Landammänner von Uri
von Attinghausen Johannes
- 07.07.1358
Attinghausen
Beruf:
1330 in Zürich erstmals erw., 7.7.1358/59. Sohn von Werner II. ( -> 3). Vetter von Thüring ( -> 2), Ritter, verschwägert mit den Fam. von Simpeln, Rudenz und Friberg. A. bewohnte die Stammburg in A., verfügte über beachtl. Grundbesitz, mehrere Wettinger und Fraumünsterlehen sowie zahlreiche Leibeigene; zudem betätigte er sich im Viehhandel und Solddienst. Ab 1337 besass er den Reichszoll in Flüelen gegen die Verpflichtung zur Heerfolge. Spätestens 1331-58/59 war A. Landammann von Uri: Er schlichtete 1331 den Krieg zwischen Ursern und der Leventina, schloss 1338 einen Zollvertrag mit Mailand zur Förderung des Gotthardtransits und war 1350 an der Grenzregulierung zwischen Uri und Schwyz beteiligt. Mit Rudolf Brun von Zürich setzte er sich besonders für die Bildung der achtörtigen Eidgenossenschaft ein. 1351 wurde auf sein Betreiben der zentrale Alpenraum zwischen Disentis, dem Goms und dem Monte Piottino (Leventina) in den Hilfskreis des Zürcher Bundesbriefs aufgenommen. 1354 wird A. als Rektor des Oberwallis erw. Ob er noch aktiv auf die 1359 erfolgte Ablösung der umfangreichen Rechte und Einkünfte der Zisterzienserklöster Wettingen, Rathausen, Kappel und Frauenthal in Uri hinwirkte, ist unsicher. Das Verhältnis zwischen A. und dem Urner Volk war zwar gespannt; die These vom gewaltsamen Sturz und der Zerstörung der Burg A. wird von der neueren Forschung aber abgelehnt. A. gehört zu den hervorragenden polit. Persönlichkeiten der sich bildenden achtörtigen Eidgenossenschaft und zu den frühen Förderern des Gotthardpasses.
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LANDAMMANN VON URI
WEITERE ÄMTER
EREIGNISSE
1344
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Montag, 16. März 1344
Zoll von Flüelen wird Johannes von Attinghausen übergeben
Kaiser Ludwig meldet den Gemeinden zu Uri, Schwyz und Unterwalden, dass er dem Johannes von Attinghausen und dessen Erben den Zoll zu Flüelen um 500 Mark Silber verliehen habe, und ersucht ihn hierbei zu schirmen.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 13.
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1346
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Mittwoch, 21. Dezember 1346
Johannes von Attinghausen erhält Reichzoll
Kaiser Ludwig gelobt dem Johannes von Attinghausen für geleistete und noch zu leistende Dienste 600 Mark Silber, wofür er ihm den Reichszoll zu Flüelen versetzt mit der Bewilligung, denselben bei Lebzeiten oder auf dem Todbett zu übertragen auf wenn er wolle, seinen Erben oder seinen Freunden, die ihn mit gleichen Rechten und Freiheiten innehaben sollen, wie er.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 174.
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SPÄTMITTELALTER
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