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Gebäude und Anlagen im Detail



Gotthard-Eisenbahntunnel (SBB)
Göschenen

/ / müM
Karte: externer Link (swisstopo)
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EREIGNISSE IM DETAIL

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1872  - Mittwoch, 7. August 1872
Favre erhält den Auftrag mit der Gotthardbahngesellschaft
Der Vertrag zwischen Favre und der Direktion der Gotthardbahngesellschaft betreffend den Bau des Tunnels zwischen Göschenen und Airolo kommt zustande. Grattoni, der Erbauer des Mont-Cenis-Tunnels galt als Gotthardtunnelunternehmer quasi als gesetzt. Favre musste, um ihn auszustechen, ein extrem günstiges Angebot machen. Er verpflichtet sich zudem, den Bau nicht innert neun, sondern schon nach acht Jahren zu vollenden. Favre ist bereit, sämtliche Risiken zu übernehmen. Dies wiegt insofern schwer, als der damalige Kenntnisstand der Wissenschaft die detaillierten geologischen Bedingungen im Gotthard nicht im voraus zu bestimmen erlaubt. Es fehlt zudem an bautechnischer Erfahrung, da bis anhin noch nirgendwo auf der Welt ein 15 km langer Tunnel gebaut worden ist, dessen Scheitelpunkt überdies auf 1152 m über Meer liegt. Dies hält Favre nicht davon ab, eine überaus restriktive Baufrist von lediglich acht Jahren vorzuschlagen.
Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 603 f.
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1872  - Donnerstag, 24. Oktober 1872
Favre beginnt mit dem Ausbruch des Gotthardtunnels in Göschenen
Louis Favre beginnt mit dem Bau des Firststollens. Er baut nach dem belgischen System (von oben nach unten). Zuerst wird der Richtstollen erstellt und dieser dann nach und nach bis zum Vollausbruch erweitert. Die Luft für den Bohrmaschinenbetrieb und die Belüftung wird mit guss- und schmiedeisernen Röhren in den Tunnel befördert. Anfänglich sind rund 100 Arbeiter in Göschenen beschäftigt (in drei Schichten zu acht Stunden). Gebohrt wird zunächst von Hand.
Wanner Martin, Geschichte der Gotthardbahn, 1885, S. 26 ff.
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1873  - Freitag, 4. April 1873
Im Gotthardtunnel kommt die Maschinenbohrung zum Einsatz
Auf der Göschener Seite des Gotthardtunnels kommt nun regelmässig die Maschinenbohrung zum Einsatz. Sechs Bohrmaschinen befinden sich auf einem Gestell im Einsatz
Wanner Martin, Geschichte der Gotthardbahn, 1885, S.34.
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1874  - Freitag, 19. Juni 1874
Verständigungskonferenz zwischen Favre und der Gotthardbahngesellschaft
Die von Favre gewünschte Verständigungskonferenz mit der Gotthardbahngesellschaft nimmt in Bern unter der Leitung des Bundesrates Emil Welti legt den Tag, von welchem die achtjährige Frist zu laufen beginnt, auf den 1 Oktober 1872 fest. Es wird unter anderem auch ein Programm betreffend den Arbeitsfortschritt ausgearbeitet und der Umfang und die Art der Tunnelmauerung festgelegt.
Wanner Martin, Geschichte der Gotthardbahn, 1885, S. 96 f.; Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 616.
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1876  - Donnerstag, 3. Februar 1876
Gotthardbahn verursacht Mehrkosten von 102 Millionen Franken
Oberingenieur Conrad Hellwag legt der Gotthardbahn-Direktion das generelle Bauprojekt mit Kostenvoranschlag vor. Er rechnet dabei mit Mehrkosten 102,4 Millionen. Er geht von Totalkosten für die gesamte Gotthardbahn von 289,4 Millionen Franken statt der veranschlagten 187 Millionen Franken aus. Dieser Bericht verursacht einen Skandal. Das Projekt Hellwag von 1876 sieht für Flüelen und Altdorf eine ganz andere Linienführung vor. Die Station Flüelen kam nicht mehr an den See, sondern an den südlichen Ausgang des Dorfes, in das sogenannte «Pflegmätteli» zu liegen. Das Aufnahmegebäude ist auf der Dorfseite projektiert. Gestrichen wird die Umfahrung des Dorfes im Berg, das Trassee soll auf der heutigen Linie zu liegen kommen. Durch die geradlinige Streckenführung von Flüelen nach Altdorf kommt der Bahnhof des Hauptorts am heutigen Standort, damals jedoch in beinahe unbewohntes Gebiet zu liegen. Diese Linienführung entspricht nun in der Reussebene keineswegs mehr demjenigen Projekt, welches 1869 dem Konzessionsvertrag zugrunde gelegen war.
Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBL UR 1994/1995, S. 43.
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1879  - Samstag, 19. Juli 1879
Favre bricht im Tunnel tot zusammen
Louis Favre bricht im Gotthardtunnel völlig unerwartet tot zusammen. Die Todesursache ist das Aufbrechen einer Erweiterung der Schlagader. Seine einzige Erbin ist seine Tochter Marie-Augustine, die mit ihrem Gatten, dem Türken Naoum Hava, in Paris lebt. Eine Rückweisung der Erbschaft hätte den Konkurs der Tunnelunternehmung, die Übernahme der Arbeiten durch die Gotthardbahngesellschaft und den Verlust der Kaution bedeutet. Die Tochter setzt Bossi, Ingenieur und Chef des Favreschen Zentralbüros in Altdorf zum Nachfolger ihres Vaters ein. Bossi ist damit nicht nur der Direktor der Tunnelunternehmung (Kommanditgesellschaft L. Favre & Cie), sondern auch Finanzchef und oberster Ingenieur.
Kuoni, Gotthardbahn, S. 103.
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1880  - Samstag, 28. Februar 1880
Der Gotthard ist durchbohrt
Um 11.15 wird die letzte Felswand, welche Airolo noch von Göschenen trennt, durchschlagen. Die beiden Stellen variieren an der Durchschlagstelle seitlich um 0.33 Meter und vertikal um 0.05 Meter, was einem beispiellosen Triumph der Technik gleichkommt.
Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 588.
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1910  - Donnerstag, 8. September 1910
Tunnelwärter wird von Zug überfahren
Der 27-jährige Tunnelwärter Johann Jauch von Silenen wird im Gotthardtunnel von einem Zug überfahren und getötet. Die Ventilationsanlage des Tunnels war ausser Betrieb. Der Verunfallte muss somit eine Rauchgasvergiftung erlitten haben.
StAUR G-300-11/41-6 (2,9)
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1960  - Freitag, 6. Mai 1960
Italiener stürzt aus dem Zug und wird getötet
Im Gotthardtunnel stürzt ein 54-jähriger Italiener aus dem fahrenden Zug und wird dabei getötet. Das Ehepaar reiste aus Anlass ihrer Silbernen Hochzeit in die Schweiz, um ihren Sohn in Luzern zu besuchen. Der Verunfallte hat wohl die Toilettentür mit der Wagentür verwechselt.
StAUR G-300-12/80-3 (1,12)
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1960  - Freitag, 6. Mai 1960
Tödlicher Bahnunfall im Gotthardtunnel
Im Gotthardtunel fällt ein 54-jähriger italienischer Landwirt aus Benzona aus ungeklärten Gründen aus dem Zug und erleidet tödliche Verletzungen.
StAUR G-300-12/80-1 (12).
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1960  - Sonntag, 29. Mai 1960
Passagier fällt im Gotthardtunnel aus dem Zug
Im Gotthardtunnel fällt ein 43-jähriger Berner, Schneider von Beruf, aus dem Zug und wird tödlich verletzt. Er befand sich mit seiner Braut auf der Rückfahrt von einem Vereinsausflug des Velo-Clubs Bärau nach Lugano. Der Verunglückte wohl die Zugstoilette aufsuchen.
StAUR G-300-11/41-4 (76,3)
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1962  - Sonntag, 25. Februar 1962
Tödlicher Betriebsunfall im Gotthard-Eisenbahntunnel
Bei Unterhaltsarbeiten im Gotthard-Eisenbahntunnel wird der 40-jährige Tessiner Gruppenführer aus Rodi-Fiesso (TI) von einem Zug erfasst.
StAUR G-300-12/80-3 (3,4).
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1976  - Freitag, 26. März 1976
Durschlag des Sicherheitsstollens beim Gotthard-Strassentunnel
Im Berg zwischen Göschenen und Airolo erfolgt der Durchschlag im Sicherheitsstollen des zukünftigen Gotthard-Strassentunnels.
Gisler-Jauch Rolf, Uri und das Automobil – des Teufels späte Rache, S. 272.
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 16.08.2022