Orte und Weiler in Uri
Lungenberg, Lungenstutz
Silenen
/ Maderanertal
1161
müM
Bis zum Bau des «Waldweges» in Richtung Lägni-Stössi in den Jahren 1918 bis 1921 musste nach der Verzweigung ins Etzlital der alte Weg über den Hellberg genommen werden, der ziemlich steil auf den unteren und oberen Lungenstutz führte. Dieser Aufstieg erlangte bei den auswärtigen Gästen Berühmtheit und wurde oft beschrieben.
Am Aufstieg hatte es eine bescheidene Gaststätte, wo eine beredte Wirtin ohne Sprachenkenntnis alle Nationen freundlich und zuvorkommend bediente.
Inmitten des anschliessenden Griesserenwaldes befinden sich zwei einsame ehemalige Käsespeicher (Chääsgädmer) aus dem 17./18. Jahrhundert. Sie wurden im Jahre 2004 in ihrem ursprünglichen Zustand wieder hergestellt.
Literatur: Aschwanden Felix, «Düä Bääbä» – Das Maderanertal, Altdorf 2006, S. 37 f.
Fotos: 1) Der Lungenstutz im Jahre 1988. Das Haus rechts war früher das Restaurant Lungenstutz (Foto Hans Pfister, Luzern; StAUR Slg Bilddokumente 123.05-BI-3476; 2) Am Beginn zum Aufstieg des Lungenstutz, um 1900 (StAUR Slg Bilddokumente 123.05-BI-60365; 3) Beim Restaurant Lungenstutz, um 1910 (Foto Michael Aschwanden, StAUR Slg Bilddokumente 123.05-BI-37100). Am Schild beim Haus steht: «Restaurant Lungenstutz, Joseph Tresch, Probr.»
Karte Swisstopo:
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ZITATE ZUM ORT
1897
Der Höllenkessel Lungenstutz
«Nun kommt der mit Recht gefürchtete Lungenstutz, ein langer, steiler und schattenloser Abhang über dem Lungenbach, von welchem er den Namen hat (…) Bei Sonnenschein am späten Vormittag ist der Lungenstutz ein Höllenkessel (...) Zugleich bietet der Lungenstutz unten an seinem Anfänge die grösste Naturschönheit, welche der Weg Maderanertal überhaupt enthält, jene malerischen, stäubenden Bachschnellen die man überall abgebildet sieht (...) duftender Waldboden, bedeutender Rückblick auf den Krönten und die Spannörter; bald auch der reizende Anblick der waldigen Balmenegg mit dem Gasthof und dem dahinterliegenden Düssistock.»
Spitteler Carl, Der Gotthard, Frauenfeld 1897, in: Aschwanden Felix, «Düä Bääbä» – Das Maderanertal, Altdorf 2006, S. 37 f.
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1909
Der beschwerliche Lungenstutz im Maderanertal
«Der Weg geht, ist einmal Hinterbristen erreicht, ziemlich eben aus bis zum Lungenstutz; da beginnt eine halbstündige Steigung, die Lungen und Respirationsorgane einer starken Belastungsprobe aussetzt; aber freundliche Nächstenliebe hat dafür gesorgt, dass der Wanderer Ruhepunkte findet, wo er sein müdes Gebein niedersetzen, ausschnaufen, den Schweiss von der Stirne wischen und die verlorene Flüssigkeit ersetzen kann.»
Imhof Blasius, Im Maderanertal, Feuilleton des «Vaterland» vom 6.-9. Juli 1909, S. 37, in: Aschwanden Felix, «Düä Bääbä» – Das Maderanertal, Altdorf 2006,
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1947
Der Lungenstutz träumt von der Vergangenheit
«Heute ist der Ort einsam und verlassen, von Welt vergessen, träumt er von seiner ruhmreichen Vergangenheit.»
Zberg Josef, Von Amsteg nach Bristen ins Maderanertal, GP 33, 1947; zitiert in: Aschwanden Felix, «Düä Bääbä» – Das Maderanertal, Altdorf 2006, S. 38.
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