Gebäude und Anlagen im Detail
Kapelle Mariahimmelfahrt
Altdorf
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müM Karte: externer Link (swisstopo)
1585 -
Eine Kapelle beim Fremdenspital war von den Stiftern bereits um 1490 vorgesehen, sicher jedoch bei der Spitalerweiterung von 1546. Sie blieb zunächst, wohl wegen fehlender Mittel, unausgeführt. Den Bau der Kapelle übernahm dann Josue zum Brunnen, der sich neben seiner „Ewigen Muosspende“ auch verpflichtete, eine Spitalkapelle zu errichten. Diese sollte die Spitalhäuser rückseits zusammenschliessen. Er war auch bereit, die Kapelle mit Glocke, Kelch und Messgewand auszustatten. Sie sollte geweiht werden in der Ehre des Hl. Geistes, der Maria und der Heiligen Jacobus und Sebastian. Zum Brunnen wollte sich zudem um einen Ablass bewerben. Am Vorabend der Kapellenweihe musste jeweils eine gesungene Vesper und am Weihetag ein gesungenes Amt gehalten werden. Als Gegenleistung erbat der Stifter von den Dorfleuten, im Spital innert zwei Jahren eine Wohnung um gleichen Zins beziehen zu können. Der Kapellenbau folgte unmittelbar nach der „Ewigen Muosspende“ von 1584. Um 1590 erlaubte das Dorf den Herren zum Brunnen, an Samstagen im Spital eine Messe zu begehen. Da die Kapelle jedoch weder mit einer Pfründe noch mit einem Dotationskapital für den Unterhalt ausgestattet-war, blieben die Aufwendungen bescheiden.
Das Innere der Kapelle zeigte auf dem Altar das Gemälde der Himmelfahrt Mariens, es hatte eine Ewiglichtampel und an den Wänden zwölf Apostelkreuze (Weihekreuze). Der Dorfbrand von 1799 zerstörte das Kapellendach, auch die innere Ausstattung wurde beschädigt. Die Umfassungsmauern und das Gewölbe blieben bestehen. Wegen anderweitiger Beanspruchung der knappen Mittel wurde die Kapelle bei den Wiederherstellungsarbeiten am Spital bloss mit einem Dach versehen.
Erst 1836 wird der Schutt hinter der Kapelle weggeschafft sowie fünf Ölgemälde für den Altar erworben. 1843 begann eine grössere Instandstellung, neuer Altar. 1972/1974 im Rahmen der Gesamtrestaurierung Aussen- und Inneninstandstellung, Verzicht auf die Innendekoration des 19. Jahrhundert. Der Altar des 19. Jahrhunderts wurde durch einen Barockaltar aus der Dreikönigskapelle Wiggen LU ersetzt.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 78 f.
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EREIGNISSE IM DETAIL
1827
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Donnerstag, 15. November 1827
Glockenweihe in Altdorf
Obwohl die Glocke im Fremdenspital schon längst gegossen ist, findet die Weihe erst 15 Jahre später statt, gemeinsam mit der neuen grossen Glocke der Pfarrkirche. Sie wird von Pfarrer Anton Dewaya geweiht zu Ehren des Apostels Jacobus d.Ä, der Maria und der Vincentia. Glockenpaten sind die Verordneten zur Kirche und Vincentia Schmiel, Frau von Landammann Aloys Müller.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 79.
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1849
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Donnerstag, 4. Oktober 1849
Bischof weiht Altar in der Fremdenspitalkapelle
Anlässlich einer Diözesanvisitation weiht Kaspar Karl von Hohenbalken, Bischof von Chur, den neu errichteten Altar mit dem Gemälde der Himmelfahrt ein. In den Altar versenkt er Reliquien der Märtyrer Felicianus und Aurea.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 79.
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GEMEINDEN
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