die Kosten belaufen sich auf:
- Zimmerleute: 3’290 Gulden,
- der Schreiner auf 2’894 Gulden,
- der Maurer auf 1’945 Gulden,
- die Gesamtkosten auf 15'642 Gulden,
- die Gesamteinnahmen auf 13'556 Gulden.

Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 280.

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1807  - Dienstag, 1. September 1807
Dank an Pater Sekundus für Wiederaufbau des Kapuzinerklosters
Im September sprechen Landammann und Rat und der Gemeinderat Altdorf Pater Sekundus den Dank aus für den Wiederaufbau des Klosters.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 281.

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1958  - Samstag, 3. Mai 1958
Korporation spricht Kredit für Renovation des Kapuzierklosters
Der Korporationsrat spricht einen Kredit von 250'000 Franken für die Renovation des Kapuzinerklosters.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 299.

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1965  - Sonntag, 9. Mai 1965
Baukredit zur Renovierung des Kapuzinerklosters wird genehmigt
Die auf dem Lehn besammelte Korporationsgemeinde genehmigt den beantragten Baukredit von 1,2 Millionen Franken für die Renovation des Kapuzinerklosters.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 282.

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1968  - Montag, 27. Mai 1968
Neubezug des Kapuzinerklosters
Das Kloster Allerheiligen wird von den Kapuzinern neu bezogen.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 283.

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EHEMALIGE NUTZUNGEN




Kapelle bei Allen Heiligen mit Eremitinnenhäuschen

1578 - 1584

Auf der Anhöhe, die über dem Dorf zwischen Pfarrkirche und Winkel («Rütti») befand sich eine kleine Kapelle „by Allen Heiligen“, samt einem zugefügten hölzernen Häuschen und einem Garten. Das Hofstättlein gehörte der Pfarrkirche St. Martin, zu der auch ein kleiner Weg führte. Da in diesem Bereich Quellen für die Wasserversorgung Altdorfs gefasst wurden, könnte der Kapelle ursprünglich ein Quellheiligtum zugrunde liegen, sie dürfte jedoch auch eine fromme Schutzfunktion ausgeübt haben gegen die Naturgefahren, welche für Altdorf vom darüber gelegenen Steinschlaggebiet ausgingen. 1578 sind Kapelle und Häuschen erstmals schriftlich belegt. In der geweihten Kapelle wurde der Allerheiligentag jeweils feierlich begangen. Sie besass auch einen Opferstock. 1579 brachte man als Opfer Naturalien, einen Hahn und eine Henne dar. Die als «uralt» bezeichnete Kapelle hatte ein Glöcklein. Nicht nur die Kapelle, auch das angefügte Eremitinnenhäuschen dürfte damals bereits eine längere Tradition aufgewiesen haben.
Im 3. Viertel des 14. Jahrhunderts sind im Hangbereich über dem Dorf schriftlich zwei Eremitinnen überliefert. Es ist anzunehmen, dass sie hier gelebt haben. 1578 wohnte in diesem Häuschen, das einen Ofen aufwies, seit langen Jahren Barbaly Baldegger. Die Pfarrkirche hatte es ihr um 5 Gulden Jahreszins verliehen. Sie scheint an der 1579 herrschenden Pest gestorben zu sein.
Im August 1581 bezogen die Kapuziner Häuschen und Kapelle, die ihnen bis zur Fertigstellung von Kloster und Kirche zur Verfügung standen. Die ·Kapelle Allerheiligen wurde 1584 letztmals erwähnt. Sie und das Häuschen dürften um 1584 niedergelegt worden sein. Ihr Standort ist im äusseren Chor der Kapuzinerkirche zu vermuten.

Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 268.


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Kapuzinerkloster Allerheiligen

1581 - 2009

Hauptinitiant für ein Kapuzinerkloster in Altdorf war Ritter Walter von Roll. Er erhielt dabei Unterstützung von Johannes zum Brunnen und Ambros Püntener und dem in Altdorf residierenden spanisch-mailändischen Gesandten Pompeo della Croce. Von Roll wandte sich dann an Kardinal Karl Borromäus, der sich der Bitte annahm.
1579 erfolgte der einstimmige Beschluss von Dorfgemeinde und Pfarrherr, sich mit allen Kräften um die Klostergründung zu bemühen. Ende Juli 1581 bezogen Pater Franz von Bormio und vier Mitbrüder aus der Mailänder Kapuzinerprovinz das Häuschen bei Allen Heiligen. Im darauffolgenden Februar erfolgte die Grundsteinlegung zu Kapuzinerloster und Kirche. Für Planung und Bauleitung verantwortlich war Pater Franz von Bormio.
Der Bauplatz entsprach der Verehrung der Urner für das alte Heiligtum. So blieb auch der Titel «Allerheiligen» der neuen Klosterkirche erhalten. Das Baugelände am steilen Berghang verlangte viele Erdverschiebungen und die Abtragung der alten Kapelle, um genügend Platz für den Bau von Kloster und Kirche zu gewinnen. Nach dem Aufbau trug man die alten Gebäulichkeiten ab, so dass der Neubau nicht genau an der Stelle errichtet wurde, wo der alte Bau gestanden war.
An die Kosten des Klosters gab es zahlreiche private Spenden, das Land Uri steuerte 300 Kronen bei mit Sicherheit hat auch die Gemeinde Altdorf Materialien und Geld gestiftet. Sobald das Klostergebäude unter Dach war, dürfte es von den Kapuzinern bezogen worden sein. Im Juni 1583 erfolgte die Einberufung eines Kapitels (Versammlung der Repräsentanten) nach Altdorf. 1584 bauten Land und Gemeinde in aufwendiger Konstruktion eine neue Strasse, die vom Kloster ins Dorf, zum Rathausplatz führte.

Das erste Kloster bestand aus einem einzigen, langgestreckten Gebäude, das parallel zur Kirche ausgerichtet war. Es lag bergwärts, hinter der Kirche. Der zweigeschossige Bau war einer Hangstufe angeschoben, die lange Rückfront des Erdgeschosses in den Berg hineingebaut. Der Klostertrakt war etwa 25,5 m lang.
Das Innere enthielt im Erdgeschoss im westlichen Bereich das mit Ofen ausgestattete Refektorium, ihm schloss sich die Küche an, die einen von Quellen gespiesenen laufenden Brunnen hatte. Im Obergeschoss des Gründungsbaus reihten sich an einen Mittelgang 22 Zellen (2,34 x 2,34 m). Die Zellen waren mit einem Laubsack und einer Wolldecke ausgerüstet. Weiter war hier ein kleines Gemach für die «Dienste der Priester». Auch das Dachgeschoss war ungewöhnlicherweise Wohnzwecken dienstbar. Hier befand sich der Schlafsaal (Dormitorium) der Novizen, daneben anscheinend noch Zellen. Zwischen dem Klostergebäude und der Kirche lag ein langrechteckiger Garten.
Obwohl der Klostertrakt räumlich vollumfänglich genutzt wurde, vermochte er nicht alle Bedürfnisse des sich entfaltenden Klosters aufzunehmen. In den beiden ersten Dritteln des 17. Jahrhunderts wurden benötigte Räume in Zubauten untergebracht. Im Estrich war die Bibliothek untergebracht. Für Fremde wurden im Westen zwei ebenerdige Zimmer errichtet. Für den Gebäudeunterhalt und die Reparaturen kamen je zur Hälfte Altdorf und das Land Uri auf.
Ungeachtet dieser kleineren Erweiterungen blieben die räumlichen Verhältnisse für die 22 bis 24 Konventualen, darunter etwa zehn Priester sehr prekär, was den Ordensoberen wie auch den weltlichen Behörden bekannt war. Vorhaben zur baulichen Verbesserung und Erweiterung des Klosters zerschlugen sich vorerst. Die Um- und Erweiterungsbauten kamen erst wieder im Januar 1737 in Gang, als der Provinzial Anton Maria Keller anlässlich einer Visitation in Altdorf bei den führenden Kreisen eine ernsthafte Bereitschaft zur Inangriffnahme dieser Aufgabe feststellte.
Vor allem alt Landammann Stanislaus Emanuel Püntener und Oberstwachtmeister Jost Sebastian Heinrich Schmid, Sohn des vormaligen Neubauförderers, unterstützten die Neubaubestrebungen. Schmid erklärte sich bereit, für alle durch Spenden und öffentliche Beiträge nicht gedeckten Kosten persönlich aufzukommen.

1737: Provinzial, Püntener und Schmid beschliessen, den Neubau vom Eck der Kirche gegen den Berg zu führen, die Anlage also zum Quadrum zu schliessen. Den neuen Flügel setzt man nicht unmittelbar ans nordöstliche Eck des Kirchenchors an, sondern schiebt ihn etwa 2 m weiter zurück nach Osten, was die bereits bestehende Langrechteckigkeit der Anlage verstärkt. Diese Situierung wird aus raumökonomischen Gründen getroffen: man will die Grundrisse des Neubaus gänzlich für Wohnzwecke nutzen. Die beiden Treppen, die zugleich die Verbindung mit den Obergeschossen der Altbauten herzustellen haben, werden ausserhalb des Neubaukubus angelegt.
Das neue Gebäude erhält nur unter dem Refektorium zwei Kraut- oder Blumenkeller. Im Erdgeschoss nimmt das Refektorium den vorderen Teil und entspricht dem heute bestehenden.
Die baulichen Massnahmen erstrecken sich auch auf die Altbauten. Das alte Klostergebäude wird im Erdgeschoss zu einem eigentlichen Noviziat umgestaltet.
Im Obergeschoss werden die bisher 22 Zellen auf 18 reduziert. Im Dachgeschoss werden vier Zellen erneuert, womit das Kloster nun 51 Zellen aufweist.
Das Kloster vermag den Erfordernissen nun bestens zu genügen.



1786: Erwähnung von vier übereinander liegenden schönen Gärten, die auch Fruchtbäume und Reben enthalten.
1788: Das Kloster wird innen und aussen neu geweisselt;
1794/95: Das Gebäude erhält neue Fenster.
1799: Beim Dorfbrand, der im nahe gelegenen oberen Winkel ausbricht, wird das Kloster ein Raub der Flammen, nur mehr die Mauern blieben stehen. Der Gebäudeschaden wird auf 16’000 Gulden geschätzt, der Verlust der Bibliothek auf weitere 3’600 Gulden. Die Kapuziner erhalten im geräumigen Kapuzinerinnenkloster provisorische Unterkunft.
Da die Kapuziner keine eigenen Mittel besitzen und durch den Franzoseneinfall und die Brandkatastrophe bei Land, Gemeinde und Privaten kaum mehr Geld vorhanden ist, zögert sich der Wiederaufbau hinaus. Distriktstatthalter Jos. Nicolas Raedle erwägt sogar, den Kapuzinern das vom Brand nicht betroffene Kapuzinerinnenkloster zu übergeben und die Kapuzinerinnen mit dem Benediktinerinnenkloster Seedorf zu vereinen.
1803: Die Mediationsakte erlaubt den Wiederaufbau von Klöstern. Landammann und Rat beschliessen in der Folge, das Kapuzinerkloster wieder aufzubauen.
1804: Im Frühjahr liegen die Materialien zum Bauen bereit. Da die Mittel aufs äusserste knapp sind, beschränkt man sich gemäss P. Sekundus auf die Wiederherstellung und «innere Veränderung» des Klosters. Als erste bauliche Massnahme errichtet man die neuen Dachstühle.
1806: Der Konvent kann das Kloster wieder beziehen.
1809: Entfaltung der alten Tradition der Gartenbaukultur, nun Impulse der romantischen Gartenbaukunst aufnehmend (Peter Bürgler). Beeinflussung der Gartengestaltungen des Urner Hauptorts.
1813/14: Einbau eines schönen Parkettbodens ins Refektorium, dessen Kosten die Pfarrkirche übernimmt als Entgelt für die Orgelschnitzereien von Bruder Heinrich Degrange.
1833: Erwähnung der gepflegten, terrassierten Gärten sowie der Stechpalmen im Kreuzganggarten.
Um 1880: vor der betretbaren Felsspalte wird ein hölzernes Einsiedlerhäuslein errichtet, in der Felsgrotte Aufstellung einer Ölberggruppe aus Erstfeld, ein davor kniender Kapuziner-Eremit unter Verwendung des Palmeselchristus gestaltet. An einer unteren Terrassenmauer wird eine kleine Lourdesgrotte geschaffen.
1886: Einsturz der Klostermauer beim Waschhaus.
1898: Installation des elektrisches Lichts.
1912: Erstellung eines Gartenpavillons südseits des Klosters;
1928: Einrichtung einer Warentransportseilbahn. Der mit einem Marienbildstock geschmückte Kastanienbaum wird durch einen Föhnsturm gefällt und durch eine Linde ersetzt.
1934: Anbau eines Portenvorraums;
1949: Aufhebung einer schon lange nicht mehr benutzten Klosterpforte;
1952: Modernisierung der Klosterküche sowie der Abortanlagen.
1963 erhielt P. Karl Peter den Auftrag, eine Renovation und Erweiterung der Klostergebäude vorzubereiten.47 Daraufhin bestellte die Korporation Uri eine Studienkommission. Im Herbst 1964 Planungsvertrag mit Architekt Moritz Raeber, Luzern.
1965: Der Kapuzinerhügel wird im Hinblick auf die ortsbauliche Bedeutung des Klosters durch den Regierungsrat als Umgebungsschutz mit einem Bauverbot belegt.
1967: Grosse Renovation. Das Bauvorhaben umfasst auch zwei Erweiterungsbauten: im Westen die Verlängerung des Gründungstrakts durch einen eingeschossigen Anbau mit Sprechzimmern (anstelle einer Stützmauer). Seither bildet dieser den nördlichen Abschluss des Klosterplatzes. Der nordöstliche kleinere Annexbau wird durch einen kubisch grösseren, gleichfalls zweigeschossigen, ähnlichen Bau ersetzt, er enthält im Obergeschoss vorab Zellen.
Die beiden neuen Annexe sind im Rohbau vollendet. Gleichzeitig erfolgt eine teilweise Innenumgestaltung der Altbauten.
1968: Neubezug des Klosters. Erstellung eines fahrbaren Zufahrtssträsschen.
2009: Die Kapuziner verlassen im Juni ihr Kloster in Altdorf.
2010: Eröffnung des Kulturklosters; Führung durch den Verein der Freunde des Kulturklosters Altdorf.

Literatur: Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.I S. 268-291; Bildnachweis: Carl Aloys Triner, Umrissradierung (1785), in: HNBl UR 1899, Beilage. Foto: Rolf Gisler-Jauch.


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