Gebäude und Anlagen im Detail
Doppelhaus aus Stein
Altdorf
Tellsgasse 15 / 17
193 069 / 691 736
/
455
müM Karte: externer Link (swisstopo)
1550 -
Die beiden schmalen Steinhäuser dürften in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurückreichen; ursprünglich wohl ein stattliches freistehendes, spätgotisches Gebäude, das erst zu einem späteren Zeitpunkt vertikal unterteilt wurde. Die Häuser haben die gleiche Mauerhöhe und ein gemeinsames Dach. Beim Steinhaus dürfte es sich um den Altdorfer Wohnsitz von Landammann Peter a Pro handeln. Die zugehörende Hofstatt lag entfernt, ausserhalb der Landleutenmatte, im Bereich des Baumgartens (HB 10).
Die beiden Häuser 17/15 haben die gleiche Mauerhöhe; Dachtraufe und First sind durchlaufend. Beide Häuser weisen vorder- und rückseitig eine Fensterachse auf. Die Fensterbänke liegen in beiden Häusern auf übereinstimmendem Niveau. Zu dem von Strassenräumen umgebenen Haus gehörte ein Gärtlein unterhalb der «Metzg», an Dorfbach und Kirchstrasse.
1588: der Schwiegersohn von Peter a Pro, Ulrich Püntener, ist Inhaber des Hofs.
Um 1600: Da das Steinhaus keinen Umschwung hat, genügt es um 1600 den Ansprüchen der Oberschicht nicht mehr.
1672: die Aufteilung in zwei schmale Häuser ist seit 1672 belegt.
Haus Nr. 17, seit 1672
ab 1672-1747: Erwerb des ans Plätzligässli grenzenden Hauses für den Kaplan der Schmidpfründe.
1785: einheitlicher Baukörper, unter einem Dach, allerdings giebelständig zur Strasse, das Ölgemälde der Vogelschau 1785 gibt das Dach zur Strasse traufständig wieder.
1799: beim Dorfbrand zerstört. Der Pfründe fehlen die Mittel zur Wiederherstellung.
1801: Verkauf an Johannes Schillig und seinen Sohn Franz Maria.
1803: Das Haus figuriert unter den wieder aufgebauten Häusern. Josef Herger erwirbt einen Teil des Hauses.
1807: Johannes und Franz Schillig verkaufen ihren Hausanteil an die Gebrüder Thade, Jost und Franz Straumeyer um 400 Gulden.
Haus Nr. 15 seit 1672.
Um 1730: das Haus gehört Joh. Caspar Sutter, Soldat in der päpstlichen Garde zu Bologna, hernach seiner Witwe, die sich mit Sebastian Senn wiederverheiratet hat.
Um 1746: Zukauf eines Gartens beim Plätzli.
1747: Verkauf des Hauses im Auftrag der Töchter Sutters für 500 Gulden und 20 Gulden Trinkgeld an Joh. Balthasar Jauch.
Vor 1799-1801: Besitz von Glasermeister Caspar Jos. Stattler; beim Dorfbrand zerstört;
1803: Das Haus wird unter den wiederhergestellten aufgezählt.
1829: Stattler veräussert das Haus um 1630 Gulden an Josef Maria Trösch;
1839: Weiterverkauf um 2’200 Gulden; das schmale Haus Ist neben den Eigentümern von fünf Mietern bewohnt.
Spätes 19. Jh.: Das Haus gehört dem Kunstschlosser Kaspar Denier.
Um 1950: Fenstervergrösserungen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 174 ff.; Bildnachweis: Carl Aloys Triner, Umrissradierung (1785), in: HNBl UR 1899, Beilage.
|
EREIGNISSE IM DETAIL
1802
-
Montag, 26. April 1802
Bauholz zum Wiederaufbau an der Tellsgasse
Johann Schillig erhält von der Gemeinde Bauholz für die Wiederherrichtung seines Hauses an der Tellsgasse.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.II S. 174 f.
-------------------------
|
1802
-
Sonntag, 13. Juni 1802
Rückforderung der Bürgschaft für Bauholz
Der Sohn von Johann Schillig ersucht um Rückgabe der für das Bauholz hinterlegten Bürgschaft, da das Haus bald wiederhergestellt sei.
Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Altdorf Bd I.II S. 174 f.
-------------------------
|
|
GEMEINDEN
|