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ABGEGANGENE BAUTEN

Gemeinden Übersicht

Abgegangene Gebäude und Anlagen im Detail

ABGEGANGENE BAUTEN



Hüfihütte auf dem Hüfiälpli
Silenen
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184 330 / 705 360 / 2334 müM
1873 - 1899

In den 1850er Jahren entstand auf dem Hüfiälpeli nahe des Hüfigletschers eine erste Bergsteigerbehausung, die angelehnt an einen Felsen auf zwei Pritschen vier bis fünf Personen Platz bot.
Anfang der 1870er-Jahre ergriffen Luzerner Bergfreunde der 1864 gegründeten Sektion Pilatus die Initiative, auf dem Hüfiälpli, wo die rudimentäre, zerfallene Behausung aus den 1850er-Jahren gestanden hatte, eine Clubhütte zu errichten. Die Ausführung des Baus stand unter der Leitung von Bergführer Ambros Zgraggen (1825-1904).
Der einfache Steinbau unter schindelgedecktem Satteldach wurde 1873 eingeweiht. Die Bau- und Inventarkosten beliefen sich auf 841.93 Franken. Der bescheidene, bergseitig an einen Felsblock angelehnte Kleinbau mit einem Boden aus gestampfter Erde, einem Tisch, einem Kochherd sowie Pritschen für 15 Personen war nach wenigen Jahren reparaturbedürftig. Der Zustand wurde zunehmend ein Sorgenkind der Sektion, die sich im Herbst 1896 entschied, einen Fonds für einen Neubau zu äufnen. 1898 entschied man sich für einen Neubau am knapp 350 Meter höher gelegenen Standort auf dem Hüfistöckli. Die tiefer gelegene, alte Hütte bestand weiter und wurde 1914 letztmals repariert. Sie zerfiel und wurde 1942 endgültig abgebrochen.
Literatur: Müller Thomas, Clubhüttenbau in den Urner Alpen, in: HNBl UR 2005, S. 19 f.


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Hüfihütte SAC (Holzbau)
Silenen
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184 330 / 705 360 / 2334 müM
1899 - 1937

1898 entschied sich die Sektion Pilatus einen Neubau der Hüfi-Hütte und entwarf ein Projekt für eine Unterkunft mit 17 Plätzen, das zwar 1897 die Zustimmung mit finanzieller Unterstützung durch das Zentralkomitee fand, jedoch bereits ein Jahr später überholt war. Der Luzerner Architekt Friedrich Frey schuf zusammen mit der Hüttenkommission ein wesentlich grösseres Projekt mit einer Platzzahl für 36 bis 40 Personen und erheblich höheren Baukosten. Im Sommer 1898 entschieden sich die Verantwortlichen für einen knapp 350 Meter höher gelegenen Standort auf dem Hüfistöckli. 1899 wurde der grosszügige, verschalte und später mit Schindeln verkleidete Holzständerbau (Grundfläche von 5,4 x 9,5 Meter) über einem Mauersockel und mit Giebelwalmdach durch Zimmermeister Josef Dietrich, Erstfeld, ausgeführt. Im August fand die Einweihung statt. Die Kosten beliefen sich schliesslich auf 8‘300 Franken, wobei die Korporation Uri das Bauholz unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte. Bezüglich Konstruktion entsprach der Bau vollständig den von Hüttenbaupionier Becker postulierten Grundsätzen.
Literatur: Müller Thomas, Clubhüttenbau in den Urner Alpen, in: HNBl UR 2005, S. 19; Foto: Staatsarchiv Uri, Slg Post- und Ansichtskarten.


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AKTUELLES GEBÄUDE



Hüfihütte SAC (Steinbau)
Silenen
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184 330 / 705 360 / 2334 müM
Karte: externer Link (swisstopo)
seit: 1938

1933 nahm die Sektion Pilatus die Planung für einen Umbau der Hüfihütte von 1899 auf. Dieser scheiterte aber vorerst. Erst das vierte Projekt für einen grosszügigen Steinneubau nach Plänen von Architekt Werner Dolder (*1895), Luzern, fand schliesslich Zustimmung und wurde im Sommer 1937 durch Hüttenbaumeister Brantschen, Sion, ausgeführt. Vom Balmenschachen an trugen 8 bis 9 Maultiere gegen 40 Tonnen Material nach dem Bauplatz. Die neue Hüfihütte mit 60-70 Plätzen wurde am 1938 eingeweiht. Die Kosten beliefen sich auf über 75‘000 Franken.
Literatur: Müller Thomas, Clubhüttenbau in den Urner Alpen, in: HNBl UR 2005, S. 40; Foto: www.alternatives-wandern.ch

EREIGNISSE IM DETAIL

1871  - Donnerstag, 19. Oktober 1871
Bau einer Hüfihütte wird diskutiert
Die SAC-Sektion Pilatus diskutiert erstmals den Bau einer Hüfihütte. Bis zur Ausführung unter der Leitung von Bergführer Ambros Zgraggen sind verschiedene Schwierigkeiten zu überwinden.
Müller Thomas, Clubhüttenbau in den Urner Alpen, in: HNBl UR 2005, S. 19.
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1873  - Samstag, 16. August 1873
Hüfihütte wird eingeweiht
Im Beisein von 13 Personen wird als erste SAC-Clubhütte der Zentralschweiz die Hüfihütte im Maderanertal eingeweiht.
Müller Thomas, Clubhüttenbau in den Urner Alpen, in: HNBl UR 2005, S. 19.
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1899  - Sonntag, 13. August 1899
Zweite Hüfihütte wird eingeweiht
Am neuen Standort auf dem Hüfistöckli wird die neue Hüfihütte der Sektion Pilatus eingeweiht.
Müller Thomas, Clubhüttenbau in den Urner Alpen, in: HNBl UR 2005, S. 19.
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1910  - Samstag, 22. Januar 1910
Tod auf dem Hüfigletscher
Am Samstag, 15. Januar begaben sich drei Leipziger Studenten von Linthal aus zur Klaridenhütte, um von dort morgens über die Hüfihütte nach Amsteg zu gelangen. Im Aufstieg zur Klaridenhütte kehrte ein Skifahrer um. Die anderen beiden übernachteten am Samstag und Sonntag in der Klaridenhütte und begaben sich am Montag früh zur oberen Hüfihütte. Der Proviant war schon beim Weggang fast aufgegessen. Nach Erreichen der Hüfihütte schlägt das Wetter um. Im Hüttenbuch notieren die beiden Studenten ihre erfolglosen Versuche den Abstieg zu vollziehen. Obwohl das Wetter immer noch schlecht ist, versuchen die beiden wegen Proviantmangels am Samstag zurück zu Klaridenhütte zu gelangen. Ausgehungert werden sie auf dem Weg von den grossen Schneemassen begraben. Ihre Leichen wurden bis in den Herbst nicht gefunden.
UW 5.2.1910
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1938  - Sonntag, 26. Juni 1938
Neue Hüfihütte im Maderanertal wird eingeweiht
Im Maderanertal wird die neue Hüfihütte der Sektion Pilatus mit 60-70 Plätzen, mit dem steinfarbenen Eternitdach und den blau-weiss gestreiften Fensterladen, eingeweiht.
Müller Thomas, Clubhüttenbau in den Urner Alpen, in: HNBl UR 2005, S. 40.
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1976  - Dienstag, 26. Oktober 1976
Absturz mit Militärhelikopter überlebt
Bei einem Umschulungskurs auf die Alouette II üben drei Piloten der Schweizer Armee mit ihren Helikoptern Landungen bei SAC-Hütten im Maderanertal. Der Start erfolgt um 9.20 Uhr in Altdorf. Der Anflug und die Landung bei der Windgällenhütte verlaufen problemlos. Dann fliegen die drei Maschinen zur Hüfihütte. Beim Anflug gerät die dritte Maschine in einen Abwind. In der Folge kann er den Anflugwinkel nicht mehr einhalten, bricht das Landemanöver ab und dreht in Richtung Tal ab. In diesem Moment berührt die Alouette II höchstwahrscheinlich den Boden. Der Absturz kann nicht mehr verhindert werden. Der Helikopter überschlägt sich und wird bis auf die Kabine zerstört. Der Pilot, Hptm Roland Sidler, wird verletzt, kann das Wrack aber aus eigener Kraft verlassen. Er kommt jedoch später (1994) bei einem Flugunfall mit einer Pilatus PC-7 am Stockhorn (BE) ums Leben.
Brotschi Peter, Gebrochene Flügel – Alle Flugunfälle der Schweizer Luftwaffe, Zürich 2006, S. 275, 320.
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2011  - Mittwoch, 30. März 2011
Helikopter stürzt im Maderanertal ab
Im Gebiet Bocktschingel gegenüber der Hüfi-Hütte stürzt ein Helikopter der Schweizer Luftwaffe ab. Der Unfall erreignet sich im Rahmen eines Umschulungskurses für Cougar-Helikopter. Die beiden Piloten sind stundenlang im Wrack eingeklemmt und müssen mit Knochenbrüchen ins Spital eingeliefert werden. Der Flugbegleiter kann das Spital am gleichen Abend wieder verlassen. Der Fluglehrer missachtet Vorschriften und fliegt in eine Wolke oder Nebelschwade. Das ist der Hauptgrund für den Absturz.
UW 25, 2.4.2011; 94, 2.12.2015, S. 5.
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 29.11.2020