Landammänner von Uri
Zumbrunnen Johann Heinrich
- 18.04.1648
Altdorf
Beruf:
Zumbrunnen Johann Heinrich, in Altdorf, Landammann 1621-1623, 1637-1639; + 18. April 1648; Sohn des Ratsherrn und Kirchenvogt Heinrich, und der Maria Jauch, verehelicht mit Maria Magdalena, Tochter des Oberst Rudolf Reding von Biberegg und der Elisabetha in der Halten.Johann Heinrich Z. war Mediziner, gehörte schon frühzeitig dem Rate an, wurde von der Landsgemeinde 1611 zum Seckelmeister gewählt, welches Amt er bis 1617 versah; Ratsbote und Tagsatzungsgesandter von 1612-1648, Landesstatthalter 1617-1621, Landshauptmann 1638 bis zum Ableben; Ritter des St. Michaels-Ordens 1618, Oberst in französischen Diensten, hatte dort 1621-1637 ein eigenes Regiment. Er ist auch Stifter der Zumbrunnen-Pfründe in Altdorf 1644- In der Turmknopf-Urkunde vom 2I. Januar 1637 des Klosters Seedorf - er war einer der Protektoren desselben - wird er genannt: "Hr. J oh. Heinrich Zumbrunnen von Leuenstein, Ritter, Medicinae Doctor, und Altlandammann zu Uri". Wappen (siehe auch bei No. 16 und 47): geviertet: I und 4: in Gold ein silberner Brunnen, 2 und 3: in Rot, gespalten von Gold. Helmzier : Wildmann mit Brunnen auf der rechten Hand. Landammann Joh. Heinr. Zumbrunnen führte dieses gevierte Wappen zuerst und sodann Landschreiber Josue Zumbrunnen (1680). Dieselben Tinkturen weist auch das Wappenbuch der Straussenbruderschaft. Im Landesmuseum befindet sich eine Wappenscheibe' des Landschreiber Josue Z. und seiner Frau Anna Maria Margritha Zum Brunnen von 1683 in ähnlicher Ausführung. Z. war Vertreter am Kongress in Lindau 1622 mit den Österreichern wegen den graubündischen Streitigkeiten. In vielen Fällen gehörte er als Obmann oder Richter den Schiedsgerichten an, so z. B. im sogenannten Küttel-Handel; am Entscheid im Archiv Gersau vom 15. November 1635 ist sein Siegel in Holzkapsel gut erhalten. Ein Originalgemälde dieses Landammann Zumbrunnen ist im Besitze der Familie Jauch in Altdorf, und ein koloriertes Landammänner-Bild mit Wappen, von Suter, im histor. Museum zu Altdorf. Am II. November 1621 besiegelte Z. eine Gülte über 100 Gulden ab Hofstatt, Haus und Garten des Andreas Imhof beim Spital zu Erstfeld (Pfarrarchiv Bürglen). Das Rundsiegel von 3A cm Durchmesser, in Holzkapsel, wird von einem I mm breiten Kranz umrankt, welchem sich beiderseits in 2 mm hohen Antiqua-Majuskeln die Umschrift anschliesst: ,,*19 * IOH7\N * HEINRICH! ZVM * BRVNNEN" Im Schild von 13 X 12 mm ist das hievor beschriebene gevierte Wappen (I und 4: Brunnen, 2 und 3: ein Pfahl) mit Wildmann als Helmzier, auf der rechten Hand einen sechseckigen Brunnen tragend. Der Raum zwischen Schrift und Wappen ist mit Verzierungen ausgefüllt (Siegel-Abbildung No. 77)• In Uri ist diese Familie, die dem Lande so manchen hervorragenden Staatsmann und tüchtigen Haudegen schenkte, am I. September 1743 mit Karl Franz Josef Z. im Mannesstamme erloschen. Nachkommen der Zumbrunnen leben im Kanton Tessin unter den Familiennamen Fontana und Bronner, letztere in Quinto, und führen dasselbe Zumbrunnen-Wappen (siehe A. Lienhard-Riva, im Archiv 1925, Seite 75 und 120).
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LANDAMMANN VON URI
1621 - 1623
Landammann
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1637 - 1639
Landammann
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WEITERE ÄMTER
EREIGNISSE
1618
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Dienstag, 23. Januar 1618
Klage wegen ungebührlicher Behandlung
An der Tagsatzung in Luzern führt Josef Maximilian Moor Klage an gegen die in Flüelen ungebührliche Behandlung des königlichen Rates Lopez durch Landestatthalter Johann Heinrich Zumbrunnen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 5.
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SPÄTMITTELALTER
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