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Freitag, 14. November 2008
Naturpark Urschweiz - «Wir haben doch schon alles, was wir brauchen»
Die Naturparkverantwortlichen sind auf Info-Tournee: Die angesprochene Bevölkerung ist eher skeptisch. Die einen möchten zusätzliche Touristen gewinnen, andere befürchten strengere Gesetze. Für den geplanten und insgesamt 13 Gemeinden umfassenden Naturpark Urschweiz braucht es im Urner Oberland noch viel Überzeugungsarbeit. Das ist das Fazit der ersten Informationsveranstaltung im Kanton Uri, welche am vergangenen Freitag, 14. November, in Gurtnellen stattfand. Obwohl Philipp Sicher, Co-Präsident Naturpark Urschweiz, betonte, dass «der Naturpark keine zusätzlichen Gesetze, dafür aber mehr Touristen mit sich bringe», hatte er in der zur Hälfte besetzten Turnhalle in Gurtnellen einen schweren Stand. Die versammelten Bürgerinnen und Bürger aus Wassen und Gurtnellen wollten nicht glauben, dass der Bund künftig Geld gibt, ohne dafür neue Gesetze zu erlassen. Der eigens angereiste Fachmann aus dem Kanton Obwalden, Andreas Bacher, Leiter der kantonalen Abteilung Wald und Natur, erklärte zwar: «Der Bund erlässt für einen Naturpark keine weiteren Gesetze als die bereits heute schon geltenden.» Ausserdem verwies er auf eine grosse Chance: «Mit dem geplanten Naturpark können sie eher Touristen ab der Autobahn locken und zu einem Aufenthalt in der Region motivieren.» Für viele der Anwesenden, welche sich zu Wort meldeten, schien das aber nicht wichtig. Ein junger Mann aus dem Publikum meinte gar: «Uns reicht es mit dem was wir haben – der Parkplatz in Intschi ist schliesslich bei schönem Wetter heute schon voll.» Zusätzliches Element zum Tourismusresort Während die einen am liebsten alles beim Alten belassen würden, möchten sich andere anstelle eines Naturparks lieber Richtung Tourismusresort Andermatt orientieren. Diesem Ansinnen entgegnete Beat Jörg, Gemeindepräsident von Gurtnellen: «Wir brauchen den regionalen Naturpark unbedingt als zusätzliches Element zum Tourismusresort.» Denn, der untere Kantonsteil profitiere wahrscheinlich zukünftig von der Raumentwicklung unteres Reusstal, Andermatt vom Tourismusresort «und wir Gemeinden dazwischen gehen ohne Naturpark leer aus». Diesem Votum schloss sich auch die Gemeindepräsidentin von Wassen, Verena Walker, an: «Wir wollen für die Zukunft mit dem Naturpark Urschweiz etwas Eigenes auf die Beine stellen. Nur so bekommen unsere Jungen hier im Oberland eine Chance und damit auch eine Perspektive.» Mit einem Blick über die Kantonsgrenze unterstützte diese These auch der Projektleiter des geplanten Naturparks, Georg Ambühl: «In Ob- und Nidwalden profitiert wirtschaftlich nicht etwa Engelberg vom geplanten Naturpark sondern vielmehr die Gemeinden dazwischen.» Dieses Faktum könne mit ziemlicher Sicherheit auch auf Uri adaptiert werden. Vielleicht 5 bis 10 Prozent mehr Touristen Die Bauern im Saal wollten wissen, ob und wie sie allenfalls ihre eigenen Produkte an die Naturpark-Klientel bringen könnten. Die Projektverantwortlichen verwiesen dabei auf einen noch zu erstellenden Masterplan. Es sei aber vorstellbar, dass in einem künftigen Besucherzentrum insbesondere auch Produkte aus der Region angeboten werden. Befürchtungen hinsichtlich der Jagd konnte der Abteilungsleiter Wald und Natur, Andreas Bacher, entkräften: «Mit oder ohne Naturpark – bei der Jagd ändert sich rein gar nichts.» Auch sonst basiere in einem Naturpark alles auf Freiwilligkeit. «Jeder bestimmt selber, was er machen will», erklärte der Obwaldner Fachmann. Dann könne man ja doch gleich alles so lassen wie es heute ist, konterte darauf ein junger Gurtneller. Der Co-Präsident des Naturparks Urschweiz, Philipp Sicher, sah das aber anders: «Jedes vom Bund bewilligte Parkprojekt kann sicher sein, dass es künftig Bundesgelder erhält und zudem Touristen in die Region lockt.» Genaue Zahlen bringe der Masterplan, welcher am 14. März 2009 anlässlich einer Arbeitstagung vorgestellt werden soll. Projektleiter Georg Ambühl geht aber schon heute, über die ganze Region betrachtet, von einem touristischen Zuwachs von ungefähr 5 bis 10 Prozent aus.
Quellen / Literatur: UW 91, 19.11.2008

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.09.2021