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Gebäude und Anlagen im Detail



Haus Tellsgasse 3
Altdorf
Tellsgasse 03  
193 009 / 691 808 / 457 müM
Karte: externer Link (swisstopo)
2000 -

Vorder- und Hinterhaus wurden 1999 durch einen viergeschossigen Neubau ersetzt.

Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 180.

VORGÄNGERBAUTEN ODER ANLAGEN



Ehemaliger Sitz Landammann Püntener
1509 - 1631

Das gegenüber der «Krone» (= obere Hälfte des heutigen Gasthofs Löwen) gelegene Haus gehörte 1509 Landammann (Johannes) Püntener (1459-1515 + Schlacht bei Marignano). Sein Wohnhaus dürfte - mit ansehnlichem Strassenanstoss - ein stattliches Holzhaus dargestellt haben. Wahrscheinlich wurde es noch von einem seiner Söhne bewohnt. Da das Haus jedoch über keinen Umschwung verfügte, vollzog sich in der Besitzerschicht eine Veränderung. Im späten 16. Jh. wurde die Liegenschaft zweigeteilt. Den hinteren Teil (mit Feuergerechtigkeit) erwarben die Nachbarn (Rollsches Haus), die hier eine Schmiede führen liessen, das strassenseitige Haus übernahmen Gewerbetreibende. 1631 ist die Trennung belegt.

Um 1560: Eigentümer ist Hans Jakob Gelonig der anscheinend noch ungeteilten Liegenschaft. Er musste das Schüttsteinwasser, wie sein Nachbar in einem unterirdischen Kanal in den Dorfbach leiten.

Literatur Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 180; Bildnachweis: Carl Aloys Triner, Umrissradierung (1785), in: HNBl UR 1899, Beilage.


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Vorderhaus
1631 - 1799

Das Haus, das vorn gegenüber «der Cronnen» (Gasthof Krone) lag, auf der einen Seite gegen Landammann Rolls Haus, auf der anderen Seite am Ankenwaagegässlein, gehörte 1631 Sebastian Zillier, der es noch 1641 besass.

Nach 1641: Übernahme durch Meister Hans Jakob Schärer;
Um 1670: nach dessen Hinschied gehört es einem Megnet, dann Katri Megnet,
1675: Fähnrich Meister Heinrich Zgraggen.
1752: das Haus besitzt Meister Johann Josef Gisler;
Ende des 18. Jh.: Das Haus steht im Besitz von Ratsherr Karl Anton Troger;
1799: Im Dorfbrand zerstört;
1801: fällt dem Spital als Gläubiger zu. Erwerb durch Karrer Franz Schillig. Er baut das Haus wieder auf; wohl auf den Erdgeschossumfassungsmauern des Vorgängers errichtet er die oberen Geschosse in Riegelwerk, er lässt dieses - an der Hauptstrasse ungewöhnlich - unverputzt. Der dreigeschossige Bau seht traufständig zur Strasse, hat fünf Fensterachsen und einen die Dachtraufe durchstossenden Quergiebel;
kurz vor 1865: bauliche Umgestaltung: Verputz des Riegelwerks, Ausstattung der Fenster mit spätklassizistischen Zierrahmen, neuer abgewalmter Dachstuhl.
1865: Erwerb durch Hauptmann Joseph Gisler-Uttinger.
Ab 1894: Domizil von dessen Sohn Dr. med. Karl Gisler-Lusser (1863-1940, Volkskundeforscher, Regierungsrat).
Um 1894: Schaufenstereinbau. Löwen-Drogerie.
1926/27: Besenwurfverputz.
1957: neuer Schaufensterumbau.
1999: Abbruch.

Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 180.


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Schmiede (Hinterhaus)
1631 - 1799

Als Schmiede gehörte es den Herren von Roll im Nachbarhaus.

Um 1700: Erwerb durch Schlossermeister Johannes Petrisch.
1725: Erbweise an dessen Sohn, Schlossermeister Caspar Petrisch.
Vor 1799: Vor dem Dorfbrand gehören Haus und Schmiede dem auch als Kunstschlosser tätigen Meister Michael Willmann.
1799: Im Dorfbrand erleidet das Haus Beschädigungen.

Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 180; Bildnachweis: Carl Aloys Triner, Umrissradierung (1785), in: HNBl UR 1899, Beilage.


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Haus Lauener
1800 - 1999

Beim Dorfbrand von 1799 wurden die beiden Häuser beschädigt. Das Vorderhaus 1803/04 in Riegel neu errichtet, sprang gegenüber den Nachbarhäusern Ankenwaage und Rollisches Haus leicht vor. Es zeigte das Fassadenkonzept von 1862/1865 mit abgewalmtem Dach. Die Hauptfront hatte fünf Fensterachsen. Das Erdgeschoss (mit Eingang in der Mitte) und das frieshafte Kniestockgeschoss (mit Oculi) werden durch eine Gesimsgurte von den beiden Wohngeschossen des 1. und 2. Stocks getrennt.
Die Grundrisse von Vorder- und Hinterhaus waren ineinander verzahnt. Die Scheidmauer war nicht gerade durchgezogen, sondern in der einen Hälfte vorspringend. Die Seitenfronten der beiden Gebäude waren durchlaufend. Das Hinterhaus - in Mauerwerk erstellt - ohne Ausbildung einer Schaufront mit Hochrechteckfenster. An seiner vierachsigen Rückfront kragte die gegen die Ankenwaage gelegene Hälfte vor. Längs der zurückgesetzten Hälfte führte eine Aussentreppe in den 1. Stock. Wesentliche Teile der Mauersubstanz dieses Hauses dürften älter sein als die Wiederherstellungsarbeiten von 1800/01.

1800: Willmann erhält vom Dorf zur Wiederherrichtung seines Hauses zehn Stöcke Holz. Sie werden ihm als Fremdem zugeteilt, weil er Hausbesitzer ist und er sich zudem verpflichtet, am Kirchenbau kostengünstig mitzuarbeiten.
1803: das Haus figuriert unter den wiederhergestellten Gebäuden.
1811: Verkauf des Hauses, samt Garten an der Seilergasse, um 2800 Gulden an die Gebrüder Lauener. In deren Nachkommenschaft ist die Liegenschaft bis heute verblieben.
1999: Abbruch. .

Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 180.


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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 16.08.2022