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ABGEGANGENE BAUTEN

Gemeinden Übersicht

Gebäude und Anlagen im Detail



Hotel Reiser (Wirtshaus zum Ochsen)
Altdorf
1  
192 970 / 691 876 / 459 müM
Karte: externer Link (swisstopo)
1800 -

Josef Maria Planzer konnte nach dem Brand den Hausplatz von Hartmann dazu erwerben. Er erhielt bereits Anfang 1800 von der Gemeinde Bauholz. Er erstellte einen sich auf den ganzen Strassenanstoss erstreckenden Neubau. Dabei erfolgte auch eine Korrektur der Baulinie an der Schmiedgasse. Der Strassenraum an dieser Gabelstelle (ehemals schmaler Ort) erweiterte sich dadurch. Maximus Gisler beteiligte sich am Neubau. Als Gegenleistung wurde er Besitzer eines Ladens mit Feuergerechtigkeit (Bäckerei mit Holzhaus. Der Innenausbau sollte 1802 beendet sein. 1803 wird Anton Maria Planzers Haus «zum Ochsen» unter den wieder aufgebauten Häusern genannt. Von einem hohen Walm überdeckt, weist es an Schmied- und Schützengasse fünf Öffnungsachsen auf, in der Mittelachse der Schmiedgasse zudem einen kleinen Giebel. Es hat schlichte hochrechteckige Einzelfenster, und am Eck ein Wirtshausschild mit einem Ochsen.
Das Gasthaus behielt diesen Namen wohl bis 1875, als Franz Gisler, nach dem Tod von Vinzenz Reiser, die Bierwirtschaft Reiser übernahm.



Auf der Zeichnung von Franz Xaver Triner ist das Hotel Ochsen am Ende der Tellsgasse zu sehen (KDM Band UR I.II, S. 095).

1832: Veräusserung des Hausanteils mit Bäckerei an Mr. Josef Aloys Indergand;
1861: Bewilligung einer Bierwirtschaft für Bierbrauer Anton Kressig;
1865: Vinzenz Reiser kommt in den Besitz des «Ochsens»;
1875: Franz Gisler übernimmt die Bierwirtschaft Reiser;
um 1890: wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Jubiläumsfeier 1891 und der Errichtung eines Telldenkmals, reichere Fassadengestaltung; vielleicht schon damals Erweiterung der Front an der Schützengasse um zwei Fensterachsen auf deren 7.

Literatur: Amtsblatt des Kantons Uri, 1861 ff.; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 217 f.

Bierbrauerei Reiser

EHEMALIGE NUTZUNGEN DES BESTEHENDEN GEBÄUDES

VORGÄNGERBAUTEN ODER ANLAGEN



Wirtshaus zum Ochsen
1575 - 1799

Das Haus stand an exponierter Lage am oberen Ende des Gassenmarkts. Im Haus befand sich eine Wirtschaft und wohl auch ein Verkaufslokal.
1785 erscheint das Eckgebäude als schlankes viergeschossiges Haus (das stärker in den Strassen- raum hineinragt als das gegenüberliegende Haus Rathausplatz 5 / Ecke Schützengasse), daneben steht ein kleineres Gebäude («Altorff der Haubt-Flecken im Canton Ury - 1785, Carl Aloys Triner ad Nat. pinx.»).



Im Dorfbrand 1799 wurde die Liegenschaft zerstört.

1575: Erstmalige schriftlich Erwähnung, wohl im Besitz von Marti Lusser; es geht danach an Landvogt Sebastian Baldegger über;
1585: Gesuch um Fensterschenkung für «neues, sehr köstliches Haus»;
1606: tritt als Eigentümer dessen Sohn, Landesfähnrich Walter Baldegger (+ 1634); Vater und Sohn scheinen das Haus gemeinsam zu bewohnen;
spätestens vor 1693: Übergang der Liegenschaft ins Eigentum der Familie von Rechberg;
1693: das Haus wird im zweiten Altdorfer Dorfbrand betroffen; Franz Wilhelm von Rechberg (+ 1704) stellt es im selben Jahr wieder her, im Spätherbst kommt es bereits unter Dach.
1713: Besitzerin ist die Witwe Rechbergs; Übergänge innerhalb der Verwandtschaft;
1774: Verkauf des mit zwei Ställen und einem Garten mit Gartenhaus an Josef Anton Hartmann. Auf der Liegenschaft stehen zwei Haustrakte. Hartmann behielt das Eckhaus, errichtet hier einen Neubau.
1785: Verkauf des anschliessenden Haustrakts (mit Feuergerechtigkeit);
1790: Bäckermeister Maximus Gisler erwirbt einen Teil des der Familie Planzer gehörenden Haustrakts.
1799: die Liegenschaft wird beim Dorfbrand zerstört. .

Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 217 f.; Bildnachweis: Carl Aloys Triner, Umrissradierung (1785), in: HNBl UR 1899, Beilage.


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EREIGNISSE IM DETAIL

1585  - Sonntag, 24. Februar 1585
Gesuch um Fenster und Wappen
Landvogt Sebastian Baldegger ersucht an der Tagsatzung in Baden um Fenster und Wappen in sein neues, sehr köstliches Haus. Schenkungen von Basel, Bern, Obwalden, Schaffhausen sind bekannt.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 217.
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1610  - Freitag, 15. Oktober 1610
Fenster und Wappen für die Wirtschaft zum Ochsen
An der Tagsatzung zu Baden wird das Gesuch um Fenster und Wappen in die Wirtschaft zum Ochsen in Altdorf vorgebracht und in den Abschied genommen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 52.
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1693  - Sonntag, 26. April 1693
Zweiter Dorfbrand von Altdorf
Ein Brand in der Schmiedgasse weitet sich zum Dorfbrand aus.
Schaller, s. 66 f.; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 217.
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2010  - Freitag, 1. Oktober 2010
Hotel Reiser - Wirtin hört auf wegen Nachtruhestörung
Der Lärm in der Nacht und die vielen Reklamationen der Hotelgäste haben Myrta Lusser dazu veranlasst, den Pachtvertrag nicht zu verlängern. Seit 34 Jahren führt Myrta Lusser das Hotel Reiser in Altdorf. Zuvor zusammen mit ihrem Mann, und seit 1. Januar diesen Jahres als alleinige Pächterin. Doch jetzt hat sie genug. «Es ist mir einfach viel zu laut hier, und die ständigen Reklamationen der Hotelgäste ertrage ich nicht mehr», erklärt Myrta Lusser. Zwar sei der nächtliche Lärm ein altes Problem, doch in den letzten Jahren habe sich die Nachtruhestörung zugespitzt. «Das schlägt sich auch in Zahlen nieder. Während der Restaurationsbetrieb gut lief, ist die Anzahl der Hotelgäste kontinuierlich zurückgegangen», fügt Myrta Lusser an. Aus diesem Grund lässt sie nun den Pachtvertrag des Hotels auf Ende Jahr auslaufen. Nach 34 Jahren kein leichter Schritt, aber für Myrta Lusser überwiegt die Erleichterung. Ihre Zukunftspläne lässt sie noch offen. «Ich hatte in diesem Jahr gerade mal acht Freitage. Da möchte ich zuerst einfach mal nichts machen.» Nun sucht Oliver Blättler, seit 1. Januar diesen Jahres Besitzer des Hotels Reiser, nach einer neuen Pächterin beziehungsweise einem neuen Pächter. Dabei ist er sich der Probleme bezüglich Nachtruhestörung im Altdorfer Dorfkern durchaus bewusst. «Das betrifft nicht nur das Hotel Reiser, sondern auch die Anwohnerinnen und Anwohner. Es läge an den Behörden, Massnahmen zu ergreifen!» Oliver Blättler ist aber optimistisch: «Ich glaube an den Standort und bin mir sicher, dass wir jemanden finden werden, der die Pacht übernimmt.» Falls bis am 1. Januar 2011 kein neuer Pachtvertrag vorhanden ist, überlegt sich Oliver Blättler, die Umbauarbeiten der Hotelzimmer vorzuziehen. Bereits neu gemacht wurde die Wirtewohnung – ein möglicher Anreiz für die künftige Pächterin beziehungsweise den künftigen Pächter.
UW 79, 9.10.2010
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 16.08.2022