Gebäude und Anlagen im Detail
Evangelisch-Reformierte Kirche
Erstfeld
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müM Karte: externer Link (swisstopo)
1899 -
Die evangelisch-reformierte (bis 1983 protestantische) Kirche in Erstfeld war der erste Urner Sakralbau der Protestanten und wurde vom Luzerner Architekten Heinrich Meili-Wapf (1860-1927) errichtet. Es ist ein schlichter, neugotischer Bau, was dem schmalen Budget der Diasporagemeinde entsprach. Räumlich ist die Kirche mit dem Pfarrhaus verbunden.
In den Jahren 1897 und 1899 konnten von der Protestantischen Kirchgemeinde zwei Parzellen an der Gotthardstrasse erworben werden. Bereits 1898 lagen zwei Entwürfe vor: ein Projekt der Basler Architekten Rudolf Emanuel La Roche und Adolf Benedikt Stähelin sowie ein Projekt von Heinrich Meili-Wapf (1860-1927), dessen Projekt auch realisiert wurde.
Die Grundsteinlegung der protestantischen Kirche Erstfeld und des Pfarrhauses erfolgte im Mai 1899. Bereits im Dezember konnte die Kirche eingeweiht werden.
Kirche und Pfarrhaus waren in den ersten Jahren ein Solitärbau. Das Areal war noch nicht als Baugrund erschlossen und musste erst mit aufwendigen Verbauungen gegen Lawinen und Steinschlag gesichert werden. Die Einrichtung eines Friedhofs östlich der Kirche scheiterte an den Bodenverhältnissen: Die verstorbenen Protestanten werden daher auf dem Gemeindefriedhof bei der Katholischen Pfarrkirche bestattet.
Nach der ersten Gesamtrenovation im Jahr 1916 erfuhr die protestantische Kirche 1949 eine einschneidende Veränderung. Die gesamte Inneneinrichtung wurde um 180 Grad, von Ost nach West, gedreht. Die letzte umfassende Innenrenovation erfolgte in den Jahren 1984-1986. Der Bildhauer Karl Imfeld, Lungern, schuf den heutigen Abendmahlstisch.
Der Aussenbau der reformierten Kirche wurde in den Jahren 1951 und 1979 renoviert. Mit dem Ausbau der Gotthardstrasse 1957 wurde der Kirchenvorplatz geändert. 1972 wurde das Kirchenareal um ein Gemeindehaus nach Plänen von Oskar Bitterli, Herrliberg, ergänzt.
Die mit einem Satteldach gedeckte Saalkirche schliesst mit einer Giebelfassade mit drei Lanzettfenstern. Der viergeschossige Kirchturm an hat ein hohes Turmfreigeschoss mit einen schlanken Lanzettfenster. Der Glockenstuhl umfasst drei Glocken. Um die Turmbreite zurückversetzt, nimmt das Pfarrhaus die gesamte Südseite der Kirche ein. Das Hausdach schliesst mit einem Kreuzgiebel an die Kirche an. Das Kirchenschiff wird ausser an der Schauseite lediglich noch über die nördliche Traufseite belichtet. Neben vier Spitzbogenfenstern befindet sich hier auch der Seiteneingang mit einem einfachen Pultvordach.
Der Glockenstuhl umfasst drei Glocken. Sie wurden 1899 von Jakob Egger gegossen und 1940 elektrifiziert.
Das Harmonium von 1886 wurde 1899 aus dem Raumprovisorium im Kirchmattschulhaus in die neue Kirche übernommen. 1914 wurde beschlossen, eine Orgel der Firma Goll anzuschaffen. 1966 erfolgte ein neuerlicher Orgelaustausch, das Instrument wurde von Orgelbau Maag AG erstellt und 1967 eingeweiht.
Literatur: Sauter Marion; Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Kanton Uri: Schächental und unteres Reusstal, S. 414 ff.
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EREIGNISSE IM DETAIL
1899
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Sonntag, 14. Mai 1899
Grundsteinlegung der Protestantischen Kirche Erstfeld
In Erstfeld erfolgt die Grundsteinlegung der Protestantischen Kirche.
Protestantische Kirchgemeinde des Kantons Uri; Evangelisch-reformierte Landeskirche Uri, S. 13.
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1899
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Sonntag, 10. Dezember 1899
Protestantische Kirche Erstfeld wird eingeweiht
Die Protestantische Kirche Erstfeld wird mit Geläute eingeweiht. Die Die Rest-Bauschuld beträgt 30'000 Franken. der Neubau vom Ortsgeistlichen Rohr und vom Zürcher Pfarrer Wälder eingeweiht
Protestantische Kirchgemeinde des Kantons Uri; Evangelisch-reformierte Landeskirche Uri, S. 13.
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GEMEINDEN
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