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Zeughaus am Schiessbüttenplatz
1567 - 1799

Das Zeughaus wurde 1567 erbaut. 1608 hatte der Zeugmeister das Pulver „zuoberst“ ins alte Zeughaus zu bringen und dann dafür zu sorgen, dass es „zuoberst im neuen Zeughaus“ in ein noch bereitzustellendes Gemach kam. Vermutlich wird es sich beim neuen Zeughaus um einen Anbau an das alte gehandelt haben. Das Zeughaus war eines der öffentlichen Gebäude in Altdorf. Das Gebäude hatte einen gewölbten Keller (Teilunterkellerung). Im Erdgeschoss befand sich der Stucksaal (Geschütze), daneben der Trosssaal (Wagen, Lafetten) und ein Kämmerlein. Die beiden Obergeschosse enthielten den Musketensaal, in dem auch Schlachtschwerter, Säbel und Degen aufbewahrt wurden. Hier war auch ein alter Degen, mit hölzernem Gefäss, von Oberstwachtmeister Johann Jakob Püntener (Verfasser des Dorfbüchleins +1709) deponiert, der Walter Fürst gehört haben soll. Daneben Trommeln, darunter eine bemalte, sowie die in Schlachten erbeuteten Fahnen und Standarten (u.a. von Österreich, Burgund und von Obersiebental aus der Schlacht von Villmergen). Alles war in einem im Zeughaus liegenden Buch verzeichnet. Hier soll auch ein „altes samtnes Käplin“ deponiert gewesen sein, das Zwingl in der Schlacht von Kappel 1531 getragen haben soll. Der Harnischsaal enthielt zahlreiche Harnische und Harnischteile, auch Herrenharnische, deponiert von den Familien Bessler, Tanner und Zwyer von Evibach. Weiter befand sich hier eine grosse Zahl von Beckenhauben. Im Spiesssaal waren Spiesse, Hellebarden, Mordäxte und Morgensterne besammelt. Um 1750 verlegte man diesen ins Dachgeschoss, wo vordem das Pulver aufbewahrt worden war. Daneben gab es eine Trosskammer, eine Luntenkammer, Turmkammer, eine Holzprovisorkammer, sodann eine Stube, in der ein "Abriss" der Belagerung von Rapperswil hing. In der Nebenstube bewahrte man Instrumente zum Münzen und Prägen und eine Goldwaage in einem Gehäuse. Erwähnt werden weiter Küche, Gänge und Stiegen. Das Inventar 1761 verzeichnet auch die beim Leventineraufstand (1755) konfiszierten Gewehre und zwei Pistolen von dessen enthauptetem Rädelsführer Orsi. Schliesslich lagerte hier noch ein Hirschfänger, der Wilhelm Tell gehört haben soll. Das Inventar von 1790 nennt zwei Kanonen mit Datum 1530 und 1596. In der Franzosenzeit, im September 1798, wurde das Zeughaus entleert, Geschütze, Gewehre und Munition nach Luzern überführt. Im Herbst dieses Jahres Umbau in eine Kaserne, vorab im 2. Stock, unter Leitung von Statthalter Aloys Müller. Im Dorfbrand von 1799 wurde das Zeughaus samt der neuen Kaserneneinrichtung und der Beutefahnen zerstört. Der Schaden betrug 7000 Gulden. Die wenigen geretteten Bestände wurden ins Kornhaus (Kollegium) verbracht, das fortan als Zeughaus diente.
Das Zeughaus bildete die südliche Seitenfront des Schiesshüttenplatzes. Seine Rückfront grenzte direkt an das Eselmätteli, das sich (bis 1898) an den Schiesshüttenplatz erstreckte. Es war ein lang gestrecktes, stattliches dreigeschossiges Gebäude mit Satteldach, die Eingänge an den Giebelfronten. Rückseits war ihm ein kräftiger Turm mit Zwiebelhaube angefügt.
1817 wurden im alten Zeughaus schadhafte Mauern abgebrochen. Die Ruinen standen noch bis ins Frühjahr 1835. 1867 wurde auf dem Areal von Karl Emanuel Müller das Kantonsspital errichtet.

Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 86 f.; Bildnachweis: Carl Aloys Triner, Umrissradierung (1785), in: HNBl UR 1899, Beilage.


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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 16.08.2022