Landammänner von Uri
Käs Jost
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Bürglen
Beruf:
Jost Käs, von Bürglen, Landammann 1439-1441, 1444-1445; + nach 1449• Gattin: Richenza in der Ganel. Die Käs, welche im Schächental ansässig waren, nannten sich auch "von Bliggeringen". Der neue Landammann aber hatte seinen Stammsitz in Bürglen. Dieses Geschlecht, welches seit 1257 nachzuweisen ist, starb im Jahre 1689 im Mannesstamme aus. Wappen: in Gold ein schwarzes Hauszeichen, begleitet von einem sechszackigen schwarzen Stern. Jost Käs vertrat Uri auch als Tagsatzungsgesandter und Ratsbote von 1440 bis 1447, beim Friedenstraktat mit Mailand, 4. April 1441. Erster urnerischer Landvogt zu Baden 1445-1447, verteidigte er ruhmreich und mit Erfolg die Stadt Baden gegen die Angriffe der Zürcher im Jahr 1445. Das Stadtarchiv Baden verwahrt nicht weniger als acht Urkunden aus den zwei Vogtei-Jahren des Jost Käs, versehen mit dessen Siegel. Die Abbildung 2 I stellt die Besiegelung der Urkunde No. 607, vom 14. Juni 1445, über die Urfehde des Hans Zoller von Speyer, dar. Rund-Siegel: 3 cm. Umschrift in 4 mm hohen gotischen Majuskeln: + :j: SIGILINM :j: IVDOCI:j: DCI:j: RES:j:. Innerer Kreis von 17 mm Durchmesser mit Spitzschild von 12 X 10 mm, eine Hausmarke mit Stern führend. Käs Johann, genannt "Käser", war in den Jahren 1517-1520 Vogt der Leventina; dessen Siegel zeigt nach Urkunden im Staatsarchiv Tessin einen achtzackigen offenen Stern mit Verzierungen zwischen den Strahlen. - Der Landvogt von Blenio 1578-1580, Wemi Käs, hatte ein Stege1 mit einem "h" über einem Ring und über Dreiberg, mit Kreuz als Helmzier (Urkunde von 1580 im Staatsarchiv Tessin, Abt. Blenio). Mathias Käs, Gesandter auf der Jahresrechnung zu Bdlenz, verfügte über ein anderes Siegel mit einem "R" über Dreiberg, und als Helmzier eine steigende Ziege oder Gemse (Entscheid vom 16. September 1602 in der Streitsache zwischen Obenveibel Augustin Bületto und Albert Gianini [Staatsarchiv Bellinzona).
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LANDAMMANN VON URI
1439 - 1441
Landammann
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1444 - 1445
Landammann
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WEITERE ÄMTER
EREIGNISSE
1441
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Sonntag, 4. April 1441
Frieden zwischen Mailand und der Eidgenossenschaft
Der Friede zwischen Mailand (Filippo Maria Visconti ) und der Eidgenossenschaft (Zweites Kapitulat) kommt zustande. Als Gesandte Uris wirken Landammann Jost Käs, die alt Landammänner Heinrich von Beroldingen und Heinrich Arnold von Spiringen sowie Landschreiber Johann Kempf mit. Der Herzog gewährt den eidgenössischen Orten und Solothurn bis auf weiteres Zollfreiheit bis vor die Tore Mailands.
Weiter bezahlte er 3'000 Dukaten. Einen Drittel entrichtete er in bar, für den Rest verpfändet er den Urnern für längstens 15 Jahre die Leventina, von welcher er aber die beiden Orte Iragna und Lodrino abspaltet. Auch wenn Livinen rechtlich den Urnern nur pfandweise zusteht und noch jahrzehntelang Eigentum der Domherren von Mailand sein wird, ist das Tal nun de facto eine Landvogtei mit einem von Uri bestellten Richter.
Lusser Karl Franz, Geschichte des Kantons Uri, S. 148; Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Band 1, S. 357.
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SPÄTMITTELALTER
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