Fasnachtskatzen
Der Name Katzenmusik ist der Natur entlehnt. Im Februar miauen die Katzen in der Nacht. Die zunehmende Länge der Tage leiten bei den Kätzinnen eine Phase sexueller Empfänglichkeit ein. Sind weibliche Katzen rollig, das heisst paarungsbereit, verkünden sie die Tatsache durch wiederholtes laut und eigentümlich klingendes Miauen. Sämtliche Kater der Nachbarschaft kommen dann herbei und bieten ihre Dienste an. Auch die Rufe des Katers sind weithin hörbar. Mit ihnen macht das Männchen sich beim Weibchen bemerkbar und teilt gleichzeitig anderen Katern mit, dass es keine Rivalen dulden wird. Viele Katzenmusik- Gesellschaften haben in Uri die Katze zu ihrem Signet erkoren, hängen ein wetterfestes Kunststoff- oder Stoffexemplar irgendwo im Ort auf oder führen eine übergrosse Katze vor der Katzenmusik durchs Dorf.
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Katzenjammer
«Der Monat Februar ist der Monat der – Katzen. Da werden die melodienreichen, herzergreifenden Lieder dieser Vierbeiner wieder an unsere Ohren tönen und so manchem schlaftrunkenen Menschen zur Erbauung sein. Wenn sie in stiller Nachtstunde diesem jährlich einmaligen Gesinge und Ohrenschmaus ihr geneigtes Ohr leihen, werden in ihnen Gefühle wach werden, die sich nicht beschreiben lassen. Die Schattenseite dieser Erscheinung liegt darin, dass die Menschen diese höchst unmenschliche Sitte nachzuahmen suchen. Und das nennen die Menschen dann Fastnacht. Für die fastnächtliche Musik haben sie bereits den Namen entlehnt. Man nennt sie Katzenmusik. Und hier in Altdorf ist man bekanntlich hochbegeistert für diese Art Lyrik. Das Ende der Fastnacht wird dann auch wieder mit etwas Katzenhaftem zusammentreffen und das wird dann der – Katzenjammer sein.»
Altdorfer Pfarrblatt, Februar 1946, S. 6.
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FANACHTSKATZEN
FASNACHTSFLÖHE
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