Themen des Automobilwesens in Uri im Detail

Rasante Zunahme des Automobilverkehrs Nachdem in Europa wieder Frieden eingekehrt war und die Urner Passstrassen für den Automobilverkehr geöffnet wurden, nahm dieser im Urnerland rasant zu. Das Automobil war nun im Begriffe, einen festen Platz im täglichen Urner Verkehrsbild einzunehmen. Dass die Strasse in wenigen Jahren vom Automobil endgültig erobert würde, vertraten nicht mehr nur verkehrspolitische Propheten, sondern wurde Mitte der 1920er-Jahre für die ganze Bevölkerung offensichtlich. Auf der Strasse vollzog sich eine Revolution im Verkehrswesen. In den 1920er-Jahren wurde keine neue bedeutende Durchgangsstrasse im Kanton eröffnet. Der Verkehr nahm somit auf den bestehenden Verkehrswegen zu. Gemäss den Zahlen der einzelnen Kontrollstellen lässt sich ein ungefähres Bild vom Verkehrsfluss der Automobile auf den Urner Strassen herstellen: Die Axenstrasse wies dabei sicher am meisten Verkehr auf. Unter den Passstrassen konnte der Klausen am meisten Einreisen verzeichnen. Furka und Gotthard hatten ungefähr gleichviel Verkehr, während über die Oberalp (wegen des noch in Betracht fallenden bündnerischen Automobilverbots auf der Strasse nach Disentis) der Verkehr sehr gering war. Die Urner Regierung war sich zwar bewusst, dass das Automobil auch Nachteile bringen würde, sie war aber doch gewillt, dieser modernen Verkehrsentwicklung nicht mehr entgegenzutreten, sondern sich der neuen Situation anzupassen. Literatur: Gisler-Jauch Rolf, Uri und das Automobil – des Teufels späte Rache, S. 89 ff.