GESCHICHTE

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Allgemeines Geschichtsforschung

ZEITGESCHICHTE

Zeitraum Frühzeit Römer und Alemannen Früh- und Hochmittelalter Tells Legende Spätmittelalter Altes Uri Helvetik Mediation 1813 - 1848/50 1850 - 1888 1888 - heute

Ereignisse im Alten Lande Uri

1515  / Donnerstag, 29. April 1515
Tagsatzung in Baden
Die Tagsatzung zu Baden entspricht dem Begehren Uris zum Bau einer neuen Strasse beim Platifer sowie dem Gesuch, dort einen neuen Zoll zu nehmen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 20.
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1515  / Dienstag, 13. April 1515
Tagsatzung willigt der Zollforderung der Urner am Platifer ein
Die Tagsatzung in Luzern willigt in eine Zollerhebung für die Strasse am Platifer ein, und zwar zu folgenden Tarifen: «Von einem fetten Hengst 3 Angster, von einem fetten Ochsen 2 Angster, von einem Ferris-Ross 1 Angster, von einem Saumross auf und abhin 1 Angster, von einem Mann mit seinem Ross auf und abhin 1 Angster, von Schafen, Schweinen, Ziegen von 5 Stück 1 Angster. Wenn die Eidgenossen unter ihrem Zeichen zu Feld ziehen, geben sie keinen Zoll, Freiknechte aber, die nicht unter ihrer Herren Zeichen ziehen, geben den Zoll.» Die Gesandten sollen den Gegenstand heimbringen. An der nächsten Tagsatzung soll der Entscheid fallen.
Quellen / Literatur: Eidg. Abschiede III, 2, S. 866 f.; Stadler Hans, Zollstation und Gasthaus Dazio Grande in Morasco, in: GF Bd 148 (1995); S. 116 f.
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1515  / Sonntag, 7. Februar 1515
Der Mailänder Bote an der Tagsatzung
Von der Tagsatzung zu Zürich wird Bericht erstattet, dass Galeazzi Sforza, der mailändische Bote, anbringt, es sollen wieder 50’000 Gulden an Münze nach Luzern gefertigt werden. Er bittet, darunter auch Bellenzer Münzen anzunehmen. Wenn diese ausgeschlossen werden sollten, könne der Herzog nicht zahlen. Darüber berichten die drei Orte, dass in der Stadt Mailand an 4 Orten Berner, St. Galler und andere Plapparte geschlagen wurden, die alle falsch seien.
Quellen / Literatur: Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, in: HNBl UR 1979/1980, S. 31.
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1515  / Donnerstag, 29. April 1515
Tagsatzung stimmt dem Zoll am Platifer zu
Die Tagsatzung stimmt dem Zoll der Urner am Platifer zu, mit der Bedingung, dass die eidgenössischen Boten zu Pferd oder zu Fuss zollfrei sein sollen. Luzern stellt den Urnern im Auftrage der Tagsatzung diese Zollbewilligung schriftlich aus.
Quellen / Literatur: Eidg. Abschiede III, 2, S. 871, 877, 879; Stadler Hans, Zollstation und Gasthaus Dazio Grande in Morasco, in: GF Bd 148 (1995); S. 117.
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1515  / Freitag, 15. Oktober 1515
Die Drei Orte bitten den Abt von St. Gallen um Hilfstruppen nach Mailand
Die Drei Orte benachrichtigen Abt Franziskus von St. Gallen, ihnen seine Leute nachzusenden, nachdem sie gegen Mailand mit dem Landsfähndli aufgebrochen sind wegen der fortwährenden Bedrängnis, welche die Eidgenossen zu Lauis, Luggarus und Bellenz erleiden müssen. Sie berichten auch über das Schicksal der Schweizer in Mailand, welche aus dem Spital auf das Meer verkauft wurden.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 51.
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1515  / Mittwoch, 15. September 1515
Schneller Bericht über Ausgang der Schlacht bei Marignano
Kirchherr Anselm Graf von Altdorf gibt den Eidgenossen schriftlich am ersten Tage den ersten Bericht über den Ausgang der Schlacht bei Marignano.
Quellen / Literatur: UW 44, 12.06.1954.
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1515  / Montag, 13. September 1515
Niederlage bei Marignano
Während zwei Tagen wird die Schlacht von Marignano mit einer verheerenden Niederlage für die Eidgenossen ausgetragen. Die Schlacht beendet die Grossmachtpolitik der Eidgenossen. Uri und Livinen verlieren insgesamt 230 Mann.
Quellen / Literatur:
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1516  / Mittwoch, 26. April 1516
Kirche St. Lazarus erhält Ablasserteilung
Die Kirche St. Lazarus in Seedorf erhält eine Ablasserteilung.
Quellen / Literatur: Geschichtsfreund Bd 12, S. 40; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 173.
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1516  / Sonntag, 26. März 1516
Forderung von Uri wegen der Besetzung der Vogtei Neuenburg
An der Konferenztagung in Luzern fordert Uri von Zürich, dass sie den Vortritt haben solten in der Besetzung der Vogteien zu Neuenburg. Danach soll jeder Ort der Reihe nach die Herrschaft Neuenburg vier Jahre lang bevogten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 14 f.
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1516  / Montag, 21. Februar 1516
Die Drei Länder beschliessen Münzbestimmungen
Die in Brunnen versammelten Boten der drei Länder beschliessen, dass Luzern ersucht werden soll, die 8-Angsterstücke (Halbbatzen oder Zwei-Kreuzer) für 7 Angster anzunehmen, wie sie in Konstanz gewertet werden.
Quellen / Literatur: Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, in: HNBl UR 1979/1980, S. 32.
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1516  /
Äusserst heisser Sommer
Der äusserst heisse Sommer hat einen grossen Wassermangel zur Folge, dafür gerät der Wein so gut wie schon lange nicht mehr: "Fünfzehnhundertdreissig und neun, galten die Fässer mehr als der Wein"
Quellen / Literatur: Iten Karl, Rings um ds Ürner Chuchigänterli, S. 257.
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1517  / Dienstag, 29. Mai 1517
Papst verfügt Trennung des Franziskanerordens
Papst Leo X. verfügt in seiner Bulle "Ite et vos" die Trennung des Franziskanerordens in zwei eigenständige Ordenszweige: die Konventualen der eher milderen Richtung und die Observanten der eher strengeren Lebensweise.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 19.
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1517  /
Urner Schiffsgesellschaften liegen im Streit
Die Gesellschaft "im Theil" verlangt vom Urner Marktnauen die Fürleite, wenn er am Montag mit fremden Gütern beladen nach Luzern fährt. Dagegen wehren sich die Schiffsgesellen des Urinauens vor dem Fünfzehnergericht und argumentieren, es stünde ja nach bekannter Ordnung jedem frei, sich an der Schiffahrt zu beteiligen und einen Nauen in Flüelen zu haben. Die Flüeler ihrerseits berufen sich auf ein altes Recht und bekräftigen ihren Anspruch mit dem Hinweis, dass sie im Gegensatz zum Marktnauen jederzeit fahren müssen. Davon lässt sich das Gericht überzeugen und setzt fest, dass der Marktnauen auch in Zukunft die Fürleite bezahlen muss, wenn er am Montag mit fremdem Gut nach Luzern fährt.
Quellen / Literatur: Fryberg, Schiffahrt, S. 15 f.
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1517  / Freitag, 17. August 1517
Das Türmli wird an das Land Uri verkauft
Walter Hofer gibt den „Turm“ in Altdorf dem Landammann, Rat und Landleuten von Uri um 450 Gulden zu kaufen. Hofer und seine Nachkommen dürfen das unterste Gemach und den Gaden weiterhin nutzen, auch verkaufen, die Gnädigen Herren haben ein Vorkaufsrecht, nach Aussterben der Familie fällt auch dieser Erdgeschossgaden an den Staat. Der Verkäufer verpflichtet sich weiter, das Haus auf eigene Kosten abzubrechen. Hofer verkauft auch die Hälfte seines Gartens, insbesondere jenen Teil vor der Rathaushofstatt.
Nach Abbruch des mit dem Turm verbundenen Hauses dürfte der Turm durch eine Aussentreppe mit Hocheinstieg im 1. Stock zugänglich gewesen sein. Bereits 1555 wird die Baute mit jener seither gebräuchlichen Diminutivform "Türelin" (Türmli) bezeichnet. Der beim Türmli neu geschaffene Platz diente auch als Versammlungsort für Landammann und Räte. Diesem wurden weitere staatliche Nebenfunktionen zugewiesen. Der Pranger wurde an ihm aufgestellt, der 1608 erstmals schriftlich belegt ist. Wohl schon im späten 16. Jahrhundert dürfte das Türmli Wandmalereien erhalten. Im Dorfbrand vom 26. April 1693 ist das „Zeytthürmlein“ halb abgebrannt.

Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 37 f.
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1517  / Donnerstag, 8. Februar 1517
Ablass für Kirche in Seelisberg
Kardinal Matthäus Schiner erteilt der Kirche in Seelisberg einen Ablass an jene, die zur Reparatur der Pfarrkirche des hl. Michael auf dem «Sewilinberch » oder zur Verbesserung und Vermehrung der Kirchenzierden beitragen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Die Seegemeinden, KDM II, S. 375.
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1518  /
Im Kloster Seedorf überlebt nur eine Klosterfrau die Pest¨
Die Pest wütet im Kloster Seedorf so fürchterlich, dass der ganze Konvent ausstirbt bis auf die Schwester Appolonia Scheitler, die im gleichen Jahre zur Äbtissin des Klosters gewählt worden ist.
Quellen / Literatur: Schmid Franz Vinzenz, Allgemeine Geschichte des Freystaats Ury, Band I, S. 42; Gisler Karl, Der Schwarze Tod in Uri, in: HNBl UR 1963/64, S.76.
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1518  / Sonntag, 21. Juli 1518
Johann Jakob Trivulzio erhält Urner Landrecht
In Altdorf findet die feierliche Landrechtsaufnahme des Johann Jakob Trivulzio, Generalmarschall in Frankreich und Graf zu Misox, in Altdorf statt. Durch ein Verkommnis verspricht derselbe, Uri jährlich 100 Goldkronen zu bezahlen und setzt zur Sicherheit all' sein Hab und Gut ein.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 150.
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1518  / Montag, 16. September 1518
Bischof von Konstanz bestätigt Ablass für Kirche in Seelisberg
Bischof Hugo von Hohenlandenberg in Konstanz bestätigt den Ablass für die Kirche in Seelisberg.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Die Seegemeinden, KDM II, S. 375.
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1519  /
Aufnahme ins Landrecht wegen Mithilfe gegen die Pest
Erni Schmid und seiner Tochter werden zum reduzierten Preis von 5 Gulden ins Landrecht aufgenommen, da sich Schmid während der Pest mit den Kranken und Toten beschäftigt hat.
Quellen / Literatur: Gisler Karl, Der Schwarze Tod in Uri, in: HNBl UR 1963/64, S.77.
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1519  /
Gründung der Bruderschaft St. Anton zum Regenbogen
Der Pestzug fordert viele Opfer im Lande. Bei der grossen Menge der Leichen reichen die gewöhnlichen Mittel nicht mehr aus, sie zu begraben. Aus diesem Anlass entsteht die Bruderschaft St. Anton zum Regenbogen in Altdorf, die sich als christliches Liebeswerk die Pflicht macht, die Toten zu begraben.
Quellen / Literatur: Gisler Karl, Der Schwarze Tod in Uri, in: HNBl UR 1963/64, S. 77.
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1519  / Mittwoch, 1. Januar 1519
Zwingli predigt Evangelium nach seiner Auslegung
Im Grossmünster in Zürich erklärt der Leutpriester Huldrych Zwingli von der Kanzel herab vor zahlreicher Versammlung, dass er, statt nach bisheriger Übung nach irgend einer Textwahl zu predigen, das Evangelium nach seiner Auslegung zu predigen gedenke.
Quellen / Literatur: Lusser Karl Franz; Geschichte des Kantons Uri, S. 220.
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1519  / Samstag, 5. April 1519
Eidgenossen fordern einen deutschen Kaiser
Karl V. und Franz I. bewerben sich mit grossem Eifer um die römisch-deutsche Königswürde und sparen mit nichts, um sich Anhang von allen Seiten zu verschaffen. Die Eidgenossen senden ein Schreiben an die Kurfürsten mit dem Ansuchen, mit Karl V. einen Deutschen als König zu wählen.
Quellen / Literatur: Lusser Karl Franz; Geschichte des Kantons Uri, S. 222.
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1519  / Samstag, 28. Juni 1519
Karl V. wird zum römisch-deutschen König gewählt
Die Kurfürsten wählen in Frankfurt am Main Karl V. in Abwesenheit zum neuen römisch-deutschen König. gegen Franz I. durch. Die Hoffnungen der Freunde der Reformation steigern sich, da der Papst Leo X. sich für die Wahl des Franzosenkönigs. Franz I. verwendet hatte.
Quellen / Literatur: Lusser Karl Franz; Geschichte des Kantons Uri, S. 222.
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1519  /
Wolfsjagd in Ursern
In Ursern wird eine ausgedehnte Wolfsjagd veranstaltet, für die 20 Gulden ausgegeben werden.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 33.
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1520  / Freitag, 5. März 1520
Uri beschwert sich wegen der Münzen
An der Tagsatzung zu Luzern beschwert sich Uri: «.... in Mailand habe man dieselbe münz abgesetz und dem Gold uffgesetzt, was unleidlich sei. Man sol rathschlagen wie Abhülfe zu schaffen sei»
Quellen / Literatur: Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, in: HNBl UR 1979/1980, S. 32.
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1520  / Dienstag, 15. Juni 1520
Bannandrohungsbulle gegen Ketzereien
Papst Leo X. erlässt die Bannbulle, die Martin Luther noch 60 Tage Frist einräumt, die vorgetragenen Ketzereien zu widerrufen.
Quellen / Literatur: Lusser Karl Franz; Geschichte des Kantons Uri, S. 222.
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1520  / Freitag, 10. Dezember 1520
Luther verbrennt die Bannandrohungsbulle
Luther verbrennt, den Papst trotzig Antichrist scheltend, die Bannbulle. Auch Zwingli fährt fort, eine Glaubenslehre nach der andern zu bezweifeln, zu verspotten, zu leugnen. Uri sieht die Gefahr, dass die alte Bundeseinheit in ihren Grundfesten erschüttert wird.
Quellen / Literatur: Lusser Karl Franz; Geschichte des Kantons Uri, S. 222 f.
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1520  / Mittwoch, 6. Oktober 1520
Filialkapelle in Flüelen eingeweiht
Melchior Fattlin, der Konstanzer Weihbischof, weiht die Kapelle von Flüelen zu Ehren Mariens mit drei Altären «von neuem» - eine Formulierung, die eher auf eine Erweiterung denn auf einen Neubau deutet. Die Kirchweihe wird auf Sonntag nach Auffahrt festgesetzt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 172; Quellen, Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 79 f.
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1520  / Donnerstag, 7. Oktober 1520
Neue Weihe der Altdorfer Pfarrkirche
Der konstanzische Weihbischof Melchior Vattlin rekonzilliert Kirche und Friedhof und weiht die rechte Seite des Chors neu. Dies weist auf Bauarbeiten hin, insbesondere auf die Errichtung der «Neuen Sakristei» an der Südseite.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Bd. I.I., S. 61.
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1521  / Montag, 3. Januar 1521
Bulle belegt Reformer mit dem Kirchenbann
Papst Leo X. erlässt eine neue Bulle, in der Luther, dessen Anhänger und Beschützer definitiv als Ketzer aus der Kirche ausgeschlossen, und jedem rechtgläubigen Christen der Umgang mit ihnen verboten ist.
Quellen / Literatur: Lusser Karl Franz; Geschichte des Kantons Uri, S. 225.
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1522  / Freitag, 24. November 1522
Sofortige Einsetzung eines Urner Vogts in Mendriso
Die Tagsatzung zu Baden hat, nach Einsichtnahme der alten Ordnung hinsichtlich der Vogtei Mendrisio und Balerna beschlossen, es solle diesmal Uri sofort einen Vogt einsetzen, der aber gleichzeitig mit den andern Vögten wieder abziehen müsse. Es ist Ratsherr Kaspar Gisler von Bürglen, dem hierauf die Landvogtei zu Mendrisio für 1522—1524 übertragen und welcher 1532 auch Vogt zu Luggarus (Locarno) wird.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 59.
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1523  / Freitag, 3. August 1523
Jeder Ort soll Aussätzige selber versorgen
Die Tagsatzung in Bern bestimmt, dass jeder Ort seine «Sondersiechen» (am Aussatz Erkrankte) selbst versorgen soll, damit andere Orte durch solche nicht belästigt werden.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 39.
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1525  / Mittwoch, 28. Januar 1525
Eidgenössischen Orte wollen – mit Ausnahme Zürichs – katholisch bleiben
Die Gesandten aller Kantone, ausser Zürich, beschliessen auf einer Tagsatzung in Luzern, katholisch bleiben zu wollen, bis eine rechtmässige Behörde über den eingetretenen Kirchenstreit entschieden hat. Die Versammlung entwirft ein Mandat von mehreren Artikeln zur Handhabung der römisch-katholischen Religion. Es folgen weitere Zusammenkünfte. Zürich wird wiederholt zu mehr Mässigung und Zurückkehr gemahnt, ihm auch gedroht, den Bund mit ihm nicht mehr erneuern zu wollen, weil seine Gläubensneuerung den alten Bünden zuwiderlaufe und das Band der Einigkeit unter den Eidgenossen zerrissen habe.
Quellen / Literatur: Lusser Karl Franz; Geschichte des Kantons Uri, S. 227 f.
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1525  / Sonntag, 8. Februar 1525
Zürcher Verzicht auf Präsentation des Pfarrherrns
Bürgermeister und Rat von Zürich als Inhaber der Fraumünstergerechtigkeiten verzichten auf Bitten der Urner auf die Lehenspflicht der Pfarrei Altdorf und das Präsentationsrecht für den Pfarrherrn.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Bd. I.I., S. 56.
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1526  / Mittwoch, 19. Mai 1526
Disputation in Baden
In der Pfarrkirche im aargauischen Baden treffen sich rund 200 Teilnehmer, aus Uri der Einsiedler Bruder Nikolaus, an einer Disputation teil - einem öffentlichen Streitgespräch zwischen Vertretern der altgläubigen Kirche und Anhängern der Reformation. Es war der Versuch der noch mehrheitlich altgläubigen schweizerischen Orte, den Zürcher Reformator Huldrych Zwingli zum Schweigen zu bringen und die Glaubenseinheit der Eidgenossenschaft zu bewahren. Das Scheitern dieses Versuchs markiert den eigentlichen Beginn des für die Schweiz charakteristischen konfessionellen Nebeneinanders mit bis in die Gegenwart reichenden politischen und gesellschaftlichen Folgen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 24.
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1527  / Sonntag, 3. April 1527
Mailand setzt Wert der Bellenzer Münzen hinab
Die Dreiländer Tagung zu Einsiedeln vom befasst sich mit einem Brief vom «Comissar zu Bellenz», wonach in Mailand wiederum einige Münzen, u.a. auch die «neuen zu Bellenz geschlagenen» (Dicken), herabgesetzt worden seien.
Quellen / Literatur: Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, in: HNBl UR 1979/1980, S. 32.
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1527  / Dienstag, 26. April 1527
Münzprobe in Luzern
Gemäss Münzprobe der Tagsatzung zu Luzern werden die Dickplapparte von Bellinzona mit 9 Schilling und 4 Haller bewertet.
Quellen / Literatur: Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, in: HNBl UR 1979/1980, S. 32.
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1527  /
Frühjahreshitze mit Schnee im Mai
Es donnert im März und es wird sehr heiss, doch im Mai fällt ein grosser Schnee. In den Bergen, als auch in den Tälern muss das Vieh an grossem Hunger leiden.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1527  /
Teuerung durch Frost
Alle Lebensmittel werden teuer, da der Frost viele Früchte verdirbt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1527  / Sonntag, 24. Juli 1527
Kompromiss bei Münzbewertung
An der Tagsatzung zu Luzern meinen «etliche» Boten, die Bellenzer dicken Plapparte sollten für gut gelten, wie sie geschlagen sind, nämlich 10 Schilling, 8 Haller. Im Sinne eines Kompromisses tarifiert die gleiche Tagsatzung den Dicken mit 10 Schilling.
Quellen / Literatur: Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, in: HNBl UR 1979/1980, S. 32.
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1527  /
Ein grosser Komet erscheint
Ein grosser Komet erscheint.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1528  / Sonntag, 29. Januar 1528
Verbot des Viehverkaufs wird erneuert
Die Tagsatzung in Luzern erneuert das erlassene Verbot des Viehverkaufs über den Gotthard nach Mailand.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 5.
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1528  / Dienstag, 3. Juli 1528
Franziskanische Regel wird vom Papst in ihrem Ursprung anerkannt
Der rechtliche Gründer des Kapuzinerordens, P. Ludwig von Fossombrone, erreicht nach vielen Widerständen und auf die Fürsprache der Fürstin von Camerino, Katharina Cybo-Varano, der Nichte des Papstes, dass Klemens VII. die juristische Grundlage gibt zur Beachtung der franziskanischen Regel in ihrer ursprünglichen Reinheit und Strenge.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 19.
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1528  / Dienstag, 24. April 1528
Erneute Münzprobe
Die Tagung vom in Luzern befasst sich wieder mit dem Münzwesen. In Gegenwart der Boten von Uri, Schwyz und Nidwalden werden Zweibatzenstücke (wohl Halbdicken) und Rössler von Bellinzona probiert. Die Zweibatzen halten an feinem Silber im Durchschnitt knapp 8 Lot; es gehen 44 bzw. 44 ½ Stück auf die Mark. Die Rössler halten im Schnitt gut 772 Lot an feinem Silber. Diese Münzen scheinen nicht beanstandet worden zu sein.
Quellen / Literatur: Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, in: HNBl UR 1979/1980, S. 33.
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1528  / Mittwoch, 18. Januar 1528
Verbot des Viehverkaufs während der Fastenzeit
Während der Fastenzeit wird der Viehverkauf und Viehbetrieb besonders nach Konstanz und ins Ausland verboten. Dies soll der alten christlichen Satzung wegen Enthhaltung von Fleischgenuss an Fastentagen bessere Nachachtung geben.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 4.
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1528  / Freitag, 22. Juni 1528
Redeverbot für lutherische und zwinglische Sekte in Uri
An der Tagsatzung zu Baden meldet der Bote von Uri, dass er von seinen Obern den schriftlichen Befehl erhalten habe, eine eben erlassene Verordnung zu melden. Demnach soll jeder der durch das Urner Gebiet wandelt und von der lutherischen oder zwinglischen Sekte rede und einer Ermahnung des Wirtes oder anderer zu schweigen nicht gehorche, soll gefangen gesetzt und der Obrigkeit übergeben werden. Die Orte werden aufgefordert, seine Angehörigen zu warnen und über die Massnahme zu verständigen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 30.
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1528  /
Überschwemmungen im Urserntal
Die Reuss sorgt im Urserntal für eine grosse Überschwemmung. Die Brücken zu St. Peter und in Zumdorf werden weggerissen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1529  /
Kometen und Teuerung
Es erscheinen vier Kometen am Himmel.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1529  /
Schnee- und frostreicher Frühling
Der Lanzig ist reich an Schnee und Frösten.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1529  / Sonntag, 15. September 1529
Konferenz in Brunnen beschliesst Warnzeichen
Die Vierörtige Konferenz ist sich einig, überall Wachen aufzustellen: in Luzern auf dem Luoginsland und Homber, in Unterwalden auf dem Bürgenberg und in Uri auf dem Seelisberg. Zug hat auch Vorsorge getroffen in Richtung Luzern und Schwyz hin, damit man bei Tag und Nacht Zeichen sehe, nach denen jeder sich richten könne. Ausserdem wird Uri beauftragt, einen Posten in Richtung Ursern und Wallis aufzustellen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 46.
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1529  /
Brand in Andermatt
Andermatt wird von einem Brand heimgesucht.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1529  /
Englischer Schweiss wütet in ganz Europa
Der englische Schweiss (Schweisskrankheit) bricht aus und die Krankheit überzieht fast ganz Europa.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1530  /
Wölfe erscheinen
Es werden eine Menge Wölfe verspürt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1530  / Donnerstag, 30. Januar 1530
Herzog von Mailand lässt Bellenzer Münzen verrufen
Der Herzog von Mailand, Francesco II. Sforza, lässt alle Münzen von Bellinzona verrufen.
Quellen / Literatur: Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, in: HNBl UR 1979/1980, S. 33.
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1530  / Freitag, 4. Juli 1530
Diverse Flussausbrüche
In Bauen reisst der Ruossbach die örtliche Kapelle weg, die das einzige Gotteshaus in der Gemeinde ist. Die Reuss bricht auch in Uri und Ursern aus. Auch in der Schöllenen und zu Schmidigen in Hospental werden Brücken weggerissen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1530  / Donnerstag, 3. April 1530
Warmer Winter mit anschliessendem Misswachs und Teuerung
Nach einem warmen Winter, in dem kein Schnee gefallen ist und man Ende Januar schon Blüten an den Bäumen gesehen hat, gibt es nun einen tiefen Schnee. Danach entsteht Misswachs und eine Teuerung.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1531  / Sonntag, 11. Oktober 1531
Schlacht bei Kappel
Schlacht bei Kappel: Angriff unter Führung des Urners Hans Jauch; Tod Zwinglis.
Quellen / Literatur:
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1531  / Donnerstag, 6. August 1531
Kometen erscheinen
Ein Komet erscheint im Zeichen des Löwen und dieser bleibt bis zu Weihnachten sichtbar. Im Oktober sieht man am Himmel sogar noch einen zweiten Kometen wie eine Fackel 14 Tage lang. Es handelt sich wohl um den Kometen, der später nach dem Mathematiker und Astronomen Edmond Halley (1656–1742) benannt wird.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1531  /
Warmer Winter, kalter März
Der Winter ist ziemlich warm, doch zu Beginn des Monats März ist es rauh und kalt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1531  / Montag, 13. April 1531
Raureif mit anschliessendem Schneefall
Es entsteht ein starker Reif und es schneit die ganze Nacht darauf. Am Morgen darauf ist alles hart gefroren zu Berg und Tal.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1531  /
Ein Bär wird erlegt
Der Gerung zu Steg erhält 3 Gulden für einen in Ursern erlegten Bären.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1532  /
Ein Komet ist sichtbar
Bis zum 20. November ist morgens zwischen 4 und 5 Uhr ein Komet mit langem Schweif zu sehen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1532  / Freitag, 12. Februar 1532
Der Schnee bleibt lange liegen
Es schneit fünf Tage dermassen, dass viele Dächer und sogar Häuser eingedrückt werden. Der Schnee liegt bis Mitte März, denn da kommt eine grosse Wärmewelle, die den Schnee rasch wegschmilzt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34.
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1532  / Donnerstag, 28. April 1532
Boten der katholischen Orte erscheinen bei der Glarner Landsgemeinde
Die Boten von Uri und Schwyz erscheinen vor der Landsgemeinde zu Glarus und stellen im Namen der fünf katholischen Orte das Begehren, im Glauben ihnen gleichförmig zu bleiben, die Bünde und den Frieden zu halten, und mahnen die beiden Religionsparteien zur Verträglichkeit.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 77.
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1532  / Sonntag, 10. April 1532
Die Fürleite wird eingeführt
Eine Übereinkunft sichert zwar nach altem Brauch den Schiffahrtsgesellschaften das Recht zu, am andern Ufer Personen und Waren aufzunehmen und zu befördern. Die Schiffsleute müssen der ansässigen Gesellschaft jedoch eine Fürleite entrichten.
Quellen / Literatur: Fryberg, Urnersee, S. 12 f.
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1532  /
Kältephase und Mäuseplage
Es beginnt wieder zu schneien und die daraus folgende Kälte schädigt Bäume und Halmfrüchte. Zudem räumt eine grosse Mäuseplage vielerorts derart mit der Saat auf, sodass man die Sichel nicht mehr braucht.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 34 f.
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1533  / Dienstag, 24. Januar 1533
Frösche, Schnecken und Donner
Vor St. Pauli Bekehrung werden die Frösche und Schnecken sichtbar und einen Monat später donnert es.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1533  / Samstag, 1. Juli 1533
Grosser Komet
Anfangs Juli erscheint in der Kassiopeia ein grosser Komet zwei Monate lang.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1534  / Samstag, 14. April 1534
Ausweisung von Landstreichern, Heiden und Bettler
Die Tagsatzung in Baden verordnet, dass Landstreicher, Heiden und Bettler, welche die armen Leute brennen, schädigen und zwingen, ihnen etwas zu geben, aus dem Land gewiesen werden sollen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 18.
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1534  /
Verderbende Früchte und ein trockener Sommer
Der Winter ist äusserst kalt, doch dann kommt bis am 25. April gutes Wetter. Dann folgt wieder eine Kälte, sodass es bis zum Boden hinab schneit und böser Kältefrost viele Früchte verdirbt. Anschliessend kommt ein sehr heisser Sommer, der alle Wasser austrocknen lässt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1535  / Samstag, 12. Januar 1535
Luzern verlangt Aufhebung des Zolles
Luzern verlangt an der Konferenz der V Orte von Uri, Schwyz und Unterwalden die Aufhebung des Zolles, welcher kürzlich zu Bellenz (Bellinzona) auf seine Bürger und Untertanen gelegt wurde.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 3.
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1535  / Samstag, 8. Juni 1535
Tagsatzung legt Preise für Wirte fest
Da die Wirte und "Ihresgleichen", ungeachtet der eingetretenen "Wohlfeile" (Preiswert), die "Mähler" und anderes immer noch zu den gleichen Preisen geben wie während der Teurung und der gemeine Mann dadurch benachteiligt wird, legt die Tagsatzung die diesbezüglichen Preise fest. Den Wirten in Baden und allen Gemeinen Herrschaften werden von der Tagsatzung folgende Preise befohlen: Ein Mahl soll nur 5 Schilling, ein Schlaftrunk, Morgen- sowie Abendbrot 2,5 Schilling, ein Vierling "Haber" (Hafer) 2 Schilling sowie eine Stallmiete für Tag und Nacht 1 Batzen kosten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 28.
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1535  /
Ertragreicher Sommer trotz Nässe
Trotz der grossen Nässe gerät in diesem Sommer alles wohl.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1536  / Samstag, 11. Juli 1536
Gutes Weinjahr
Es gibt bereits reife Trauben, eine frühe Ernte und ein sehr gutes Weinjahr.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1536  /
Grosse Trockenheit
Es herrscht grosse Trockenheit, so dass viele Brunnen versiegen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1536  / Samstag, 1. Februar 1536
Vollmacht für Bau eines Zeughauses
Dem Kanton Uri wird von den Drei Orten über Bellenz die Vollmacht übertragen, das zu Bellenz liegende Gschütz nach Irnis (Giornico) zu liefern und dort ein Haus (Zeug- oder Geschützhaus) zu bauen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 6.
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1537  / Sonntag, 2. Mai 1537
Aufnahme ins Landrecht
Die Landsgemeinoe zu Bötzlingen an der Gand nimmt Junker Caspar von Sylinen, der er von seinen Altvordern ein Landmann ist, ins Urner Landrecht auf.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 137 f.
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1538  /
Erneut ein Komet am Himmel
Es erscheint ein Komet am Himmel.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1538  /
Milder Winter mit kaltem April
Der Winter ist ungemein mild; es fällt kein Schnee bis am Palmsonntag. Im Januar kann man Veilchensträuße binden. Jedoch kommt Mitte April ein tiefer Schnee und grimmige Kälte.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1538  / Samstag, 22. Januar 1538
Massnahmen zur Versöhnung mit Gott
Die Konferenz der katholischen Orte zu Luzern ordnet an, es solle Gott der Allmächtige durch Busswerke sowie durch Massnahmen zur Besserung von Sünden und Laster versöhnt werden.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 4.
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1539  /
Grossartiges Weinjahr
Es ist ein grossartiges Weinjahr, sodass sich auch der Spruch „Fünfzehnhundertdreissig und neun galten die Fässer mehr als der Wein" ergibt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1540  / Montag, 19. Februar 1540
Einschränkung der Warenausfuhr
Es wird das Verbot erlassen, dass von einem Markt in Luzern keiner mehr als zwei Schiffe abführen darf.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 8.
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1540  /
Heisser, aber dennoch ertragreicher Sommer
Es ist der sogenannte „heisse Sommer". Von Anfang März bis in den Christmonat hinein herrscht beständig warmes Wetter. Es regnet nur vier Mal und zwar je nur einen halben Tag oder eine Nacht.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 35.
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1541  / Montag, 6. Januar 1541
Erdbeben im Urserntal
An Dreikönigen fängt im Urserntal die Erde an zu beben und dies wiederholt sich über einen Monat lang täglich.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1541  /
Brunnen laufen wieder
Die im Vorjahr abgestandenen Brunnen laufen wieder.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1541  /
Kalter Winter auf heissen Sommer
Auf den heissen Sommer folgt ein grausam strenger Winter mit lang andauerndem tiefem Schnee und Kälte.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1542  / Donnerstag, 7. Mai 1542
Verspäteter Frühling nach rauem Winter
Es ist wieder ein rauer Winter mit viel Schnee. Noch Mitte April ist weder Laub und Blust noch Grünes zu sehen. Selbst Anfang Mai sind viele Laubwälder noch ganz kahl. Alles wird spät reif.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1542  /
Grippe in der Innerschweiz
Die Grippe kommt wieder bis in die Innerschweiz und es werden Leute hinweggerafft.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1542  / Freitag, 15. Mai 1542
Verbot des Kaufs von Landvogteistellen
Die Tagsatzung in Baden beschliesst, das Kaufen von Vogteien und Ämtern überall - bei Verlust der Ehre - zu verbieten. An einigen Orten haben Personen versucht, hierfür Geschenke und Gaben wie Hosen, Wämser oder anderes zu bieten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 23.
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1543  / Freitag, 12. Februar 1543
Schenkung eines Ehrenwappens ins Bürgler Pfrundhaus
An der Tagsatzung in Baden wird Luzern an sein Versprechen erinnert, in das Pfundhaus zu Bürgeln ein Fenster mit seinem Ehrenwappen zu schenken.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 7.
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1543  / Montag, 24. Mai 1543
Schwalbensterben durch Kälte
Es liegt Schnee und ist so kalt, dass die Schwalben in ihren Nestern erfrieren.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1544  / Mittwoch, 7. Juni 1544
Beschränkung des Kornmarkts
An der Tagsatzung zu Luzern ist abermals angezogen worden, dass die Müller, Pfister und andere Personen durch grosse Aufkäufe eine grosse Teuerung verursachen, weshalb erkannt wird, dass hinfür niemand an einem Dienstag oder Markttag mehr als 10 Mütt Kernen kaufen dürfe. Es soll auch niemand Knechte oder andere Dienstleute bestellen, um entgegen der Verordnung einzukaufen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 84.
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1544  /
Bestätigung der Rechte der Luzerner
Luzern und Flüelen beschliessen, dass die Fürleite die Hälfte der Fürleite ausmachen soll. Die Schiffe dürfen aber im fremden Gestade nur das verladen, was transportbereit vorhanden ist und nicht so lange warten, bis neue waren eintreffen. Zudem dürfen die Schiffsleute am andern Ufer nur eine Nacht verbringen und müssen am folgenden Morgen wegfahren, gleichviel, ob sie Waren als Rückfahrt gefunden haben oder nicht. Nur wenn sie durch Sturm und regen am Wegfahren verhindert waren, können sie länger bleiben, wobei sie in einem solchen Fall das Anrecht auf Rückladung hatten. Der Luzerner Pfister-Nauen verpflichtet sich zudem, am Mittwoch stets auch das von Uri gekaufte Getreide nach Flüelen zu führen, wenn es auf dem Urinauen keinen Platz mehr fand.
Quellen / Literatur: Fryberg, Urnersee, S. 13.
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1545  /
Ein gutes Jahr
Es kommt wieder einmal ein gutes Jahr mit viel Wein und Obst.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1546  /
Ziegel sind Mangelware
Landammann und Rat von Uri würden aus Luzern gerne Ziegel zum Spitalbau beziehen. Diese sind jedoch auch dort Mangelware . Im Hinblick auf dieses Bauunternehmen bemühen sich die Urner um die Errichtung einer Ziegelscheune. Man hofft von Luzern den fehlenden Leim zu bekommen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 74.
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1546  / Montag, 20. Mai 1546
Erneuerte Kirche in Seelisberg wird eingeweiht
Der Konstanzer Bischof Johannes V. von Wetza nimmt eine Neueinweihung der Pfarrkirche in Seelisberg vor, unter Ablassverleihung und Festsetzung der Kirchwelh auf Sonntag nach Michael. Neben dem Hauptpatron und der Ursula (Hochaltar) scheinen St. Anna und St. Anton damals bereits einen Altar gehabt zu haben.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, KDM II, S. 376, 410.
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1546  / Mittwoch, 8. Mai 1546
Drei Sonnen am Himmel
Am Himmel sind drei Sonnen zu sehen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1546  / Dienstag, 21. Mai 1546
Einweihung der Kapelle Beroldingen
Einen Tag nach der Weihe der erneuerten Pfarrkirche Seelisberg wird die Kapelle in Beroldingen - wohl mit Rücksicht auf Bauherr Josue von Beroldingen - durch den Konstanzer Bischof Johannes V. von Wetza persönlich geweiht zu Ehren von Christi Auferstehung und der Hl. Thomas und Laurentius und die Kirchweihe, in Bezugnahme auf die Pfarrkirche Seelisberg, auf den Sonntag vor St. Michael festgesetzt. Das in der Innerschweiz vereinzelte Hauptpatrozinium steht in Bezug zur Jerusalemfahrt des Stifters.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, KDM II, S. 412.
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1547  / Montag, 10. Februar 1547
Ablassbrief für Kapelle in Beroldingen
Zehn römische Kardinale einen Ablass für alle, die zur Zierde oder Unterhalt der Kapelle in Beroldingen beitragen. Der Ablassbrief ist ein Verdienst der bedeutenden Stellung Josue von Beroldingens.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, KDM II, S. 412.
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1547  / Donnerstag, 18. September 1547
Vertrag zur Schiffahrt
In Anwesenheit einflussreicher Persönlichkeiten schliessen die Urner Schiffahrtsgesellschaften einen Vertrag, der die beidseitigen rechte und Verpflichtungen regelt. Demnach wird dem Marktschiff das Vorrecht eingeräumt, jeden Montag gegen Bezahlung der Fürleite personen und Güter zu transportieren. Nur wenn jemand in grosser Eile war oder der Wetterumstände wegen nicht allzu lange auf dem See fahren wollte, durfte die gesellschaft "im Theil" die Fahrt übernehmen. Es war ihr aber ausdrücklich verboten, fremden Leuten bis in die Gaststätten nachzulaufen und sie zu einer Fahrt in ihren Schiffen zu überreden. Ausser am Montag war es dem Urinauen aber nicht erlaubt, fremde Personen und Güter über den See zu führen. Im Vertrag machten die Schiffsgesellen des Marktnauens jedoch den Flüelern das Angebot, ihnen das Schiff "umb den Lon, wie der Brauch ist", zu überlassen, falls sie einmal wegen zu grossen Ansturms nicht mehr in der Lage wären, mit ihren Schiffen die in Flüelen angekommenen Güter weiter zu transportieren
Quellen / Literatur: Fryberg Stefan, Urnersee, S. 16.
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1548  / Sonntag, 12. Dezember 1548
Grausame Kälte
Eine grausame Kälte tritt ein.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1548  /
Verspäteter Frühling
Es gibt einen späten Frühling und das Vieh leidet Mangel an Futter.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1549  /
Erntearmes Jahr
Es gibt ein teures Jahr, so dass ein sechsjähriger Knabe Korn für 6 Gulden auf einmal tragen kann.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1550  / Freitag, 24. November 1550
Kardinäle erweitern den Ablass
Zehn römische Kardinale erneuern und erweitern den päpstlichen Ablass für die Kapelle in Beroldingen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, KDM II, S. 412.
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1550  / Freitag, 6. Oktober 1550
Beiträge an das Ewige Licht in Einsiedeln und Sachseln
Beiträge an das Ewige Licht in Einsiedeln und Sachseln Die katholische Tagsatzung zu Baden bestimmt, dass es betreffend der Kerze Unserer Lieben Frau in Einsiedeln gehalten werden wie bisher. Betreffend der Kerze beim seligen Bruder Klaus haben die von Unterwalden sich erboten, dafür zu sorgen, dass die Ampel in Ewigkeit angezündet werde und brenne, wenn jedes Ort das Gefäss in seinen Kosten beschaffen und 100 Gulden in Münzen je für den Unterhalt entrichte.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 50.
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1550  /
Wegverbesserung und Zollerneuerung am Monte Piottino
Am Monte Piottino erfolgt eine erneute Wegverbesserung und Zollerneuerung. Dies wird von der Tagsatzung ratifiziert.
Quellen / Literatur: www.urikon.ch
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1550  /
Grosse Teuerung
In den V Orten gibt es eine grosse Teuerung.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36.
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1551  /
Schattdorfer Hexe wird verbrannt
Änny Helldy von Schattdorf wird in Luzern als Hexe verbrannt. Unter der Folter bekennt sie, eine grosse Zahl Hagelwetter und unter anderem auch ein solches zu Altdorf gemacht zu haben. Ihr Buhle sei Luzifer gewesen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1551  / Samstag, 29. September 1551
Schnee nach nassem Sommer
Nach einem nassen Sommer schneit es am St. Michaelstag zu Berg und Tal, so dass man das Vieh nicht mehr auf die Weiden lassen kann. Bäume und Reben werden dadurch stark beschädigt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 36 f.
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1551  / Sonntag, 30. September 1551
Uri ersucht um Ehrenwappen und Fenster
Uri ersucht die Tagsatzung um Ehrenwappen und Fenster in das mit grossen schweren Kosten erbaute neue Spital.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 74.
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1552  / Freitag, 4. Januar 1552
Überschwemmung der Reuss
Nach einem heftigen Sturm erfolgt eine grosse Überschwemmung durch die Reuss.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1552  / Samstag, 1. März 1552
Komet wie ein Besen
Im März erscheint ein Komet mit einem Schweif, der aussieht wie ein Besen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1552  /
Ein Übermass an Wein
Es gibt viel Korn und im Herbst viel Wein, so dass man damit das Mauerpflaster anmacht, ihn nachts ausschüttet oder verschenkt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1553  /
Überschwemmungen
Im Juni entstehen durch grosse Wassergüsse Überschwemmungen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1553  /
Obstbäume erfrieren
Durch grossen Schnee und Kälte im Frühjahr erfrieren fast alle Obstbäume.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1553  / Montag, 31. August 1553
Aussätzige Frau wird zum Untersuch nach Zürich geschickt
Wegen eines Seuchenverdachtfalls wird verfügt, man solle «Albin Russen Frow gen Zürich beschicken, sy beschowen lassen, die wyl sy argwönig geachtet ward, sondersiech z'sin.»
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 167.
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1553  / Samstag, 12. Dezember 1553
Forderung nach "Liberierung" vom Totschlag
Die zu Freiburg versammelten Tagsatzungsboten werden von Konrad Gerig von Uri gebeten, ihn wegen des an Bollonin de Orello zu Luggarus (Locarno) begangenen Totschlages zu „liberieren“ und ihm zu gestatten, in der Herrschaft Luggarus ein- und auszugehen. Er habe sich gemäss Bescheinigungen mit allen Freunden des Getöteten vertragen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 61.
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1554  / Sonntag, 28. März 1554
Aderlass zur Feststellung von schwerer Krankheit
Der krankheitsverdächtige Jost Horn wird zum «Dürsten» ins Schächental geschickt um ihm Ader zu lassen. Sollte der Befund auf eine Krankheit hinweisen, soll man Horn ins Sondersiechenhaus verweisen. Das Siechenhaus befindet sich an der Strasse nach Schattdorf bei der Schächenbrücke, in der Nähe des Richtplatzes.
Es wird zudem beschlossen «dass man Jacob Bartli und des Marty Zurflus frow mit einem Leuffergen Zürich schicken söl, sy daselbst dem pruch nach besichtigen lassen, ob sy sondersiech syge oder nit».

Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 14.
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1554  /
Kalter und regnerischer Sommer
Wie im folgenden Jahr ist es ein kalter regenreicher Sommer.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1554  / Donnerstag, 21. Oktober 1554
Landrat setzt geheimen Kriegsrat ein
Der Urner Landrat setzt geheimen Kriegsrat als Institution ein. Er ernennt gleichzeitig dessen Mitglieder. Nebst Landammann Josue von Beroldingen werden Vögte und Altlandammänner in den Rat gewählt.
Quellen / Literatur: Stadler Hans, Die Behörden- und Verwaltungsorganisation Uris, GF Bd 133 (1980), S. 44.
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1554  / Samstag, 11. Dezember 1554
Getrunken werden darf nur Zuhause
Dem Caspar Uffdermur wird alles Spiel, der Aufenthalt in Wirtshäuser und auch den Wein zu trinken bei Turmstrafe verboten. Doch ist ihm erlaubt in seinem Haus am Tag ein Mass zu trinken, jedoch nicht mehr. Dieses Urteil wird auch seinem Vater nach Schwyz bekannt gegeben.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 61.
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1554  / Montag, 23. August 1554
Wölfe im Schächental
Da Wölfe im Schächental vorhanden sind, erlässt der Rat des Landes Uri den Beschluss, dass jedermann im Schächental seinen Hund einen Monat drinnen halten solle bei 5 Pfund Busse; es sei denn die Wölfe werden früher gefangen oder zur Jagd des Wolfes benutzt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37; Muheim Hans; 50 Jahre Urner Jägerverein 1906-1956; S. 13.
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1555  / Freitag, 6. Mai 1555
Neue Wappen am Drei-Orte-Haus in Bellenz
An der dreiörtigen Konferenz in Brunnen rügt der Urner Gesandte, dass die Schilde und Wappen am Drei-Orte-Haus in Bellenz ungleich seien und teils mit Verachtung gemalt worden seien. Ein Maler zu Bellenz soll diese Schilde in gleicher Grösse und nacheinander malen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 22.
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1555  / Freitag, 11. März 1555
Strasse am Platifer soll endlich gebaut werden
Jakob A Pro, Ehrengesandter Uris an der Tagsatzung, bringt das Anliegen einer neuen Strasse am Platifer (Monte Piottino) erneut vor. Zur Winterszeit könne der Weg wegen Vereisung kaum mehr begangen werden. Es seien Biederleute schon zu bedeutendem Schaden gekommen. Nachdem sich nun Meister gefunden hätten, die Strasse unten durch zu bauen, sei Uri zur Ausführung entschlossen. Es könne dies aber nur tun, wenn die Tagsatzung einen Zoll bewillige. Gestützt auf den Zollbrief von 1515 einigen sich die Gesandten auf neue Zollbestimmungen.
Quellen / Literatur: Eidg. Abschiede IV, 1e, S. 1152; Stadler Hans, Zollstation und Gasthaus Dazio Grande in Morasco, in: GF Bd 148 (1995); S. 117 f.
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1555  / Samstag, 5. November 1555
Sustfunktion der Ankenwaage
Kaufleute und „Theiler“ (Säumer) werden angewiesen, ihre Güter unter der Ankenwaage zu deponieren.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 52.
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1555  /
Neue Schiffsordnung
Wegen wiederholter Klagen der Kaufleute, ihre Güter würden oft sehr lange in Flüelen liegenbleiben, erlässt Uri auf Vorschlag angesehener Persönlichkeiten eine Ordnung, welche für einen speditiven Weitertransport sorgen sollte. Demnach waren die Schiffsleute verpflichtet, innerhalb einer Stunde die angekommenen Waren zu verladen, und zwar so, dass sie während der Fahrt keinen Schaden nahmen. Waren die Güter einmal auf dem Nauen, musste nach einer halben Stunde gefahren werden. Auf der anderen Seite durften aber auch die Kaufleute mit ihrem Auftrag nicht stundenlang zuwarten. Gaben sie die Waren erst nach ein Uhr mittags auf, mussten sie "jedem Knecht über den gewonlichen geschöpften Lon ein Gastmal darzue bezahlen". Und herrschte Gegenwind auf dem See, konnten die Schiffsleute auf Kosten der Kaufleute einen zusätzlichen Knecht anstellen. Ansonsten durften aber die Schiffsleute nur soviele Knechte mit einer Fahrt betreuen, wie dies unbedingt erforderlich war.
Quellen / Literatur: Fryberg Stefan, Urnersee, S. 17.
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1555  / Montag, 19. Dezember 1555
Beitrag des Landes Uri an das Treibhaus
Der Rat des Landes Uri spricht an die Wehre an der Treib («an ir schiffung») 20 Kronen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. S. 428.
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1555  / Samstag, 7. Mai 1555
Neue Zollbestimmungen für den Platifer
Die Tagsatzungsgesandten einigen sich in Baden auf neue Zollbestimmungen am Platifer. Die Erhebung soll ein Weggeld heissen und nicht Zoll genannt werden. Die von Uri sollen schuldig sein, diese Strasse in gutem Zustand zu erhalten. Würde der Fall eintreten, dass diese Strasse nicht mehr unterhalten werden könnte und aufgegeben werden müsste, so sollen die von Uri den obern alten Weg über den Platifer wieder öffnen. Wer jetzt oder in der Folge diesen alten Weg benützt, ist kein Weggeld zu geben schuldig. Sollten die Eidgenossen den Weg in Kriegszeiten gebrauchen, so dass man mit Pannern und Fähnchen auf Kosten der Orte durchziehen würde, so sollen sie für Leute und Güter des Weggeldes enthoben sein. Wenn aber Leute, die zu einem Freifähnchen gehören, oder auf Kosten und im Solde von Fürsten durchziehen, die sollen das Weggeld entrichten. Vorbehalten hat man dagegen die eidgenössischen Boten, die auf Kosten der Orte reisen, ebenso die Landvögte, wenn sie mit ihrer Habe auf- und abziehen, und endlich unsere Läufer; alle diese sollen des Weggelds enthoben sein.
Quellen / Literatur: StAUR Satzungsbuch Uri, Fol. 45-46; Stadler Hans, Zollstation und Gasthaus Dazio Grande in Morasco, in: GF Bd 148 (1995); S. 118.
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1556  / Donnerstag, 3. Mai 1556
Pfarrherren werden für ihre Anmtszeit ins Landrecht aufgenommen
Die Landsgemeinde zu Bötzlingen nimmt als Landsleute die Kirchherren zu Bürglen und Erstfeld auf, „wie man andere Priester zu Landlüten uffnimmt". Es sind dies: Michael Schärtlin, von Löwenburg, gestorben im Pestjahr 1564/65, und Johann Anton Giroldis von Blenio. Mit Aufgabe der Pfründen in Uri verlieren die Priester das Landrecht wieder.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 78.
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1556  /
Schächen bricht aus
Im September gibt es viele Stürme und Wolkenbrüche, die einen Ausbruch des Schächens zur Folge haben.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1556  /
Heisser Sommer
Es ist ein sehr heisser Sommer.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1556  / Montag, 9. Januar 1556
Erteilung der Niederlassungsbewilligung
Der Landrat erteilt Petter Roth von Lyvinen, Jost Scherrer von Gryers (Greyerz), Michel Egger von Wallis, Jenny Schwartz und Hanns Gischin von Livinen auf deren Bitten die Niederlassungsbewilligung. Ihnen ist „im Land zu husen, wie ändern bysässen“, sofern sie den entsprechenden Artikeln im Landrecht nachkommen und auch mit den Kirchgenossen einig werden.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 129.
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1556  / Montag, 20. August 1556
Bergherr will weniger Feiertage
Es erscheint vor Landammann und Rat einer derjenigen, welchem man die Erze ob «Sylenen» verliehen hat, samt Vogt Trösch und beklagt sich wegen der vielen Feiertage. Man beschliesst, das Gesuch vor eine «mehrere Gewalt» zu bringen und weist sie dabei an, indessen die Feiertage wie bisher zu halten.
Quellen / Literatur: Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 9.
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1556  / Freitag, 7. September 1556
Turmknopf wird an der Pfarrkirche in Altdorf aufgesetzt
Nachdem der neue Turmhelm durch Meister Jörgen Gryst aus Lütisburg (SG) neu gedeckt wurde, wird der Turmknopf aufgesetzt. Der Helm erhielt eine doppelte Deckung aus kienbäumenen und eichenen Schindeln, letztere wurden in Öl getränkt und mit glänzendem Blattzinn belegt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Bd. I.I., S. 61.
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1556  / Montag, 1. Oktober 1556
Lawinengang im Schächental
Im Schächental ereignet sich ein grosser Lawinenniedergang mit Waldschaden.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1557  /
Erzknaben wollen Arbeit im Winter einstellen
Im Herbst geht ein Gesuch an Vogt Trösch, worin die «Erzknaben» verlangen, dass der Abbau des Erzes bis zum Mai des folgenden Jahres eingestellt werde. Doch sollen Brief und Siegel unschädlich bleiben, also ihre Gültigkeit gleichwohl beibehalten.
Quellen / Literatur: Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 9.
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1557  /
Nasses Jahr
Es ist ein sehr nasses Jahr.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1558  /
Bleicher Komet
Im August sieht man in der Nähe der Sonne sieben Tage lang einen bleichen Kometen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1558  /
Raupenplage
Überall herrscht eine grosse Raupenplage. Sie fressen in den Gärten alles kahl, kriechen in die Häuser und manchmal sogar bis in die Betten.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37.
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1559  / Montag, 31. August 1559
Rat ernennt «Verordnete für das Kloster Seedorf»
Der Rat ernennt «Verordnete für das Kloster Seedorf» mit dem Auftrag, das Kloster instand zu stellen und den Klosterfrauen auch sonst beizustehen. Diese warten zunächst die weitere Entwicklung der Klostergemeinschaft ab. Die Instandstellungen des Gebäudes beschränken sich auf die allernotwendigsten Dachausbesserungen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 183.
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1559  / Samstag, 20. Juni 1559
Begehren um Neubesiedlung des Klosters Seedorf wird entsprochen
Dem gemäss Landsgemeindebeschluss von Magnus Bessler anlässlich der Obödienzgesandtschaft beim neuerwählten Papst Pius IV. gestellten Gesuchs um Neubesiedlung des Klosters Seedorf durch Benediktinerinnen aus dem Tessiner Kloster Claro wird entsprochen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 183.
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1559  / Montag, 20. April 1559
Kloster Seedorf soll mit Benediktinerinnen neu besiedelt werden
Führende Persönlichkeiten des Landes Uri, insbesondere Landammann Kaspar Imhof, nehmen den Wunsch nach einer Neubesiedlung des Klosters Seedorf wieder auf, vorab im Hinblick auf die Töchter der Oberschicht, die hier lesen, schreiben und nähen lernen könnten. Ledig bleibende liessen sich zudem in einem einheimischen Kloster versorgen. Für dieses Vorhaben wollen sie Benediktinerinnen aus dem Kloster Santa Maria ob Claro, in der Nähe von Bellinzona, beiziehen. Die Neugründung soll mit allen Rechten des Lazariterhauses eingesetzt werden, mit Ausnahme der Verpflichtung, ein Spital zu führen und Durchreisende zu beherbergen, da andere Spitäler bestünden und die Landstrasse andernorts durchführe.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 183.
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1560  / Montag, 21. November 1560
In den ennetbirgischen Vogteien wird die allgemeine Bewaffnung befohlen
Beat Muheim, Kommissar zu Bellenz, hat an Uri berichtet, wie sich die ennetbirgischen Landvögte versammelt und eine allgemeine Rüstung veranstaltet haben. Da nun die fünf Katholischen Orte nicht wissen, woher der Befehl zu dieser Rüstung ergangen, will man vorerst das Resultat der Nachforschungen Uris abwarten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 58.
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1560  /
Viel Schnee in den Alpen
Der Winter bringt in den Alpen eine derartige Schneemenge, dass man in den Häusern und Gäden Sperren einsetzen muss, damit die Dächer standhalten. Der Schnee und die Kälte dauern bis Mitte April, so dass viele Seen und Gewässer überfrieren.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 37 f.
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1560  / Montag, 28. November 1560
Ungewöhnliche Röte
Am Morgen um 3 Uhr wird eine ungewöhnliche Röte, welche fast blutfarben ist, beobachtet. Diese ist über der Schweiz zu sehen. Darin sind drei oder vier weisse Striche wie Wolken sichtbar, durch die man die Sterne sehen kann.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 38.
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1560  / Montag, 11. Juli 1560
Uri erhält Zollbrief für erneute Wegverbesserungen
Nachdem Uri plant, auch die Wegverhältnisse in der Biaschina, dem sogenannten Irniser Stalden, zu verbessern, begehrte man eine Zollerhöhung für dieses neue Projekt, weil mit dem Platiferzoll die Baukosten in der Piottinoschlucht nicht gedeckt werden konnten. Die Urner erhalten von der Tagsatzung einen Zollbrief, welcher ihnen die Erhebung des doppelten Tarifes erlaubt. Die neue Strasse durch die Biaschina kann errichtet werden. Der traditionelle Pfad von Lavorgo über Chironico, vorbei an der alten Kapelle San Pellegrino bei Altirolo, nach Giornico büsste dadurch an Bedeutung ein. Die neuen Strassen werden kunstvoll dem Wasser nach erbaut, teils aus dem Felsen gehauen und mit steinernen Brücken versehen. Reisende zu Pferd ersparen einen halben Tag Reisezeit, Säumer sogar einen ganzen Tag.
Quellen / Literatur: StAUR Satzungsbuch Uri, Fol. 46; Stadler Hans, Zollstation und Gasthaus Dazio Grande in Morasco, in: GF Bd 148 (1995); S. 118 f.
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1561  /
Kaltes Jahr
Das Jahr beginnt mit starker Kälte. Im Januar überfrieren die Flüsse. Es gibt einen nassen Sommer mit grosser Kälte im August und Schneefall in den Alpen. Zudem erfrieren viele Vögel.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 38.
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1561  / Donnerstag, 31. August 1561
Papst erteilt dem Altdorfer Pfarrer das Recht für Rekonziliationen
Auf Bitte des Rates von Uri und durch die Bemühung des Nuntius Giovanni Antonio Volpe erhält der jeweilige Pfarrer von Altdorf durch ein Breve des Papstes Pius IV. das seltene Privileg, im Gebiet von Uri Kirchen, Klöster, Altäre und Friedhöfe zu rekonzilieren (Wiederheiligung) und Kelche und Glocken zu weihen, was sonst nur den Bischöfen zusteht.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kirchliches und religiöses Leben, in: Historisches Lexikon der Schweiz, Band 12, S. 668 f.
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1561  / Mittwoch, 10. Mai 1561
Glockenweihe in Altdorf für Schattdorf
Pfarrer Heinrich Heil weiht in Altdorf die grosse, bei Peter Füssli in Zürich auf das Gewicht von 30 Zentner und 18 Pfund umgegossene Glocke in Schattdorf. Sieben Taufpaten spendeten der Kirche gaben.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 148.
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1562  / Donnerstag, 7. Juni 1562
Ehrenfenster für das Schützenhaus
Die Mehrheit der Tagsatzung in Baden stimmt dem Antrag von Uri zu, dass jeder Ort ein Fenster mit seinem Ehrenwappen für sein neues Schützenehaus schenken solle.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 28.
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1562  / Samstag, 31. März 1562
Schiedsgerichtsurteil legt Nachbarstreit zwischen Von Roll und Bessler bei
Ein Schiedsgericht legt in der Nachbar-Streitigkeit von Walter von Roll gegen Jakob Bessler fest, dass Von Roll beim Neubau zum Haus Bessler einen Abstand in der Breite einer gewöhnlichen Karrenachse halten muss. Dieses Gässlein bleibt Eigentum Von Rolls. Die ehemalige Scheidmauer zur Liegenschaft Bessler geht ganz in dessen Eigentum über. Im Erdgeschoss darf Bessler gegen dieses Gässlein keine Fenster ausbrechen, in den oberen Geschossen ist ihm dies gestattet. Beide Parteien dürfen keine ins Gässlein ragenden Dachtraufen anbringen, sie müssen in diesem Bereich auch auf „Klebedächlein“ verzichten. Als Ausnahme kann Von Roll im Erdgeschoss ein solches anbringen, zum Schutz von dort gelagertem Holz. Von Roll kann an der Front zum Gässlein auch nach Belieben Fenster anbringen. Beide Parteien dürfen jedoch weder Ab- noch Nachtwasser ins Gässlein schütten. Im hinteren Bereich, wo der Neubau an den Hof von Bessler stösst, muss Von Roll im Erdgeschoss seine Fenster vergittern. Ansonsten darf er bauen, so hoch er will. Weiter kann er auf der Rückseite des Hauses einen Gang beziehungsweise ein Gewölbe in seinen Garten erstellen. Dieser muss jedoch als Brücke errichtet werden, so dass die hinter dem Haus durchführende Gasse für einen mit Heu oder Streue beladenen Wagen passierbar bleibt. Roll steht frei, in seinem Garten ein Gebäude zu errichten.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 181 f.
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1562  / Montag, 19. November 1562
Fremde dürfen nur eine Nacht im Siechenhaus bleiben
Der Untersiechenvogt meldet der Behörde, dass die fremden «Sondersiechen» nicht aus dem Land wollen, und bittet um Weisungen und Hilfe. Die Obrigkeit beschliesst, dass die Fremden nicht länger als eine Nacht im Siechenhaus bleiben dürfen.
Quellen / Literatur: Bär-Vetsch Walter, Medizinhistorisches aus Uri, in: «Wo fählt’s?», S. 150.
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1564  / Dienstag, 1. Dezember 1564
Rechtshändel wegen Steinlieferung für Von Roll-Haus
Walter von Roll lässt zum Bau seines Hauses in Altdorf in seinem Steinbruch in Merlischachen Steine brechen. Mit Baumeister Martin Spariöl ergibt sich eine Rechtsstreitigkeit betreffend Löhne und Vergütung der Werkzeuge. Spariöl und seine Zeugen sagten in Luzern Anfang Dezember (Sonntag nach Andreas) aus.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1564  / Freitag, 18. Dezember 1564
Zeugenaussage im Rechtshändel zwischen Von Roll gegen Spariöl
Im Rechtshändel zwischen Bauherr Walter von Roll und Baumeister Martin Spariöl (Steinbruch Marlischachen) sagen die am Hausbau beteiligten Werkleute in Altdorf als Zeugen aus.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1564  /
Die Pest wütet im Schächental
Ganz Europa wird von der Pest heimgesucht. In Uri wird besonders das Schächental vom Beulentod heimgesucht. Der grösste Teil der Bevölkerung fällt ihr zum Opfer, darunter auch Michael Schärtli, der Pfarrherr zu Bürglen und nach der Tradition als letzter Philipp Antoni, der Seelsorger zu Spiringen.
Quellen / Literatur: Gisler Karl, Der Schwarze Tod in Uri, in: HNBl UR 1963/64, S. 77.
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1565  / Sonntag, 10. Januar 1565
Gerichtsentscheid im Rechtshändel zwischen Von Roll gegen Spariöl
Der Rat von Luzern setzt in der Streitsache zwischen Bauherr Walter von Roll und Baumeister Martin Spariöl (Steinbruch Marlischachen) fest, dass Von Roll die noch ausstehende Rechnung von 98 Gulden bezahlen müsse, wie er auch für das benötigte Werkzeug (Schmiedearbeiten und Material) aufzukommen habe. Die Angelegenheit zieht sich noch bis gegen März hin.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1565  / Sonntag, 25. April 1565
Ständige Lieferverzögerungen beim Bau des Von-Roll-Hauses
An St. Marx (25.4.) kauft Walter von Roll für den Bau seines Hauses in Altdorf bei Steinmetz Leodegar Widmer und Jacob Buhlmann in Luzern Steinplatten für Gänge und Erdgeschossräume, die „auf Johannes Täufer“ (24. Juni) geliefert werden sollen. Auch hier säumen die Lieferanten, und wiederum ergeben sich Bauverzögerungen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1566  / Freitag, 7. Oktober 1566
Ampel von Uri am Grab von Bruder Klaus
An der Vörtigen Konferenz in Luzern berichtet der Gesandte von Obwalden, dass Uri eine Ampel habe anfertigen lassen und zu Sachseln beim Grab des Bruder Klaus habe aufhängen lassen. Zudem hat Uri 100 Gulden gezahlt, um aus dem Zins das Licht zu unterhalten. Uri wünscht nun Bescheid, ob die anderen Orte dies auch so handhaben.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 50.
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1566  / Montag, 25. April 1566
Rat von Uri setzt sich für Hausbau von Walter von Roll ein
Da Walter von Roll durch verspätete Steinlieferungen aus Luzern Schaden entsteht, wendet sich der Rat von Uri an den Rat von Luzern mit der Bitte, Von Roll behilflich zu sein und allenfalls Schiffe zur Verfügung zu stellen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1566  / Freitag, 7. Oktober 1566
Uri unterhält Licht beim Grab von Bruder Klaus
An der Fünförtigen Konferenz in Luzern berichtet der Gesandte von Obwalden, dass Uri eine Ampel habe anfertigen und zu Sachseln beim Grab des Bruder Klaus aufhängen lassen sowie 100 Gulden bezahlt habe, um aus dem Zins das Licht zu unterhalten. Der Gesandte wünscht Bescheid, ob die andern Orte es auch so handhaben wollen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 50.
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1566  / Dienstag, 20. September 1566
Luzerner Nuss- und Kirschbaumbretter für das Haus Von Roll
Der Rat von Uri bittet in einem Schreiben den von Luzern dafür, dass Walter von Roll die auf Luzerner Gebiet gekauften Nuss- und Kirschbaumbretter für seinen Hausbau in Altdorf ausführen dürfe.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1567  /
Tellenbrunnen anstelle der Gerichtslinde
Auf dem Rathausplatz in Altdorf verschwindet die Gerichtslinde. Sie war auch mahnendes Rechtsaltertum zur Erinnerung an den Schuss des Helden Tell, der seinem, an den Baum gelehnten Sohne einen Apfel vom Kopf schiessen musste. Zur Erinnerung an den Schützen wurde wohl an der Tellsgasse, an dem Standort des Schützen ein Brunnen erbaut. Die Säule des Brunnens trug eine Tellfigur.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf II, S. 94.
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1568  / Freitag, 12. Januar 1568
Der Rat wird wegen Von Rolls Hausbau nochmals in Bern vorstellig
Der Händel um die Luzerner Steinplattenlieferungen für den Innenausbau des Von-Roll-Hauses zieht sich weiter hin. Der Rat von Uri wird deshalb nochmals beim Rat von Luzern vorstellig, da Walter von Roll seinen Bau zu Ende bringen will. Im selben Jahr erfolgt zwar noch eine Lieferung. Diese ist jedoch nicht in allen Teilen befriedigend, wie der Rat von Uri dem Rat von Luzern auf Ersuchen Rolls im September mitteilt. Nur eine einzige Platte habe das vereinbarte Mass von 5 landesüblichen Urner Schuh Breite und 9 Schuh Länge aufgewiesen. Etliche seien gebrochen, etliche nicht währschaft genug. Wenn der Rat von Luzern sich dafür verwende, dass Steinmetz Leodegar Widmer die vertraglich vereinbarten Bedingungen einhalte, werde der Rat seinen Mitrat Walter von Roll Roll zum Zahlen veranlassen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1569  / Donnerstag, 23. Oktober 1569
Scheibenschenkung für Von Roll-Haus
Walter von Roll ersucht an der XIII-örtigen Tagsatzung in Baden um Fenster und Wappen für sein „neues Haus im Lande Uri“. Alle Orte beteiligen sich an der Scheibenstiftung.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1570  / Mittwoch, 30. September 1570
Karl Borromäus berichtet über die Kirchenverhältnisse
Karl Borromäus schickt einen Bericht über die Kirchenverhältnisse in der Eidgenossenschaft nach Rom. Sein Bericht beschreibt das Volk als schlicht und lenksam, «wenn es sanft behandelt» werde, Gotteslästerung gebe es keine, Karten- und Würfelspiel selten, der Gottesdienst werde gewissenhaft besucht, Schwätzereien oder Weggehen vor Gottesdienstschluss sei unbekannt, desgleichen auch die Sonntagsarbeit. «Beispiellos» sei die Pietät des Volkes gegenüber den Verstorbenen und die Pflege der Friedhöfe. Beliebt seien Reliquien, Bilder, Wallfahrten, kirchliche Jubiläen. Der Eifer in der Durchführung der Konzilsbeschlüsse wird gelobt, ebenso die Zurückhaltung der Frauen, besonders der Witwen, «die sich sogar strenger kleiden als die Nonnen in Italien». Diesem Weizen im Acker stehe aber das Unkraut gegenüber, worunter aufgezählt werden: Hartnäckigkeit in Streitsachen, Nachlässigkeit im Sakramentenempfang, Käuflichkeit in Rechtssachen und Ämterverleihung, Simonie in geistlichen Dingen; der Wucher sei «so allgemein, dass sie ihn nicht einmal als Sünde betrachten», Zeitvertreib mit Essen und Trinken, «sie essen öfters am Tag und trinken zu jeder Stunde». Besonders fiel Borromäus auf, wie unter Berufung auf entsprechende Privilegien die religiöse Freiheit beschränkt werde, es komme oft zur Verletzung religiöser und kirchlicher Freiheiten, zur Unterdrückung der kirchlichen Gerichtsbarkeit und zu staatlichen Eingriffen. Die Priester lebten anstössig und im Konkubinat «ohne Erröten, sie vernachlässigen ihre Seelsorgepflichten, besuchen Wirtschaften, treiben Handel, tragen Waffen» usw.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 17 f.
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1570  / Freitag, 21. August 1570
Kardinal Karl Borromäus übernachtet bei Walter von Roll
Auf seiner Schweizerreise wohnt Kardinal Karl Borromäus auf seiner Schweizer Reise am 21./22. August im Haus von Ritter Roll.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1570  / Dienstag, 1. September 1570
Kardinal Karl Borromäus wohnt nochmals bei Walter von Roll
Am und 1./2. September wohnt Kardinal Karl Borromäus nochmals bei Walter von Roll. Als Dank für die Beherbergung beschenkt er Von Rolls Gemahlin, Ursula Zolligkofer, mit einem Agnus Dei an goldener Kette, das er ihr im März 1571 durch den spanischen Gesandten Pompeo della Croce überbringen lässt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 183.
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1571  / Samstag, 6. November 1571
Kein Zoll für Unterwaldner und Schwyzer für Eigenbedarf an Wein
Zufolge Verabredung zwischen Uri, Schwyz und Unterwalden soll der Wein, den Schwyz und Unterwalden für ihren Bedarf, nicht aber zum Weiterverkauf beziehen, zu Flüelen von allen Zöllen befreit sein. Kastanien aber, Reis und andere Waren haben den Zoll zu entrichten. Jedoch sollen die Gesandten, Vögte und Schlossknechte bei ihrem Hin- und Herreisen mit ihrer Ware und Habe zum Hausgebrauch in Flüelen ebenfalls zollfrei sein.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 55 f.
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1571  / Freitag, 2. April 1571
Tagsatzung stimmt der Verdoppelung des Weggeldes in der Leventina zu
Nachdem die beiden Landammänner Melchior Lussy von Stans und Caspar Abyberg von Schwyz einen Augenschein an den Unwetterschäden an der Strasse in der Leventina vorgenommen haben, und die Räte der beiden Nachbarstände einer Verdoppelung des Weggeldes am Monte Piottino zugestimmt haben, stimmt die Tagsatzung der Verdoppelung des Weggeldes zu. Es darf erhoben werden, sobald der Platifer als das «fürnembst stuck vnd werck» vollendet ist. Uri hat sich zu verpflichten, auch die Strasse am Irniser Stalden und von Airolo die Güter abwärts bis zum Tessin zu erneuern und die ganze Wegstrecke in gutem Zustand zu halten. Eidgenössische Heere, Boten, Läufer und Landvögte bleibben weiterhin vom Weggeld befreit.
Quellen / Literatur: Stadler Hans, Zollstation und Gasthaus Dazio Grande in Morasco, in: GF Bd 148 (1995); S. 119.
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1571  / Samstag, 29. Mai 1571
Urner Vogt lässt Kapuziner in der Leventina verhaften
Zwei Kapuziner predigen als Wanderprediger am Peter- und Paulsfest in Biasca. Auf dem Wege durch die Riviera lässt der grobschlächtige Vogt Beat Hofer von Uri den ahnungslosen Guardian von Sorengo-Lugano, Andrea da Milano, verhaften, da er sich angeblich in weltliche Angelegenheiten eingemischt habe. Die Haft ist freilich erträglich, er darf am Tisch des Vogtes speisen und wird nach einiger Zeit wieder freigelassen.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 20.
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1572  /
Erlass eines Zoll- und Weggeldrodels am Monte Piottino
Nach dieser rechtlichen Grundlegung des Weggelds durch die eidgenössische Tagsatzung erlassen Landammann, Rät und Landleute von Uri Ende 1572 einen umfassenden Zoll- und Weggeldrodel für den Zollposten am Monte Piottino in Morasco. Das Dokument wird ins Urner Satzungsbuch eingetragen.
Quellen / Literatur: StAUR Satzungsbuch Uri, Fol. 53-57; Stadler Hans, Zollstation und Gasthaus Dazio Grande in Morasco, in: GF Bd 148 (1995); S. 119.
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1573  / Samstag, 20. Oktober 1573
Beschwerde gegen Urner wegen "hastigen" Kornkaufs
Luzern verlangt, dass beim Kornkauf kein Fürkauf getrieben werde, dass das Korn nicht aufgeschüttet und nicht über das Gebirge geführt werden dürfe, dass auf dem Markt zu Luzern die Kornkäufer nicht so hastig aufkaufen, wie das besonders die Urner tun. Eine Konferenz in Altdorf hält die Boten an, entsprechende Massregeln zu ersinnen, um den geäusserten Klagen abzuhelfen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 47.
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1574  / Sonntag, 13. Oktober 1574
Urner wollen das Weggeld in Schwyz nicht bezahlen
Schwyz beschwert sich, dass einige Landleute von Uri sich letzthin weigerten, das neue Weggeld zu Brunnen zu entrichten. Es begründet diese Abgabe mit den grossen Kosten für Erstellung und Unterhalt der neuen Strasse von Brunnen nach Schwyz. Zudem wolle man die Muota korrigieren und eine stattliche Brücke darüber bauen. Die Schwyzer müssen das Weggeld ebenfalls zahlen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 51.
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1575  / Mittwoch, 22. Oktober 1575
„Wirtschaft zur Kronen“ als Pfand für Erbschaft
Ritter Walter Roll regelt als Vogt der Kinder seiner Schwester Magdalena Zwyer einen Erbanspruch. Als Unterpfand wird die „Wyrtschaft zuo der Khronen“, Haus, Hof und Stall und ein etwas ausserhalb des Fleckens gelegener Garten eingesetzt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 165.
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1576  / Samstag, 9. Oktober 1576
Nidwaldner Landammann setzt sich für Kapuzinerkloster im Obertessin ein
Der Nidwaldner Landammann Melchior Lussy setzt sich bei Karl Borromäus brieflich für die Gründung eines Klosters im nördlichen Tessin ein.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 20.
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1576  / Samstag, 21. Februar 1576
Erdbeben werden als Strafe Gotte erachtet
An der Tagsatzung der katholischen Orte in Luzern befürchtet man, dass die vielen Erdbeben der letzten Jahre eine Strafe Gottes bedeuten und auf die sich breit machenden Sündhaftigkeiten zurückzuführen sind. Die V Orte werden daher gebeten, grosse allgemine Gebete anzuordnen und abzuhalten wie es früher während solchen Zeiten getan wurde.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 8.
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1576  /
Bergrecht für Eisenabbau an Hauptmann Madran
Die Regierung von Uri erteilt Hauptmann Hans Jakob Madran und Caspar Romanus Bässler das alleinige Bergrecht im Maderanertal auf 100 Jahr.
Quellen / Literatur: Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 9.
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1578  / Mittwoch, 1. März 1578
Walter von Roll wendet sich an Karl Borromäus betreffend eines Kapuzinerklosters in Altdorf
Ritter Walter von Roll wendet sich mit einer bereits geäusserten Bitte betreffend eines Kapuzinerklosters in Altdorf an Kardinal Karl Borromäus, der sich in der Folge mit dem ganzen Einfluss seiner Persönlichkeit für das Zustandekommen der Gründung einsetzte. Seitens der Altdorfer war man bereit, das Kloster nach dem Willen und den Gebräuchen der Kapuziner zu erbauen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269.
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1578  / Montag, 1. Mai 1578
Italienische Delegation besichtigt Platz für den Bau eines Klosters
Im Mai Kommt im Auftrag vom Mailander Provinzkapitel Pater Franz von Bormio nach Altdorf, begleitet von Bruder Matthäus von Corano und dem Kammerdiener des Kardinals Karl Borromäus, Ambrosio Fornero, um den angebotenen Platz auf der Anhöhe bei Allerheiligen zu besichtigen.
Quellen / Literatur: Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269; Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 21.
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1578  / Montag, 25. September 1578
Vorwürfe gegen Urner wegen Fürkaufs von Korn
Zu Altdorf eröffnen vor versammeltem Landrat und zweifachem Rat die Gesandten von Schwyz und Unterwalden, sie hätten in Erfahrung gebracht, dass hier von vielen Leuten großer Fürkauf getrieben werde, wodurch Verteuerung eintrete, und ersuchen um Abschaffung von Fürkauf und Wucher. Landammann Heinrich Püntener versichert, dass man hier niemanden kenne, der in der Eidgenossenschaft aus Fürkauf Korn ausgekauft habe, es sei alles ausserhalb derselben und mit Bewilligung erfolgt. Wenn die Drei Orte jemanden wissen, der auf dem Markt zu Luzern oder sonst über Gebühr aufgekauft hat, sollen sie ihn nennen, damit man ihn strafen könne.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 102 f.
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1578  / Mittwoch, 1. Februar 1578
Idee eines Kapuzinerklosters diesseits der Alpen
Vermutlich im Februar 1578 wendet sich auch Walter von Roll an Kardinal Karl Borromäus zwecks Errichtung eines Kapuzinerklosters in seiner Heimat, in Altdorf.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 20.
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1578  / Mittwoch, 1. März 1578
Walter von Roll erinnert an die Errichtung eines Kapuzinerklosters in Altdorf
Walter von Roll erinnert Erzbischof Karl Borromäus an seine früher gestellte Bitte betreffend die Errichtung eines Kapuzinerklosters in Altdorf. Karl sendet seinen Kammerdiener Ambros Fornerod mit der Antwort nach Altdorf, der Bittsteller möge sich direkt an die Kapuziner in Mailand wenden, er werde dann persönlich das Anliegen unterstützen.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 20 f.
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1578  / Sonntag, 21. Mai 1578
Errichtung des Fideikomisses A Pro
Nachdem die Landsgemeinde der Errichtung eines Fideikommisses A Pro zugestimmt hat, errichtet Landesstatthalter Hans Zumbrunnen die Stiftungsurkunde und hängt zur öffentlichen Anerkennung an diese das Landessiegel.
Quellen / Literatur: LB UR 1826 Bd II, S. 159 ff.
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1579  / Donnerstag, 8. Februar 1579
Altdorfer Dorfgemeinde stimmt dem Kapuzinerkloster zu
Die Dorfgemeinde und Pfarrherr von Altdorf beschliessen einstimmig, sich mit allen Kräften um die Klostergründung zu bemühen. Für dieses Vorhaben wird ein Ausschuss ernannt, bestehend aus Walter von Roll, Johannes zum Brunnen und Ambros Püntener. Eine Kapuzinerniederlassung über dem Dorf stellt ein zweifaches Bollwerk dar: Durch exemplarisches Leben und Predigttätigkeit stärkt sie die Bevölkerung in Sitte und altem Glauben, durch ihr Gebet schützt sie vor den Bergsturzgefährdungen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269; Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 23.
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1579  / Donnerstag, 15. November 1579
Landammann ersucht um Wappenschenkung für Haus
An der Tagsatzung zu Baden ersucht Landammann Johannes Zumbrunnen im Namen des Gedeon Stricker — nachheriger Landammann — um Fenster mit dem Ehrenwappen der Orte in sein neues, schönes Haus zu Altdorf.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 57.
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1580  /
Viele verschiedene Krankheiten
Im Januar brechen seltsame Krankheiten aus, besonders der grosse Tod und von Anfang Februar an fängt auch noch die Pest zu regieren. Im Juli beginnt eine neue Seuche mit unerhörtem Fieber (Grippe), die sich über ganz Europa ausbreitet. Man nennt sie hierz
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 42.
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1580  / Mittwoch, 16. April 1580
Schaden an Reben und Obstbäumen
Am hohen Donnerstag richtet ein Schneefall unermesslichen Schaden an Obstbäumen und Reben an.
Quellen / Literatur: Iten Karl, Rings um ds Ürner Chuchigänterli, S. 256.
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1581  / Sonntag, 1. November 1581
Kapuzinerkloster kann keine Novizen aufnehmen
Kapuzinerpater Franz von Bormio kann im November Melchior Lussy mitteilen, dass sich bereits Jünglinge für den Eintritt gemeldet haben, die er jedoch infolge Platzmangel nicht aufnehmen könne.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 33 f.
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1581  / Donnerstag, 4. Juni 1581
Fenster mit Ehrenwappem für das Frauenkloster
Landammann Jost Dietrich Schmid stellt den Antrag, dass jeder Ort ein Fenster mit seinem Ehrenwappen für das von seinen Obern erbaute Frauenkloster schenkt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 27.
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1581  / Freitag, 31. Juli 1581
Fünf Kapuziner beziehen die Einsiedelei Allerheiligen
Ende Juli beziehen Pater Franz von Bormio und vier Mitbrüder, alle aus der Mailänder Kapuzinerprovinz, das Häuschen bei Allen Heiligen. Die erhöhte Lage, die angemessene Distanz zum Flecken und die eremitische Tradition des Orts mochten den Kapuzinern zugesprochen haben.
Quellen / Literatur: Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269.
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1581  / Dienstag, 12. Mai 1581
Papst befehligt dem Generalkapitel die Annahme der Klostergründung in Altdorf
Bei seiner Pfingstzusammenkunft hat das Generalkapitel in Rom über die Gründung eines Kapuzinerklosters in Altdorf zu entscheiden. Der abtretende General Hieronymus muss sich schwerste Vorwürfe gefallen lassen über seine einseitige beschauliche Richtung. Mailand, das sich ja grundsätzlich bereits für die Annahme Altdorfs entschieden hat, entsendet P. Franz von Bormio, den besten Kenner der transalpinen Verhältnisse, als Delegierten. Die Bedenken der Kapitularen sind, dass durch diese Klostergründung die strenge Lebensweise in Frage gestellt werde, dass die Sprache fremd, die winterliche Kälte unerträglich sowie die Lebensweise und die Kost unitalienisch seien. Franz von Bormio trat den Argumenten entgegen, da er ja an Ort und Stelle in die tatsächlichen Verhältnisse Einsicht gewonnen hat. Die Kapitularen sagen zu Altdorf Nein. Da trifft aber ein ausdrücklicher Befehl des Papstes Gregor XIII. ein: Altdorf müsse angenommen werden! Damit hat das Kapitel keine andere Wahl, als gehorsam Ja zu sagen.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 23.
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1581  / Samstag, 16. Mai 1581
Ausstellung am Pranger
Das Kriminalgericht Uri erlässt Urteile, wonach die Verurteilten als Strafe an den Pranger mit Halseisen (eine Viertelstunde) mit "Ausstäupung" (Ehrenstrafe mit Staubbesen), Rutenstreichen (25) oder Zuchthaus bestraft werden.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 24.
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1581  / Montag, 7. Dezember 1581
Verstärkung für die Kapuziner-Provinz
Nachdem Pater Franz von Bormio seinen Provinzial in Mailand dringend um personelle Verstärkung aus der Lombardei gebeten hat, trifft Pater Alexius del Bene aus Mailand in Altdorf ein. Der Pater soll zwei Kleriker in die Logik und andere Wissenschaften einführen.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 32.
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1582  / Montag, 1. Februar 1582
Grundsteinlegung zum Kapuzinerkloster in Altdorf erfolgt
Im Februar erfolgte die Grundsteinlegung zu Kapuzinerloster und Kirche durch den Altdorfer Pfarrer Heinrich Heil. Spätestens an diesem Tag richtete man auch das Gründungskreuz auf. Für Planung und Bauleitung verantwortlich ist Pater Franz von Bormio, in der Ausführung unterstützt von Mitbrüdern und einem örtlichen Maurermeister, vermutlich dem seit 1580 in Altdorf nachgewiesenen Berhart Gielmach aus dem Valle Maggia sowie Zimmerleuten und zahlreichen Frondienst leistenden Altdorfern.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269 f.
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1582  / Donnerstag, 1. Juli 1582
Kapuziner können Kloster beziehen
Nach vier Monaten Bauzeit kann das Kloster, das vermutlich in dieser kurzen Zeit nur notdürftig ausgebaut war, von den Kapuzinern bezogen werden.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 30.
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1582  / Samstag, 17. April 1582
In Attinghausen wird die grosse Glocke geweiht
In Attinghausen findet die feierliche Weihe der grossen Glocke durch Pfarrer und Dekan Heinrich Heil aus Altdorf statt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 144.
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1582  / Sonntag, 19. September 1582
Aufnahme von drei Jünglingen in die Klostergemeinschaft
Kapuzinerpater Franz von Bormio berichtet dem Erzbischof nach Mailand, dass im Kapuzinerkloster schon drei Jünglinge aus dem Lande aufgenommen und eingekleidet werden konnten: Frater Bonaventura Glarner von Altdorf, Bruder Wilhelm Bärlocher von Buchen im St. Galler Fürstenland und Frater Alexander Buggli von Altdorf. Mit Frater Franz Schindelin stösst ein Jahr später ein weiterer Altdorfer zur Klostergemeinschaft hinzu.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 34.
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1582  / Montag, 4. Januar 1582
Erste Eindrücke vom Kapuzinerkloster in Altdorf
Generalkommissär P. Franz schickt einen ersten Brief an Karl Borromäus. Er gibt seinem grossen Förderer die ersten Eindrücke in Altdorf wieder. Er erinnert daran, wie der Papst die Gründung des Klosters befohlen und mit welchem Widerstand die Kapitularen den Befehl ausgeführt hätten. Grund sei die Unkenntnis über die hiesigen Verhältnisse gewesen. Sie hätten in dieser Beziehung weniger Sorgen, als dies in Italien, in Frankreich, in Spanien und an andern Orten der Fall sei. Alle seien der Ansicht, dass die Brüder hier reiner nach der Einfalt der Regel werden leben können als anderswo. Die Winterkälte scheint allerdings lange zu dauern und gross zu sein. Dessen ungeachtet halte man sie, dank der Öfen, viel leichter aus und zwar mit weniger Kleidern, Holz und Zeitverlust als in Italien.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 30.
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1583  / Dienstag, 3. Mai 1583
Tod von Pater Franz von Bormio
Noch am Beerdigungstag von Frater Sebastian Scheitler musste sich Pater Franz, selbst schwer erkrankt, zu Bette legen. Aufgezehrt durch Arbeit und Reisen wehrte er den Empfang der Krankensalbung jedoch ab. Die Altdorfer Herren waren über seine Erkrankung sehr bestürzt und schickten nach einem Arzt in Luzern. Es tritt dann auch am Abend eine leichte Besserung ein, doch unerwartet verlangt er nach den Sterbesakramenten. Fünf Stunden ist Pater Franz tot. Er stirbt inmitten seiner Baupläne, die sich in Altdorf und Stans zu verwirklichen beginnen, und nachdem er kurz zuvor eine provisorische Niederlassung in Luzern errichtet und die Gründung des Klosters Schwyz in die Wege geleitet hat.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
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1583  / Dienstag, 1. November 1583
Von Roll bittet um Ablass für die Klosterkirche
Walter von Roll macht, anlässlich einer Wallfahrt nach Loreto, noch einen Abstecher nach Rom, um für die Klosterkirche einen Ablass zu erlangen. Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
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1583  / Samstag, 31. Dezember 1583
Der letzte Steinbock in Uri
In diesem Jahre soll in Uri der letzte Steinbock geschossen worden sein. Dieser muss den Funden nach früher in Uri stark verbreitet gewesen sein. Spuren davon finden sich in Höhlen an der Axenstrasse, Schardi, Klausenpass und in Ursern.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 42.
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1583  / Mittwoch, 1. Juni 1583
Erstes Kapitel im Kapuzinerkloster Altdorf
Im Juni findet im Kapuzinerkloster erstmals ein Kapitel statt. Das Kapitel wird von Pater Franz Foresti einberufen, den der General als Nachfolger des heimgegangenen Pater Franz von Bormio ernannt hat. Während bisher jedes Kloster nur zwei Vertreter an das Kapitel entsenden konnte, erteilte er allen Priestern das Recht zur Kapitelsteilnahme.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
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1583  / Donnerstag, 6. Januar 1583
Karl Borromäus will die höhere Ausbildung von jungen Urnern fördern
Karl Borromäus lässt den VII katholischen Orten mitteilen, dass jeder Ort vier Knaben in die von ihm und seinem Vetter Sittich gestifteten Seminarien schicken könne. Er sähe es aber ebenso gern, wenn nicht alle sich dem Priesterstand zuwenden, sondern auch andern Studien obliegen würden, um neben den Klerikern auch gelehrte Laien zu erhalten.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 18.
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1583  /
Landratsbeschluss zur Abhaltung des Agatha-Festes
Der Urner Landrat beschliesst bei Androhung von Strafe, dass das Fest der heiligen Agatha (5. Februar) bis nach Schluss des Gottesdienstes in allen Gemeinden gehalten werden müsse.
Quellen / Literatur: UW 8, 29.1.2014, S. 11.
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1583  / Sonntag, 2. Januar 1583
Gesuch um Fensterschenkung für die Klosterkirche
Als Bauherr der Klosterkirche gelangt Walter von Roll in Gersau an die Tagsatzung der V katholischen Orte mit der Bitte, für die Klosterkirche in Altdorf Fenster und Wappen zu erhalten, was auch in Abschied genommen wird.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 65; Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 32.
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1583  /
Erstellung eines Tellbrunnens
1583 wurde der Tellbrunnen an Stelle eines schon einem schon vorhanden aufgebaut. Er stand an dem Standort, an dem gemäss Tradition Tell gestanden hatte, als er den Apfel vom Haupt seines an die Gerichtslinde gebundenen Sohnes geschossen hatte.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf II, S. 94.
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1584  /
Im Kloster St. Lazarus sterben drei Schwestern an der Pest
Im Frauenkloster St. Lazarus in Seedorf sterben drei Schwestern an der Pest. Das Gedächtnis für sie wird im Kloster Engelberg abgehalten.
Quellen / Literatur: Gisler Karl, Der Schwarze Tod in Uri, in: HNBl UR 1963/64, S. 77.
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1584  / Dienstag, 17. Januar 1584
Stiftung von Josue zum Brunnen für das Fremdenspital
Vor den nach altem Brauch im Rathaus versammelten Dorfleuten vergibt Landschreiber Josue zum Brunnen auf ewige Zeit eine Stiftung von 1000 Gulden. Demnach soll jeden Freitag nach dem Amt in der Pfarrkirche jedem Armen, fremd oder einheimisch, "ein Hafflöffel" warmes Mus, was etwa eine Essschüssel fasse, ausgeteilt wird.
Quellen / Literatur: Furrer Felix, Die „Ewige Muossspende“ von 1584 zu Altdorf, in: HNBl UR 1969/70, S. 107 ff.
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1585  / Freitag, 3. Mai 1585
Klosterkirche der Kapuziner wird eingeweiht
Die Klosterkirche der Kapuziner wird durch den Konstanzer Weihbischof Balthasar Wurer konsekriert.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 32.
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1585  / Sonntag, 13. Januar 1585
Uri soll Massnahmen gegen die Pest vorschlagen
An der Tagsatzung in Zug wird Uri beauftragt, hinsichtlich der Kommissäre für die Pestilenz mit dem Ambassador Pompejus della Croce eine Verordnung zu entwerfen, welche in den nächsten Tag vorgelegt werden soll.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 3.
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1585  / Sonntag, 24. Februar 1585
Gesuch um Fenster und Wappen
Landvogt Sebastian Baldegger ersucht an der Tagsatzung in Baden um Fenster und Wappen in sein neues, sehr köstliches Haus. Schenkungen von Basel, Bern, Obwalden, Schaffhausen sind bekannt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 217.
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1585  / Sonntag, 1. September 1585
Kapitel der Kapuziner in Altdorf
Unter dem Vorsitz von Pater Kommissar Stephan von Mailand findet im September im Kapuzinerkloster ein Kapitel statt.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
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1586  / Samstag, 6. Dezember 1586
Gesuch um Schenkung von Fenster und Wappen fürs "Kreuz"
Hauptmann Hans Heinrich Erb von Ury stellt bei der Tagsatzung das Gesuch um Schenkung von Fenster und Ehrenwappen in sein neues Haus „Wirtshaus zum guldinen Kreuz" beim Schützenplatz zu Altdorf gelegen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 61.
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1586  / Mittwoch, 1. Oktober 1586
Kapitel der Kapuziner in Altdorf
Unter dem Vorsitz von Pater Kommissar Stephan von Mailand findet im Oktober im Kapuzinerkloster ein Kapitel statt.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
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1587  / Montag, 21. Dezember 1587
Uri bittet katholische Orte um Spende für das Kapuzinerkloster
Uri ersucht die Katholischen Orte um eine Beisteuer an das neu gebaute Kapuzinerkloster in Altdorf.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 270.
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1587  / Montag, 14. Dezember 1587
Ankündigung eines Pferdemarktes in Altdorf
Die Boten Uris geben an der Dreiörtigen Konferenz zu Gersau Kenntnis, dass zu Altdorf auf den 6. Januar ein Pferdemarkt abgehalten werde und ersuchen, hievon in jedem Orte dies den Angehörigen mitzuteilen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 115.
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1587  / Freitag, 27. November 1587
Papst regelt Novizenaufnahme bei den Kapuzinern
Papst Sixtus V. verlangt in einer Bulle die jeweilige Zustimmung des Generals oder Provinzkapitels bei der Novizenaufnahme.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 38.
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1589  / Freitag, 16. Juni 1589
Kapuzinerprovinz wird gegründet
Während 4 Tagen findet das Kapitel der Kapuziner im neuerbauten Kloster auf dem Wesemlin in Luzern statt. Den Vorsitz hat der Generalkommissar und Provinzial von Mailand, P. Michael von Sala, der vorausgehend die weit auseinanderliegenden Klöster visitierte. Das wichtigste Traktandum ist die offizielle Errichtung einer selbständigen Schweizerprovinz. An Stelle des bisherigen Kommissars wird ein selbständiger Provinzial gewählt. Es ist dies Pater Anton aus Cannobio am Lago Maggiore. Zwei seiner drei Berater stammen aus Mailand und Monza, der Laienbruder Andreas kommt aus Lugano.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 39.
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1589  / Donnerstag, 4. Mai 1589
Gesuch für Abhaltung des grossen Gebets
Der Dekan des Vierwaldstätterkapitels stellt unter Mitwirkung des päpstlichen Nuntius das Gesuch, dass das grosse Gebet abgehalten werden soll aufgrund der Gefahren, die der katholischen Religion drohen. Die Konferenz der sieben katholischen Orte zu Luzern verordnet, dass sobald Luzern mit dem Gebet fertig ist, es Uri und dann Schwyz übernehmen soll. Jeder Ort hat ein Mandat gegen Sünden, Laster und öffentliche Lustbarkeiten zu erlassen, damit das Gebet von Gott erhört werde.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 21.
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1589  / Freitag, 7. Juli 1589
Seelisberger Wallfahrtskapelle wird eingeweiht
Der Konstanzer Weihbischof Balthasar Wurer weiht in Seelisberg Kapelle und Altar zu Ehren Mariens, des Apostels Jakobus und der Maria Magdalena. Im Altar verschliesst er Reliquien von Gereon, Erasmus und Anna, der Mutter Mariens. Die Kapellweihe setzte er unter Ablasserteilung auf den Sonntag nach Maria Heimsuchung (2. Juli) fest.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler II, S. 387.
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1591  / Dienstag, 8. Oktober 1591
Provinzkapitel der Kapuziner in Altdorf
Nach der Provinzgründung findet in Altdorf während zwei Tagen ein Provinzkapitel statt. Es wird präsidiert von Pater General Matthias von Salò. Auf der Traktandenliste steht erstmals die Gründung einer ausländischen Niederlassung, jener von Freiburg im Breisgau.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
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1591  / Mittwoch, 9. Januar 1591
Papst erleichtert den Instanzenweg bei der Novizenaufnahme der Kapuziner
Gregor XIV. erleichtert die Bestimmung zur Novizenaufname für schweizerische Verhältnisse.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 38.
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1591  /
Korn für das Borromäische Institut in Mailand
Luzern bewilligt, auf seinem Markt Korn für das Borromäische Institut in Mailand zu kaufen und über den Gotthard zu führen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 44.
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1591  / Freitag, 3. Mai 1591
Uri bittet Luzern um Steine für Dorfbrunnen
Landammann und Rat von Uri schreiben an Schultheiss und Rat von Luzern, dass man einen neuen Brunnen errichten wolle, jedoch die Steine fehlen. Man erbittet daher solche von Luzern.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 98.
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1591  / Samstag, 22. Juni 1591
Spiringen kann sich von Bürglen abkuren
Die Spiringer wollen unbedingt eine eigene Pfarrei und vollständige Unabhängigkeit von Bürglen. Gegen den Willen der Bürgler Kirchgenossen, die vor allem auf ihre Zehnten bedacht sind, erreichten sie endlich ihr lang ersehntes Ziel. Kardinal Ottavio Paravicini, der päpstliche Nuntius in der Schweiz, vollzzieht mit diplomatischer Klugheit die Abkurung von Bürglen, erhebt Spiringen zur Pfarrei und enthebt den Bürgler Pfarrer jeglicher Rechte und Pflichten im Gebiet des Schächentals. Die Spiringer müssen aber der Kirche Bürglen weiterhin den kleinen Zehnten bezahlen. Zudem hat der Spiringer Pfarrer bei der jeweils am Tag nach Christi Himmelfahrt abgehaltenen Kreuzfahrt nach St. Jakob an der Flüelerstrasse in Altdorf dem Bürgler Pfarrer eine Wachskerze zu überbringen und zu erklären, dies geschehe «aus Anerkennung des Vorranges und des Rechtes, welches die Kirche in Bürglen gegenüber dem Spiringer Gotteshaus wie gegen eine Filialkirche hat».
Quellen / Literatur: Stadler Hans, Herger Alois; Spiringen – Geschichte der Pfarrei, S. 59; Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 44.
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1595  /
Vögel flüchten in die Städte
Eine grosse Zahl wilder Vögel flüchtet infolge des winterlichen Wetters von den Bergen und Wäldern herab in die Städte und Dörfer, wo sie vor Hunger und Frost kraftlos sich leicht sangen lassen. Besonders sogenannte Ringamseln werden in Menge gefangen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 45.
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1596  / Sonntag, 3. November 1596
Fenster mit Wappenscheiben für Haus im Blumenfeld
Die Tagsatzung nimmt das Gesuch von Landammann Walter Imhof um Schenkung von Fenstern mit Wappen der Orte in sein neues Haus im Blumenfeld zu Altdorf entgegen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 55.
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1596  / Dienstag, 10. September 1596
Massnahmen gegen Getreide-Fürkauf
Die Tagsatzung in Luzern setzt zur Steuerung des Getreide-Fürkaufes fest, dass Luzern denen von Uri nur so viel Korn fortzuführen gestatten soll, als sie in ihrem ordentlichen grossen Marktschiff abführen können, weil dies für ihren Gebrauch genügend sei. Dem Hausmeister und den Sackträgern solle es anempfehlen, in die Marktschiffe derer von Gersau und Seelisberg nicht mehr Getreide zu tragen als sie bisher wöchentlich gekauft und verführt haben.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 41.
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1596  /
Isentaler treten Wald an Madran ab
Die Isentaler treten den Wald zwischen den Isleten und der Frutt dem Bergherren Hans Jakob Madran ab. Dieser besitzt bereits Eigentum an der Isleten und hat die Absicht, zu Diensten seiner Bergwerke zu bauen. Er bekommt das Recht, denselben einzuhagen. Er und seine Erben verpflichten sich hingegen auf ewige Zeiten, daselbst Wehri, Brücke und Sust zu erhalten. Die Sust soll denen zu Isental, Seelisberg und Bauen gehören. Die Madran haben ferner den von «Iselton» nach Frutt ins Isental führenden Weg zu unterhalten und offen zu lassen und ausserdem 200 Gulden an die Strasse und ihren Unterhalt zu bezahlen. Für die «grossen Beschwerden», die Madran auf sich nimmt, erhält er das Recht, Zeit seines Lehens auf Wasser und zu Land zugunsten seiner Bergwerke zu bauen.
Quellen / Literatur: Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 8.
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1596  / Sonntag, 21. Januar 1596
Landvogt wird zur Abrechnung angehalten
Auf der Tagsatzung zu Baden wird Uri ersucht, den ehemaligen Landvogt von Sargans, Peter Jauch, zur Ablage der rückständigen Rechnung anzuhalten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 4.
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1597  / Dienstag, 14. Januar 1597
Beschwerde gegen Uri wegen minderwertigen Münzen
Von Luzern wird an der Tagung zu Luzern Beschwerde geführt wegen der minderwertigen Münzen, die von Uri im Namen der Drei Orte geschlagen wurden. Auf die Erklärung, dass es einen Münzmeister bestellt habe, welcher die Schillinge nach der alten Probe münze, wird Uri beauftragt, seinem Münzer zu befehlen, auch auf diese Probe zu münzen oder das Münzern einzustellen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 3.
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1599  / Donnerstag, 21. Oktober 1599
Klosterkirche von Seedorf wird neu eingeweiht
Der Konstanzer Weihbischof Johann Jakob Mirgel weiht das Kirchlein und die Altäre des Klosters Seedorf neu ein. Den Altar im «Chörlein» zu Ehren der drei Geschwister Lazarus, Magdalena und Martha, den rechten Seitenaltar der Maria, den linken der Ursula und ihrer Gesellschaft. Das Kirchweihfest wird auf Sonntag nach Ursula (21. Oktober) festgesetzt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 187.
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1599  / Freitag, 22. Oktober 1599
Tellskapelle wird eingeweiht
«Die Capel des Wilhelm Thelen uf Plathen» wird durch den Konstanzer Weihbischof Johann Jakob Mirgel eingeweiht, der Altar den HI. Sebastian, Wilhelm, der Dreifaltigkeit, der Maria und allen Heiligen. Die Kirchweihe soll auf diesen Tag beziehungsweise auf Sonntag nächst Galli gehalten werden.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. S. 30.
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1601  / Sonntag, 1. Juli 1601
Uri bittet um Scheibenschenkungen für das Rathaus
Uri bittet an der XIII-örtigen Tagsatzung um Scheibenschenkungen für das „neue Rathaus zu Altorf“.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 18.
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1601  / Sonntag, 1. Juli 1601
„Kronen“-Wirt bittet Tagsatzung um Fenster und Ehrenwappen
„Kronen“-Wirt Walthart Megnet stellt an die Tagsatzung das Gesuch um Fenster mit Ehrenwappen, bekannt ist eine Schenkung von Obwalden.
Quellen / Literatur:
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1602  / Dienstag, 8. Januar 1602
Luzern fordert die Bürgschaftsstellung
Luzern fordert von Uri die Bürgschaftsstellung für die ausgewanderten Luzerner, welche in Uri zu Beisässen oder Landsleuten angenommen wurden.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 2.
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1603  / Dienstag, 23. September 1603
Sifter für die Ausmalung des Chors der Seedorfer Klosterkirche gesucht
Pater Andreas Zwyer, der Visitator des Klosters Seedorf, bemüht sich, Stifter für eine Ausmalung des Chors und für einen Tabernakel anstelle des Sakramentshäusleins zu finden. So richtet er ein Schreiben an Graf Eitel Friedrich von Hohenzollern. Die Ausmalung wird vom Grafen schriftlich zugesagt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 187.
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1603  / Samstag, 28. Juni 1603
Bestätigung der Kaplaneistiftung in Beroldingen
Die Kaplaneistiftung in Beroldingen wird durch den päpstlichen Nuntius Johannes Della Torre bestätigt. Sie hat eine Doppelfunktion: Familiengedenkpfründe an der Pfarrkirche Altdorf und Kapellendienst auf Beroldingen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, KDM II, S. 412.
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1604  / Donnerstag, 24. Juni 1604
Uri will Geschütz in Giornico instandstellen
Uri fordert auf dem Syndikat zu Lauis (Lugano), dass das in Irnis (Giornico) stehende Geschütz wieder in brauchbaren Zustand zu setzen sei, und anerbietet sich, dies auf seine Kosten zu tun, wenn die Orte diese Kosten scheuen würden. Bedngung hierfür ist, dass die Orte Uri das Geschütz abtreten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 31.
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1606  /
Einweihung der Pfarrkirche Altdorf
Ein Bischof von Konstanz weiht die prachtvolle, in italienischem Stil errichtete Pfarrkirche Altdorf ein.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kirchliches und religiöses Leben, in: Historisches Lexikon der Schweiz, Band 12, S. 668 f.
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1607  / Dienstag, 3. Juli 1607
Massnahmen gegen Aufbruch der Bündner
In Brunnen wird beschlossen, dass im Falle eines Aufbruches gegen die Bündner 300 Mann nach Ursern geschickt werden sollen um den Pass (Oberalp) zu "verwahren" (sichern) und 100 Mann nach Bellenz, um die Schlösser zu besetzen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 32 f.
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1608  / Freitag, 8. Februar 1608
Streithandel wegen Kornkaufes
Uri ersucht die übrigen Urkantone um Beihilfe in seinem Streithandel mit Luzern wegen des Kornkaufes.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 7.
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1608  / Montag, 1. Dezember 1608
Oberin des Frauenklosters Attinghausen wird in das Mutterhaus gerufen
Oberin Schwester Klara Mangold von Menzingen wird im Dezember ins Mutterhaus nach Pfanneregg zurückberufen. Als Frau Mutter wird sie durch Sr. Helena Lindenmann von Rorschach ersetzt.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 46.
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1608  / Mittwoch, 25. Juni 1608
Vier Schwestern kommen ins Kloster von Attinghausen
Die erbetenen vier Schwestern aus dem Kloster Pfanneregg im Toggenburg beziehen, das von Jakob Plätteli erbaute Klösterlein. Denselben steht Schwester Klara Mangold von Menzingen als Oberin vor.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 46.
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1609  / Sonntag, 16. August 1609
Im Frauenkloster Attinghausen finden die ersten Einkleidungen statt
Im neuen Klösterlein finden die zwei ersten Einkleidungen statt, zwei weitere folgen. Unter den Neueingekleideten befinden sich die zwei Urnerinnen Schwester Angelina Wirsch von Sisikon und Schwester Agnes Bessler von Altdorf.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 46.
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1610  / Freitag, 15. Oktober 1610
Fenster und Wappen für die Wirtschaft zum Ochsen
An der Tagsatzung zu Baden wird das Gesuch um Fenster und Wappen in die Wirtschaft zum Ochsen in Altdorf vorgebracht und in den Abschied genommen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 52.
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1612  / Freitag, 2. März 1612
Die Oberin in Attinghausen wechselt erneut
Nachdem im Januar die Oberin Schwester Helena Lindenmann nach Pfanneregg zurückkehrt, wo sie zur Frau Mutter erwählt wurde, kehrt auf dringende Bitten Schwester Klara Mangold ins Kloster Attinghausen zurück.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 46.
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1612  / Samstag, 3. März 1612
Verträge für den Bau eines neuen Klosters werden geschlossen
In Attinghausen werden mit dem Maurermeister und dem Zimmermeister Verträge für den Bau eines Klosters abgeschlossen. Der baukundige Guardian Lorenz Hoffmann legt fest, wie das Kloster gebaut werden soll.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 46 f.
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1612  / Freitag, 6. April 1612
Ecksteinlegung zur Vergrösserung des Klosters in Attinghausen
Beim Neubau des Klosters Attinghausen wird der erste Eckstein gesetzt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 81; Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 47.
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1612  / Montag, 12. März 1612
Zwei Attinghauser Schwestern begeben sich auf Sammelreise
Während der Bauzeit sind zwei Schwestern ein Jahr lang fast beständig auf Sammelreisen (bis März 1613), mit nur zwei kurzen Unterbrechungen von einigen Tagen. Es kommt dabei die schöne Summe von 5000 Gulden zusammen.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 47.
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1613  / Sonntag, 17. März 1613
Zwei Attinghauser Schwestern werden eingekleidet
Da die Schwestern von Attinghausen sich wegen des Klosterbaus noch im Zwyerhaus befinden, werden in der Pfarrkirche Altdorf drei Töchter eingekleidet, darunter wieder zwei Urnerinnen: Cölestina Zillier von Attinghausen und Theresia Furrer von Erstfeld.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 47.
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1613  / Montag, 1. April 1613
Eckstein für die Klosterkirche in Attinghausen wird gelegt
Der erste Eckstein für die neue Klosterkirche in Attinghausen wird gelegt und die Kirche bis in den Herbst unter Dach gebracht.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 47.
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1613  / Freitag, 1. März 1613
In Attinghausen wird Frau Mutter ausgetauscht
Im Frühjahr soll der Bau der Klosterkirche in Angriff genommen werden. Da Schwester Klara Mangold sich aufs Bauen nicht so gut verstand wie die frühere Oberin Helena Lindenmann, wird durch Vermittlung des päpstlichen Nuntius dahin gewirkt, dass die Frau Mutter von Pfanneregg in gleicher Eigenschaft nach Attinghausen wieder berufen wird. Im März trifft sie ein, und Schwester Klara kehrte nach Pfanneregg zurück.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 47.
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1614  / Montag, 27. Januar 1614
Gesuch um Aufnahme ins helvetische Kollegium in Mailand
Der Rat von Uri verwendet sich bei Kardinal Karl Borromäus umd Aufnahme eines Sohnes von Hauptmann Moritz Eder in das Helvetische Kollegium in Mailand.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 5.
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1614  /
Klostergründer Jakob Plätteli wird angeklagt
Der Klostergründer Jakob Plätteli wird wegen eines angeblichen Betruges in einer Erbschaftsangelegenheit angeklagt und deshalb aller seiner Ämter, auch des Ratssitzes enthoben. Erst nach nahezu zwei Jahren kam seine Unschuld an den Tag und wurde er „mit grossen Ehren" in seine Ämter wieder eingesetzt, währenddessen der falsche Kläger bald hernach enthauptet wurde.
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 47 f.
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1615  / Montag, 18. Mai 1615
Kapelle zum Heiligen Kreuz wird grösser wieder aufgebaut
Landammann und Rat von Uri schreiben dem Rat von Luzern, dass man die abgebrannte Kapelle beim Heiligen Kreuz oberhalb Altdorfs dank gutherziger Leute viel grösser wieder aufgebaut in der Ehre des Heiligen Kreuzes und des Erzbischoffs San Carlo. Zur Vollendung des Baus würden noch rund 8000 Dachziegel benötigt. Man bitte diese bei Luzerner Zieglern beziehen zu dürfen, der Baumeister der Kapelle werde sie bar bezahlen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 306.
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1615  / Donnerstag, 5. November 1615
Uri ersucht um Wappenschenkungen und Beitrag an neue Kapelle
An der Dreiörtigen Konferenz in Altdorf wird darauf aufmerksam gemacht, dass durch Beisteuern gutherziger Personen eine neue Kapelle zu Ehren des Heiligen Kreuzes und St. Karl in Altdorf gebaut worden sei. Uri ersucht nun die übrigen Orte um Schenkung von Fenstern mit ihrem Ehrenwappen und um einer Beisteuer an den Neubau.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 176.
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1615  / Dienstag, 15. Dezember 1615
Die ersten Satzungen werden für das Kloster Seedorf erlassen
Der für die Visitation zuständige Nuntius Ludovicus Sarego, assistiert vom Subprior des Klosters Muri, erlässt dem Seedorfer Kloster die ersten Satzungen. Er stellte fest, dass die Gebäude nicht die Form eines benediktinischen oder sonstigen Klosters hätten, und da zudem das obligate Sprechzimmer fehle, sei die Durchführung einer Klausur derzeit nicht möglich. Der Nuntius verlangt jedoch, dass trotz der grossen Armut des Klosters und seiner Ländlichkeit jede der Schwestern für ihre geistlichen Andachten eine eigene Zelle bekomme, er bekundet auch nachdrücklich den Wunsch, dass die Gebäude mit Hilfe von Wohltätern in eine regelhafte Form gebracht werden sollen, um die strenge Klausur einführen zu können.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 183.
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1616  / Montag, 25. Januar 1616
Abmahnung wegen Erhöhung des Sackträgerlohnes
An der in Altdorf stattfindenden Konferenz der Drei Orte wird Uri beauftragt, Luzern von der Erhöhung des Sackträgerlohnes abzumahnen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 5.
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1616  / Donnerstag, 26. Mai 1616
Kontrolle des Passverkehrs über den Gotthard wegen Seuchengefahr
Da in einigen Orten der Eidgenossenschaft Seuchen herrschen und deshalb der Pass über den Gotthard und anderswo „abgestrickt" werden möchte, werden von der Dreiörtigen Konferenz in Brunnen die angemessenen Massregeln getroffen. Niemand darf mehr durchreisen, der nicht durch glaubwürdigen Attest dartun kann, dass keine Gefahr vorhanden sei.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S.25.
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1616  / Montag, 30. Mai 1616
Weihe der neuen Klosterkirche in Attinghausen
In Attinghausen findet die Weihe der neuen Klosterkirche durch den hochwürdigsten Weihbischof von Konstanz Johann Jakob Mirgel statt. Die Kirche wird in der Ehre Gottes, Unserer Lieben Frau und aller Hl. Engel geweiht; der Hochaltar in der Ehre der heiligsten Dreifaltigkeit, Unserer Lieben Frau, des Hl. Michael und aller Hl. Engel wie auch des Hl. Franziskus und der hl Klara. Der eine Seitenaltar: in der Ehre der Hl. Katharina, der Hl. Agatha, der Hl. Elisabeth von Thüringen und des Hl. Ludwig Bischof. Der andere Seitenaltar: in der Ehre des Hl. Jakob Apostel, ferner der Hl. Bonaventura, Bernhard, Barbara und Helena. Das Kirchweihfest wird auf den dritten Sonntag nach Ostern festgesetzt. Als Hauptpatrone verehrt das Kloster alle heiligen Engel. Dementsprechend heisst es: „Kloster zu (oder bei) allen heiligen Engeln".
Quellen / Literatur: Wind Siegfried, Frauenkloster Attinghausen, in: HNBl Uri 26 (1920), S. 47 f.
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1616  / Sonntag, 16. Oktober 1616
Gesellschaft der Metzger und Gerber wählt Stubenvogt
Die Bruderschaft des Hl. Antouius zu Altdorf wählt zum Stubenvogt der Gesellschaft der Metzger und Gerber Meister Hans Megnet, Metzger, in Altdorf.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 47.
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1616  /
Schussgeld auf Bären wird erhöht
Das Schussgeld für Bären wird von 20 auf 100 Guldenerhöht.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 206.
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1618  / Montag, 22. Oktober 1618
Protest gegen zu hohe Stallmieten
Da der Handelsverkehr über den Gotthard durch die Erhöhung der Stallmieten sehr erschwert wird, ersuchen die an der Konferenz in Luzern vertretenen Orte, dass Uri diesbezüglich Milderung verschafft.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 52.
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1618  / Dienstag, 23. Januar 1618
Klage wegen ungebührlicher Behandlung
An der Tagsatzung in Luzern führt Josef Maximilian Moor Klage an gegen die in Flüelen ungebührliche Behandlung des königlichen Rates Lopez durch Landestatthalter Johann Heinrich Zumbrunnen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 5.
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1619  / Sonntag, 30. Juni 1619
Uri ersucht Tagsatzung um Fenster und Wappen
Uri bittet die Tagsatzung in Baden um Fenster und Wappen für das "erneuerte Schützenhaus" und die Wirtshäuser von Martin Trosy und Barholomäus Gering.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 32.
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1619  / Freitag, 15. Februar 1619
Truppenaufgebot nach Bellenz
An der dreiörtigen Konferenz in Altdorf wir vereinbart, 100 Soldaten nach "Bellenz" und 150 nach Ursern zu schicken, um die Pässe zu sichern. Die Soldaten werden entlöhnt mit sechs Dukaten, ein Hauptmann mit 21 und ein Wachtmeister mit 9 Dukaten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 8.
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1620  / Sonntag, 8. November 1620
Sebastian Peregrin Zwyer in der Schlacht am Weissen Berg
Am Weissen Berg bei Prag kommt es zur ersten grossen militärischen Auseinandersetzung im Dreissigjährigen Krieg. In ihrem Verlauf unterliegen die Truppen der böhmischen Stände unter ihrem König Friedrich V. von der Pfalz und dessen Heerführer Christian I. von Anhalt den kaiserlichen und bayerischen Truppen der Katholischen Liga unter dem Befehl von Charles de Buquoy und Johann T’Serclaes Tilly. An der Schlacht nimmt in kaiserlichen Diensten auch Sebastian Peregrin Zwyer teil. Nach seiner Niederlage muss Friedrich V., der sogenannte Winterkönig, aus Böhmen fliehen. Kaiser Ferdinand II. kann seinen Anspruch auf die Krone Böhmens durchsetzen.
Quellen / Literatur: www.hls.ch; www.wikipedia.de
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1621  / Montag, 8. März 1621
Antrag auf Zollerhöhung wegen Hochwasserschäden
Uri beantragt an der Tagsatzung in Luzern eine Bewilligung zur Erhöhung des Zolles, da das Hochwasser im letzten Jahr beim Platifer (Monte Piottino) bei Dazio Grande grossen Schaden verursacht hat. Die Gesandten von Uri werden aufgefordert, die genaue Erhöhung mitzuteilen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 11.
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1621  / Sonntag, 27. Juni 1621
Tagsatzung gewährt Uri nur einen Teil der Zollerhöhung
Die Urner möchten erneut, den Zoll beim Monte Piottino um das Doppelte zu erhöhen. Die Tagsatzung der 13 Orte erlaubt jedoch lediglich, den Zoll um einen Drittel zu erhöhen. Fortan darf von einem Mann 1 Luzerner Schilling, von Ross und Mann 2 Luzerner Schillinge erhoben werden. Der Zoll wird nur für Fussgänger und Reiter erhöht, nicht aber jener für Vieh und Kaufmannsgüter.
Quellen / Literatur: StAUR Satzungsbuch Uri, Fol. 57; Stadler Hans, Zollstation und Gasthaus Dazio Grande in Morasco, in: GF Bd 148 (1995); S. 124.
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1621  / Samstag, 6. Juli 1697
Blitz schlägt in die Kirche Von Seelisberg
In Seelisberg schlägt der Blitz in den Glockenturm, so dass er neu aufgerichtet werden muss.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Die Seegemeinden, KDM II, S. 376.
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1622  / Freitag, 20. Mai 1622
Rüge von Ungereimheiten beim Münzwechsel
Luzern beschwert sich, dass Uri und Schwyz den Landleuten das Geld zu höherem Preis gegeben werde, als dass es in diesen Orten taxiert sei. Besonders wird gerügt, dass der Wirt zum Adler in Altdorf einem Kurier beim Wechseln eines spanischen "Dopplen" den Reichtstaler auf 4 Gulden hinaufgetrieben habe.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 24.
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1623  / Sonntag, 25. Juni 1623
Jeder Ort soll Lebensmittelpreise selber festlegen
Da die Wirte und andere Kaufleute die Preise für Waren nicht hinuntersetzen, obwohl "augenscheinliche Fruchtbarkeit in Aussicht steht", beschliesst die Tagsatzung zu Baden, dass jeder Ort Massregeln ergreifen soll und die Viktualien (Lebensmittel) und andere Waren nach Billigkeit taxieren soll, damit jdermann desto besser leben und wandeln möge.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 31.
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1627  / Sonntag, 26. Dezember 1627
Uri droht Gotthardpass wegen Pest zu schliessen
Altdorf bittet um grösste Vorsicht bei der Passierung des Gotthards von Personen und Waren, ansonsten der Gotthardpass gesperrt werde.
Quellen / Literatur: Gisler Karl, Der Schwarze Tod in Uri, in: HNBl UR 1963/64, S. 78.
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1627  / Samstag, 13. November 1627
Vermächtnis erlaubt Kaplaneipfründe für das Kloster Seedorf
Durch ein Vermächtnis von Frau Anna Daxlin (+ 1628) von gegen 10‘000 Gulden kann für das Kloster Seedorf ein Kaplaneipfründe dotiert und in der Folge ein Haus (HB 51 ) für den Kaplan gekauft werden.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 185.
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1627  / Montag, 1. November 1627
Luzern warnt Uri vor der Pest
Im November warnt Luzern vor der Pest, die n den Niederlanden, aber auch in Willisau und Sursee sei. Man bittet, strengste Massnahmen zu ergreifen, um nicht der Schliessung des Gotthardpasses zu verfallen.
Quellen / Literatur: Gisler Karl, Der Schwarze Tod in Uri, in: HNBl UR 1963/64, S. 78.
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1627  / Samstag, 10. Juli 1627
Erlass einer neuen Ankenwägordnung
Es wird eine wohl erneuerte Ankenwägordnung erlassen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 52.
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1628  /
Gerüchte wegen Ausbruch der Pest
Als sich in Mailand sich das Gerücht verbreitet, in Bern und Zürich grassiere die Pest, verlangt Uri, dem von keiner dieser Städte eine Pestmeldung eingegangen ist, von Luzern hierüber Auskunft.
Quellen / Literatur: Gisler Karl, Der Schwarze Tod in Uri, in: HNBl UR 1963/64, S. 78.
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1629  / Samstag, 8. September 1629
Die Pest wütet in Uri
In Altdorf und Flüelen sterben an der Pest 1800 Menschen. Kein Geschlecht oder Alter bleibt verschont, reich und arm werden hinweggerafft. Vom Landrat bleiben nur noch der Landammann Sebastian Heinrich Tresch und sechs Ratsherren am Leben, die ihre Versammlungen der Ansteckung wegen auf offener Strasse abhalten. Auch Schattdorf und Isenthal werden vom Beulentod heimgesucht. Nach einer Pestsage soll lsenthal damals bis auf sieben Personen ausgestorben sein. Das dortige Jahrzeitbuch nennt 22 Personen, die bei ihrem Ableben die Kirche beschenkten. Von Altdorf aus dringt die Pest auch ins Frauenkloster Attinghausen ein, wo zwei Schwestern an der Pest sterben. Die Infektion erfolgte wahrscheinlich durch einen Müller von Altdorf, der Mehl ins Kloster brachte.
Quellen / Literatur: Gisler Karl, Der Schwarze Tod in Uri, in: HNBl UR 1963/64, S. 78 f.
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1629  / Donnerstag, 22. November 1629
Über 2000 Pesttote in Uri
Seit dem 5. August erliegen in Erstfeld 100 Personen dieser Seuche. In Wassen müssen innert fünf Monaten 178 Menschen aufgrund des Beulentodes beerdigt werden. In Altdorf und Flüelen sterben 1’800 Menschen an der Seuche, im Schächental 200. Der Beulentod befällt auch Schattdorf und das Isental. Dabei trifft es ganze Familien. Von Altdorf aus dringt die Pest auch ins Frauenkloster Attinghausen, wo zwei Schwestern an der Seuche sterben. Die Infektion erfolgt wahrscheinlich durch einen Müller von Altdorf, der Mehl ins Kloster brachte.
Quellen / Literatur: Bär-Vetsch Walter, Medizinhistorisches aus Uri, in: «Wo fählt’s?», S. 150-156.
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1629  / Freitag, 17. August 1629
St. Sebastian wird zum Pestheiligen
Die bei der Schiesshütte versammelten Altdorfer Kirchgenossen beschliessen wegen der herrschenden schrecklichen Pest, den Sebastianstag (20. Januar) zu feiern und zur neuen aus gleichem Gelöbnis versprochenen Kapelle zum Oberen Heilig Kreuz eine Prozession zu halten.
Quellen / Literatur: Bär-Vetsch Walter, Medizinhistorisches aus Uri, in: «Wo fählt’s?», S. 150-156.
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1630  / Dienstag, 16. Juli 1630
Sebastian Peregrin Zwyer nimmt an der Belagerung von Mantua teil
Im Krieg um die Herrschaftsnachfolge von Mantua belagern die kaiserlichen Truppen ein zweites Mal Mantua. Im Heer unter Matthias Gallas dient auch Sebastian Peregrin Zwyer. Die Stadt wird eingenommen und daraufhin schwer geplündert (Sacco di Mantova), wobei sich die drei kaiserlichen Generäle an den Schätzen des Palastes masslos bereichern.
Quellen / Literatur: www.hls.ch; www.wikipedia.de
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1633  / Dienstag, 11. Oktober 1633
Verteidigung der Festung Breisach
Schwedische Truppen unter Otto Ludwig von Salm belagern die strategisch wichtige Festung Breisach. Die Belagerung scheitert, als ein Entsatzheer mit 26’000 Mann unter Herzog von Feria die Belagerungstruppen unter der Mitwirkung der Vier Waldstätten und Sebastian Peregrin Zwyer als deren Befehlshaber vertreiben kann.
Quellen / Literatur: www.hls.ch; www.wikipedia.de
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1633  / Donnerstag, 5. Mai 1633
Landrat setzt dem Wachstum des Klosters Seedorf grenzen
Der Urner erlässt eine Verordnung, die dem Wachstum des Benediktinerinnenklosters Grenzen setzen soll. Die Klostergemeinschaft darf höchstens 31 Frauen umfassen. Die Liegenschaften dürfen nicht grösser als 20 Kuhessen betragen und die Güter nicht mehr als 2‘000 Gulden Zins abwerfen. Die Einkaufsgebühr für eine Tochter des Landes betrage 1‘000 Gulden oder 1‘500 in Gülten. Auch einschneidende Erbbestimmungen werden erlassen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 185.
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1634  / Freitag, 20. Oktober 1634
Kein Von-Roll-Denkmal im Kapuzinerkloster
Walter von Roll fand seine Grabstätte im Kapuzinerkloster. Da auch sein Sohn Johann Peter für sich und seine Nachkommen die Begräbnisstätte bei den Kapuzinern begehrte, befürchteten die Kapuziner, dass eine grosse Gedenkstätte entstehe. Die Verhandlungen über die Begräbnisstätte zogen sich deshalb über 40 Jahre dahin.
Die Kongregation der Bischöfe und Ordensleute billigt nun die Bedenken der Kapuziner und beauftragt den Nuntius Ranutius Scotti, den Landammann Jo¬ hann Peter von Roll und seine Brüder in diesem Sinne mit «seiner gewohnten Klugheit und Gewandtheit» aufzuklären. So erinnert heute ein schlichtes Epitaph an der Kirchenfront an den grossen Wohltäter Walter von Roll.

Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 39.
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1634  / Dienstag, 18. April 1634
Klausur ist im Kloster Seedorf immer noch schwer einzuhalten
Abt Johann Jodok Singisen von Muri erweitert die Statuten des Klosters Seedorf. Die Einhaltung der Klausur erachtet er wegen der baulichen Verhältnisse noch immer als schwierig.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 185.
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1634  / Dienstag, 5. September 1634
Sebastian Peregrin Zwyer an der Schlacht bei Nördlingen
Bei der Schlacht von Nördlingen, einer der Hauptschlachten des Dreissigjährigen Krieges treffen zwei schwedische Heere einerseits und, als deren Gegnern, drei verbündeten Heeren unter Führung des Oberbefehlshabers des kaiserlichen Heeres Erzherzog Ferdinand, König von Ungarn, des Kardinalinfanten Ferdinand von Spanien als Befehlshaber eines spanischen Heeres und des Kurfürsten von Bayern Maximilian als Befehlshaber des bayerischen Heeres der Katholischen Liga. Aufeinander. Im kaiserlichen Heer ist auch Sebastian Peregrin Zwyer. Die totale Niederlage der Schweden besiegelt den Verlust der schwedischen Machtstellung im Dreissigjährigen Krieg. Die Niederlage der Schweden hat weitreichende territoriale und strategische Folgen und führt zu neuen Bündnissen, zum Prager Frieden und zum aktiven Eintritt von Frankreich in den Krieg an der Seite der geschwächten Schweden.
Quellen / Literatur: www.hls.ch; www.wikipedia.de
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1635  / Dienstag, 12. Juni 1635
Die Äbtissin führt neu die Klosterrechnung
Nuntius Ranutius Scotti visitiert das Kloster Seedorf und befiehlt, innerhalb von vier Monaten ein Sprechzimmer einzurichten. Er ernennt Johanna Caecilia Zumbach aus Zug zur Äbtissin. Erstmals wird nun nicht mehr durch die Klostervögte, sondern durch die Äbtissin vollständig Rechnung geführt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 185.
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1636  / Freitag, 17. Oktober 1636
Uris vielen Feiertage verteuern den Handelsverkehr
An der Dreiörtigen Konferenz in Brunnen wird angebracht, ob Uri von den vielen aufgenommenen Feiertagen, wodurch die Wein- und anderen Fuhren verteuert werden, nicht Umgang nehmen könne. Die Anregung wird in den Abschied genommen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 52.
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1636  / Montag, 15. September 1636
Viehmarkt soll in Mailand verlegt werden
Von der dreiörtigen Konferenz in Brunnen wird dem Fähnrich Zumbrunnen und Wolfgang von Uri auf Ansuchen der Kaufleute ein Fürschreiben (Bittgesuch) an Seine Exzellenz und den Ambassador ausgestellt, damit der Viehmarkt im Mailändischen an andere, bequemere Orte verlegt werde als bisher.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 42.
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1637  / Mittwoch, 19. August 1637
Versammlung der Drei Orte an der Treib
Im Haus zur Treib findet eine Versammlung der Drei Orte statt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. S. 428.
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1637  / Mittwoch, 21. Januar 1637
Das Kreuz auf der Seedofer Klosterkirche wird wieder aufgesteckt
Nachdem der verfaulte Glockenturm der Klosterkirche Seedorf mit niedrigem Mauerstumpf und gezimmertem offenem Glockenstuhl mit Helm um 2 Klafter (ca. 3,80 m) höher gemauert und anstelle des Helms mit einer Kuppel versehen wurde, wird das Kreuz wieder aufgesteckt und verbleit.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 187 f.
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1637  / Montag, 9. März 1637
Zitation der Urner Obrigkeit an die Tagsatzung wegen unwährschafter Münzen
Die Obrigkeit der Münzmeister von Uri, Claudius Passavant von Basel und Martin Besenval von Solothurn, wird schrifltich ersucht, zur nächsten Tagsatzung in Baden zu erscheinen um sich wegen vieler unwährschafter Urner Dublonen zu verantworten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 11.
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1637  / Freitag, 20. März 1637
Verheerende Feuersbrunst in Erstfeld
Im Taubach, dem damaligen Dorfzentrum von Erstfeld, ereignet sich eine verheerende Feuersbrunst. Bei diesem Dorfbrand wird, neben mehreren Häusern, Ställen und Kleinbauten, auch das Wohnhaus der Familie von Landammann Sebastian Muheim im Öltrottenmätteli zerstört.
Quellen / Literatur: UW 8, 29.1.2014, S. 11.
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1644  / Donnerstag, 21. Januar 1644
Neue Statuten für das Kloster Seedorf
Abt Placidus Reimann, Einsiedeln, erlässt für das Kloster Seedorf erweiterte Statuten. Es werden unter anderem Vorschriften über die Ausstattung der Zellen gemacht, desgleichen die Einrichtung einer «allgemeinen Gewandkammer» angeordnet.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 186.
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1644  / Freitag, 11. November 1644
Gebrüder Zwyer erwerben Herrschaft Hilfikon
Nach dem Erwerb des Schlosses Wartegg am Bodensee erwirbt Sebastian Peregrin Zwyer zusammen mit seinem Bruder Johann Franz die Herrschaft Hilfikon im Freiamt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Wappen und Siegel der Landammänner von Uri, S. 82 f.
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1646  / Montag, 29. Oktober 1646
Erster Schulmeister von Schattdorf gestorben
In Schattdorf stirbt Lorenz Pleither der erste verbürgte Schulmeister, Lorenz Pleither, ledigen Standes.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 54.
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1646  / Freitag, 10. August 1646
Gelder aus Landrechtsaufnahmen an Seelisberger Kapelle
Der Landrat beschliesst die Einnahmen von zwei Landrechtsaufnahmen zur «Erbauwung» und Erhaltung der Kapelle im Wald zur Verfügung zu stellen. Niklaus Truttmann, Grossbauer im Seebereich, stellt namens der Gemeinde das Ersuchen, diese Gelder für Allmenderwerb zu verwenden, da die Kapelle aus freiwilligen Beiträgen und Frondiensten der Gemeindemitglieder bestens instandgehalten werde.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler II, S. 387 f.
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1646  /
Erster Aufstand in der Leventina
In der Leventina erfolgt eine Erhebung gegen Landvogt Kaspar Planzer. Uri behält sich die Ernennungen auf geistliche Pfründen vor.
Quellen / Literatur: www.urikon.ch
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1647  / Dienstag, 3. Dezember 1647
Innerschweiz fordert Erlaubnis für Weinfuhren auch an Sonntagen
Die Dreiörtige Konferenz in Brunnen beauftragt die nach Luzern abgeordneten Gesandten , mit dem Nuntius zu verhandeln, ob es nicht möglich wäre, dass nach dem Wortlaut der Bulle Papst Urban VIII. die Weinfuhren an Sonn- und Feiertagen über den Gotthard passieren können, ohne Strafe und Bann der Priester an dieser Strasse ausgesetzt zu sein.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 60.
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1653  / Samstag, 12. Juli 1653
Luzerner Ehrenbürgerrecht für Zwyer
Nach der Niederwerfung des Aufstandes der Luzerner Bauern erhält der Anführer der Innerschweizer Truppen nebst einer goldenen Kette mit Denkmünze das Ehrenbürgerrecht.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Wappen und Siegel der Landammänner von Uri, S. 82 f.
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1653  / Samstag, 28. Juni 1653
Reichsritterwürde für Zwyer
An seinem Krönungstage verleiht Kaiser Ferdinand IV. Sebastian Peregrin Zwyer die Reichsritterwürde.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Wappen und Siegel der Landammänner von Uri, S. 82 f.
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1654  / Freitag, 2. Oktober 1654
Uri erlässt neue Fischerordnung
Die Landsgemeinde verabschiedet eine neue Fischer-Ordnung. In der Einleitung heisst es, dass die «Gnädigen Herren» die alte Ordnung erneuert hätten, um Verwirrungen und Missverständnisse rund um die Fischerei zu vermeiden. In den 15 Artikeln übernimmt die Verordnung sämtliche Regelungen des Landbuchs und ergänzt sie durch zusätzliche Vorschriften.
Quellen / Literatur: Fryberg Stefan, Die Urner Fischerei, S. 15.
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1654  / Mittwoch, 4. November 1654
Karlstag wird erstmals gefeiert
Nachdem der Karlstag (4. November) an einigen Orten schon früher freiwillig als Feiertag begangen wurde, erklären die Urner den Karlstag erstmals als gebotenen Feiertag, an dem das Tanzen verboten ist. Im Kanton wird somit erstmals der Karlstag als Feiertag zu Ehren des Hl. Karl Borromäus gehalten. 1782 ist er bereits zu einem Halbfeiertag degradiert und 1835 jeder äussern Auszeichnung beraubt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 166 f.; Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 17.
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1654  / Mittwoch, 4. November 1654
Urner ernennen Karlstag zum katholischen Feiertag

Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 17.
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1655  / Mittwoch, 30. Juni 1655
«Borromäischer Bund» wird gegründet
Die katholischen Stände erneuern in der Hofkirche zu Luzern den Goldenen Bund und ernennen Karl Borromäus postum zum Patron und Protektor der katholischen Eidgenossenschaft. Darum wird diese Vereinigung auch «Borromäischer Bund» genannt.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 17.
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1655  / Sonntag, 9. Mai 1655
Wirtshausverbot für Balthasar Christen
Rat und Landleute - im Rathaus in Altdorf versammelt - beschliessen, dass es dem Balthasar Christen verboten ist, Wein bei Strafe zu trinken.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 22.
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1655  / Montag, 11. Oktober 1655
Wahl der Äbtissin in Seedorf erfolgt auf Lebzeit
Die Wahl der Äbtissin des Klosters St. Lazarus in Seedorf erfolgt von nun an auf Lebenszeit.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 51.
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1656  / Mittwoch, 12. Juli 1656
Die Sieben Verordneten zum Spital konstituieren sich selbst
Die Dorfgemeinde bestätigt, dass die Sieben Verordneten zum Spital sich selbst konstituieren.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 73 f.
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1658  / Samstag, 4. Mai 1658
Brandsteuerbrief für das Haus zur Treib
Da die Pfarrgemeinde Seelisberg, als Eigentümerin des Hauses zur Treib, wegen den eben durchgeführten Bauaufgaben sich ausserstande sieht, die Kosten eines Neubaus des abgebrannten Treibhauses zu tragen, genehmigt die Landsgemeinde einen Brandsteuerbrief. Mit diesem Schreiben kann auch ausserhalb des Landes für den Wiederaufbau dieses Hauses gesammelt werden, das der allgemeinen Schifffahrt, als Ort, wo man bei Wind und Ungewitter mit Schiffen, Leuten und Waren sich in Sicherheit begeben könne. Im gleichen Jahr wird zudem die Einkaufssumme zweier Landrechte dem Neubau des Reibhauses überwiesen (Meister Heinrich Schlegel von Schwyz und Meister Hans Marti Arnot von Ruswil).
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. S. 428 f.
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1658  / Dienstag, 6. August 1658
Sebastian Peregrin Zwyer wird Freiherr
Kaiser Ferdinand IV. erhebt Landammann Sebastian Peregrin Zwyer durch kaiserliches Diplom in den Reichsfreiherrenstand. «Freiherr» war ein Adelstitel des Heiligen Römischen Reiches, der in Österreich und dem Deutschen Reich bis 1919 fortbestand. Der Freiherr gehörte damit zum titulierten Adel wie auch Graf, Fürst und Herzog, im Gegensatz zum untitulierten Adel, der lediglich das Adelsprädikat «von» im Namen trug.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Wappen und Siegel der Landammänner von Uri, S. 82 f.
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1660  /
Ammanshorn wird am «Schwarzen Erzberg» gefunden
Der Chronist M. A. Cappeler erwähnt, dass vom Luzerner Peter Bircher unter Führung von Meister Christian Lunger am «schwarzen Erzberg» im Maderanertal ein Ammonshorn gefunden wurde, das in der Mitte ein Muttergottesbild aufwies. Bircher schenkt den wunderbaren Stein der Wallfahrtskapelle Hergiswald ob Kriens.
Quellen / Literatur: Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 9.
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1664  / Sonntag, 16. November 1664
Einweihung der Kirche St. Georg in Flüelen
In Flüelen findet die Einweihung der Kirche St. Georg mit vier Altären durch den päpstlichen Nuntius Friedrich Borromäus statt, welcher das Kirchweihfest auf den Sonntag nach der Oktav von St. Martin festsetzt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 169; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 80 f.
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1664  / Sonntag, 9. März 1664
Abkurungsgesuch der Flüeler Kirche
Gestützt auf eine Übereinkunft mit dem Dorfvogt und der Dorfgemeinde von Altdorf, stellt Flüelen ein Abkurungsgesuch.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 80 f.
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1665  / Dienstag, 31. März 1665
Flüelen darf eigene Kirche mit Friedhof und Taufstein errichten
Uri ersucht Obwalden um eine Scheibenschenkung in die «neu und ansehnlich» erbaute Kirche des «Fleckhens Flüelen».
Quellen / Literatur: Uri ersucht Obwalden um Scheibenschenkung für Kirche in Flüelen
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1665  / Dienstag, 31. März 1665
Lostrennung Flüelens von Altdorf
Joseph ab Ach, Generalvikar des Konstanzer Bischofs Franz Johann, vollzieht die Abkurung Flüelens von Altdorf. Erster Pfarrer wird Martin Meyer aus Schwaben. Flüelen ist nun berechtigt eine eigene Kirche mit Taufstein und Friedhof zu errichten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 133; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 80 f.
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1665  / Sonntag, 27. September 1665
Leib der Katakombenheiligen Constantia kommt in die Klosterkirche von Seedorf
Nachdem es Äbtissin Elisabeth Renner gelungen ist, aus Rom den Leib der Katakombenheiligen Constantia zu erhalten, erfolgt die feierliche Translation der Constantia auf den Ursulaaltar.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 188.
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1665  / Sonntag, 13. Dezember 1665
Neuer Stubenvogt der Metzger und Gerber
Der Bot für die Bruderschaft der Metzger und Gerber wählen zum Stubenvogt Meister Franz Gardi, genannt Zurfluh, Metzger.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 115.
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1665  / Freitag, 16. Januar 1665
Landvogt kauft Ansprache auf Bergwerk
Landvogt Karl Franz Schmid kauft einem Meister Jakob Gnos, Schlosser, eine Ansprache, welche auf das ganze Eisenbergwerk lautet, um 360 Gulden ab, welche Kaufsumme ihm nur in einer laufenden Rechnung gutgeschrieben wird.
Quellen / Literatur: Walter Hans, Bergbau und Bergbauversuche in den fünf Orten, 2. Teil, S. 30.
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1666  / Dienstag, 10. August 1666
Die Kapelle im Wald in Seelisberg ist in Stein gebaut
Nach Baubeginn am 4. Mai wird in Seelisberg die Kapelle im Wald in gut drei Monaten von Meister Anthoni Burtscher in Stein erbaut.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler II, S. 388.
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1666  / Sonntag, 28. Februar 1666
Weihe einer Glocke für Attinghausen
In Attinghausen wird eine kleinere Glocke für die Pfarrkirche geweiht.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 9.
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1667  / Donnerstag, 15. September 1667
Einweihung der neuen Kapelle im Wald in Seelisberg
Georg Sigismund Müller, Weihbischof von Konstanz weiht die dritte erweiterte und von Grund auf erneuerte Kapelle im Sonnwald sowie die drei in ihr errichteten Altäre ein: Kapelle und Hauptaltar zu Ehren Mariens, den Altar auf der Evangelienseite zu Ehren Josephs, Joachims und Annas, jenen auf der Epistelseite der Hl. Nikolaus, Wendelin und Antonius. Die Kirchweihe wird auf den Sonntag nach Mariä Himmelfahrt verlegt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler II, S. 388.
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1668  / Mittwoch, 8. August 1668
Markt von Bellenz soll wegen Seuche keinen Schaden nehmen
Mit dem zu Flüelen wohnenden Kommissär della Sanita wird wegen Massnahmen wegen der Contagion (ansteckende Seuche) beraten, um den grossen Markt zu Bellenz vor Schaden zu bewahren.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 94.
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1669  / Samstag, 2. Februar 1669
Seitenaltar in der Kapelle im Wald wird vollendet
Der Seitenaltar auf der Evangelienseite in der Kapelle im Wald wird vollendet, jener auf der Epistelseite im Juni 1669.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler II, S. 388.
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1670  / Samstag, 27. September 1670
Lauiser Markt soll nicht beeinträchtigt werden
Franz Magnus von Mentlen wird nach Mailand gesandt, um die nötigen Vorkehrungen beim Sanitätstribunal zu treffen, um die dem Lauiser Markt drohenden Beeinträchtigungen abzuwenden.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 160.
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1670  / Sonntag, 4. Mai 1670
Landespfarrer erhalten Privileg an der Landsgemeinde
Mit Rücksicht auf ihren ehemaligen historischen und sozialen Vorrang erhalten die drei Landespfarrer von Altdorf, Bürglen und Silenen das besondere Recht, an den Landsgemeinden reden zu dürfen.
Quellen / Literatur:
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1671  / Sonntag, 25. Oktober 1671
Spitalvogt kann für längere Amtsdauer gewählt werden
Die Dorfgemeinde erklärt sich damit einverstanden, einen Spitalvogt für längere Zeit zu wählen, sofern sich eine geeignete Person finde und dies dem Dorf unterbreitet werde. Daraufhin wird Jacob von Mont erster langjähriger Vogt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 73 f.
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1672  / Dienstag, 22. März 1672
Bruderklausfeier in Altdorf
In Altdorf findet mit einer grossen Prozession eine feierliche Bruderklausenfeier statt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 14.
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1674  / Dienstag, 6. November 1674
Urschweizer Landsgemeinde auf dem Rütli
Auf dem «Rütelin hinter der Threib» findet die Urschweizer Landsgemeinde statt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. 418.
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1675  / Montag, 28. Oktober 1675
Die Trauben müssen aus dem Schnee gelesen werden
Am Tag von Simon und Judae müssen die Trauben aus dem Schnee herausgelesen werden. Eine Bauernregel besagt: „Schneid' ab das Kraut, bevor es Judas klaut.“
Quellen / Literatur: Iten Karl, Rings um ds Ürner Chuchigänterli, S. 257.
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1676  / Sonntag, 27. Dezember 1676
Dorfgemeinde Altdorf stimmt der Klostergründung der Kapuzinnerinnen zu
Eine Woche nach dem Brand wird auf Begehren von Frau Mutter Maria Regine Wallier und des Konvents eine Dorfgemeinde einberufen. An ihr bringen Definitor P. Ignatius Türler und Custos P. Michael Angelus Schorno die Bitte der Klosterfrauen vor, nach Altdorf übersiedeln zu dürfen, an den für Kloster und Gemeinde geeignetsten Ort beim Oberen HI. Kreuz. Einstimmig wird die Übergabe der Hl.-Kreuz-Kapelle an die Klosterfrauen beschlossen und ihnen auch erlaubt, von den anstossenden Gütern Land für den Klosterbau zu erwerben. Daraufhin erfolgt der Kauf eines Teils der grossen Matte von Factor Carl Romanus Megnet für den Klosterbereich und eines Teils der Hofstatt des Landschreibers Hug Ludwig Imhof für das Gartenareal. .
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 313; Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd 2, S. 175.
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1676  / Sonntag, 20. Dezember 1676
Kloster Zu Allen Engeln brennt nieder
In Attinghausen brennt das Kloster Zu Allen Engeln nieder.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Bd. I.I., S. 313.
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1676  / Montag, 21. Dezember 1676
Klosterfrauen sprechen sich für Übersiedlung nach Altdorf aus
Am Morgen nach der Brandkatastrophe in Attinghausen besammelt Guardian P. Marquard Imfeld die Klosterfrauen im der Hl.-Kreuz-Kapelle benachbarten Haus von Pannerherr Johann Heinrich Emanuel Bessler. In einer Abstimmung sprechen sich die Schwestern für eine Übersiedlung nach Altdorf aus.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 313.
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1676  / Sonntag, 20. Dezember 1676
Attinghauser Klosterschwestern finden in Altdorf Aufnahme
Am Tag der Brandkatastrophe geleitet Guardian, P. Marquard Imfeld und Vikar P. Ignaz Türler des Kapuzinerklosters, die 38 Kapuzinerinnen nach Altdorf, wo sie bei Verwandten und Wohltätern Aufnahme fanden. Eine grössere Gemeinschaft wird im Haus Blumenfeld untergebracht.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 313.
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1676  / Dienstag, 22. Dezember 1676
Grossteil der Klosterfrauen wohnt im Blumenfeld
Visitator, P. Michael Angelus Schorno, Custos von Luzern, trifft in Altdorf ein. Er hat bereits mit dem Nuntius, Odoardo Cibo, Rücksprache genommen. Er organisiert die Unterkunft der Schwestern. Etwa 20 beziehen unter Führung von Frau Mutter Maria Regina Wallier den kostenlos zur Verfügung gestellten Sitz von Hug Ludwig Imhof im Grund (Blumenfeld), weitere werden in andern Kapuzinerinnenklöstern beherbergt, einige zur Sammlung von Baugeldern in Schweizer Kantonen bestimmt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 313.
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1677  / Sonntag, 19. Dezember 1677
Versammlung der Metzger und Gerber
Die Bruderschaft der Metzger und Gerber hält zu Altdorf, nach ergangenem Fronfastenbot, ihre Versammlung und wählt Meister Hans Martin Bräm, den Rotgerwer, zum neuen Stubenvogt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 174.
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1677  / Samstag, 10. April 1677
Kapuzinerpater bittet Luzern um Sandsteine für Bau des Frauenklosters
Der Luzerner Rat hat ein Bittgesuch von P. Michael Angelus Schorno, einem Bauherrn des Frauenklosters Altdorf zu behandeln, worin dieser um Lieferung von fehlendem Sandstein bittet. Der Rat entscheidet sich jedoch für eine Beisteuer von 100 Gulden.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 314.
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1677  / Mittwoch, 20. Januar 1677
Vertragsabschluss mit der Gemeinde Altdorf betreffend Bau des Frauenklosters
Mit der Gemeinde Altdorf wird ein Vertrag betreffend Bau des neuen Frauenklosters abgeschlossen. Dieser beinhaltet unter anderem, dass das Kloster keine weiteren Grundstücke in Altdorf erwerben darf. Danach soll das Kloster gegen Aushändigung von 2‘000 Gulden aus dem Vermögen der obern Hl. Kreuzkapelle Dach und Gemach und ein ewiges Licht darin unterhalten, sowie eine wöchentliche Messe für die Stifter und Guttäter übernehmen. Das Kloster muss sich der Altdorfer Wächter- und Feuerordnung unterziehen, sechs Feuerkübel, zwei Feuerleitern und Feuerhaken anschaffen und den Feuerbeschauern des Dorfs auch in die "Clausur" Zutritt gewähren. Zudem wird eine Lehrtätigkeit für die Dorftöchter erwartet.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 313 f. ; Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd 2, S. 175.
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1677  / Samstag, 16. Januar 1677
Altdorfer Dorfgemeinde wählt Ausschuss für den Bau des Frauenklosters
Die Dorfgemeinde überträgt einem zwölfköpfigen Ausschuss die Ausarbeitung eines Vertrags mit den Klosterfrauen betreffs Übergabe der Hl.-Kreuz-Kapelle und Klosterniederlassung. Dessen zwölf Mitglieder gehören grösstenteils den führenden Kreisen Altdorfs an, beigezogen werden auch der Altdorfer Pfarrherr Johann Melchior Imhof, der Visitator der Kapuzinerinnen Custos P. Michael Angelus Schorno und der Guardian des Kapuzinerklosters P. Marquard Imfeld.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 313.
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1677  / Mittwoch, 20. Januar 1677
Kapelle zum Oberen Heiligkreuz wird den Kapuzinerinnen übergeben
Die Kapelle zum Oberen Heiligkreuz, welche in grossem Ansehen steht, wird von der Dorfgemeinde den Kapuzinerinnen als Klosterkirche übergeben. Etwa ein Drittel (2000 Guldem) des Kapellenvermögens erhält das Kloster, das übrige vorab die Kapelle zum Unteren HI. Kreuz.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 306.
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1677  / Samstag, 20. März 1677
Ecksteinlegung für das neue Frauenkloster bei St. Karl
Auf der Liegenschaft des neuen Frauenklosters erfolgt die Ecksteinweihe, die wiederum der Pfarrer von Altdorf, Johann Melchior Imhof, vornimmt. Er wird dabei von der Geistlichkeit und viel Volk begleitet. Er umschreitet dreimal mit Kreuz und Fahne den ganzen Bau, benediziert die bereit liegenden Materialien und legt den ersten Eckstein. Nuntius Odoardo Cibo lässt wiederum den Anwesenden einen Ablass erteilen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Bd. I.I., S. 314.
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1677  / Dienstag, 19. Januar 1677
Kreuzaufrichtung für das neue Frauenkloster bei St. Karl
In Altdorf findet die feierliche Kreuzaufrichtung für das neue Frauenkloster statt. Gemäss Kapuzinerbrauch ist dies der erste Akt einer neuen Klosterniederlassung. Der bischöfliche Kommissär, Pfarrer Johann Melchior Imhof, zieht mit Geistlichkeit, Klosterfrauen, Kapuzinern und Bevölkerung in die zum Bau bestimmte Matte, wo er vor einem Altar bei brennenden Kerzen das Kreuz einsegnet und es aufrichtet. Für die Anwesenden lässt Nuntius Odoardo Cibo einen Ablass erteilen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Bd. I.1., S. 313.
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1678  / Mittwoch, 30. November 1678
Feierlicher Einzug der Kapuzinerinnen ins neue Kloster
In Altdorf erfolgt der feierliche Einzug der Kapuzinerinnen ins neue Kloster St. Karl.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 71; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 315.
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1679  / Sonntag, 12. März 1679
Einheimische wird zur Frau Mutter des Frauenklosters gewählt
32 Klosterfrauen wählen die erste Frau Mutter des neuen Klosters in der Konventstube, da wegen des Neubaus nur diese Räumlichkeit zur Verfügung steht. Gewählt wird Schwester Maria Seraphina Brücker, Tochter des Bauherrn.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 315.
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1680  /
Bergbaurecht an Johann Epp
Die Urner Regierung verleiht dem Johann Epp und seinem Sohne Franz das Bergbaurecht und übergibt ihm zugleich die zugehörigen Gebäude und das gesamte Inventar.
Quellen / Literatur: Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 23.
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1681  / Montag, 19. Mai 1681
Grundstein zur Kirche von Unterschächen wird gelegt
Der Pfarrhelfer von Altdorf, Dr. Johannes Kaspar Stadler, legt mit bischöflicher Ermächtigung den Grundstein zur Kirche von Unterschächen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 24.
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1681  / Donnerstag, 9. Januar 1681
Forderung von Kriegsschulden
Die Grafschaft Gaster meldet eine Forderung von 336 Gulden an. Diese ist ins Jahe 1656 zurückzuführen, als der Hauptmann Christoph Püntiner mit seiner Kompanie aus dem Freiamt nach Kaltbrunn verlegt wurde.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 3.
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1682  / Montag, 12. Oktober 1682
Beim Neubau des Klosters Seedorf wird mit dem Ostflügel begonnen
Beim Neubau des Klosters Seedorf findet die Weihe des ersten Ecksteins des Ostflügels statt. In Anwesenheit des des Konvents führen Johann Jacob Scolar sowie Hans Waltert Scolar alle Zeremonien durch. Die Brüder wurden vom Kloster Einsiedeln als zuständige Instanz hierzu delegiert.
Quellen / Literatur: Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 201.
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1682  / Mittwoch, 23. September 1682
Baumeister Anton Burtscher nimmt die Arbeit auf
Baumeister Anton Burtscher, der mit seinen Brüdern in Bürglen sesshaft ist, beginnt die Arbeiten am Ostflügel. Die Zahl seiner «Knechte» schwankt zwischen zwei und fünf. Ihm wurde auch der Keller für 236 Gulden verdingt.
Quellen / Literatur: Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 201.
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1683  / Montag, 1. Februar 1683
Bruder des Baumeisters übernimmt den Klosterneubau in Seedorf
Nachdem Baumeister Anton Burtscher verstorben ist, ersetz ihn sein Bruder Joseph, der vorab Steine und Platten herrichtet. Zur Steinbeschaffung und Steinbearbeitung tritt Meister Hans Melcher Gysler aus Seedorf stark hervor.
Quellen / Literatur: Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 201.
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1683  / Mittwoch, 12. Mai 1683
Neuregelung der Prozessionen
Anlässlich einer Dreiörtigen Konferenz in Brunnen wird der Antrag von Uri gutgeheissen, die Prozession nach Bürglen, Steinen und St. Jakob abzustellen, da oft Exzesse im Essen und Trinken vorgekommen sind. Stattdessen soll eine Prozession an die Tellsplatte und bei stürmischer See nach Sisikon stattfinden.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 23.
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1684  / Montag, 11. September 1684
Schlussrechnung des Frauenklosters wird vorgelegt
Lange nach Vollendung des Frauenklosters St. Karl wird die Schlussrechnung vorgelegt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 315.
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1684  / Montag, 10. Juli 1684
Kapelle im Wald in Seelisberg soll Chorgitter erhalten
Die Visitation der Kapelle im Wald in Seelisberg stellt fest, dass die «Filial Capelle bey unser lieben Frauwen» in allem wohl gebaut und geziert sei, wünscht jedoch unter Hinweis auf Jagdmatt und Riedertal ein «Eisengätter» vor den Chor, damit die Kirchenzierden besser geschützt sind.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler II, S. 388.
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1685  / Freitag, 9. November 1685
Über den Bau des Nordflügels des Klosters Seedorf wird abgerechnet
Bauherr Johann Jakob Scolar rechnet im Beisein seiner Brüder Hans Walthert und Johann Franz mit Meister Joseph Lomaz über den Bau des Norflügels ab. Für das Verding erhält dieser 975 Gulden, für 600 Taglöhne 300 Gulden und für 233,5 Ellen Mauern 40 Gulden, insgesamt 1315 Gulden.
Quellen / Literatur: Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 204.
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1685  / Mittwoch, 15. August 1685
Das Frauenkloster St. Karl tritt Wasserröhre an Nachbar ab
Das Frauenkloster St. Karl tritt dem Nachbarn Carl Romanus Megnet eine Röhre Wasser ab; auch im Hinblick darauf, dass gegen dessen Grundstück die Klosterummauerung (Klausurmauer) und das Waschhaus höher geführt worden sind als vereinbart.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 315.
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1685  / Donnerstag, 1. Februar 1685
Vertrag mit welschem Baumeister beim Klosterbau in Seedorf
Nach dem Tode des Hauptmeisters Anton Burtscher will die Bauherrschft anscheinend die Ausführung des Nordflügels nicht mehr der Burtscher-Truppe die Ausführung des Nordflügels nicht mehr übertragen. Der Bruder des Bauherrn, Landvogt Johann Franz Scolar, reist ins «Welschland», wohl in den Tessin, und schliesst einen Vertrag mit Meister Joseph Lomaz ab.
Quellen / Literatur: Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 204.
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1685  / Montag, 2. April 1685
Die welschen Maurer nehmen die Arbeit am Seedorfer Kloster auf
Die «welschen Murer» nehmen beim Klosterbau in Seedorf die Arbeit auf, einerseits mit Bestechen und Weisseln der bereits erstellten Bauten und anderseits mit dem Setzen des Fundaments des Nordflügels. Im Spätherbst sind die Arbeiten grossenteils vollendet.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 204.
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1685  / Sonntag, 1. April 1685
Abbruch des alten Klosters Seedorf beginnt
Da die bescheidenen, für ein Benediktinerinnenkloster unzulänglichen Gebäude zunehmend reparaturbedürftig geworden sind, wird der Nordflügel des alten Klösterleins niedergelegt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 186.
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1686  / Sonntag, 24. März 1686
Ausbesserungsarbeiten am Nordflügel des Klosters in Seedorf
Joseph Lomaz, der Baumeister des Nordflügels kommt nochmals nach Seedorf. Unter anderem hat er noch im grossen Keller zu arbeiten, das erste Gebäude, dessen Verputz abgefallen, neu zu bestechen und einen Kamin vom untersten Gang bis über das Dach fertig zu machen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 204.
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1687  / Dienstag, 23. September 1687
Schwerer Sturm beschädigt Treibhaus
Ein schwerer Sturm zieht abends zwischen 10 und 11 Uhr über das Schwyzer Seebecken. Am Haus zur Treib werden alle Fenster und Fallläden weggeschlagen. Ein Tisch wir in der Stube gekehrt und der Wirt im Hausgang zu Boden geworfen. Der Wellengang zerstört den ganzen Hausgarten und eine starke Schiffswehre wird beschädigt. Das Wasser drang in den Keller, trug die Weinfässer auf den See und zerstörte den Grossteil des gelagerten Ankens und Käse.
Quellen / Literatur: Wymann Eduard, Aus der Chronik des Landammann Johann Lorenz Bünti von Stans, in: HNBl UR 1914, S. 8.
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1687  / Donnerstag, 27. März 1687
Schiffahrt wegen "Seegfrörni" behindert
Nach der "Seegfrörni", welche eine Schiffahrt nur auf dem Urnersee bis Brunnen zulässt, erreicht erstmals wieder ein Urner Schiff Luzern.
Quellen / Literatur: UW 25/1945.
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1687  / Samstag, 10. Mai 1687
Die beiden Frauenklöster sind wohlhabend
An der Nachgemeinde auf dem Altdorfer Lehn wird bei Einreichung eines Siebnergeschlechtsbegehrens vermerkt, dass die Frauenklöster (Altdorf und Seedorf) mit Mitteln so gut versehen seien, dass sie in allem Überfluss zu bauen vermögen. .
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 315
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1687  /
Der Schiffsvertrag von 1687
Im April 1687 wird eine Konfrenz nach Gersau einberufen, an der neben den fünf katholischen Ständen der Innerschweiz auch Vertreter der Schiffahrtsgesellschaften teilnehmen. Zur Regelung der Schiffahrt wird dabei folgendes vereinbart:
1. Den beidseitigen Wochenmarktschiffen sowie den Schiffsleuten der beiden Orte steht das Recht zu, Personen ihres eigenen Kantons und ihrer Untertanengebiete mit allem ihnen gehörenden Gut an beiden Gestaden in ihre Schiffe aufzunehmen und gegen Entrichtung des alten gebräuchlichen Zolls und der Fürleite wegzuführen.
2. Fremde Kaufmannswaren, die in Luzern oder Flüelen anlangen, sollen die Pfisterleute bzw. die Urinauenleute zuerst abführen das Recht haben. Schlagen diese die Fahrt ab, so steht das Landungsrecht den anderen einheimischen Gesellschaften zu, die es gegen Bezug der Fürleite an eine andere fremde Gesellschaft übertragen kann.
3. Jede Partei hat das Recht, fremde Fussgänger ohne Kaufmannsware an das andere Ufer zu bringen.
4. Beide Obrigkeiten werden die genaue Innehaltung der Bestimmungen überwachen, Fehlbare bestrafen und dafür sorgen, dass fremde Passagiere nicht überfordert werden.

Quellen / Literatur: Fryberg, Urnersee, S. 14 f.
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1687  / Samstag, 12. April 1687
Nichte des Baumeisters hat im Kloster Seedorf eine reduzierte Einkaufsumme zu bezahlen
Maria Anna Lusser, eine Nichte von Baumeister Johann Jacob Scolar wird zu einer äusserst reduzierten Einkaufssumme ins Kloster Seedorf aufgenommen mit Billigung der Äbtissin und des ganzen Konvents. Dies als Zeichen der Danksagung an Johann Jacob Scolar, inzwischen Pfarrherr von Bürglen, für die grossen Taten beim Bau des Klosters. Er habe als Lohn nichts anderes begehrt. Die Einkaufssumme von 600 Gulden bezahlt Scolar, erhält jedoch die Erlaubnis, sie an den Klosterbau verwenden zu können.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 204.
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1688  / Samstag, 12. Juni 1688
Kapuziner kommen nach Andermatt
In Andermatt wird ein Kapuziner als neuer Pfarrer eingesetzt. Angeführt von Talammann Franz Christen eilen an diesem Samstag zahlreiche Frauen, Männer und Kinder aus allen drei Urschner Gemeinden zur Kolumbanskirche im Altkirch, um die Ordensleute – zwei Patres und einen Bruder – gebührend zu empfangen. Anschliessend marschieren sie hinter wehenden Fahnen und bei vollem Glockengeläut in die Talkirche St. Peter und Paul, wo nach einem feierlichen Gotteslob Pater Cäcilian Halter vom Talammann in sein neues Amt eingeführt wurde. Von diesem Tag an wirkten die Kapuziner als Seelsorger und später auch als Lehrer in Andermatt.
Quellen / Literatur: UW 84, 21.10.2017, S. 1.
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1693  / Sonntag, 15. November 1693
Zehntenregelung mit dem Altdorfer Pfarrer
Die Dorfgemeinde trifft eine erneuerte, detaillierte Zehntenregelung mit dem Pfarrer.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Bd. I.I., S. 58.
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1693  /
Luzerner werden in Flüelen bedroht
1693 beklagen sich die Luzerner, sie seien vor dem Zugriff der Urner nicht sicher, wenn sie in Flüelen übernachten müssten. Selbst die Ruder seien ihnen schon gestohlen worden. Und einmal seien sie sogar von den aus Leibeskräften schimpfenden Urnern auf dem See so nahe an den Felsen gedrängt worden, dass ihre Ruder zerbrachen.
Quellen / Literatur: Fryberg, Urnersee, S. 15.
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1693  / Sonntag, 26. April 1693
Zweiter Dorfbrand von Altdorf
Ein Brand in der Schmiedgasse weitet sich zum Dorfbrand aus.
Quellen / Literatur: Schaller, s. 66 f.; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 217.
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1694  / Montag, 29. November 1694
Schwestern können Frauenkloster nach dem Brand wieder beziehen
Die in Altdorf verbliebenen Schwestern können das Frauenkloster wieder beziehen. Die weiteren Ausbauarbeiten nehmen noch beinahe zwei Jahre in Anspruch.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 315 f.
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1694  / Dienstag, 25. Mai 1694
Die Schwestern des Klosters werden bei Verwandten untergebracht
Kapuzinerguardian P. Johann Hector Wüörner organisiert die provisorische Unterbringung der Schwestern bei Verwandten. Danach trifft Visitator P. Franz Sebastian von Beroldingen ein, der Anordnungen trifft. Frau Mutter Januaria Magdalena Megnet und sieben Schwestern beziehen das Haus von Karl Konrad von Beroldingen, des Bruders des Visitators (an der Herrengasse), andere finden, je zu zweien, Aufnahme in andern Klöstern (bei den Kapuzinerinnen von Luzern, Stans, Baden, Solothurn, Zug und Appenzell, auch in Klöstern anderer Orden, Seedorf, Eschenbach, Rathausen, Steinberg-St.Joseph). Das Kloster Disentis kommt für nach Graubünden zurückgekehrte Schwestern auf.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 S. 315.
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1694  / Dienstag, 28. September 1694
„Wirtshaus zum Rössli“ wird „Schwarzer Löwen“
Johann Alexander Bessler (Linie der Sternenbessler) Besitzer des „Wirtshauses zum Rössli“ verkauft den Gasthof an Sebastian Peregrin von Beroldingen (+1697, verheiratet mit Regina Gasser), der diesen in „Schwarzer Löwen“ umbenennt, Bezug nehmend auf die schwarzen Löwen im Wappen der Beroldingen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 165.
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1694  / Samstag, 11. September 1694
Trülle beim Türmli wird vesetzt
Die Bauherrin Maria Apolonia Lusser-Püntener zeigt sich nach dem Dorfbrand beim Wiederaufbau ihrer Liegenschaft am Rathausplatz, für die Strassenverbreiterung einen Streifen Land abzutreten und ihren Bau etwas zurückzusetzen. Der Landrat beschliesst dafür, die Trülle (drehbarer Käfig) am Türmli, die sich bis dahin direkt vor dem Haus befunden hat, auf die Gegenseite (heutige Denkmalseite) zu verlegen. Die Bauherrin stellt als weitere Gegenleistung vor ihrem Haus eine Ruhebank „zu des Dorffs Diensten“ auf, die auch von den künftigen Hausbesitzern erhalten werden muss.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 209.
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1695  / Montag, 13. Juni 1695
Klosterkirche in Seedorf wird abgebrochen
Im Rahmen des Neubaus der Klosteranlage wird das Klosterkirchlein abgebrochen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 188.
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1695  / Montag, 25. April 1695
Verkauf der Bergwerksgüter
Die der hohen Obrigkeit gehörenden Bergwerksgüter «Mühlebach» im Maderanertal werden von Landammann J. C. Bässler und einem Ehrenausschuss durch Vergantung um 1560 Gulden an die Gebrüder Hans Melcher und Caspar Epp verkauft.
Quellen / Literatur: Walter Hans, Bergbau und Bergbauversuche in den fünf Orten, 2. Teil, S. 33; Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 23.
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1695  / Dienstag, 3. Mai 1695
Eckstein zum Neubau einer Klosterkirche wird gelegt
Am Kreuztag legt der Abt von Einsiedeln in einer feierlichen Zeremonie den Eckstein zum Neubau der Klosterkirche in Seedorf am vorderen linksseitigen Fuss der Kuppel.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 208.
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1696  / Samstag, 6. Oktober 1696
Kuppel der Klosterkirche ist eingedeckt
Kuppel und Tambour der neuen Klosterkirche in Seedorf sind eingedeckt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 209.
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1696  / Samstag, 16. Juni 1696
In Bauen dürfen Messen gelesen werden
Die Errichtung einer Kaplanei in Bauen wird in einer Übereinkunft mit der Mutterkirche Seedorf rechtskräftig vereinbart, unter der Bedingung, dass Bauen nie eine selbständige Pfarrei werde und Tauf- und Beerdigungsrecht auch weiterhin einzig der Pfarrkirche Seedorf zustünden.
Quellen / Literatur: Helmi Gasser, Kunstdenkmäler, Band II, S. 323.
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1696  / Dienstag, 24. April 1696
Lehnbrunnen spendet nur wenig Wasser
Es wird geklagt, dass "der schöne und kostliche Brunnen auf dem Lehn" schier niemals Wasser habe, worauf das Dorf eine Untersuchung anordnet.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 99.
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1696  / Freitag, 14. September 1696
Abbruch des Turms der Klosterkirche in Seedorf
In Seedorf erfolgt der Abbruch des Turms der Klosterkirche.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 188.
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1697  / Donnerstag, 7. März 1697
Rechnungsablegung betreffend Wiederaufbau des Frauenklosters St. Karl
Bauherr Johann Heinrich Püntener legt in der unteren Redstube die Gesamtabrechnung für den Wiederaufbau des Klosters ab. Ziegel und Kalk kosteten 1676 Gulden; Bauholz 1429 Gulden; Läden, Leisten und Latten 1741 Gulden; Fuhrlöhne 1370 Gulden; die Maurerarbeiten 1193 Gulden; der Steinmetz 224 Gulden; die Zimmermannsarbeit 2314 Gulden; die Tischmacher für die innere Ausstattung 1358 Gulden; der Glaser 340 Gulden; der Hafner 151 Gulden; der Schlosser 423 Gulden; der Nagler 220 Gulden; insgesamt 13474 Gulden. Die Kosten betrugen somit nur "den vierten Pfennig„ des Klosterneubaus von 1677, obwohl die Materialien und Löhne seither um die Hälfte gestiegen waren und auch einiges besser und bequemer eingerichtet worden ist.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 316.
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1697  / Mittwoch, 15. Mai 1697
Luzerner befürchten von den Urnern aus dem Geschäft gedrängt zu werden
In einem Memoriale an den Rat erklärt die St. Niklausen-Bruderschaft, es bestehe ernsthaft die Gefahr, dass sie von den Urnern vollkommen aus dem Geschäft gedrängt würden.
Quellen / Literatur: Fryberg, Urnersee, S. 15.
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1697  / Dienstag, 27. August 1697
Neuer Vertrag der Dorfgemeinde Altdorf mit dem Frauenkloster St. Karl
Seit dem Brand bemüht sich das Dorf, mit dem Kloster einen neuen Vertrag abzuschliessen. Dieser wird mit der Unterzeichnung durch Nuntius Michael di Conti (später Papst Innozenz XIII) rechtskräftig. Alle Gebäude, auch die Holzhütten, sind künftig mit Ziegeln zu bedecken, die Böden der Dachstöcke mit Estrich (Pflasterbelag) oder Tonplatten in Pflaster zu versehen. Zudem wird nun eine definitive Regelung betreffend Schuldienst getroffen. Bereitstellung von Schulraum ausserhalb der Klausur.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd I.1 316.
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1697  /
Ritter Schmid erneuert Bergwerkskonzession
Ritter Johann Anton Schmidt, der das Erzwerk im Maderanertal schon seit etlichen Jahren im Besitz hat, erneuert seine Konzession. Darin sind jedoch Eisen und Stahl ausgenommen.
Quellen / Literatur: Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 23
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1697  / Freitag, 21. Juni 1697
Massnahmen gegen den abnehmenden Handelsverkehr über den Gotthard
An der V-Örtigen Konferenz in Luzern werden Klagen angebracht, dass der Handelsverkehr über den Gotthard stark abnehme. Uri schildert, wie es alle eingebrachten Beschwerden Abhilfe zu verschaffen suchte, die Fuhren „in dem Theil“ abgeschafft habe und eine wohlfeile, sichere und schnelle Spedition eingeführt habe, welche die Handelsleute befriedige. Mailand fördere nun aber den Warentransport über Graubünden und beabsichtige auch die Post vom Gotthard abzuleiten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 30.
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1699  / Mittwoch, 21. Oktober 1699
Weihe der Klosterkirche muss verschoben werden
Am alten Kirchweihtag St. Ursula ist in Seedorf die Weihe der neu erbauten Klosterkirche vorgesehen. Das Datum wird in der Kartusche des Triumphbogens bereits festgehalten. Da der neue Einsiedler Abt Maurus von Roll noch nicht infuliert (Recht zum Tragen der Bischofsmütze) ist und weil man die angekündigte Resignation (freiwillige Amtsverzicht) der Äbtissin Caecilia Ursula Püntener abwarten will, wird sie aufgeschoben. Es findet wohl eine Einsegnung statt, damit die Kirche benutzt werden kann.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 209.
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1699  / Donnerstag, 7. Mai 1699
Empfehlung für bessere Bekleidung der Garde in Turin
An der Tagsatzung zu Luzern werden dem alt Landammann und Gardehauptmann Schmid die Bemühungen zugunsten der Garde in Turin vedankt und ihm die Wahrnehmung der Freiheiten dieses Korps und die Sorge für bessere Bekleidung und Besoldung neuerdings anempfohlen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 22.
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1700  / Donnerstag, 11. Februar 1700
Eine neue Orgel für die Klosterkirche Seedorf
Kaspar Barmettler schliesst mit Beistand von Kaplan Johann Walter Scolar, Organist und Bruder des Bauherrn, ein erstes Orgelverding mit Josef Bossart aus Zug. Zunächst ist bloss eine Erweiterung der bereits bestehenden Orgel um 400 Gulden vorgesehen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 209.
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1700  / Dienstag, 2. November 1700
Kirchenstifter Barmettler kommt auch für die Nebenkosten und Schäden der Klosterkirche
Seedorf auf Kaspar Barmettler schliesst einen Zusatzkontrakt, in dem er sich bereit erklärt, auch sämtliche Nebenkosten oder Schäden, die dem Kloster durch den Kirchenbau entstanden sind, zu übernehmen. Insgesamt gibt er 30‘000 Gulden für den Kirchenbau aus.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 210.
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1700  / Sonntag, 31. Oktober 1700
Feierliche Einweihung der Klosterkirche in Seedorf
Unter Anwesenheit zahlreicher weltlicher und geistlicher Würdenträger findet die feierliche Einweihung durch den Einsiedler Abt Maurus von Roll statt. Die Hauptpatrone der Kirche und des Choraltars sind die drei Geschwister Lazarus, Maria Magdalena und Martha. Als Nebenpatrone des Choraltars werden genannt Johannes d. T, Petrus und Paulus, Benedikt und Scholastika und Meinrad (Einsiedeln). Neben den Reliquien, die sich im alten Choraltar befanden, werden noch weitere eingelegt. Der Nebenaltar auf der rechten Seite wurde der Maria als Rosenkranzkönigin geweiht, derjenige auf der linken Seite hat als Hauptpatronin die Constantia.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 210.
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1700  / Freitag, 1. Januar 1700
Neue Äbtissin für das Kloster Seedorf
Die «Baumeisterin» der Klosterkirche in Seedorf, Maria Anna Eberlin aus Einsiedeln, wird neue Äbtissin. Auf den Psallierchor kauft sie zwei Gemälde, Benedikt und Scholastika, lässt ein Gitter schnitzen und gibt eine Constantia-Statue in Auftrag.
Quellen / Literatur:
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1700  / Donnerstag, 3. Juni 1700
Bericht über Besserstellung der Garde in Turin
Johann Anton Schmid, alt Landammann und Landeshauptmann, berichtet an der Tagsatzung in Luzern, dass durch seinen Bemühungen die Garde in Turin nun monatlich den Sold erhalten werde. Die Soldaten erhalten neue Kleidung, die wöchentliche „Metzg“ werde um ein Kalb vermehrt und die jährliche Einkellerung des Weines von 35 auf 44 Wagen erhöht. Der Einsatz des Gardenhauptmanns wird mit grosser Verbindlichkeit verdankt.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 27.
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1701  / Donnerstag, 15. September 1701
Hintersässe Albertin soll nur ein Gewerbe ausüben
Der Hintersässe und „Drei-König“-Wirt Giovanni Antonio Albertin wird von der Dorfgemeinde angewiesen, nur ein Gewerbe auszuüben und nicht alle Säumer an sich zu ziehen. Auch darf er keine zusätzlichen Ställe mehr mieten, nur die eigenen nutzen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 180.
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1703  / Sonntag, 20. Mai 1703
Eremit kommt aufs unbewohnte Rütli
Eremit Lorentz Bösch erhält die Erlaubnis, beim bisher unbewohnten Rütli, auf Allmend «ein Wohnhäuslein aufzuschlagen und einen Garten auszutun». Die Gemeinde Seelisberg ist bereit, das Holz zuzutragen. Er lässt sich hier nieder, weil er sich einen Kapellenbau erhofft.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. 418.
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1704  / Sonntag, 4. Mai 1704
Urner Landsgemeinde will keine Kapelle auf dem Rütli
Die Landsgemeinde lehnt den Antrag, «eine Capel im Rütelin» zu erbauen, ab.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. 418.
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1704  / Samstag, 4. Oktober 1704
Seedorfer Rosenkranzbruderschaft wird erneuert
Die Rosenkranzbruderschaft in Seedorf wird durch Äbtissin Maria Anna Eberlin erneuert.
Quellen / Literatur: Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 194.
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1705  / Mittwoch, 25. November 1705
Glocke im Türmli wird ausgewechselt
Da der Ton der neuen Feuerglocke im Türmli mit andern Glocken verwechselt wird, tauscht man diese auf Ansuchen der Dorfgemeinde mit einer der Beinhausglocken aus.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 38.
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1706  / Freitag, 4. Juni 1706
Brunnenfigur beim Fremdenspital ist in schlechtem Zustand
An der Dorfgemeinde wird angezeigt, dass die Skulptur auf dem „Spitalbrunnen“ sehr schlecht „zu Fuss“ sei und dass sie ein Windstoss herunterwerfen und so auch den Brunnen zerstören könne. Da man sich jedoch nicht in der Lage sieht, diese wieder herzurichten, wolle man ihren Zustand untersuchen, wenn nötig herunternehmen und vorderhand einlagern. Sofern aber Spender wieder ein Ehrenzeichen auf den Brunnen setzen wollen, solle ihnen dies begünstigt sein.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 98.
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1706  / Dienstag, 11. Mai 1706
Auf dem Urnerboden wird ein Bär geschossen
150 Urner und 300 Glarner jagen einen Bären in einem Wald gegen Glarus hin. Den ersten Schuss gibt Johann Jakob Gisler aus dem Schächental, und mit zehn weitern Schüssen wird der Bär erlegt. Das getötete Tier wird dem Landammann Püntener verehrt, nachdem es in Altdorf auf einem Wagen und in Begleitung von 150 Jägern herumgeführt worden ist.
Quellen / Literatur: Muheim Hans; 50 Jahre Urner Jägerverein 1906-1956; S. 11.
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1707  / Dienstag, 10. Mai 1707
Fischen mit Fangnetz und Garn wird in Ursern verboten
Die Talgemeinde von Ursern verbietet unter Busse von 50 Gulden, im Oberalpsee und in der Reuss bis zum Mülibach unterhalb von Andermatt zu fischen, sofern es mit «Bären (Fangnetz) und Garn» geschieht. Mit der Rute darf man in der Reuss bis zum Mülibach den Fischen nachsetzen.
Quellen / Literatur: Müller, Geschichte von Ursern, S. 128
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1707  / Donnerstag, 17. März 1707
Fünförtige Konferenz beschwert sich wegen Konvertiten
An der V-örtigen Konferenz in Luzern beschwert sich Uri, dass das Land mit allzu vielen angeblichen Konvertiten, welche die von den Nuntiaturen gar zu freigibig ausgestellten Patente vorweisen, überlaufen. Es wird eine gemeinsame Beratung gewünscht, wie man diesem Übel entgegen steuern könnte.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 13.
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1709  /
"Grimmigkalter Winter"
Das Jahr 1709 bringt dem Urnerland einen der kältesten Winter. Man spricht von ihm nur noch vom "grimmigkalten Winter". Die Kälte ist so gross, dass die grössten Bäume mit lautem Knall zerspringen und die Saat auf den Feldern erfriert, ebenso die Weinreben und die Nuss- und Obstbäume, die sich davon später nicht mehr erholen können. Alle Weinberge müssen neu angepflanzt werden. Wegen der schlechten Erfahrungen lassen das jedoch viele bleiben.
Quellen / Literatur: Iten Karl, Rings um ds Ürner Chuchigänterli, S. 256.
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1710  / Montag, 10. Februar 1710
Errichtung einer Herz-Jesu-Bruderschaft in Seedorf
Auf Betreiben von Michael Leonti Eberlin, Bruder der Äbtissin, damals Pfarrer in Sarmensdorf, wird in Seedorf die Herz-Jesu-Bruderschaft eingeführt und in Anwesenheit von Abt Maurus von Roll errichtet. Sie erlangte für Seedorf eine grosse Bedeutung. Es enstehen eine ganze Reihe von Herz-Jesu-Bildern. Aus den Mitgliedern bildet sich ein Kreis von Gönnern, insbesondere der Kirche, welche diese auch mit weiteren Zierden bedachten. Auf dieses Fest hin wurde das bisherige Oberblatt des Hochaltars mit Johannes d.T. durch eine Herz-Jesu-Glorie ersetzt, gestiftet von der neu eintretenden Klosterfrau Maria Barbara Lucretia Imhof von Blumenfeld.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 210 f.
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1710  / Sonntag, 28. Dezember 1710
Erlass einer Kleiderordnung
Die hochwohlgeborenen gnädigen Herren und Oberen sowie der ganz wohlweise Landrat von Uri erlässt zur Vermehrung der Ehre Gottes und zur Schaffung schädlichen Missbrauches eine Ordnung zu „männiglichem“ Verhalten. Dieses Sittenmandat äussert sich auch zur Bekleidung. Alle Weibs- und Mannspersonen werden aufgefordert, sich standesgemäss zu bekleiden. Man schreitet nicht zu einem generellen Verbot, sondern versucht Umfang und Grösse in ein undefiniertes Mass zu setzen. Die Kappen dürfen nicht zu gross, die Haarbänder nicht zu lang, die Manschetten müssen bescheiden und die Hauben nicht zu kostspielig sein, damit nicht Anlass bestünde, solche Modeerscheinungen des gänzlichen zu verbieten. Niemand soll sich zudem erfrechen, die standesgemässen Normen zu überschreiten.
Quellen / Literatur: Rolf Gisler-Jauch, in: UW 21, 19.3.1999; Quellen: StAUR A-540.
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1712  / Sonntag, 12. Juni 1712
Legat für Fleisch an Kapuziner
Landschreiber Mauriz Maximus Bessler errichtet ein Testament, in dem er bestimmt, dass die künftigen Besitzer seiner Wohnung am Rathausplatz (heutiges Kaufhaus Türmli) unablöslich wöchentlich den Vätern Kapuzinern 1 Gulden für Fleisch bezahlen müssen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 204.
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1713  / Freitag, 23. Juni 1713
Urschweizer Landsgemeinde auf dem Rütli
Nach dem für die Innerschweizer unglücklichen Ausgang der Schlacht von Villmergen findet auf dem Rütli eine von 360 Männern besuchte Urschweizer Landsgemeinde statt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. 418.
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1713  / Sonntag, 20. August 1713
Zielschiessen der Urner mit den Glarnern auf dem Urnerboden
Die löbliche Schützengesellschaft von Uri lädt die Schützengesellschaft von Glarus auf den Urnerboden zu einem Zielschiessen. Unter Anführung von Landessäckelmeister Johann Heinrich Martins kommen 250 Mann aus dem Glarnerland auf den Urnerboden. Der Glarner Chronist bemerkt, dass allein die Gaben nicht kostbar waren, die beste ein silberner Becher von 18 Loth. Die Glarner brachten somit nicht viel „Gewümst“ nach Hause. 1641 habe die Urner auf einen „weit ansehnlichern Schiesset“ nach Glarus eingeladen.
Quellen / Literatur: Trümpi Christoph, Neue Glarner Chronik (1774), S. 459.
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1714  / Sonntag, 29. Juli 1714
Treiberbrief legt die Pflichten des Treibwirts fest
Im so genannten «Treiberbrief» werden die Pflichten des Treibpächters in 27 Punkten festgelegt. Diese werden von einem älteren Brief offensichtlich weitgehend übernommen. Hauptpflicht ist der Fahr- und Transportdienst. So muss der «Treiber» ein Nauen, ein Jassli, zwei Jagschiffli (für Expresstransport) und zwei Segel stets bereithalten. Es bestehen genau festgelegte Tarife für Fahrten von Einheimischen und Fremden
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. S. 429.
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1716  / Samstag, 4. Januar 1716
Im Kloster Seedorf soll die vollkommene Klausur eingerichtet werden
Nuntius Giacomo Caracciolo erlässt für das Kloster Seedorf Verordnung, der gemäss die Gebäulichkeit zur Einführung der vollkommenen Klausur entsprechend einzurichten sie. Die Einrichtung von Sprechgittern wird angeordnet. Literatur:
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 205.
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1717  / Freitag, 8. Oktober 1717
Erneute Aufnahme einer Nichte eines Baumeisters in Kloster Seedorf
Maria Cristina Moosbrugger von Bregenz wird ins Kloster aufgenommen aus Respekt gegen den Abt von Einsiedeln und den Bruder Caspar Moosbrugger, der versprochen hat, bei der Fertigstellung des Klosters Hilfe zu leisten.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 205.
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1719  / Montag, 22. Mai 1719
Erstmals wird ein Landesfremder Bergherr
Im Beisein des neuen Bergherrn Franz Anton Weiss aus Bregenz wird die Inventaraufnahme beim Schmelzofen im «Kerstelentale» und in der Schmiede bei «Stäg» aufgenommen. Nachdem man in die verschiedenen Arbeitsstellen Einsicht genommen, das vorhandene Werkzeug und Eisenzeug geprüft, gegenseitige Anträge und Bedenken besprochen hat, zeigt sich Weiss bereit, das Werk zu übernehmen. Es wird ihm eine Konzession auf 20-25 Jahre erteilt.
Quellen / Literatur: Walter Hans, Bergbau und Bergbauversuche in den fünf Orten, 2. Teil, S. 33; Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 24.
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1719  / Montag, 24. April 1719
Bregenzer zeigt Interesse am Silener Bergwerk
Da sich in der Person des Franz Anton Weiss aus Bregenz ein neuer Interessent für die Bergwerkanlagen im Maderanertal findet, beschliesst die Urner Regierung, dem Gesuche zu entsprechen und für die Übernahme einen Ausschuss zu bestellen, dem Landammann Oberst Püntiner, Statthalter Püntiner, Säckelmeister Lusser, Martin Mutter und Hans Melcher Zgraggen angehören.
Quellen / Literatur: Walter Hans, Bergbau und Bergbauversuche in den fünf Orten, 2. Teil, S. 33; Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 23 f.
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1719  / Dienstag, 23. Mai 1719
Familie Epp will Bergwerk abtreten
Die Erben des Bergherrn Epp wünschen das ganze Bergwerk, eingeschlossen die Gebäude und Werkzeuge, zu obrigkeitlichen Händen zu übergeben.
Quellen / Literatur: Walter Hans, Bergbau und Bergbauversuche in den fünf Orten, 2. Teil, S. 33.
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1719  / Sonntag, 14. Mai 1719
Fischverbot in Ursern wird erneuert
Die Talgemeinde in Ursern erneuert das Verbot, verbietet das Fischverbot mit Fangnetz und Garn. Sie spricht den Klägern den halben Teil der Busse zu.
Quellen / Literatur: Müller, Geschichte von Ursern, S. 128
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1719  / Freitag, 2. Juni 1719
Erneuerung der Wandmalereien in der Tellskapelle
Unter dem Eindruck des für die alten Orte schmerzlichen Ausgangs der zweiten Schlacht bei Villmergen beauftragt das Land Uri, «damit der erste glückliche Anfang der Eidgenossenschaft nit gar vergessen werde», Kunstmaler Carl Leonz Püntener mit Wandmalereien der Befreiungsgeschichte auszumalen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. S. 30.
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1720  / Montag, 1. Juli 1720
Viehtrieb über den Gotthard ist nur für den Markt in Lugano erlaubt
An der Tagsatzung in Frauenfeld berichtet Luzern, dass es wegen des schädlichen Nachtriebes des Viehs nach Süden mit Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug eine Übereinkunft getroffen habe, wonach ausserhalb der gewohnten Zeit des Lauiser Marktes (Lugano) es den eidgenössischen und deutschen Angehörigen verboten ist, Vieh über den Gotthard zu treiben.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 32.
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1721  / Sonntag, 9. Februar 1721
Äbtissin will Klosterbau in Seedorf vollenden
Rund vierzig Jahre nach dem Beginn des Klosterneubaus unterbreitet Äbtissin Maria Anna Eberlin dem Kapitel mit dem Bauvorhaben des Westflügels seine Vollendung in Angriff zu nehmen. Als Bauherr tritt Bruder Caspar Moosbrugger auf. Das Geld für den Bau ist nicht vorhanden. Man muss aus dem Hauptgut bauen und hofft auf Spenden.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 205.
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1721  / Samstag, 5. April 1721
Abbruch des Westflügels des Klosters Seedorf
Nach dem Abbruch des Nordflügels erfolgt der Abbruch des Westflügels des Klosters Seedorf.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 186.
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1721  / Samstag, 1. März 1721
Engelberger Meister erhält Zimmermannsarbeiten beim Bau des Klosters Seedorf
Äbtissin Maria Anna Eberlin verdingt, mit Zuspruch des Bauherrn Bruder Caspar Moosbrugger und im Beisein ihres Bruders Dekan M. L. Eberlin, dem Meister Melchior Eugen Hurscher von Engelberg für den Bau des Westflügels des Klosters Seedorf die Zimmermannsarbeiten, das Riegelwerk in allen Stockwerken sowie die Fertigung der Stiegen. Weiter soll er einen liegenden verschwellten Dachstuhl machen mit zehn liegenden Gebinden. Auch in den Giebeln muss er das Dach ineinander richten. Zu übernehmen hat er auch die Stutzwände in den Zellen und deren Böden.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 206.
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1721  / Sonntag, 9. März 1721
Mauerarbeiten für den Westflügel des Kloster Seedorf werden vergeben
Die Äbtissin Maria Anna Eberlin schliesst eine Verabredung über die Maurerarbeit mit Meister Michael Ruoff und den beiden Söhnen Johann und Caspar des verstorbenen Meisters Johannes Moosbrugger aus dem Bregenzerwald.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 206.
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1721  / Donnerstag, 10. April 1721
Einsegnung des Ecksteins beim Bau des Westflügels des Klosters Seedorf
Beim Bau des Westflügels des Klosters Seedorf erfolgt die Einsegnung des Ecksteins des neuen Gebäudes durch Dekan Michael Leonti Eberlin.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 206.
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1721  / Sonntag, 13. Juli 1721
Feierliche Grundsteinlegung des neuen Klosterbaus in Seedorf
Abt Thomas Angelicus Schenklin vollzieht, wahrscheinlich im Beisein von Bruder Caspar Moosbrugger und den Spitzen der Urner Gesellschaft, die feierliche Grundsteinlegung des neuen Klosterbaus.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 206.
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1721  / Donnerstag, 6. November 1721
Mauerarbeiten beim Bau des Klosters in Seedorf sind beendet
Die Maurerarbeiten beim Bau des vierstöckigen Westflügels des Klosters Seedorf sind beendet.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 206.
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1721  / Montag, 14. Juli 1721
Einweihung des Friedhofs des Klosters Seedorf
Abt Thomas Angelicus Schenklin segnet zwei Altarsteine für die Chorgalerie ein, am selben Tag auch ein Stück Mattland hinter der Kirche als Friedhof.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 211.
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1722  /
Im Reusstal wird ein Bär geschossen
Im Reusstal wird ein Bär geschossen, auf welchen Johann Zgraggen den ersten Schuss getan hat.
Quellen / Literatur: Muheim Hans; 50 Jahre Urner Jägerverein, S. 10.
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1722  / Dienstag, 17. März 1722
Weiterer Vertrag betreffend Mauerarbeiten beim Bau des Westflügels des Klosters Seedorf
Äbtissin Maria Anna Eberlin schliesst ein weiteres Verding über Maurerarbeiten beim Bau des Westflügels um 400 Gulden mit Meister Johannes Moosbrugger, der auch im Namen von Meister Michael Ruoff unterzeichnet. Gegenstand des Vertrags sind die äussern Verputzarbeiten, das Einsetzen des Portals sowie die Gipserarbeiten in den Innenräumen. Die Böden sollen mit Ziegeln oder Steinen belegt werden. Zudem müssen die Maurer noch einen Milchkeller graben, dessen Gewölbe Luftlöcher enthalten muss, wie auch eine gleichfalls überwölbte «Wellgrube» zur Käseherstellung.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 206.
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1723  / Montag, 24. Mai 1723
Werkzeuge des Bergwerkes müssen an die Obrigkeit abgeliefert werden
Nach dem Wegzug des Bergherrn Weiss erachteten es Landammann und Rat für notwendig, in Silenen ein Mandat zu publizieren, dass alle Einwohner die zum Bergwerk gehörenden Sachen «unverweilt zu obrigkeitlichen Handen» an seinen gebührenden Ort einliefern oder anzeigen sollen. Ansonsten werde solches «Hinterhalten» für Diebstahl gehalten und abgestraft.
Quellen / Literatur: Walter Hans, Bergbau und Bergbauversuche in den fünf Orten, 2. Teil, S. 33;
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1723  / Donnerstag, 29. April 1723
Bergwerk wird an Protestanten verkauft
Bergherr Franz Anton Weiss muss aus «Finanznoth» das gesamte Bergwerk an die Basler Johann Linder und Johann Burckhardt-Jünger verkaufen. Die neuen Bergherren sind nicht nur landesfremd, sondern auch protestantischen Glaubens.
Quellen / Literatur: Walter Hans, Bergbau und Bergbauversuche in den fünf Orten, 2. Teil, S. 45; Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 25.
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1725  / Dienstag, 7. August 1725
Einweihung der Glocke der St. Onophrio-Kapelle
In Attinghausen findet die Einweihung des Glöcklcins der St. Onophrio-Kapelle statt. Sie wird vorgenommen durch Pfarr-Kommissar Josef Anton von Rechberg in Altdorf. Anton Kaiser in Zug hat die Glocke gegossen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 102.
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1726  / Sonntag, 17. November 1726
Empfang der Reliquien von Magnus und Victoria in Bauen
Alt Landammann und Gardehauptmann Jost Antoni Schmid hat die Privilegierung des Hauptaltars in Bauen erwirkt und Einfassung der Reliquien der Märtyrer Magnus und Victoria veranlasst. Diese werden in der Kapelle empfangen .
Quellen / Literatur: Helmi Gasser, Kunstdenkmäler, Band II, S. 324.
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1727  / Dienstag, 17. Juni 1727
Dreiörtige Konferenz in der Treib
An der Dreiörtigen Konferenz an der Treib beschwert sich Schwyz, dass die Urschner ihren Landsleuten den Zoll abnehmen, während die Urschner in Bellenz vom Zoll befreit sind. Dies sei entgegen den Bestimmungen von 1592.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 30.
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1727  / Dienstag, 22. Juli 1727
Einweihung der Begräbnisstätte im Seedorfer Kloster
Nuntius Dominicus Passionei weiht die Begräbnisstätte der Nonnen unter dem Kirchenboden (Sepultur).
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 211.
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1729  / Dienstag, 12. April 1729
Neuer Friedhof für das Kloster Seedorf
Der Friedhof hinter der Kirche wird aufgegeben und ein Friedhof für die weltlichen Klostermitglieder vor der Kirche angelegt, den der im Kloster lebende Dr. Michael Leonti Eberlin einsegnet.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 211.
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1730  / Donnerstag, 23. März 1730
Lawine verursacht in Realp grossen Schaden
In Realp richtet eine Lawine grossen Schaden an. Die Kirche, fünf Häuser, vier "Gätmer" (Ställe) mit dem Vieh und drei "Spycher" werden verwüstet. Insgesamt sind 13 Haushalte betroffen und 17 Personen finden den Tod.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 14.
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1732  / Montag, 29. Dezember 1732
Pfarrer von Ursern wettert wegen der Kleidermode
Pater Bonaventura, Pfarrer von Ursern, fordert in einem Schreiben an Talammann und Rat, beim Volk von Uresern "überflüssige Kleiderpracht“ und „Neuwe Mode“ abzuschaffen. Die Frauenzimmer würden mit ihren „damastenen brüsten“ nicht allein zum Spott, sondern den Eltern zur Schande gereichen.
Die weissen Hauben seien zu fest ausgebreitet oder werden mit „Guffen“ (Nadeln) so verkrümmt, dass sie Hörnern ähnlich sehen würden. Die Frauen sollen nach altem Brauch wiederum Ohrenhauben tragen. "Die schwartze streuss" unter den Hauben, aus reinsten Spitzen gemacht, würden ihre Trägerinnen weder ehrbar machen, noch wären sie notwendig, sondern dienten alleine der "stinkhenden hoffarth". Auch die Jungfrauen sollten sich ehrlicher und anständiger kleiden. Es sei doch gar unrühmlich, dass Christus, unser Herr und König Dornen auf seinem Haupt, sie aber Rosen tragen würden. Das Chäppli sei so schmal geworden, dass es nicht mehr das ganze Haupt bedecke wider die ausdrückliche Ermahnung des heiligen Apostel Paulus. Pater Bonaventura bittet schliesslich, das Gerügte "mit aller Gewalt auszumustern". Der Talrat versucht in der Folge mit aller Strenge dem Ansinnen des Kapuzinerpaters Nachahmung zu verschaffen.

Quellen / Literatur: Furrer Peter, Wie man in Ursern gegen die Kleidermode kämpfte, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 7. Jahrgang, Zürich 1903, S. 57.
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1734  / Montag, 21. Juni 1734
Einweihung des rechten Altars auf der Chorgalerie in der Klosterkirche Seedorf
Abt Thomas Angelicus Schenklin weiht den Emporen-Altar auf der rechten Seite mit der Maria von Einsiedeln als Hauptpatronin, Johannes Ev., Antonius von Padua und der Caecilia als Nebenpatrone, es werden Reliquien von Constantia und Caecilia eingelegt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 211.
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1735  / Montag, 7. November 1735
Einweihung des linken Altars auf der Chorgalerie des Klosters Seedorf
Visitator Abt Nicolaus Imfeld weiht den Altar auf der linken Seite der Chorgalerie zu Ehren des hl. Joseph, daneben der HI. Johannes von Nepomuk, Franz Xaver, Niklaus von Flüe und Mechtild; man legte Reliquien ein von Nikolaus von Flüe und unbekannten Heiligen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Seegemeinden Bd II S. 211.
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1736  / Montag, 28. Mai 1736
Zeit zum Fischen wird in Ursern eingeschränkt
Der Talrat beschränkt in den kommenden zwei Jahren das Fischen im Oberalpsee auf die Zeit vom Johannistag (24. Juni) bis zum Michaelsfest (29. September), jedoch nur für zwei Jahre.
Quellen / Literatur: Müller, Geschichte von Ursern, S. 128
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1738  / Dienstag, 14. Januar 1738
Die grösste Glocke der Pfarrkirche wUnterschächen wird gegossen
Der Glockengiesser Jakob Kuhn in Zofingen giesst die grösste Glocke der Pfarrkirche Unterschächen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 3.
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1740  / Dienstag, 9. Februar 1740
Rechnungsablegung über Bau des Kornmagazins
Säckelmeister Franz Martin Schmid legt dem Landammann und dem Geheimen Rat die summarisch zusammengefasste Schlussrechnung des Baus des Kornmagazins vor. Diese hält folgende Beträge fest: Taglöhne und Arbeitsverdinge 5839 Gulden, Materialien 8525 Gulden, Fuhrlöhne 4374 Gulden, insgesamt 18740 Gulden.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 69.
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1745  / Samstag, 25. September 1745
Kapelle Maria Sonnenberg erhält Vorschopf
Wohl wegen der zunehmenden Besucherzahlen wurde der Kapelle Maria Sonnenberg ein Vorschopf angebaut. Nun wird Aufrichte gefeiert.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler II, S. 389.
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1745  / Freitag, 28. Mai 1745
Zwölf Frauen stehen wegen der Kleiderordnung vor dem Talrat
Zwölf Frauen haben sich in Ursern wegen Verstoss gegen die Kleiderordnung vor dem Talrat zu verantworten. Sie haben Spitzen und Manschetten getragen sowie "viel Bendel am Kaplin". Jede wird mit der Busse von einem Gulden bestraft.
Quellen / Literatur: Furrer Peter, Wie man in Ursern gegen die Kleidermode kämpfte, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 7. Jahrgang, Zürich 1903, S. 57.
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1747  / Montag, 15. Mai 1747
Die Urschner Frauen sollen das Haar nicht „kruseln"
Der Talrat von Ursern verordnet, dass die Weiber das Haar nicht „kruseln" sollen und in den Werktagskleidern keine Taschen haben dürfen. Es ist nur gestattet, einen so genannten "Pumpersack" unter der Schürze anzuhängen.
Quellen / Literatur: Furrer Peter, Wie man in Ursern gegen die Kleidermode kämpfte, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 7. Jahrgang, Zürich 1903, S. 57.
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1751  / Dienstag, 28. Dezember 1751
Die Schuhe dürfen nicht zu schmuckvoll sein
Der Talrat von Ursern verbietet das Tragen von gestickten oder mit Gold- und Silberbändern eingefassten Schuhen.
Quellen / Literatur: Furrer Peter, Wie man in Ursern gegen die Kleidermode kämpfte, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 7. Jahrgang, Zürich 1903, S. 58.
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1754  / Sonntag, 17. Februar 1754
Päpstlicher Nuntius äussert sich zu Walter von Roll
Nuntius Volpe (1560-65 und 1573-74) bemerkt in einem Schreiben, dass Walter von Roll von seiner engeren Heimat nicht die Ehrung widerfährt, die er dank seiner Fähigkeiten hätte erwarten dürfen.
Quellen / Literatur: Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 14.
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1754  / Freitag, 28. Juni 1754
Aufstand in der Leventina
Uri erlässt eine neue Verordnung bezüglich der Vormundschaft von Waisen in der Leventina und beansprucht periodische Rechnungsablagen über die Verwaltung der Witwen-, Waisen- und Mündelsachen. Es erfolgt der Protest des Tales. Uri bleibt auf seinem Standpunkt.
Quellen / Literatur: www.urikon.ch
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1755  / Montag, 2. Juni 1755
La rivolta della Leventina
Nach Gefolgschafts- und Gehorsmasverweigerugn erfolgt eine militärische Invasion Uris, unterstützt durch Truppen der übrigen Urstände und Luzerns. Die Bewohner des Tales werden entwaffnet. Die Anführer Giovanni Antonio Forni, Giovanni Lorenzo Orsi und Giuseppe Sartori werden auf dem Hauptplatz in Faido öffentlich hingerichtet. und die alten Freiheiten aufgehoben.
Quellen / Literatur: www.urikon.ch
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1755  / Donnerstag, 8. Mai 1755
Liviner belagern Zolhaus
Die Liviner belagern das Zollhaus mit über 300 Mann und üben an Landvogt Gamma und Zoller Tanner Gewalt aus. Die vom Volke geachteten Anführer werden von den Urnern festgenommen.
Quellen / Literatur: Stadler Hans, Zollstation und Gasthaus Dazio Grande in Morasco, in: GF Bd 148 (1995); S. 130.
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1755  / Montag, 17. Februar 1755
Renovation des Amtshauses in Bellenz
Die Drei Orte verfügen auf der Konferenz in Brunnen eine Renovation des Amtshauses in Bellenz. Die Wappen der drei regierenden Orte Uri, Schwyz und Nidwalden sollen oberhalb der Fenster in einer Linie und darunter das Wappen der Stadt gemalt und eine kle
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 8.
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1763  /
Zeugnisse über die Qualität des in Uri ausgeschenkten Weines
Johann Gerhard Reinhard Andreae aus Hannover schreibt im September über seinen Aufenthalt in Altdorf. Dabei stellt er fest, dass man keine andere als italienische Weine zu trinken bekommen. Der Weisse und Rote seien süsslich, drücken der Zunge „die Empfindung einer gewissen Kälte und Rauhigkeit“ ein, machen Durst und erhitzen sehr.
Quellen / Literatur: Iten Karl, Rings um ds Ürner Chuchigänterli, S. 250.
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1765  /
Urner und Luzerner Schiffsgesellschaften: Gegenseitige Vorwürfe
In einer 1765 verfassten Zuschrift an den Rat stellen die Luzerner Schiffsleute ein Verzeichnis derjenigen Schiffsladungen zusammen, die ihnen von den Urner widerrechtlich weggenommen wurden, und rechneten für die ersten drei Monate einen Verlust von 656 Stück Warenb aus. Dies liessen die urner nicht auf sich sitzen und stellten ihrerseits eine Liste von Fällen zusammen, die aufzeigen sollte, wie unbotmässig die Luzerner sich ihnen gegenüber verhielten.
Quellen / Literatur: Fryberg, Urnersee, S. 15.
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1765  / Samstag, 21. September 1765
Scharfrichter will bei der Pfarrei Bürglen bleiben
Die Altdorfer Michaelsdorfgemeinde lehnt ein Gesuch von Scharfrichter Franz Josef Grossholz ab, weiter zu Bürglen „pfärrig“ zu sein, und dort auch, wie seine Voreltern, begraben zu werden. .
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 90
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1766  / Dienstag, 9. September 1766
Dorfbrand in Andermatt
Brand des neuen Dorfes in Andermatt. 108 Firste werden in Asche gelegt.
Quellen / Literatur:
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1770  /
Im Isental wird ein Wolf erlegt
Dem Jäger Balz Jauch wird für einen im Isenthal erlegten Wolf eine Abschussprämie ausbezahlt.
Quellen / Literatur: www.urikon.ch
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1770  / Freitag, 27. Juli 1770
Glocke der Pfarrkirche wird eingeweiht
In Attinghausen wird durch Pfarrer Dr. Franz Josef Zwyssig in Altdorf eine neugegossene Glocke getauft. Die im Jahre 1404 gegossene Glocke, welche beim Brand der Pfarrkirche 1769 fast unverletzt blieb, gab seither nur einen schwachen Klang und musste daher umgegossen werden.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 87.
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1772  / Montag, 28. Dezember 1772
Die Reifröcke werden in Ursern verboten
Vor dem Talrat erscheint die Schwiegertochter des Statthalters Nager. Weil sie sich „gepudert" und „durchbrochene Halskragen" getragen hat, werden ihr zwölf Gulden Strafe auferlegt. In der gleichen Ratssitzung werden auch die Reifröcke verboten.
Quellen / Literatur: Furrer Peter, Wie man in Ursern gegen die Kleidermode kämpfte, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 7. Jahrgang, Zürich 1903, S. 58.
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1774  /
In Silenen wird ein Bär geschossen
In Silenen wird ein Bär gejagt und erlegt. Er wird von einer grösseren Zahl von Jägern auf einem Wagen von Amsteg nach Altdorf geführt und dem regierenden Landammann und Landesfähnlich Karl Franz Müller zum Geschenk gemacht.
Quellen / Literatur:
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1774  / Samstag, 10. September 1774
„Metzg“ in Altdorf erleidet Schäden
Beim Erdbeben erleidet die „Metzg“ in Altdorf Schaden.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 87 f.
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1774  / Samstag, 10. September 1774
Erdbeben in Spiringen
Erdbeben in Spiringen: Teile des Gewölbes der Pfarrkirche fallen herunter; eine alte Frau findet dabei den Tod.
Quellen / Literatur: HNBl 1901
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1775  / Donnerstag, 22. Juni 1775
Goethe erstmals auf dem Gotthard
Um halb vier Uhr verlässt Goethe Andermatt und wandert auf den Gotthardpass. Im Hospiz findet er Essen und Unterkunft. Abends trifft der Pater Gurardian ein.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1775  / Freitag, 30. Juni 1775
Goethe verlässt mit dem Schiff das Urnerland
Goethe kehrt vom Gotthard zurück nach Flüelen und fährt mit dem Schiff nach Küssnacht.
Quellen / Literatur: Iten Karl, Rings um ds Ürner Chuchigänterli, S. 250; Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1775  / Mittwoch, 21. Juni 1775
Goethe lässt sich in Ursern Wein und Käse schmecken
Um halb sieben bricht Goethe in Wassen auf. Er passiert den Teufellsstein, Göschenen und die Teufelsbrücke, in deren Umgebung er zeichnet. Goethe gelangt nach Andermatt, wo er sich den Urschner Käse und einen leidlichen Wein schmecken lässt. In sein Tagebuch schreibt er: "Die exaltierten jungen Leute liessen sich einen leidlichen Wein trefflich schmecken, um ihr Behagen noch mehr zu erhöhen und ihren Projekten einen phantastischeren Schwung zu verleihen."
Quellen / Literatur: Iten Karl, Rings um ds Ürner Chuchigänterli, S. 250; Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1775  / Dienstag, 20. Juni 1775
Goethe isst in Amsteg gebackene Fische
Goethe bricht nach Amsteg auf, wo er gebackene Fische isst. Ob Amsteg überschreitet er eine Schneebrücke, welche er bei der Rückkehr vom Gotthard eingestürzt vorfindet. Um halb acht Uhr gelangt Goethe nach Wassen, wo erlombardischen Wein gezuckert trinkt. Sein Wirt zeigt ihm schöne Kristalle. Der Dichter schreibt in seinem Tagebuch fest: "Um halb acht Uhr gelangten wir nach Wassen, wo wir, uns mit dem roten, schweren, sauren lombardischen Wein zu erquikken, erst mit Wasser nachhelfen und mit vielem Zucker das Ingrediens ersetzen mussten, was die Natur in der Traube auszukochen versagt hatte."
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1775  / Montag, 19. Juni 1775
Goethe kommt erstmals nach Uri
Der 26jährige Goethe reist auf seiner ersten Schweizer Reise (eingeladen von Graf Stolberg und Freiherr von Haugwitz) mit dem Schiff von Vitznau nach Flüelen, wo er um drei Uhr eintrifft. Um vier Uhr ist er in Altdorf, wo er übernachtet. Auf der Fahrt auf dem Urnersee wurden sie stets von Erinnerung an die Tellsgeschichte begleitet.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1775  / Freitag, 23. Juni 1775
Goethe schreibt Gedicht auf dem Gotthard
Frühmorgens zeichnet Goethe die Umgebung des Gotthardpasses. Vergeblich will ihn sein Gefährte übereden ins Livinental hinunterzusteigen. Goethe schreibt das Gedicht "Abgedenken du verklungener Freude". Goethe verlässt das Hospiz und wendet sich Andermatt zu.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1778  / Donnerstag, 16. Juli 1778
Gefährliche Alpabfahrt wegen heftigem Schneefall
Es schneit auf den Alpen der zweite Tag. Wegen des entstehenden Futtermangels und der Kälte fassen die Hirten und einige Alpgenossen den verwegenen Entschluss, wieder nach Hause zu fahren. Ungeachtet der Lawinengefahr zieht man den Pass über die Vorfrutt hinauf und kommt bis zur Balm durch verschiedene Lawinen. Dabei gehen schon viele Schafe verloren. Durch unsägliche Strapazen wird die Balm erreicht. Hier hofft man, Hilfe aus dem Tal anzutreffen. Diese kehrte in Aesch jedoch wieder zurück, da es unmöglich erschien, den Pass mit Vieh zu passieren. Die Älpler müssen den Abstieg über die Heidmannegg allein unternehmen. Lawinen stürzen und schlagen durch die Herden. Lediglich drei Kühe müssen in den Lawinen zurückgelassen werden, von denen eine anderntags noch lebend ausgegraben werden kann. Andere Kühe verirren sich auf dem Wege oder bleiben erschöpft liegen, doch auch diese können gerettet werden. Die Herde trifft dann um Mitternacht in Schattdorf ein.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 96.
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1778  / Donnerstag, 6. August 1778
Gabe aus Staatskasse für die Geburt von Zwillingssöhnen
Josef Maria Mattli erhält 12 Gulden aus der Staatskassen wegen der Geburt von Zwillingssöhnen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 99.
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1778  / Donnerstag, 6. August 1778
Gabe an die Geburt von Zwillingssöhnen
Die Landesrechnung weist die Gabe von 12 Gulden an Josef Zgraggen und dem Engelwirt zu Stäg wegen der Geburt von Zwillingssöhnen aus.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 99.
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1778  / Sonntag, 26. Juli 1778
Schweres Unwetter mit Überschwemmungen im unteren Reusstal
Nach starkem Regen reisst die Reuss an der Stillen Reuss im Rynächt die steinerne Brücke weg. Die bedrohten Bauern der Umgebung müssen mit ihrem Vieh über die Rynächtfluh und die Pestlern flüchten. Vier Pferde, die in der Ebene ins Wasser kommen, drängen sich zusammen, um nicht weggeschwemmt zu werden und müssten so stehen bleiben, bis das Wasser zurückgeht. Das Wasser geht dabei eine Zeitlang so hoch, dass die Pferde die Köpfe in die Höhe halten müssen. Die Wildwasser aus dem Riedertal, Lohntal, Lauital, sowie der Gangbach und der Kummetbach brechen aus und richten einigen Schaden an.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 98 f.
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1778  / Montag, 20. Juli 1778
Schweres Unwetter über Seelisberg
Ein schweres Hagelwetter überzieht das Dorf Seelisberg.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 98.
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1778  / Donnerstag, 18. Juni 1778
Mit dem Vieh über den See nach Hause
Wegen des andauernden Schneefalls wollen die Älpler auf Surenen ihre Sennten abziehen. Sie getrauen sich nicht, über die Egg nach Uri zu fahren, sondern nehmen den Weg nach Engelberg, Unterwalden und über den See. Auch bei ihnen ist der Schaden infolge Verlust von Schafen sehr gross. Es sollen insgesamt an 800 Schafe bei diesem Schneesturm verloren gegangen sein.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 98.
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1778  / Dienstag, 16. Juni 1778
Schneefall in den Alpen
Die Alpgenossen fahren ihren Senten auf die Alp Ennetmärcht und die Hirten mit ihrem Vieh in die Weide Fiseten auf, als es zu schneien beginnt. Es schneit den ganzen Tag und die ganze Nacht.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 96.
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1778  / Donnerstag, 15. Januar 1778
Brandkatastrophe in Bürglen vereitelt
Bei starkem Föhn brennt in Bürgten ein Haus und ein Stall nieder. Dank der raschen Hilfe durch die Nachbarn gelingt es, mehrere andere Häuser und einen nahen Wald zu retten.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 96.
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1778  / Mittwoch, 14. Januar 1778
Säumerkolonne kommt in Lawine
Ein Säumer zieht mit einem halben Dutzend beladenen Saumpferden von Ursern nach Altdorf. In der Schöllenen wird die Kolonne von einer Lawine erfasst, die den Säumer und das erste Ross in die Reuss hinunterschlägt. Den Mann hat man nie mehr gefunden.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 96.
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1778  / Freitag, 19. Juni 1778
Verluste an Schafen und Pferden wegen des Schneefalls
Nach drei Tagen Schneefall sind die Weiden auf Ennetmärcht wieder grün. Doch sind grosse Verluste an Vieh zu beklagen. Schafe wurden durch die Felsen hinunter rissen. Durch rasches Zueilen können unter grosser Lebensgefahr gerettet werden. Die meisten bleiben jedoch erstickt und zerschlagen in den Lawinen liegen. Vier junge Älpler, die es wagten, in der untern Fiseten 22 Pferde zu holen, haben grosse Mühen auszustehen, bis sie sich einen Weg bahnen können. Der Schnee liegt so hoch, dass sie selbst auf den Pferden, sitzend, oft den oberen Rand mit ihren Stecken nicht erreichen können. Wenn die vordern Pferde bis an den Hals im Schnee stecken bleiben, müssen sie die hintern über der Rücken und Hals der Vorderen hinaus vorwärts jagen, um aus diese Weise vorwärts zu kommen. Zwei Pferde müssen sie im Wängiwald zurücklassen, wo sie verenden. Die restlichen bringen sie nach Ennetmärcht.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 97 f.
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1779  / Montag, 15. November 1779
Goethe verlässt Uri in Rchtung Luzern
Goethe wandert vom Gotthard das Reusstal hinunter nach Flüelen. Einen Tag später weilt Goethe in Luzern.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1779  / Samstag, 13. November 1779
Goethe zum zweitenmal auf dem Gotthard
Goethe verlässt gegen zehn Uhr Realp und begibt sich auf den Gotthard. Goethe findet das Hospiz recht verändert vor.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1779  / Freitag, 12. November 1779
Gothe kommt über die verschneite Furka zum zweiten Mal nach Uri
Auf seiner zweiten Schweizer Reise verlässt Goethe früh Münster im Goms. Er überschreitet die verschneite Furka und gelangt beim Einbruch der Nacht nach Realp. Der Pater Prediger hält Goethe eine feurige Rede über den katholischen Glauben. Goethe notiert in seinem Tagebuch über die Gastronomie des Hochtales: "Wir hatten unsere Führer schon verschiedentlich gefragt, was für ein Wirtshaus und besonders was für Wein wir in Realp zu erwarten hätten. Die Hoffnung, die sie uns gaben, war nicht sonderlich, doch versicherten sie, dass die Kapuziner daselbst, die zwar nicht, wie auf dem Gotthard, ein Hospitium hätten, dennoch manchmal Fremde aufzunehmen pflegten. Bei diesen würden wir einen guten roten Wein und besseres Essen als im Wirtshaus finden."
Quellen / Literatur: Iten Karl, Rings um ds Ürner Chuchigänterli, S. 250.; Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1779  / Donnerstag, 25. März 1779
Reif vernichtet Wein- und Kirschblüte
Der Frühling zieht früh ins Land. Ein Reif vernichtet jedoch in einer Nacht die Wein- und Kirschenblüte.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 99.
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1779  / Freitag, 29. Oktober 1779
Schächen richtet grossen Schaden an
Der Schächen richtet grossen Schaden an. In Unterschächen wird das Land bis zur St. Annakapelle unter Wasser gesetzt. In Spiringen und Bürglen wird grosser Schaden angerichtet. Die mit grossen Kosten nach der Hochwasserkatastrophe wieder erstellten Gebäude werden noch stärker geschädigt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 100.
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1779  / Montag, 1. März 1779
Spalierbäume beginnen zu blühen
In den Bergtälern ist es so warm, dass die Spalierbäume zu blühen beginnen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 99.
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1779  / Donnerstag, 27. Mai 1779
Erdbeben wird in Altdorf verspürt
Abends um halb 7 Uhr wird um Altdorf ein ziemlich starkes Erdbeben verspürt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 99.
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1779  /
In Silenen gibt es Trüffeln der besten Art
Ein Reisender, der von Italien her nach Deutschland zieht, entdeckt dabei mit sei¬nen beiden Trüffelhunden, dass bei der Ellbogenkapelle in der Pfarrei Silenen Trüffeln der besten Art zu finden sind.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 99.
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1779  / Sonntag, 25. Juli 1779
Bergsturz auf der Alp Urwängi
Auf die Alp Urwängi am Oberbauen erfolgt ein Bergsturz, ohne dass dabei Menschen und Vieh zu Schaden kommen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 99.
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1779  / Dienstag, 26. Oktober 1779
Weiler Färnigen brennt nieder
In der Nacht bricht im Dörfchen Färnigen bei starkem Föhn eine Feuersbrunft aus, welche in kurzer Zeit 8 Wohnhäuser, die dortige Kapelle und 5 mit Heu gefüllte Gaden samt allen Geräten und Lebensmitteln einäschert. Der Brand ist nach drei Tagen noch nicht ganz erloschen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 99.
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1779  / Freitag, 29. Oktober 1779
Hochwasserkatastrophe im Reusstal
Drei Tage nach der Brandkatastrophe von Färnigen setzt nach einem 15-stündigen Regen ein Hochwasser von grossem Ausmasse ein. Die Meienreuss bricht aus und beschädigt die im Tal-boden liegenden Güter derart, dass der Schaden den Feuerschaden noch übertrifft. Ein sonst kleiner Bach zwischen Göschenen und Wassen reisst auf einer grossen Strecke Erde und Stein mit sich, die in der Ebene weite Flächen mit Schutt und Geschiebe überdecken. Von Amsteg bis Flüelen tritt die Reuss über ihre Ufer und zerstört Stege und Wuhren.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 100.
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1779  / Montag, 31. Mai 1779
Starke Trockenheit
Der schöne Frühling und der regenlose Mai bringen eine starke Trockenheit und bald einen Futtermangel mit sich.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 99.
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1779  / Freitag, 29. Oktober 1779
Die Reuss überschwemmt den Talboden
Die Reuss, durch den reissenden Zufluss der wilden Bergbäche angetrieben, reisst die Wuhren an vielen Orten ein, zerstört die Brücke über die stille Reuss und viele Stege und über-schwemmt den ganzen Talboden.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 100.
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1779  / Sonntag, 31. Oktober 1779
Hochwasser verschont nicht Hochgericht
Das Hochwasser verschont selbst das Hochgericht nicht. Die eine Säule wird weggerissen, die beiden anderen am darauffolgenden Tage.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 100.
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1779  / Sonntag, 31. Oktober 1779
Hochwasserschäden auch im Unterland
Die Schattdorferbrücke wird stark beschädigt, der mittlere Teil bleibt stehen. Die Landstrasse bei Bötz- lingen sieht einer Steinwüste gleich. Der Kummetbach bei Attinghausen, der Balankabach in Seedorf, der Riedertalbach ob Bürglen und des Gruontalbach in Flüelen versetzen die Anwohner in Furcht und Schrecken. Grössere Verheerungen bleiben hier jedoch aus.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 100.
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1779  / Freitag, 29. Oktober 1779
Hochwasser im Maderanertal
Der Kärstelenbach nimmt im hintern Tale die grosse steinerne Brücke, die der Überschwemmung von 1762 stand gehalten, samt 3 Käsgaden mit allem Inhalt, einem Wohnhause und 3 weiteren Gäden fort. In Amsteg wird die grosse Brücke abgestossen, wobei das eine Joch aufrecht in die Reuss getragen wird. Die Häuser von Amsteg sind stark bedroht. Die Brücke bei Intschi wird vernichtet. Der Evibach bei Silenen richtet ebenfalls grossen Schaden an.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 100.
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1780  / Donnerstag, 28. Dezember 1780
Verbot der übertriebenen fremden Kopftracht und Mode
Das vom Landrat erlassene Sittenmandat verbietet die gar übertriebene fremde Kopftracht oder Mode. Den Weibspersonen und deren Mägden wird das Pudern des Haars sowie das Tragen von seidenen Kleidern und „Fürtüchern“ (Schürzen) obrigkeitlich untersagt und verboten. Weiter gilt ein Verbot für seidene Gold- und Silberknöpfe sowie Gold-, Silber und andere kostbare Spitzen, seien sie nun echt oder unecht. Um den Verboten Nachhaltung zu verschaffen, kommen der Klägerin oder dem Kläger der dritte Teil der Busse zu. Eine Ausnahme gilt namentlich für Urner Offiziere in fremdem Solddienst. Ihnen wird gestattet, solange sie im Kriegsdienste stehen, auf Heimaturlaub die Uniform - wenn sie auch nicht dem Sittenmandat entsprach - zu tragen.
Quellen / Literatur: Rolf Gisler-Jauch, in: UW 21, 19.3.1999; Quellen: Wymann Eduard, Sittenmandate, in: Schweiz. Archiv für Volkskunde, Band XVII (1913), S. 247 ff.
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1780  / Samstag, 22. Januar 1780
Leichtes Erdbeben auf dem Gotthardpass
Abends um 7 Uhr verspürt man bei der Kapelle auf dem Gotthard ein leichtes Erdbeben.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 100.
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1780  / Mittwoch, 26. Januar 1780
Zwei Männer im Schneesturm getötet
Nach einem Schneesturm werden zwei Männer von Ursern eine Viertelstunde oberhalb Hospental im Schnee erstickt aufgefunden.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 100 f.
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1780  /
Grosses Glück für Familie bei Lawine am Gitschen
Am Gitschen wird ein Heimwesen eines Bergbauern beim Abendessen verschüttet. Der Tisch wird mit dem Hausvater, seiner Frau und 3 Kindern in den Keller hinuntergeschlagen. Nur die drei hinter dem Tische sitzenden Kinder bleiben auf ihrer Bank zurück, weil der Fussbodenladen, worauf sie sich befinden, stehen geblieben ist. Nachbarn eilen zur Hilfe herbei. Nach kurzer Zeit können sie den Bauer, seine Frau und die drei eingestürzten Kinder unverletzt und gesund herausgraben. Schliesslich wird auch noch der Säugling lebend gefunden.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 101.
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1780  / Samstag, 1. Juli 1780
Französischer Philosoph will Denkmal auf dem Rütli
Im Sommer macht der damals sehr berühmte französische Philosph Abbe G. Thomas-François de Raynal die Urner Regierung mit seinem Plan bekannt, auf dem Rütli den ersten Stiftern der Freiheit ein weithin sichtbares Denkmal aus Marmor und Granit, einen Obelisk, zu errichten. Er stellt hiefür eine beträchtliche Summe von 4000 Livres bereit. Die bereits vorliegenden Risse des französischen Bildhauers Pierre-Adrien Paris soll Baumeister Burtschert ausführen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. 418.
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1781  / Mittwoch, 9. Mai 1781
Starker Erdstoss bleibt ohne Schaden
Abends um 6 Uhr ist in Uri noch ein starker Erdstoss zu verspüren, der jedoch keinen Schaden anrichtet.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 102.
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1781  / Mittwoch, 14. Februar 1781
Nordwind richtet beträchtlichen Schaden an
in Altdorf richtet ein starker Nordwind beträchtlichen Schaden an, indem nicht nur Kamine, sondern auch ganze Dachteile und Fenster ab den Häusern gerissen werden. In Schattdorf werden durch diesen Sturm viele Bäume umgerissen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 101.
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1781  / Donnerstag, 15. Februar 1781
Ochsen öffnen Weg zur Kirche
Einem starken Sturm folgt ein solcher Schnee, dass in Unterschächen der Weg zur Kirche mit sechs Paar Ochsen geöffnet werden muss.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 101.
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1781  / Samstag, 21. April 1781
Starker Erdbebenstoss in Uri verspürt
In der Nacht verspürt man in Uri einige schwache Erdbebenstösse, denen morgens um 7 Uhr ein heftiger Stoss nachfolgt. In den folgenden Tagen sind weitere Erdstösse zu verspüren.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 101.
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1782  / Dienstag, 20. August 1782
Karlstag ist nur noch halber Feiertag
Das Priesterkapitel Uri stimmt der Herabsetzung des Festes des Hl. Karl Borromäus zu einem Halbfeiertag zu.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 37; Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 17.
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1782  / Dienstag, 1. Januar 1782
Rütli-Denkmal wird beim Meggenhorn errichtet
Seit 1782 führt General L. Pfyffer von Luzern, im Auftrag Raynals die Verhandlungen für ein Rütli-Denkmal. Er erstellt auch eine Planaufnahme mit Standortvorschlägen auf dem Rütli oder auf dem weithin sichtbaren Fels der Urner Nase. Wegen der ablehnenden Haltung der Urner Regierung wird das Denkmal auf Vorschlag Pfyffers beim Meggerhorn errichtet.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. 418.
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1783  / Sonntag, 1. Juni 1783
Dorfgemeinde beschliesst Aufbesserung des Tellbrunnens
Die Dorfgemeinde beschliesst auf Anregung des beim Brunnen wohnhaften Ratsherrn Johann Anton Wolleb, den "Dellenbrunnen" in einen bessern Stand zu setzen. In der Folge wird der Bau eines neuen Brunnens beschlossen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 94.
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1783  / Sonntag, 1. Juni 1783
Hitzewelle in Uri
Im Juni herrscht grosse Hitze. Die seltene Erscheinung des Höhenrauches (Herr-Rauches) tritt auf, der die Täler fast ununterbrochen bis 1785 erfüllt. Man kann die Sonne ohne Nachteil der Augen besehen. Bei ihrem Auf- und Niedergang nimmt sie die Farbe einer glühenden Scheibe an. Dieser Dunst, auch Heudampf oder Heidedampf genannt, verbreitete sich allgemein. Sogar die Fernsicht in die Berge wird dadurch unterbrochen. Die atmosphärische Trübung nimmt jeweilen erst gegen Sommer etwas ab.
Quellen / Literatur: Schaller, S. 102 f.
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1784  / Montag, 15. März 1784
Erster Tellbrunnen wird abgerissen
Nach dem Beschluss der Dorfgemeinde, einen neuen Brunnen zu errichten, wird mit dem Abbruch des alten Tellbrunnen begonnen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 94.
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1784  / Donnerstag, 16. September 1784
Gesuch um neuen Standort für Schiessen an Fronleichnam
Das Dorf ersucht die Regierung um die Bewilligung, jeweils an Fronleichnam anstatt auf dem Lehn auf der Landleutenmatte schiessen zu dürfen, was abgelehnt wird.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 88.
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1784  / Samstag, 29. Mai 1784
Entlöhnung für Bärenjagd
Landessäckelmeister Jost Anton Müller zahlt an sechs Heckenschützen 14 Gulden und 10 Schilling, dass sie auf Befehl einem Bären nachgespürt haben.
Quellen / Literatur: Muheim Hans; 50 Jahre Urner Jägerverein, S. 10.
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1784  /
Gutes Weinjahr
Das Jahr 1784 beschert den Urnern einen guten Wein.
Quellen / Literatur: Iten Karl, Rings um ds Ürner Chuchigänterli, S. 257.
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1784  / Sonntag, 18. April 1784
Gesuch um Gasse mit einem Tor zu schliessen
Jost Antoni Müller-Gerig, der Besitzer des Von Roll-Hauses ersucht die Dorfgemeinde vom darum, die Gasse hinter seinem Haus durch ein Tor am Hauseck verschliessen zu dürfen.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 184.
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1784  / Samstag, 21. August 1784
Unteralp-Reuss tritt über die Ufer
De Reuss durchbricht die Wuhren ohne grossen Schaden anzurichten. Anderntags tritt auch der Schächen über die Ufer. Durch den Ausbruch der Unteralpreuss bei der Steinernen Brücke wird Andermatt bedroht. Man zieht mit dem Allerheiligsten hinaus, um den Strom und das Gewitter zu besegnen.
Quellen / Literatur: Schaller, S. 103 f.
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1784  / Montag, 17. Mai 1784
Tell wird vom Brunnensockel geholt
Infolge Abbruch des alten Tellbrunnens wird Tell als Brunnenfigur vom Sockel geholt. Die alte Brunnenfigur, gekleidet in den Urner Standesfarben Gelb/Schwarz, fand im benachbarten Haus von Ratsherr Wolleb (Tellsgasse 9) einen letzten Standort.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 94.
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1785  / Donnerstag, 29. September 1785
Gesuch um Wasser von der Tellbrunnenleite
Josef Maria Imhof, Ratsherr und Handelsmann, ersucht für sein Anwesen die Dorfgemeinde um eine Röhre Wasser aus der Tellbrunnenleite, was ihm bewilligt wird mit der Auflage, eine offene Spinne anzubringen, die bei Wassermangel des Dorfs verschlossen werden kann.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 173.
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1785  / Sonntag, 29. Mai 1785
Proteste Zürichs gegen Erhöhung des Zolls und wegen Warendiebstahl
Der Gesandte von Zürich eröffnet, dass an Uri von allen Stände Beschwerden gekommen seien, dass durch Seidendiebstahl, sowie durch unübliche Zollerhöhung auf Seidenballen mehrere Kaufleute bewogen werden, den Pass über Bellenz aufzugeben. Uris Gesandter bestätigt dies nicht nur, sondern befürchtet, dass noch andere dem Beispiel folgen werden. Uri müsse daher den Bezug des Zolles auf „ehevorigem Fusse“ senken.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S.26.
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1788  / Freitag, 16. Mai 1788
Dorfbrand in Amsteg
In der Nacht vom 16./17. Mai brach im Gasthaus "Stern und Post" in Amsteg Feuer aus, das rasch das ganze Dorf ergriff und sich zu einem Grossbrand ausbreitete. Es brannten 34 Gebäude, wovon 20 Wohnhäuser nieder.
Quellen / Literatur:
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1789  / Mittwoch, 10. Juni 1789
Landrat beschliesst Denkmal auf dem Rütli zu bauen
Der Landrat beschliesst ein ansehnliches Denkmal auf dem Rütli zu errichten. Dieser Plan wird jedoch wegen der Kriegsereignisse nicht ausgeführt.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd II S. 418.
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1792  /
Ordnung für den Schiffsverkehr
Landammann und Landrat von Uri erlassen in den vier Sprachen deutsch, französisch, italienisch und lateinisch eine Ordnung für den Schiffsverkehr bei schlechtem Wetter. Darin wird verlangt, dass bei Unwetter und Föhnsturm die Schiffsleute sofort "an Land fahren und daselbst biss auf den Abend verbleiben" mussten. Konnten sie innerhalb zweier Stunden nicht weiterfahren, mussten die Passagiere "das Nachtessen oder den Urlaub zu geben seyn". Wünschten die Reisenden aber in der Nacht weiterzukomen, musste die Fahrt unverzüglich fortgesetzt werden, sofern es das Wetter zuliess. Besserte sich aber die Wetterlage nicht, mussten die Passagiere den Schiffsleuten Verpflegung und Unterkunft bis zum dritten Tage oder täglich 20 Schilling Spesen bezahlen. Aus dieser erlassenen Ordnung wird eindeutig ersichtlich, dass eine Fahrt von Flüelen nach Luzern bei schlechtem Wetter oder Föhnsturm durchaus drei Tage dauern konnte.
Quellen / Literatur: Fryberg Stefan, Urnersee, S. 18
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1794  / Dienstag, 16. Dezember 1794
Brand in der Hofstatt.
In der Hofstadt in Altdorf brennt das Haus des Johann Herger nieder.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 107.
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1795  / Montag, 21. Dezember 1795
Erneutes Erdbeben
Am Thomastag wird ein Erdbeben verspürt. Der Schrecken ist gross, aber der Schaden gering.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 107.
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1795  /
Einheimischer Zwerg sorgt für Unterhaltung
Im Wirtshaus zum „Kreuz" in Amsteg tritt ein 30-jähriger einheimischer Zwerg, als französischer Stutzer gekleidet, auf, um hohen Standespersonen aufzuwarten und sie mit lustiger Unterhaltung zu bedienen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 107.
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1795  /
Schächen tritt über die Ufer
Nach langer Regendauer schwellen die Flüsse und Bäche im Juli stark an. Doch einzig der Schächen bricht aus und geht , besonders oberhalb Altdorf über seine Wuhren.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 107.
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1795  / Montag, 28. Dezember 1795
Verbot des Tragens von Fuchsschwänzen
Durch das Sittenmandat werden die Männer ermahnt, die Fuchsschwänze ab den Kappen „hinwegzuthun“. Die „Weibspersonen“ werden aufgefordert keine übertriebenen und ärgerlichen so genannten „Bufet“ zu tragen. Damit sind Kleider gemeint, welche die Brust betonen. Widrigenfalls müssen die „gnädigen Herren“ zu schärferen Massnahmen greifen.
Quellen / Literatur: Rolf Gisler-Jauch, in: UW 21, 19.3.1999; Quellen: Wymann Eduard, Sittenmandate, in: Schweiz. Archiv für Volkskunde, Band XVII (1913), S. 251.
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1796  / Donnerstag, 18. Februar 1796
Löwen-Wirt kauft Ställe und Anschluss an Wasserleite
Löwen-Wirt Franz Maria Arnold kauft die drei Ställe der benachbarten Liegenschaft sowie zwei Röhren Wasser der so genannten Lumpenleite für 78 Gulden.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 166.
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1796  /
Drei Brände in Bauen
In einem Jahr brennen in Bauen drei Häuser nieder.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 107.
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1797  / Montag, 2. Oktober 1797
Goethe übernachtet in Hospental
Um sieben Uhr verlässt Goethe Wassen. Um acht Uhr ist er in Göschenen. Goethe gelangt nach Ursern und übernachtet in Hospental.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1797  / Dienstag, 25. Juli 1797
Prozession zur Landeskapelle St. Jakob am Riedweg zu Altdorf
An der Prozession zur Landeskapelle St. Jakob am Riedweg zu Altdorf beteiligen sich nebst einer grossen Menge Volkes nicht weniger als 21 Priester. Kaplan von St. Jakob ist Professor Jost Anton Christen, Sohn des Oberstleutenant in spanischen Diensten Franz Basil Christen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 150.
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1797  / Samstag, 18. Februar 1797
Zürcher Gesandte werden gastfrei gehalten
Drei Gesandte von Zürich auf der Reise nach Lauis werden samt Bedienung in Altdorf im Hotel zum schwarzen Löwen gastfrei gehalten, da sie dem Urner Landammann einen Besuch machen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 73.
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1797  / Mittwoch, 14. Juni 1797
Fronfasten-Landrat nimmt Wahlen vor
Der Fronfasten-Landrat wählt an Stelle von Ratsherr Herger als Fleischschätzer Ratsherr von Rechberg zu Altdorf, Meister Josef Schillig, Vieharzt, als Pferdeschätzer, und Michael Gisler zu Unterschächen als Zoller „über die Märcht". Waisenvogt Zwyssig von Flüelen und Peter Walker im Ried werden Strassenmeister.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 154.
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1797  / Samstag, 21. Januar 1797
Lawine auf Heidmannegg fordert zwei Menschenleben
Bei Heidmanegg geraten drei Männer auf der Jagd auf Gemsen und Pernissen (Schneehühner) in eine Lawine. Zwei Jäger werden getötet, darunter Josef Gisler vom Schwandenberg in Unterschächen, der damals angeblich grösste Mann in Uri. Der dritte bricht sich einen Fuss. Kriechend muss er sich sechs Stunden fortbewegen, bis ihm ein Mann helfen kann, der zufälligerweise in eine Alp gegangen ist.
Quellen / Literatur: Aus dem Jahrzeitbuch von Spiringen, in: HNBl 1915.
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1797  / Sonntag, 1. Oktober 1797
Goethe wandert von Altdorf nach Wassen
Um halb neun verlässt Johann Wolfgang Goethe auf seiner dritten Reise zum Gotthard im Herbst den gastlichen "Schwarzen Löwen". In Amsteg legt er eine kleine Verschnaufpause bei «der geizigen Wirtin im Gasthof zum Stern» ein, lässt er im Reisetagebuch bei schönem Wetter festhalten: «Gleich hinter dem Orte kommt das Wasser aus dem Maderaner Tal; man sieht einen Pilger- und Mineralogenweg den Berg hinauf gehen.» Was das Tal dem Dichter zu bieten hätte, bleibt diesem verborgen, da auch für Goethe nur der Weg zum Gotthard von Interesse ist. Er übernachtet in Wassen.
Quellen / Literatur: Aschwanden Felix, «Düä Bääbä» – Das Maderanertal, Altdorf 2006, S. 11; Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1797  / Donnerstag, 21. Dezember 1797
Anton Maria Schmid als Repräsentant nach Bern
Die ausserordentliche Landsgemeinde schickt Anton Maria Schmid zur Beratung der Bedrohung der Franzosen als Repräsentant nach Bern.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 20.
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1797  / Dienstag, 3. Oktober 1797
Goethe zum dritten und letztenmal auf dem Gotthard
Goethe begibt ich auf den Gotthard, wo er Padre Lorenzo wiederfindet. Abends logiert er in Hospental.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1797  / Mittwoch, 4. Oktober 1797
Goethe wandert vom Hospental nach Wassen
Goethe wandert von Hospental nach Wassen.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1797  / Montag, 16. Januar 1797
Urner Kontingent marschiert nach Basel ab
Das Urner Kontingent unter dem Kommando von Landesmajor und Landschreiber Franz Vinzenz Schmid marschiert nach Basel ab.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 3.
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1797  / Freitag, 6. Oktober 1797
Goethe verabschiedet sich von Uri
Goethe verlässt Altdorf und begibt sich nach Flüelen, wo er mit dem Schiff um 9 Uhr losfährt. Abends kommt er nach Stans.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1797  / Dienstag, 22. August 1797
Pfarrer Josef Heinrich Arnold übernimmt Probstei Bischofszell
Pfarrer Josef Heinrich Arnold von Bürglen nimmt Besitz von der ihm übertragenen Probstei Bischofszell, nachdem er vorher das päpstliche Plazet erhalten hat.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 105.
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1797  / Mittwoch, 13. Dezember 1797
Französischer Einfall in das Herrschaftsgebiet des Bischofs von Basel
Französische Truppen dringen in das Herrschaftsgebiet des Bischofs von Basel ein und leiten den eigentlichen Sturz des Ancien Regime ein. Wie schon bei der Abtrennung der Bündner Vogteien ist die Reaktion der eidgenössischen Orte gering. Bern ersucht die Mitstände nach der althergebrachten Formel um Bereithaltung tätiger Hilfe und um die Absendung von Repräsentanten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 19.
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1797  / Mittwoch, 27. Dezember 1797
Tagsatzung zur Abwendung der französischen Bedrohung
An einer gemeineidgenössischen Tagsatzung in Aarau, die bis zum 31. Januar dauert, will man die Massnahmen zur Abwendung der immer stärkeren französischen Bedrohung beraten. Die Wirkung ist genau das Gegenteil von dem, was man beabsichtigt. Aus der erhofften Demonstration der Einheit und Entschlossenheit wird eine öffentliche Kundgebung der Zerrissenheit und Ohnmacht des schweizerischen Staatenbundes. Uris Abgesandte an der Tagsatzung sind die Altlandammänner Karl Franz Schmid und Karl Thaddäus Schmid.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 19.
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1797  / Freitag, 24. Februar 1797
Urner Kontingent kehrt aus Basel zurück
Das Urner Kontingent unter dem Kommando von Landesmajor und Landschreiber Franz Vinzenz Schmid kehrt von seinem Einsatz in Basel zurück.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 3.
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1797  / Sonntag, 1. Januar 1797
Landsgemeinde bewilligt die Entsendung eines Hilfskontingentes nach Basel
Eine unter Landammann Josef Maria Schmid auf der Landleutenmatte zu Altdorf versammelte ausserordentliche Landsgemeinde beschliesst, das vom Stand Basel angeforderte Hilfskontingent in der gegenwärtigen kritischen Lage gleichwohl zu stellen, sofern alle im Defensionale einbegriffenen Orte ihre Militärkontingente ebenfalls dorthin abschicken.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 128.
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1797  / Donnerstag, 5. Oktober 1797
Goethe läss sich ein Berghuhn schmecken
Goethe gelangt von Wassen nach Altdorf, wo er, wohl im "Schwarzen Löwen", ein gutes, wohl bereitetes Berghuhn isst.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.
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1797  / Samstag, 30. September 1797
Goethe nächtigt auf seiner dritten Schweizerreise im "Schwarzen Löwen"
Auf der dritten Schweizer Reise fährt Goethe mit dem Schiff von Brunnen nach Flüelen. Er kommt nach Altdorf und logiert bei Franz Maria Arnold im Hotel Schwarzen Löwen. Sowohl der Gastgeber wie auch das Zimmerschloss finden sein Interesse.
Quellen / Literatur: Raab-Baumann Heinrich, Goethe in Uri, S. 15 ff.; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 166.
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1798  / Dienstag, 8. Mai 1798
Ursern fügt sich der Kapitulation
Die Talschaft Ursern fügt sich der Kapitulation von General Schauenburg und nimmt die helvetische Konstitution an.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 5.
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1798  / Sonntag, 20. Mai 1798
Talgemeinde bestätigt den provisorischen Rat
Die Talgemeinde von Ursern bestätigt die provisorische Regierung bis "nach abgehandelter Constitution".
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 57.
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1798  / Donnerstag, 13. Dezember 1798
Helvetisches Militärgesetz verpflichtet zum Militärdienst
Allgemeine Militärpflicht wird eingeführt Das Militärgesetz der Helvetischen Republik verpflichtet alle Männer von 20 bis 45 Jahren zum Militärdienst. Ein Drittel der Mannschaft soll dem Auszug (Elite), zwei Drittel der Reserve zugeteilt werden. In die auszugsbereite Elite sollen in erster Linie Unverheiratete eingereiht werden, Verheiratete nur zur Ergänzung der geforderten Gemeindekontingente. Der Kanton Waldstätten hatte 3,5 Bataillone oder 3500 Auszüger und 7000 Reservisten zu stellen. Die Distrikte Altdorf mit 513 und Andermatt mit 143 Auszügern bildeten den grössten Teil des ersten Bataillons. Das Direktorium ernennt für jeden Kanton einen Generalinspektor, der die Ausscheidung der Mannschaft und ihre Auslosung vorzunehmen. Für den Kanton Waldstätten ist das Bonaventura Landwing von Zug.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 112; HB CH II S. 805.
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1798  / Mittwoch, 9. Mai 1798
Mitteilung der Kapitulation und der Verfassungsannahme
Eine Urner Delegation überbringt in Zürich General Schauenburg die Kapitulations- und Verfassungsannahme. Dabei vernimmt sie die Bildung eines Kantons Waldstätten. Soll diese neue Kantonseinteilung beschlossen sein, wird sich die Delegation nach Aarau begeben, um bei den zuständigen Stellen für Altdorf als Kantonshauptort einzutreten.
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 57.
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1798  / Montag, 28. Mai 1798
Ursern hat keine Kenntnis von Bildung des Kantons Waldtstätten
Hinsichtlich der Bildung des Kantons Waldstätten herrscht eine schlechte Orientierung. Ursern versichert, dass es weder durch Rapinat und noch viel weniger durch Uri über die geplante Verschmelzung zu einem Kanton Waldstätten unterrichtet worden sei, sondern erst durch die Mitteilung von Schwyz vom vor zwei Tagen.
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 58.
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1798  / Dienstag, 11. Dezember 1798
Schauenburg übergibt an Masséna
General Schauenburg übergibt das Oberkommando der frz. Truppen in der Schweiz an General Masséna.
Quellen / Literatur: Schweizer Lexikon V 554.
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1798  / Montag, 9. Juli 1798
Direktorium lehnt Anschluss der Leventina an Uri ab
Uri musste mit der Abtrennung der Leventina, die in den Kanton Bellinzona eingefügt wurde, den grössten Gebietsverlust hinnehmen. Zwar gibt es eine Strömung, die unter der Führung Gian Antonio Camossis den Anschluss an Waldstätten herbeiführen möchte. Ein diesbezügliches Gesuch wird trotz Unterstützung der Waldstätter Regierung vom Direktorium jedoch abgelehnt.
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 61.
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1798  / Sonntag, 1. Juli 1798
Franz Joseph Meyer wird neuer Unterstatthalter
Vonmatt findet Anfang Juli für den Distrikt Andermatt in Franz Joseph Meyer einen Unterstatthalter. Er steht der neuen Verfassung als wohlwollender Anhänger gegenüber. Alttalammann Franz Dominik Nager hat das Amt zuvor abgelehnt.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 62.
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1798  / Montag, 18. Juni 1798
Valentin Curty lehnt Amt des Distrikthalters ab
Regierungsstatthalter Alois Vonmatt ernennt den helvetischen Parteigänger und Altlandschreiber Valentin Curty zum Distriktsstatthalter von Altdorf. Curty lehnt jedoch ab und erhält eine Woche später seine Entlassung. An seine Stelle tritt der menschliche und vom Volk geschätzte, politisch aber farblose und stark unter dem Einfluss der alten Regierung stehende Joseph Maria Lusser.
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 61.
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1798  / Donnerstag, 1. Februar 1798
Die Verfassung des Peter Ochs wird verbreitet
Das französische Direktorium lässt die vom Basler Peter Ochs in Paris geschaffene Verfassung verbreiten. Ihre Prinzipien sind Volkssouveränität, Menschenrechte, politische Gleichberechtigung (Ausnahmen: Frauen, Juden) und Gewaltenteilung in der Regierungsform einer repräsentativen Demokratie. Die differenzierte örtliche Selbstverwaltung wird fast völlig preisgegeben. Uri bleibt ein Kanton, jedoch ohne die Leventina.
Quellen / Literatur: HB CH II S. 790 ff.
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1798  / Freitag, 6. Juli 1798
Unterstatthalter Lusser ernennt seine Agenten
Unterstatthalter Joseph Maria Lusser ernennt seine zwölf Agenten. Hauptaufgabe der Agenten ist es, über die Bevölkerung und die Durchführung der Verfassung zu wachen.
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 62 f.
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1798  / Dienstag, 3. Juli 1798
Uri wird in zwei Distrikte aufgeteilt
Die Einteilung des Kantons Waldstätten erfolgt in acht Distrikte. Sie sind reine Verwaltungs- und Gerichtsbezirke mit dem Sitz eines Unter- oder Distriktsstatthalters und eines unteren Zivil- und Polizeigerichts. Der alte Kanton Uri bildet die beiden Distrikte Altdorf, das untere Reusstal, und den jetzt gleichberechtigten Distrikt Andermatt, der die Talschaft Ursern und die von Uri abgetrennten Dörfer Wassen, Meien, Göschenen und die Göscheneralp umfasst.
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 58.
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1798  / Sonntag, 21. Oktober 1798
Direktorium befiehlt Elitekorps auf Pikett zu stellen
Nachdem österreichische Truppen Graubünden besetzt haben, befiehlt das Direktorium auf Grund des Allianzvertrages mit Frankreich, in jedem Kanton nach der alten Militärordnung ein Elitekorps von unverheirateten Männern unter 25 Jahren zu organisieren und auf Pikett zu stellen. Da das Direktorium weder über dessen Stärke, Bewaffnung und Besoldung noch über die freiwillige oder gezwungene Rekrutierung Angaben macht, befiehlt Regierungsstatthalter Vonmatt, in jedem Distrikt 100 bis 200 Freiwillige auszuheben. Es erfolgt sodann die Weisung des Direktoriums, dass zuerst die Einschreibung von Freiwilligen stattfinden soll.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 108 f.
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1798  / Sonntag, 28. Januar 1798
Frankreich besetzt die Waadt
Frankreich zeigt sich von der eidgenössischen Demonstration der Einigkeit wenig beeindruckt und lässt bereits drei Tage später durch eine schlecht ausgerüstete Armee die Waadt besetzen. Bern ersucht die Repräsentanten um sofortige Truppenhilfe und beruft sich dabei auf die alten Bündnispflichten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 20.
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1798  / Montag, 1. Oktober 1798
Urner wollen Pensionsfonds behalten
Diese von Unterstatthalter Lusser einberufene, illegale Versammlung tagt im Beisein von Franz Martin Schmid, dem Präsidenten der Verwaltungskammer. Sie beschliesst, zwei Deputierte an die Zentralregierung abzuordnen, um ihr aufzuzeigen, dass die Urner Kassen neben eigentlichen Staatsgeldern (Zolleinnahmen, Auflagen der Vogteien, Ohmgelder, Bussen) auch Pensionen enthalten und dass die Urner diesen Pensionsfonds (116'526 Gulden) als Gemeinde- oder Privatbesitz betrachten und das Recht verlangen, frei darüber verfügen zu können. Die Dorfschaften waren berechtigt, die jährlich einlaufenden Pensionsgelder unter die Gemeindebewohner zu verteilen. Die umstrittenen Gelder bleiben einstweilen in Altdorf.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 387.
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1798  / Sonntag, 30. September 1798
Erneuter Versuch des Direktoriums, die Staatsfinanzen einziehen
Ende September weist das Direktorium die Verwaltungskammer an, die in den verschiedenen Distrikten Waldstättens, namentlich die in Altdorf und Andermatt liegenden Gelder unverzüglich in die Zentralkasse zu liefern. Unterstatthalter Lusser, der sich durch sein Mitwissen für die Entfernung der Gelder mitverantwortlich fühlt, diese Last aber nicht allein auf sich laden will, beruft Ausschüsse aus allen Gemeinden zur Beratung nach Altdorf.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 387.
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1798  / Dienstag, 2. Januar 1798
Konferenz der Repräsentanten in Bern
Die ausserordentliche Konferenz der Repräsentanten tagt bis zum 5. März in Bern. Uri sendet zuerst Ritter und Landeshauptmann Anton Maria Schmid, der nachher von Landesstatthalter Alois Müller abgelöst wird.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 19.
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1798  / Samstag, 13. Oktober 1798
Grössere Gemeinden sollen Munizipalitäten wählen
Nachdem die französischen Truppen das Urnerland besetzt haben und Nahrung, Quartiere sowie Transportmittel bereit gestellt werden müssen, fordert die Altdorfer Munizipalität in ihren ersten Sitzungen Oktober die grösseren Urner Gemeinden auf, ebenfalls die Munizipalitäten einzurichten, um die nötigen Arbeiten besser ausführen zu können.
Quellen / Literatur: Altdorf, Helvetik, S. 99.
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1798  / Montag, 8. Oktober 1798
Bürglen wählt seine Munizipalität
Bürglen wählt seine Gemeinderäte.
Quellen / Literatur: Altdorf, Helvetik, S. 99.
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1798  / Montag, 11. Juni 1798
Kantonskassen sind dem Nationalschatzamt abzuliefern
Das Direktorium befiehlt, alle in den Kantonskassen liegenden Gelder und Schuldtitel, soweit sie die täglichen Bedürfnisse der Verwaltungskammern übersteigen, dem Nationalschatzamt abzuliefern. Die zu diesem Zeitpunkt noch amtierende provisorische Regierung von Uri protestiert gegen diese Anordnung und äussert die Hoffnung, neben der Gebietsverminderung und dem Verlust der Selbständigkeit nicht auch noch den Verlust der Gelder hinnehmen zu müssen. Dies könne leicht zu Gärung und Aufruhr führen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 384.
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1798  / Dienstag, 1. Mai 1798
Urner geben nicht nach
In einer Nachtsitzung streitet man sich im Kriegsrat mit den Urnern, wohin ihre auf 800 Mann vermehrten Truppen gestellt werden dürfen. Schwyz würde sie - wenigstens das zweite Kontingent - am liebsten in das am meisten bedrohte Schindellegi oder nach Arth verlegen. Die Urner jedoch sträuben sich und setzen durch, dass auch ihre zweite Truppenabteilung auf Schornen stationiert wird.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 46.
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1798  / Montag, 29. Oktober 1798
Es schreibt sich keine Handvoll Freiwillige ein
Der Versuch, kleine kantonalen Truppenkontingente aufzustellen, stösst auf zähen Widerstand. Im Distrikt Andermatt ist niemand bereit, sich freiwillig ins Truppenkontingent einzuschreiben, im Distrikt Altdorf tun dies nur zwei Mann. Im ganzen Kanton finden sich schliesslich ungefähr 30 Freiwillige.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 109.
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1798  / Freitag, 18. Mai 1798
Rapinat bestätigt Verfassungsänderung
Regierungskommissar Rapinat bestätigt ausdrücklich die Verfassungsänderung mit der Bildung des Kantons Waldstätten.
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 57.
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1798  / Donnerstag, 3. Mai 1798
Urner ziehen sich kampflos zurück
Der Urner Truppenkommandant Anton Maria Schmid befürchtet der zu erwartende Angriff der Franzosen werde in erster Linie seinen Truppen bei Schornen gelten. Er bittet Alois Reding in der Frühe dringend um Verstärkung. Der Kampf entwickelt sich jedoch nur an den beiden Ufern des Zugersees, wo die Franzosen die Stellung bei Arth zu nehmen versuchen, um dann direkt gegen Schwyz vordringen zu können.Die Aufforderung der Urner Regierung an Landeshauptmann Anton Maria Schmid, den Truppen den Rückzug.
zu sichern und zu verhindern, dass sie von der Heimat abgeschnitten werden, nehmen die Urner zum Anlass, dem aussichtslosen Kampf ohne Schaden zu entgehen. Angesichts dieser kritischen Lage wünschen die Urner Truppen, das eigene Vaterland zu verteidigen. Den Schwyzern gelingt es, diese Stellung den ganzen Tag zu halten. Am Nachmittag verlassen die Urner ihre Posten. Mit Ausnahme der rund 100 Scharfschützen haben sie am Kampfgeschehen nicht genommen. Schwyz beschliesst nun, die Kapitulationsverhandlungen einzuleiten.

Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 47.
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1798  / Mittwoch, 2. Mai 1798
Urner Truppen haben keine Eile
Der Kriegsrat sendet vormittags einen Expressläufer zu den Truppen des zweiten Urner Kontingents, die sich "langsam wie Saumpferde" dem Sattel zu bewegen, um sie zur Eile anzutreiben. Sie sollen die noch bei Schornen liegenden Schwyzer ablösen, damit diese für Schindellegi frei werden.
Als die Franzosen den Hauptangriff auslösen, verzichten sie darauf, den schwer einnehmbaren Pass bei der Schornen anzugreifen und versuchen östlich die Höhe des Morgartenberges zu gewinnen. Schmid sendet den dortigen Truppen rund 100 Urner Scharfschützen zu Hilfe, die zusammen mit weiteren schwyzerischen Verstärkungen die Franzosen bis gegen Aegeri zurücktreiben können. Während die von Westen angreifenden Franzosen überall zurückgeschlagen werden können, gelingt ihnen im Norden der Durchbruch bei Schindellegi und am Etzel.

Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 46.
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1798  / Montag, 10. September 1798
Schreiben Altdorfs an Schauenburg: Bitte um Verschonung
Man beschliesst, Briefe an General Schauenburg und General Les Bros sowie an das helvetische Direktorium zu schicken, mit der Bitte, den Distrikt Altdorf von franz. Besatzungstruppen zu verschonen und von einer Entwaffnung abzusehen, um nicht für die Tat einiger Seelisberger den ganzen Distrikt büssen zu lassen. Mit der Mission wird Emanuel Jauch beauftragt. Das Direktorium will anfänglich zustimmen, Schauenburg will sich jedoch die Entwaffnung nicht entgehen lassen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 86.
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1798  / Montag, 1. Oktober 1798
Munizipalität von Altdorf gewählt
Die Altdorfer Gemeindeversammlung wählt ihre provisorische Munizipalität. Diese besteht aus Altlandammann Karl Thaddäus Schmid, als Präsident; Altlandammann Jost Anton Müller, als Vizepräsident; Altstatthalter Alois Müller; Altratsherr Franz Megnet; Altratsherr Anton Wolleb; Altratsherr Magnus Franz von Mentlen; Altfürsprech Franz Josef Regli; Altlandsfähnrich Franz Maria Arnold; Dorfvogt Brücker. Weitere Mitglieder waren noch Josef Anton Arnold und Altspitalmeister Josef Maria Gisler.
Quellen / Literatur: Altdorf, Helvetik, S. 98 f.
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1798  / Sonntag, 21. Oktober 1798
Direktorium befiehlt Truppenrekrutierung
Das Direktorium befiehlt, in jedem Kanton nach der alten Militärordnung ein Elitekorps von unverheirateten Männern unter 25 Jahren zu organisieren und auf Piquet zu stellen. Das Truppenaufgebot stösst auf zähen Widerstand. Im Distrikt Andermatt meldet sich niemand, im Distrikt Altdorf 2 Freiwillige. Im Gegensatz zu anderen Distrikten werden in Altdorf keine Zwangsaushebungen durchgeführt.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 108 ff.
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1798  / Dienstag, 1. Mai 1798
Zweites Urner Hilfskontingent trifft in Schwyz ein
Auf dringendes Ansuchen schicken die Urner Schwyz ein zweites Hilfskontingent (400-500 Mann). Dieses trifft abends im Dorfe Schwyz ein.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 45.
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1798  / Samstag, 5. Mai 1798
Landsgemeinde nimmt Kapitulation an
Widerwillig und bloss durch ein geringes stilles Handmehr nimmt die Urner Landsgemeinde die Kapitulation von General Schauenburg und die helvetische Konstitution an.
Mit der Verfassungsannahme regiert ein provisorischer Rat in Uri mit Altlandammann und Hauptmann Joseph Stephan Jauch an der Spitze.

Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 5, 56.
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1798  / Dienstag, 24. April 1798
Staatsvermögen der Kantone wird zum Nationalgut erklärt
Es wird ein Gesetz erlassen, wodurch das Staatsvermögen der bisherigen Kantone als Nationalgut erklärt wird.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 384.
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1798  / Freitag, 20. April 1798
Urner Landsgemeinde lehnt Einheitsverfassung ab
Im Beisein einer Delegation der Kantone Schwyz, Nidwalden, Glarus und Zug ermächtigt die Landsgemeinde den Landrat, sich mit den anderen demokratischen Kantonen über eine gemeinsame Politik zu verständigen. Sie beschliesst die Urner Landsgemeinde, die helvetische Verfassung zu verwerfen und die alte Regierungsform mit allen Mitteln zu behaupten. Sie delegiert Landeshauptmann Anton Maria Schmid und Landesstatthalter Alois Müller in die Kriegskommission nach Schwyz und bewilligt dem bedrohten Nidwalden auf dessen erneute Bitte hin vier Rotten Hilfstruppen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 35 und 39. 41.
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1798  / Freitag, 8. Juni 1798
Urner Abgeordnete finden sich in Aarau ein
Die Waldstätter Abgeordneten finden sich zum Helvetischen Parlament in Aarau ein. Die Grossräte werden mit dem Bruderkuss des Präsidenten in die Versammlung aufgenommen. Beim Eintritt der vier Senatoren gibt es zuerst Schwierigkeiten, da einige Ratsmitglieder die Rechtmässigkeit der Wahl anfechten. Doch die Mehrheit ist mit Peter Ochs bereit, aus Freude über die Ankunft der kleinen Kantone über die vorgefallenen Unregelmässigkeiten bei der Wahl hinwegzusehen.
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 58.
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1798  / Mittwoch, 30. Mai 1798
Konstituierung des Kantons Waldstätten
Die Wahlversammlung in Schwyz umfasst 188 Wahlmänner, darunter 32 Urner und 4 Talleute aus Ursern. Sie wählen die zwölf Abgeordneten ins helvetische Parlament und ihren Vertreter beim Obersten Gerichtshof. Sie besetzen die Stellen der Verwaltungskammer und des Kantonsgerichts. Um weiteren Spannungen vorzubeugen, beschliesst man, die zu vergebenden Mandate in die helvetischen Räte und die Beamtenstellen in Waldstätten gleichmässig auf die vier ehemaligen Länder zu verteilen. Die Wahlmänner eines jeden Standes tagen getrennt und einigen sich auf ihre Kandidaten, die sie dann der allgemeinen Wahlversammlung nur mehr zur Bestätigung vorlegen.
Dadurch kann jeder ehemalige Kanton einen Senator und zwei Grossräte, ein Mitglied und einen Suppleanten in die Verwaltungskammer und drei Mitglieder und Suppleanten ins Kantonsgericht stellen. Die restlichen Ämter und der Sitz im Obersten Gerichtshof werden unter die volksreichsten Stände Schwyz und Unterwalden aufgeteilt. Von Uri werden Landeshauptmann Anton Maria Schmid in den Senat, Altlandammann Jost Anton Müller und Karl Franz Bessler in den Grossen Rat gewählt. Da Jost Anton Müller sich weigert, seinen Sitz in Aarau einzunehmen, bleibt diese Stelle vakant.
In die fünfköpfige Verwaltungskammer werden von Uri Franz Martin Schmid als Verwalter und Josef Imhof als Suppleant, in das dreizehnköpfige Kantonsgericht Josef Alphons Bessler, Karl Sebastian Müller und Jakob Josef Zgraggen als Richter und Franz Josef Buhofer, Karl Sebastian Christen von Ursern und Sebastian Crivelli als Suppleanten gewählt.

Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 57 f.
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1798  / Donnerstag, 17. Mai 1798
Provisorische Regierung protestiert gegen die Bildung des Kantons Waldstätten
Die provisorische Regierung protestiert bei Rapinat und dem Direktorium gegen die Bildung des Kantons Waldstätten und die diesbezügliche Änderung der Verfassung, die vom Urner Volk in der alten Form angenommen worden sei, und bittet, mit dem Beschluss zu warten, bis die Urner Abgeordneten auch mitberaten könnten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 56 f.
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1798  / Freitag, 4. Mai 1798
Die Innerschweizer Kantone werden neu aufgeteilt
Das Schwyzer Volk nimmt die Kapitulation an. Auf Befehl von General Schauenburg übermittelt Schwyz die Kapitulationsbedingungen (Beibehaltung und uneingeschränkte Ausübung der Religion; Unverletzlichkeit des Priesterstandes; Sicherung der Personen und des Eigentums; Verzicht auf militärische Besetzung und Truppenaushebung; Verzicht auf Entwaffnung der Mannschaft) auch an Uri mit der Bitte, sich zu unterwerfen.
Regierungskommissar Rapinat beauftragt General Schauenburg mit der Bildung der drei neuen Kantone. Damit tritt an die Stelle des nicht zustande gekommenen helvetischen Gesetzes der französische Machtspruch. Der Kanton Waldstätten umfasst die drei Urkantone und Zug. Schwyz bildet den Hauptort.

Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 47, 53.
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1798  / Donnerstag, 26. April 1798
Innerschweizer erleiden gegen die Franzosen eine Niederlage
Bereits im ersten Zusammentreffen mit den Franzosen erleiden die Innerschweizer eine Niederlage. Die Zuger Kolonne unter General Joseph Leonz Andermatt, die ins Freiamt eingefallen ist, wird von den heranrückenden französischen Truppen auseinandergetrieben. Die Franzosen besetzen daraufhin Zug, was den Rückzug der Schwyzer nach Arth erfordert.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 44.
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1798  / Donnerstag, 12. April 1798
Die helvetische Verfassung tritt in Kraft
Mit theatralischem Pomp wird die Helvetische Republik im Rathaus von Aarau formell konstituiert. Das Direktorium beauftragt Schauenburg mit der Unterwerfung der verfassungsfeindlichen Kantone. Präsident des Senats wird Peter Ochs und der Vorsitz im Grossen Rat erhält der Berner Bernhard Friedrich Kuhn.
Das von Frankreich aufgezwungene Grundgesetz ist eine Adaptation der französischen Direktorialverfassung von 1795. Es gestaltet die erweiterte Eidgenossenschaft in einen nationalen Einheitsstaat um, der auf den Prinzipien der Rechtsgleichheit, der Volkssouveränität und der Gewaltentrennung beruht und nach dem Repräsentativsystem funktioniert.

Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 44; HB CH II S. 794;
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1798  / Freitag, 12. Oktober 1798
Distrikt Altdorf wird besetzt
Eine starke französische Besatzung rückt im Distrikt Altdorf ein. Da der Kriegsausbruch zwischen Frankreich und Österreich absehbar ist, bemüht sich General Schauenburg, günstige Ausgangspositionen zu beziehen. Durch die Besetzung der kleinen Kantone können die Gotthardstrasse gesichert und die französischen Truppen bis an die Grenzen Graubündens vorgeschoben werden. Die Freischar aus Uri gibt dem Obergeneral den erwünschten Vorwand, die Kapitulation vom Mai als gebrochen zu erklären.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 88.
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1798  / Dienstag, 24. April 1798
Ursern versetzt Truppen in Kriegsbereitschaft
Ursern schliesst sich dem Vorgehen Uris an und setzt seine Truppen in Kriegsbereitschaft.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 42.
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1798  / Dienstag, 24. Juli 1798
Propaganda für die Erhebung
Zwischen einigen ausgewanderten Revolutionsgegnern und Vertretern der Urschweiz findet in Feldkirch eine Zusammenkunft statt. Von Seiten der Emigrierten nimmt auch der Kapuzinerpater Paul Styger, der als Hauptagitator in der Innerschweiz dieses Treffen organisiert hat. Uri ist durch Johann Hauser, Wirt an der Treib, vertreten.
Den Urschweizern wird das Propagandareglement vorgelegt. Sie nehmen die darin enthaltenen Bestimmungen an. Hausers eidliche Aussagen über die Stimmung und die Kriegsbereitschaft der Urkantone besagt: Die Geistlichkeit und das gemeine Volk sei wohlgesinnt. Das Land verfüge über 2000 Mann, die Scharfschützen gut 1000 Mann. Das Zeughaus sie für das ganze Land hinlänglich, Kanonen habe es mindestens 18 sowie Pulver und Blei für den ersten Fall genug. Hauser setzt zu seiner Unterschrift noch die Namen zweier vertrauenswürdiger Männer (Johann Georg Aschwanden, Pfarrer von Erstfeld, und Spitalvogt Josef Anton Arnold) hinzu.

Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 67 f.
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1798  / Montag, 16. April 1798
Schwyz beschliesst die allgemeine Landesbewaffnung
Die grobe Behandlung der Gesandten und das schroffe Ultimatum verhärten den Widerstand der Innerschweiz gegen die Einheitsverfassung. Schwyz beschliesst die allgemeine Landesbewaffnung und ernennt den Kriegsrat. Nidwalden, Glarus und Zug senden Kriegsräte nach Schwyz, um gemeinsam den Verteidigungsplan auszuarbeiten. Uri zögert. Dem wiederholten Ansuchen um zwei Kriegsräte entspricht es nicht mit der Begründung, die Landsgemeinde abwarten zu müssen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 39.
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1798  / Montag, 9. April 1798
Uri übergibt Verfassungsbüchlein dem Scharfrichter
Die Urner Landsgemeinde befiehlt, jede Kritik an der eigenen Verfassung zu bestrafen und die Konstitutionsbüchlein ("Franzosenbüchlein") innert 24 Stunden dem Scharfrichter zur Verbrennung zu übergeben. Mit besonderem Eifer tritt der Altdorfer Pfarrer Karl Joseph Ringold gegen die helvetische Verfassung auf.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 39.
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1798  / Freitag, 13. April 1798
Blockade über die noch nicht vereinigten Kantone
Obergeneral Schauenberg verhängt die Blockade über die noch nicht vereinigten Kantone. Den kleinen Kantonen bleibt nur noch die Wahl zwischen dem Verzicht auf ihre bisherige Selbständigkeit und einem fast aussichtslosen Krieg.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 38.
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1798  / Donnerstag, 22. März 1798
Helvetische Republik umfasst 22 Kantone
Das Direktorium kommt auf sein ursprüngliches Projekt der unteilbaren Helvetischen Republik der 22 Kantone zurück. Brune erlässt eine Proklamation, welche die Einheit wiederherstellt.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 35.
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1798  / Montag, 12. Februar 1798
Entschluss Basels errgegt Uris Missfallen
Der Entschluss Basels, die vier ennetbirgischen Vogteien freizulassen, wird in Uri mit Missfallen aufgenommen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 33.
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1798  / Montag, 12. Februar 1798
Urner Hilfstruppen brechen auf
Die neunte und zehnte Urner Rotte, die Zuzüger aus Ursern und der Leventina, zusammen 600 Mann, brechen nach Luzern auf, wo sie in Wirtshäuser einquartiert sogar das Schlafgeld bezahlen müssen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 22.
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1798  / Dienstag, 24. April 1798
Vormarsch der Urner bis zum Brünig
Entsprechend ihrer Defensivpolitik befiehlt Uri dem Truppenkontingent, das unter dem Kommando von Franz Vinzenz Schmid nach Nidwalden aufbricht, sich nur zum Schutz und innerhalb der Grenzen Nidwaldens gebrauchen zu lassen. Zuwiderhandelnden wird sogar mit der Todesstrafe gedroht. Uri will diesen Auszug nicht im Rahmen der gemeinsamen innerschweizerischen Kriegsoperationen sehen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 42 f.
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1798  / Donnerstag, 25. Januar 1798
Beschwörung der Bünde an der Tagsatzung
Die theatralische Beschwörung der Bünde an der gemeineidgenössischen Tagsatzung ist die letzte amtliche Handlung der alten Eidgenossenschaft. Es ist der missglückte Versuch, dem Ausland die nicht mehr vorhandene Einigkeit und Aktionsfähigkeit der Schweiz vorzutäuschen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 19.
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1798  / Dienstag, 13. November 1798
Helvetik kennt zwei Gemeindearten
Der Grundsatz der Niederlassungsfreiheit und das einheitliche helvetische Bürgerrecht zwangen die helvetischen Räte, für die alten Gemeindeordnungen mit ihren Eigentumsbeschränkungen eine neue Regelung zu finden. Per Gesetz wird eine provisorische Organisation der Gemeinden (Bürgergemeinde und Einwohnergemeinde) geschaffen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 95.
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1798  / Donnerstag, 27. Dezember 1798
Rechberg als Unterstatthalter
Nach einem Schlaganfall Lussers übernimmt Oberagent Rechberg interimistisch die Stelle des Unterstatthalters. Seine erste Amtshandlung ist die Todesanzeige Lussers (29.12.).
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 94.
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1798  / Montag, 10. Dezember 1798
Demission Lussers als Unterstatthalter
Lusser gibt seine Demission als Unterstatthalter bekannt; Vonmatt nimmt diese erst an, als Lusser am 27.12. einen Schlaganfall erleidet.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 94.
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1798  / Mittwoch, 24. Oktober 1798
Unterstatthalterwahl in Altdorf
Das Direktorium gibt Vonmatt frei Hand, den Unterstatthalter von Altdorf durch einen fähigeren Mann zu ersetzen. Lusser ist zutiefst gekränkt. Versuch der Rechtfertigung; Verachtung Vonmatts gegenüber Lusser; sein Denutziant Josef Anton Müller soll ihm durch Freunde die Demission nahelegen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 94.
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1798  / Dienstag, 2. Oktober 1798
Zitations Lussers nach Schwyz
Vonmatt zitiert Unterstatthalter Lusser zur Berichterstattung über die Altdorfer Unruhen nach Schwyz. Massregelung: Missachtung der erhaltenen Befehle betr. Nidwaldner Flüchtlinge (Flucht über Chrützlipass), mangelnde Distriktrapporte, Beratung mit alter Regierung.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 93.
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1798  / Dienstag, 16. Oktober 1798
Französische Truppen auch in Andermatt
Der Distrikt Andermatt muss eine 550 Mann starke Besatzungstruppe unterhalten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 87.
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1798  / Mittwoch, 11. Juli 1798
Mitglieder der Distriktsgerichte werden gewählt
Nach der endgültigen Distriktseinteilung wählt die Wahlversammlung Waldstättens als letzte Bezirksbehörden die Distriktsgerichte. Sie setzen sich aus je neun Richtern zusammen, die möglichst viele Gemeinden vertreten. Präsident des Distriktsgerichts Altdorf wird Altlandammann Josef Stephan Jauch, Gerichtsschreiber Valentin Curty; Präsident des Distriktsgerichts Andermatt wird Franz Dominik Nager (1745-1816).
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 64.
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1798  / Sonntag, 9. September 1798
Aufstand in Stans
Nidwalden leistet den Franzosen fanatischen Widerstand, Das traurige Resultat sind 464 Tote (davon 119 Frauen und 26 Kinder). Es brennen mehrere Kirchen und Kapellen sowie 600 Wohnhäuser.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 81 ff; HB CH II S. 804.
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1798  / Samstag, 30. Juni 1798
Provisorische Regierung wird aufgelöst
Unterstatthalter Josef Maria Lusser hebt die provisorische Regierung unter der Leitung von Altlandammann und Hauptmann Joseph Stephan Jauch auf und überträgt ihre Funktionen den konstitutionellen Behörden.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 64.
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1798  / Freitag, 7. September 1798
Urner Kontingent geht nach Stans
Ein von Nidwaldnern Emissären angeworbener Hilfstrupp von 27 Seelisbergern trifft in Stans ein. Aus den übrigen Gemeinden begeben sich lediglich sechs Seedorfer und ein Erstfelder nach Stans (8.9.). Eine Gruppe von sieben Leuten will sich an Ort über die Lage erkundigen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 79.
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1798  / Sonntag, 26. August 1798
Bürgereid wird geleistet
Altdorf leistet öffentlich aber ohne Feierlichkeiten den Bürgereid. Flüelen, Attinghausen, Schattdorf und Unterschächen folgen am gleichen Tag. In mehreren Aussengemeinden wird der Eid auch von Haus zu Haus aufgenommen. Nur Seedorf, Bauen, Isenthal, Seelisberg und Sisikon weigern sich. Diese Randgemeinden sind in den Sog der unruhigen Nachbardistrikte geraten. Pfarrer Kaspar Imhof von Seedorf und Josef Maria Regli von Seelisberg hielten mit ihrer verfassungsfeindlichen Haltung nicht zurück. Erst nach dem Blutbad in Nidwalden beugen sie sich dem Gesetz.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 75 f.
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1798  / Mittwoch, 22. August 1798
Leistung des Bürgereids
Der Unterstatthalter ruft auf den 22.8. (Werktag) alle Dorfgemeinden zusammen. Einzig die Bürger Altdorfs gehorchen dem Befehl und beschliessen, am kommenden Sonntag (26.8.) den Eid zu schwören.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 74.
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1798  / Freitag, 2. Februar 1798
Landsgemeinde sagt Hilfe an Bern zu
Die ausserordentliche Landsgemeinde bewilligt offiziell die Hilfe an Bern. Sie beschliesst, mit 600 Mann an dem von Luzern zu bestimmenden Tag nach Bern auszurücken und sofort weitere 600 Mann in Bereitschaft zu setzen. Am Vortrag hat die Schwyzer Landsgemeinde Bern die Hilfe von 1200 Mann bewilligt.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 21.
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1798  / Mittwoch, 7. Februar 1798
Dreiörtige Konferenz in Brunnen ist ein Misserfolg
Die Abgeordneten von Uri, Schwyz und Unterwalden tagen in Brunnen. Uri ist vertreten durch die Altlandammänner Joseph Stephan Jauch und Jost Anton Müller. Die Konferenz ist ein Misserfolg. Man schreckt vor selbständigem Handeln zurück. Dadurch unterbleibt eine einheitliche Aktion. Man kommt überein, die Haltung der Luzerner Regierung in Erfahrung zu bringen und ihr anzuzeigen, dass Uri und Schwyz ihre Kontingente marschbereit hätten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 22.
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1798  / Donnerstag, 12. Juli 1798
Leistung des Bürgereids wird vorgeschrieben
Die gesetzgebenden Räte verlangen die Leistung des in der Verfassung vorgeschriebenen Bürgereides. Dem Eid müssen sich alle Bürger unterziehen. Wer ihn verweigert, soll die bürgerlichen Rechte verlieren, der Aufsicht der Regierung unterstellt und bei Störung der gesetzlichen Ordnung aus der Republik ausgewiesen werden. Die Formel, die sich nur auf die bürgerlichen Verhältnisse beziehen will, ist rein weltlich und lautet: „Wir schwören dem Vaterland zu dienen, und der Sache der Freiheit und Gleichheit als gute und getreue Bürger mit aller Pünktlichkeit und allem Eifer, so wir vermögen, und mit einem gerechten Hasse gegen die Anarchie oder Zügellosigkeit anzuhangen.“ Diese an sich unverfängliche Formel gibt durch die Auslassung des Namens Gottes als verpflichtende Instanz der herrschenden Opposition das gefährliches Schlagwort „Bedrohung der Religion“.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 72.
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1798  / Montag, 1. Oktober 1798
Altdorf wählt Munizipalität
Die Gemeindeversammlung von Altdorf wählt ihre provisorische Munizipalität; eine Woche später folgt Bürglen; angesichts des franz. Truppeneinmarsches fordert die Altdorfer Munizipalität die anderen Gemeinden auf, ebenfalls Munizipalitäten einzurichten (Nahrung, Quartiere, Transporte). Die prov. werden im Februar 1799 durch def. Munizipalitäten ersetzt.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 99.
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1798  / Mittwoch, 19. September 1798
Urner werden entwaffnet
Das Direktorium wäre anfänglich bereit gewesen, dem Begehren Altdorfs nachzukommen. General Schauenburg will sich die günstige Gelegenheit zur Entwaffnung der ehemaligen kleinen Kantone nicht entgehen. Die Entwaffnung des Distrikts Altdorf geschieht in Erinnerung an das Blutbad in Nidwalden ohne Widerstand. Um die Verantwortung für den Abtransport der Waffen nicht allein tragen zu müssen, versammelt Lusser erneut die verfassungswidrige Landeskommission. Während zwei Tagen werden die Waffen aus dem Altdorfer Zeughaus nach Luzern abgeführt. Es werden 1770 Gewehre, 16 Kanonen, 6 Feldschlangen, 2 kleine Stücke, 100 Doppelhäggen, Schwerter, Säbel, Hallbarten, Patronentaschen und Munition nach Luzern abgeführt. Der Distrikt Andermatt braucht nicht entwaffnet zu werden, da seine Gewehre seit dem Berner Zug in Schwyz in Reparatur liegen und zusammen mit den Schwyzer Waffen eingezogen werden.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 86.
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1798  / Donnerstag, 5. April 1798
Schwyz lehnt die helvetische Verfassung ab
Die Schwyzer Landsgemeinde beschliesst, das helvetische Verfassungsbüchlein zu verbieten und Besitzer von solchen als Landesverräter zu verurteilen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 38.
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1798  / Freitag, 16. März 1798
Ungereimtheiten betreffend die politische Gestaltung der Schweiz
Das französische Direktorium erlässt widersprüchliche Weisungen über die politische Gestaltung der Schweiz. General Guilleaume Brune, versucht seine eigenen Ideen zu verwirklichen und beabsichtigt eine Dreiteilung der Schweiz.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 35.
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1798  / Freitag, 30. November 1798
Übereinkunft mit Frankreich wegen Truppenrekrutierung
In der Luzerner Übereinkunft verpflichtet sich die Helvetische Republik zur Stellung von höchstens 18'000 Mann auf Kosten Frankreichs. Sie sollen sich aus Freiwilligen und nicht aus Zwangsrekrutierten zusammensetzen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 109.
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1798  / Montag, 30. April 1798
Uri schickt Schwyz ein Hilfskontingent
Die französischen Generäle wenden sich mit ihrer ganzen Macht gegen Schwyz (12'000 Mann, darunter drei Regimenter Kavallerie). Obwalden und Nidwalden entschuldigen sich, da ihre eigenen Grenzen bedroht sind. Uri schickt ein erstes Hilfskontingent nach Schwyz (350-400 Mann). Sein Kommandant, Landeshauptmann Anton Maria Schmid, wird aber eingeschärft, wegen der Gefahr für Uri sich nicht zu weit zu entfernen und die Truppen möglichst zu schonen. Sie erhalten den Auftrag, den unterhalb des Dorfes Sattel liegenden Engpass bei Schornen zusammen mit 400 Schwyzern gegen einen französischen Einfall von Aegeri her zu verteidigen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 45.
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1798  / Mittwoch, 2. Mai 1798
Urner ziehen sich über den Susten zurück
Aus Furcht, die Franzosen könnten den Rückzug durch Nidwalden abschneiden, führt Franz Vinzenz Schmid die Urner über den Sustenpass nach Hause. Vergebens bittet Nidwalden, das jederzeit angegriffen zu werden befürchtet, die Urner Regierung um die Zurücksendung des Kontingents.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 45.
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1798  / Samstag, 28. April 1798
Urner verharren auf dem Brünig und Sattel
Die Truppen des linken Flügels rücken bis Brienz und Meiringen vor, während die Urner auf weitere Vollmachten wartend den Brünig und den Sattel besetzten. Da sich die Berner Oberländer nicht für den Anschluss gewinnen lassen, ist das ganze Unternehmen völlig nutzlos.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 44 f.
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1798  / Sonntag, 29. April 1798
Innerschweizer besetzen Luzern
Das Zentrum unter Alois Reding nimmt kampflos Luzern ein und leert dessen Zeughaus.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 44.
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1798  / Dienstag, 24. April 1798
Deputierte der Kriegskommission wiederum in Uri
Ohne länger die Ankunft der Urner abzuwarten, zwingen Nidwaldner und Schwyzer Truppen Obwalden zum Anschluss und sind bis zum Brünig vorgerückt. Verbittert über die engen Vorschriften des Urner Kontingents gehen erneut zwei Deputierte der Kriegskommission nach Uri. Diesmal mit ultimativen Forderungen. Sie stellen Uri die Nutzlosigkeit ihres 600 Mann starken Kontingents in Nidwalden vor, das nach der Besetzung der wichtigen Obwaldner Pässe keiner Schutztruppen mehr bedürfe. Man begehrt auch wieder zwei Kriegsräte mit uneingeschränkten Vollmachten und bittet, eine zweite Truppenabteilung bereitzuhalten. Wenn sich Uri dazu nicht entschliessen könne, müsse es seine Truppen zurückziehen und erklären, dass man auf seine Hilfe nicht rechnen könne. Uri erlaubt daraufhin seinen Truppen, bis zum Brünig vorzurücken, verbietet ihnen jedoch gemäss Landesgemeindebeschluss, über die Obwaldner Grenzen hinauszugehen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 43.
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1798  / Montag, 20. August 1798
Eid kann zuhause geleistet werden
Als sich in den Distrikten Schwyz und Stans eine bewaffnete Aufruhr abzuzeichnen beginnt, bittet Unterstatthalter Lusser Regierungsstatthalter Vonmatt, den Bürgereid ohne öffentliche Feier und im Beisein zweier Zeugen von Haus zu Haus abnehmen zu dürfen. Vonmatt kommt der Bitte Lussers entgegen. Zugleich befiehlt er ihm, vor der Verlesung der Eidesformel deutlich zu erklären, dass der Eid mit den Vorbehalten der uneingeschränkten Ausübung der katholischen Religion und der Einhaltung der mit Schauenburg geschlossenen Kapitulation geleistet werde.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 74.
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1798  / Samstag, 7. April 1798
Ablehnung der helvetischen Verfassung durch Nidwalden
Nidwalden lehnt die helvetische Verfassung ab.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 38.
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1798  / Mittwoch, 22. August 1798
Altdorfer wollen Eid schwören
Unterstatthalter Lusser hat die noch ruhige Lage in seinem Distrikt ausnützen wollen und hat befohlen, alle Dorfgemeinden zusammenzurufen. In den Aussengemeinden können diese Versammlungen jedoch nicht stattfinden, da sich die Bauern an Werktagen nur schwer von der Arbeit trennen lassen und deshalb an mehreren Orten fast niemand erschienen ist. Einzig die Bürger Altdorfs gehorchen dem Befehl Lussers und beschliessen, am kommenden Sonntag den Eid mit den bekannten Vorbehalten zu schwören.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 74.
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1798  / Mittwoch, 11. April 1798
Proklamation zur Annahme der helvetischen Verfassung
Lecarlier und Schauenburg verweigern der Innerschweizer Delegation die Pässe nach Paris. In zwei Proklamationen geben sie den widerspenstigen Kantonen und Landschaften eine letzte Frist von 12 Tagen zur Annahme der Verfassung. Nach Ablauf dieser Frist werde man sie als Feindesland behandeln und die Priester und die Regierungen als Mitschuldige der schweizerischen Oligarchen ansehen und zur Verantwortung ziehen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 38.
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1798  / Mittwoch, 28. März 1798
General Brune wird ersetzt
Die politische Lage ändert sich zu Ungunsten der Innerschweiz. General Guilleaume Brune, der den Landsgemeindekantonen wohlgesinnt ist, wird durch Alexis Balthasar Schauenburg ersetzt. Regierungskommissar François Philibert Lecarlier zieht gleichentags bei seinem Amtsantritt den Schlussstrich unter die Aufoktroyierung der helvetischen Verfassung gezogen: Er fordert die unbedingte Unterwerfung aller Kantone unter die Einheitsverfassung und bekräftigt damit den endgültigen Verzicht Frankreichs auf alle Teilungsprojekte.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 37.
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1798  / Donnerstag, 5. April 1798
Delegation reist nach Paris
Die Abgeordneten von Uri, Schwyz, Nidwalden, Zug und Glarus kommen überein, Deputierte nach Paris zu entsenden, um beim Direktorium für die Erhaltung ihrer politischen Einrichtungen einzutreten. Sie erklären sich auch bereit, die Bittschrift der ostschweizerischen Gesandten, zwar getrennt von der ihrigen, ebenfalls zu übermitteln. Die Delegation (Landesstatthalter Alois Müller) verreist noch am gleichen Tag nach Bern.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 37.
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1798  / Mittwoch, 4. April 1798
Obwalden stimmt der Einheitsverfassung zu
Obwalden nimmt die Einheitsverfassung an und zieht sich aus der Konferenz in Schwyz zurück.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 36.
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1798  / Sonntag, 1. April 1798
Zusammenkunft wird vom eidgenössischen Partikularismus überschattet
Die fünftägige Tagung in Schwyz wird vom eidgenössischen Partikularismus überschattet, der einmal mehr ein einheitliches Handeln auf einer breiteren Ebene verunmöglicht. Als die Beratungen eröffnet werden sollen, sind neben den geladenen Gesandten von Appenzell und der Landschaft St. Gallen auch Vertreter der Stadt St. Gallen, Toggenburgs, des Rheintals und der Landschaft Sargans eingetroffen. Sie wünschen sich eng an die fünf Stände anzuschliessen und mit ihnen die weiteren Schritte zur Verteidigung ihrer Unabhängigkeit zu beraten. Die fünf alten Stände finden – in Unkenntnis der proklamierten Verfassung – jedoch eine gemeinsame Unterredung sei nachteilig und gefährlich. Neben Eigennutz und Kurzsichtigkeit besteht die Angst, Frankreich würde ein gemeinsames Vorgehen als Koalition ansehen. Es bleibt den Abgeordneten der Untertanengebiet und der Zugewandten Orte nichts anderes übrig, als in einer gesonderten Versammlung eigene Massnahmen zur Sicherung ihrer Unabhängigkeit zu beraten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 36.
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1798  / Montag, 26. Februar 1798
Keine Einschränkung der Unabhängigkeit durch Zugeständnisse
Uri will von seinen Nachbarkantonen erfahren, ob auch sie entschlossen sind, ihre Unabhängigkeit durch keine Zugeständnisse einschränken zu lassen. Schwyz antwortet mit der Bitte an Uri, eine Konferenz auszuschreiben und die Stände Nidwalden, Obwalden, Zug, Glarus - und nach Gutfinden auch Appenzell und die Landschaft St. Gallen - einzuladen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 35 f.
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1798  / Sonntag, 18. Februar 1798
Franz Joseph Meyer verlässt Kirchberg
Der spätere Unterstatthalter von Ursern, Franz Joseph Meyer, verlässt in Kirchberg die Truppen, um nach Ursern zurückzukehren. Wie mancher wohlhabende Bürger hat auch er um Geld einen Stellvertreter angeheuert, der für ihn den Feldzug mitmacht.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 23.
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1798  / Samstag, 21. April 1798
Urner Kriegsräten sind die Hände gebunden
Der Kriegsrat der Kantone Schwyz, Nidwalden, Glarus und Zug verfolgt eine schnelle Ausdehnung der innerschweizerischen Truppen. Hauptzweck ist der Anschluss möglichst vieler unzufriedener Gegenden, mit deren Hilfe man glaubt, die Franzosen schlagen zu können. Der linke Angriffsflügel, zu dem auch die Urner gehören, soll über den Brünig ins Berner Oberland einfallen, bis gegen Thun vorstossen und dabei die Bevölkerung zum Anschluss bewegen. An der Ausarbeitung dieses Planes haben die Urner Kriegsräte keinen Anteil. Uri hat ihnen so einengende Instruktionen gegeben, dass sich ihre Funktion aufs Zuhören und Berichten beschränken muss. Vergeblich bemüht sich die Kriegskommission um uneingeschränkte Vollmachten für die beiden Urner Gesandten. Uri lehnt einen Offensivkrieg ab und wünscht die beiden Kriegsräte sobald als möglich zu entlassen, da sie dem Land bei der Vorbereitung der eigenen Verteidigungsmassnahmen unentbehrlich seien.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 41 f.
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1798  / Donnerstag, 20. September 1798
Hospitium in Andermatt wird geschlossen
Das Direktorium kommt den wiederholten Klagen von Unterstatthalter Meyer über die verfassungsfeindliche Tätigkeit der Kapuziner in Andermatt und der Bitte, Pater Ubald aus dem Distrikt zu entfernen, in der Weise entgegen, dass es das Hospitium aufhebt. Dieser harte Beschluss kommt Meyer jedoch höchst ungelegen, da die zwei Hauptaufwiegler, Pater Ubald und Pfarrer Cyrill, nach der Katastrophe von Nidwalden geflohen sind. Da er die Sympathien des Volkes an die Kapuziner kennt und weiss, dass die zwei mageren Pfründen kaum mit Weltgeistlichen besetzt werden können, fordert er in mehreren Bittschriften das Direktorium um die Beibehaltung des Hospitiums. Dieses gibt seinem Drängen nach, lässt aber den Beschluss vom als Drohung weiterhin in Kraft.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 90 f.
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1798  / Donnerstag, 11. Oktober 1798
Vonmatt weist Kapuziner zurecht
Regierungsstatthalter Vonmatt begibt sich nach Andermatt und hält den restlichen drei Kapuzinern eine scharfe Zurechtweisung, macht jeden für jeden verantwortlich und befiehlt ihnen, sich einzusetzen, um das Volk für die Verfassung zu gewinnen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 92.
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1798  / Dienstag, 6. März 1798
Erster Schritt zur Freilassung der Vogteien
Altlandamman Josef Stephan Jauch, als Repräsentant des Standes Uri, erklärt am Kongress zu Frauenfeld, dass Uri sowohl die Vogtei Rheintal, Thurgau und Sargans für frei erklärt, wenn die übrigen Stände dies auch tun werden. Es handelt sich um den ersten Schritt zur Freilassung der Vogteien und zur Anerkennung als gleichberechtigte eidgenössische Stände.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 10.
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1798  / Sonntag, 4. März 1798
Ausserordentliche Landsgmeinde beschliesst zusätzliches Truppenaufgebot
Zwei Tage später nach der Zusage der Hilfeleistung an Bern trifft sich die Landsgemeinde erneut auf der Landleutematte in Altdorf. Die Nachricht ist eingetroffen, dass die französischen Truppen an mehreren Orten in die Schweiz eingefallen sind. Deswegen werden noch weitere Hilfstruppen begehrt. Es wird somit einmütig befunden und erkannt, dass noch vier weitere Rotten (1te und 2te, 11te und 12te) samt 60 Ursern mobil gemacht und in marschfertigen Stand gesetzt werden sollen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 10.
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1798  / Freitag, 2. März 1798
Ausserordentliche Landsgmeinde beschliesst Hilfeleistung an Bern
Eine ausserordentliche Landsgemeinde unter der Leitung von Landammann Josef Maria Schmid versammelt sich auf der Landleutenmatte zu Altdorf. Sie ordnet die sofortige Mobilmachung der 9. und 10. Rotte samt 30 Ursnern an, um dem Stand Bern Hilfe zu leisten.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 9 f.
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1798  / Dienstag, 2. Oktober 1798
Vonmatt zitiert Unterstatthalter Lusser nach Schwyz
Vonmatt zitiert Unterstatthalter Lusser zu sich nach Schwyz. Hier zwingt er ihn, einen genauen Bericht über die Altdorfer Unruhen abzufassen. Er äussert ihm seine Unzufriedenheit über die Missachtung der erhaltenen Befehle bezüglich der Nidwaldner Flüchtlinge, die wiederholten verfassungswidrigen Versammlungen der Gemeindeausschüsse und die äusserst mangelhaften Distriktsrapporte. Weiter wirft er ihm vor, dass er sich häufig und ganz offen mit den Mitgliedern der alten Regierung berate und sein Handeln nach ihrem Gutachten ausrichte und dass er nichts unternehme, das Volk für die neue Verfassung zu gewinnen. Nach dieser Massregelung gibt er ihm in zehn Punkten genaue Verhaltensregeln und entlässt ihn.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 93.
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1798  / Mittwoch, 24. Oktober 1798
Vonmatt erhält freie Hand für Ersatz des Altdorfer Unterstatthalters
Das Direktorium gibt Regierungsstatthalter Vonmatt freie Hand, den Unterstatthalter von Altdorf durch einen fähigeren Mann zu ersetzen. Als Lusser vernehmen muss, dass Vonmatt nach einem neuen Unterstatthalter Ausschau hält, versucht er zutiefst gekränkt, seine nachsichtige Haltung zu rechtfertigen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 93.
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1798  / Montag, 10. September 1798
Landsgemeinde wird abgesagt
Angesichts der schrecklichen Ereignisse in Nidwalden mit der Niederschlagung des Volksaufstands spricht niemand mehr von einer Landsgemeinde. Sie wird in aller Frühe abgesagt. Unterstatthalter Lusser lässt eine Landeskommission, in die jede Gemeinde zwei Vertreter entsenden kann, einberufen. Die Versammlung ist offen und alle Anwesenden dürfen ihre Meinung äussern.
Man beschliesst, Briefe an General Schauenburg, an den in Nidwalden kommandierenden General Les Bros und ans helvetische Direktorium zu schicken mit der Bitte, den Distrikt Altdorf von französischen Besatzungstruppen zu verschonen und von einer Entwaffnung abzusehen, um nicht für die Tat einiger Seelisberger den ganzen Distrikt büssen zu lassen. Mit der Mission wird Emanuel Jauch beauftragt.

Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 86.
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1798  / Montag, 9. Juli 1798
Wilde Gerüchte und Verunsicherung macht sich breit
Es schwirren die wildesten Gerüchte durch den Kanton Waldstätten. Die Franzosen würden bald einrücken, die Religion sei in Gefahr, masslose Steuern würden das Volk belasten usw. Schiesspulver und Blei werden eingeführt. Emissäre der Emigrierten durchstreifen die Distrikte und versprechen Waffenhilfe des Kaisers. Geistliche schüren vielerorts das Feuer. Regierungsstatthalter Vonmatt beschwört seine Bürger, den Gerüchtemachern taube Ohren zu zeigen, und befiehlt seinen Unterstatthaltern, Spitzel auszuschicken, um den Drahtziehern auf die Spur zu kommen. Die Pfarrer warnt er, in ihren öffentlichen Reden und Handlungen vorsichtig zu sein, und macht sie für die Aufrechterhaltung der Ruhe in ihren Pfarreien verantwortlich.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 66.
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1798  / Mittwoch, 12. September 1798
Unterstatthalter verschweigt Aufruhr von Altdorf
Um seinen Distrikt nicht der Gefahr eines französischen Eingriffs auszusetzen und um die Unruhestifter nicht gerichtlich verfolgen zu müssen, schweigt Unterstatthalter Lusser den Aufruhr von Altdorf gegenüber Regierungsstatthalter Vonmatt tot. Auf dessen Aufforderung hin schickt er ihm einen äusserst dürftigen Rapport, so dass Vonmatt sich gezwungen sieht, durch Privatpersonen (Josef Anton Müller) die gewünschten Informationen über die tatsächlichen Ereignisse einzuholen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 92.
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1798  / Freitag, 16. März 1798
Nichtangriffspakt zwischen Frankreich und den fünf Ländern
Die neunzehnköpfige Gesandtschaft wendet sich in einem geschickten Vortrag an General Brune. Ihre freiheitlichen Verfassungen lobend, versuchte sie die Schlagworte der Französischen Revolution zur eigenen Verteidigung aufzubauen und ihre Spitze gegen einen möglichen französischen Angriff selbst zu wenden. Sie verspricht, die Waffen nicht gegen Frankreich zu erheben, und appelliert an den Gerechtigkeitssinn der französischen Nation, der nicht zugemutet werde, die Religion, Freiheit, Unabhängigkeit und die Verfassung der demokratischen Orte zu stören. Die Delegation gibt Guilleaume Brune auch zu verstehen, dass die Innerschweiz für die Beibehaltung ihrer politischen Einrichtungen kämpfen werde. Die Freiheitsurkunden der Schwyzer und Urner Landsgemeinde für ihre Untertanen nehmen zudem den Franzosen jeden Vorwand, als Befreier in die inneren Kantone einzumarschieren. Brune versichert die kleinen Kantone der Freundschaft Frankreichs, das nicht beabsichtige, ihre Gebiete zu besetzen. Damit kommt zwischen Frankreich und den fünf Ländern, soviel wie ein Nichtangriffspakt zustande.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 35.
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1798  / Mittwoch, 14. November 1798
Urteile gegen die Anführer des Aufstandes
Die Urteile, die das Kantonsgericht gegen den Grossteil der 20 Angeklagten aus dem Distrikt Altdorf fällt, fallen milde aus: kleinere Geldbussen und bei schwereren Vergehen ein oder mehrere Jahre Ausschluss aus den Urversammlungen. Die härtesten Strafen treffen die Gebrüder Hauser. Jakob Hauser wird an einem Markttag eine halbe Stunde lang mit einer Rute in der Hand auf den Lasterstein in Altdorf gestellt, bekommt dann 100 Rutenhiebe, bleibt lebenslänglich von allen Urversammlungen ausgeschlossen und darf den Distrikt Altdorf nicht mehr verlassen. Johann Hauser wird als Staatsverbrecher vom Obersten Gerichtshof zu vier Jahren Gefängnis und zu anschliessend sechs Jahren Verlust der Aktivbürgerrechte verurteilt. Die bewaffneten Zuzüger nach Nidwalden gehen straffrei aus. Im Distrikt Andermatt werden vier Ruhestörer vom Distriktsgericht mit Geldbussen und mit der Einstellung der Bürgerrechte auf zwei und mehr Jahre bestraft.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 88 ff.
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1798  / Mittwoch, 10. Oktober 1798
Weitere Einquartierungen
Morgens um zwei Uhr muss ein neues Truppenkorps von 750 Soldaten in Altdorf und in die umliegenden Dörfer einquartiert werden. Bald folgen ein drittes und ein viertes Bataillon.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 87.
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1798  / Sonntag, 9. September 1798
Unruhen nehmen grösseres Ausmass an
Gegen Abend drohen die Unruhen in Altdorf grössere Ausmasse anzunehmen. Der Seedorfer Konrad Arnold, der tagsüber in Nidwalden gegen die Franzosen gekämpft hat, kommt von Pfarrer Käslin geschickt nach Uri, um Hilfe zu holen. Er bespricht seine Mission zuerst mit Spitalvogt Anton Arnold, der sich jedoch auf nichts einlassen will. Die zusammengerotteten Bauern senden Boten in alle Gemeinden, um die Sturmglocken zu läuten. In Altdorf bemühen sich Pfarrer Ringold und Altlandammann Jost Anton Müller vergebens, sie daran zu hindern. Daraufhin will der wilde Haufen, ohne die Landsgemeinde abzuwarten, nach Nidwalden ziehen. Aber zu diesem freiwilligen Zug finden sich nur knapp 20 Männer bereit, was die Erregung etwas dämpft. Die Schar bricht auf, erreicht jedoch Nidwalden nicht mehr. Die ersten Meldungen über die Greuel in Nidwalden treffen ein.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 85 f.
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1798  / Sonntag, 9. September 1798
Massive Forderung nach einer Landsgemeinde
Jakob Hauser, Josef Maria Muoser und Albin Walker machen auf dem Hauptplatz in Altdorf das anwesende Volk mit dem dringenden Hilfsbegehren Nidwaldens bekannt. Darauf begeben sie sich mit vier weiteren Männern zum Unterstatthalter Lusser und fordern eine Landsgemeinde. Als Lusser dies verweigert, geben sie ihm eine Bedenkzeit, um am Nachmittag verstärkt zurückzukehren und unter Drohungen das gleiche Begehren zu wiederholen. Eine aufgebrachte Schar von ungefähr 80 Bauern aus verschiedenen Dörfern fordert zudem die Öffnung des Zeughauses. Da sich die Schlüssel im Hause des Altsäckelmeisters und Verwaltungskammer-Präsidenten Franz Martin Schmid befinden, müssen die beiden Beamten die wütende Menge zum Zeughaus begleiten. Dort wird Lusser so in die Enge getrieben, dass er die Einwilligung zur Landsgemeinde gibt, die auf seinen erzwungenen Befehl hin sogleich durch den Grossweibel auf den folgenden Tag angekündigt wird. Es werden Waffen und Munition an Leute abgegeben, die damit nach Nidwalden ziehen wollen. Einem guten Dutzend Männer wird sogar der geforderte Sold ausbezahlt. Zu einer grösseren, einheitlichen Aktion kommt es jedoch nicht, da ein wildes Durcheinander herrscht. Bei diesem Ausbruch der Volkswut zeigt sich zum ersten Mal offen die Erbitterung der Landleute gegen die Herren, die sich auch diesmal die grösste Zurückhaltung auferlegen und vor den Folgen eines Hilfszuges nach Nidwalden warnen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 83 f.
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1798  / Samstag, 8. September 1798
Gruppe begibt sich zur Erkundung nach Nidwalden
Aus Eigeninitiative begibt sich eine Siebnergruppe mit Jakob Hauser (Bruder von Johann Hauser) an der Spitze und Vertretern aus fünf Gemeinden nach Nidwalden ((Karl Wipfli von Seedorf, Maria Müller von Seedorf, Jakob Trutmann von Seedorf, Albin Walker von Schattdorf, Josef Maria Muoser von Bürglen, Josef Anton Gisler von Flüelen). Sie beabsichtigt, die Lage zu erkunden. Einige begeben sich noch zu Altlandammann Jost Anton Müller, um dessen Meinung zu vernehmen. Er rät ihnen jedoch von ihrem Vorhaben ab, da jetzt nicht der Zeitpunkt sei, Krieg zu führen. Hauser nimmt an diesem Treffen nicht teil, da er überzeugt ist, dass er sie zur Ruhe mahnen würde. Am Abend trifft die Gruppe bei Pfarrhelfer Lussi in Stans ein. Es finden Gespräche mit dem Kriegsrat statt. Hauser zeigt sich entschlossen, eine Landsgemeinde ausrufen zu lassen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 81.
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1798  / Mittwoch, 22. August 1798
Vonmatt befiehlt Wachen gegen Nidwalden aufzustellen
Eine Landsgemeinde hat in Stans die helvetischen Beamten abgesetzt und eine alteidgenössische Regierung gewählt. Da sich Nidwalden bei seinem alten Bundesgenossen Uri um Hilfe bewerben könnte, befahl Regierungsstatthalter Vonmatt an den Verbindungswegen mit dem Distrikt Stans, besonders bei Flüelen und Seedorf, Wachen aufzustellen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 79.
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1798  / Sonntag, 26. August 1798
Urschner schwören den Bürgereid
Die Andermatter versammeln sich in der Pfarrkirche zur Ablegung des Bürgereides. Vizepfarrer Archangelus (Kaspar Valentin Wolleb von Andermatt) erklärt im Namen der Kapuziner, nur unter den Vorbehalten der unangetasteten und freien Religionsausübung, der Rechte der Kirche und der mit Schauenburg geschlossenen Kapitulation den Eid zu schwören. Die Rede hat jedoch keine Folgen. Die übrigen Gemeinden des Distrikts leisten am gleichen Tag ruhig und ohne Widerstand den Eid. Unterstatthalter Meyer ist es gelungen, die beiden Kapuziner von Realp zur Aufgabe ihres Widerstandes zu bewegen. Sie erklären sich bereit, als erste den Eid zu leisten und damit die Bedenken der Dorfbevölkerung zu zerstreuen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 77 f.
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1798  / Mittwoch, 14. März 1798
Die Vogteien werden für frei erklärt
Die innert 14 Tagen zum vierten Male versammelte Landsgemeinde unter dem Vorsitz von Landesstatthalter Jost Anton Müller beschliesst, dass auf dringendes Begehren und in Rücksicht auf die gegenwärtigen kritischen Umständen mit diesem Datum alle sowohl mittelbar als unmittelbar zugehörigen Vogteien als frei erklärt werden. Den Beschluss umzusetzen, wird dem Landrat überlassen.
Quellen / Literatur: Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 12.
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1798  / Donnerstag, 15. Februar 1798
Urner Truppen sind in Kirchberg
Die Urner Truppen sind in Kirchberg und den umliegenden Dörfern stationiert. Die Urschweizer Truppen sind zusammen mit den Milizen von Zürich, Glarus, Appenzell und der Stadt St. Gallen der Seelanddivision unter Oberst Johann Rudolf von Graffenried zugeteilt. Da die eidgenössischen Hilfstruppen nur zur Verteidigung verwendet werden dürfen, stehen sie in der zweiten Linie. Die Innerschweizer Orte verlangen zudem von Bern, die einzelnen Kontingente möglichst nahe beieinander zu lassen, um im Falle der Not gemeinsam handeln zu können.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 23.
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1798  / Montag, 19. März 1798
Landsgemeindeorte sollen Tellgau bilden
General Guilleaume Brune verkündet die Helvetische Republik. Die Landsgemeindeorte (ohne Appenzell), denen der General eine besondere Neigung entgegenbringt und auf deren Eigenart er Rücksicht nehmen will, gedenkt er, mit der Einheitsverfassung zu verschonen. Sie sollen den Tellgau bilden und selbst über die Verfassung entscheiden können. Die Zerstückelung wird als eine Vorbereitung zur Annexion empfunden und bekämpft. Die Innerschweiz jedoch, beruhigt durch die französischen Freundschaftsbeteuerungen, begrüsst die geplante Schaffung des Tellgaus, der ihnen ermöglicht, in ihren alten politischen Einrichtungen weiterzuleben.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 35.
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1798  / Montag, 19. Februar 1798
Befehl zur Rückkehr der Urner Truppen
Früh morgens erhält Landeshauptmann Anton Maria Schmid im Generalquartier zu Kirchberg den Befehl zur Rückkehr. Er verspricht, unverzüglich aufzubrechen. Aber schon tags darauf kann der Urner Truppenkommandant aus Zofingen dem Kriegsrat in Bern melden, dass er aus Altdorf einen Gegenbefehl erhalten habe. Da sich die Lage in den ennetbirgischen Vogteien beruhigt hat, wird er mit den Urnern und Urschnern in die verlassenen Stellungen zurückkehren, die Leventiner aber in die Heimat zurückführen lassen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 25 f.
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1798  / Sonntag, 4. März 1798
Tessin soll bei der Schweiz verbleiben
Eine neue Repräsentantenschaft trifft in Lugano ein, zu deren Unterstützung Uri 200 Mann unter Landsmajor Emanuel Jauch abgesandt hat. Die Gesandten begeben sich im Einverständnis mit der dortigen Bevölkerung zu Obergeneral Berthier nach Mailand, erhalten aber die beruhigende Versicherung, das Direktorium wünsche die ennetbirgischen Landschaften, ausgenommen Mendrisio, mit der Schweizerischen Republik vereinigt zu sehen. Im Juni kann auch Mendrisio den Anschluss an die Schweiz durchsetzen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 25.
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1798  / Sonntag, 4. März 1798
Cisalpinie Herrschaft vorerst beendet
Die Luganesen setzen der cisalpinischen Herrschaft ein vorläufiges Ende. Aber gleichentags rückt von Como her französisches Militär in Mendrisio und wagt später einen Vorstoss nach Lugano.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 25.
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1798  / Donnerstag, 22. Februar 1798
Cisalpinische Truppen besetzen Mendrisio
Eine Schar Cisalpiner Truppen bemächtigt sich trotz der Gegenwehr der Bauern der umliegenden Orte des Städtchens Mendrisio und bringt die ganze Landschaft bis Lugano in ihre Gewalt.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 25.
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1798  / Mittwoch, 14. Februar 1798
Cisalpinische Truppen dringen in Lugano ein
In der Nacht dringt ein rund 250 Mann starkes cisalpinisches Invasionskorps in Lugano ein. Es gelingt ihm, die eidgenössischen Repräsentanten zu verhaften. Doch die alarmierten Freiwilligen zwingen die Eindringlinge in einem einstündigen Strassengefecht zum Rückzug. Das Landvogtregiment ist jedoch zu Ende. Wichtig für den Willen der Tessiner, weiter bei der Schweiz zu bleiben, ist die Bereitschaft der eidgenössischen Stände, auf ihre Herrschaftsrechte zu verzichten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 24 f.
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1798  / Freitag, 24. August 1798
Lusser lässt in Flüelen eine Wache aufstellen
Auf Ansuchen von Regierungsstatthalter Vonmatt stellt Unterstatthalter Lusser in Flüelen eine Wache auf. Sie soll Emissäre aus Nidwalden melden.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 92.
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1798  / Donnerstag, 1. März 1798
Uri glaubt immer noch an politische Lösung
Uri scheint immer noch zu glauben, der sich immer deutlicher abzeichnende militärische Konflikt könne durch politische Konzessionen der aristokratischen Regierungen, besonders Berns, vermieden werden. Die Berner Regierung wird ersucht, kein Opfer hinsichtlich der Regierungsform zu scheuen, soweit es sich mit der Souveränität und Unabhängigkeit vertrage.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 27 f.
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1798  / Freitag, 2. Februar 1798
Ursern spricht Truppenhilfe
Talammann und Rat von Ursern entsprechen dem Begehren Uris, 30 Soldaten Hauptmann Bessler bei seiner Rückkehr aus der Leventina zu übergeben. Die 30 Mann aus der siebten Rotte werden zum Auszug gerüstet.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 23.
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1798  / Dienstag, 27. Februar 1798
Leventiner Kontingent ist wiederum in Sursee
Das zur Urner Truppe zurück kehrende Leventiner Kontingent übernachtet in Sursee. Hier lässt Franz Vinzenz Schmid eine eidliche Zeugenaussage über die Luzerner Aufwiegelungsversuche protokollieren.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 27.
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1798  / Mittwoch, 14. Februar 1798
Urner Kontingent betritt Berner Boden
Das Urner Kontingent betritt Berner Boden. Die Behandlung der Urner Truppen in Zofingen ist ungleich besser als auf Luzerner Gebiet. Sie werden höflich empfangen, haben beste Quartiere und eine vornehme unentgeltliche Bewirtung.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 23.
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1798  / Dienstag, 13. Februar 1798
Urner Hilfstruppen werden schlecht behandelt
Gleich wie in Luzern müssen die Urner Hilfstruppen auch in Sursee ihr Schlafgeld selber bezahlen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 23.
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1798  / Sonntag, 11. Februar 1798
Auszüger schwören zur Landesfahne
Nach einigen Trülltagen schwören alle Auszüger zur Landesfahne: eine feierliche Zeremonie, "die das Blut vor Ehrgefühl und den Mut kochend macht".
Quellen / Literatur: Franz Josef Meyer, in: Arnold, Helvetik, S. 22.
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1798  / Donnerstag, 8. Februar 1798
Urner Hilfstruppen wollen losmarschieren
Uri teilt Bern mit, dass Landeshauptmann Anton Maria Schmid in vier Tagen mit den Urner Hilfstruppen abmarschieren werde. Gleichzeitig ersucht es zusammen mit Schwyz die Luzerner Regierung um die Bewilligung für den Truppendurchmarsch.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 22.
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1798  / Montag, 5. Februar 1798
Urschner und Leviner Truppen treffen in Altdorf ein
Die 30 Urschner zusammen mit den ungefähr 180 Leventinern treffen in Altdorf ein, wo sie mit allen militärischen Ehren empfangen werden. Daraufhin tragen die Urschner ihre Gewehre, die alle unbrauchbar sind, ins Zeughaus. Die Leventiner sind dagegen recht gut ausgerüstet.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 22.
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1798  / Mittwoch, 31. Januar 1798
Uri sagt Bern Hilfe zu
Uri kann Bern benachrichtigen, dass das Aufgebot erlassen sei.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 20 f.
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1798  / Sonntag, 21. Januar 1798
Warnungen von Repräsentant Anton Maria Schmid
Anton Maria Schmid, der von der Landsgemeinde als Repräsentant nach Bern geschickt wurde, beurteilt die politische Lage richtig. Er ist überzeugt, dass der Umsturz Berns auch die anderen Kantone mit in den Untergang reissen würde. In seinen Schreiben weist er auf die Gefahren hin, die der ganzen Eidgenossenschaft drohen und die nur durch gemeinsames Vorgehen abgewendet werden könnten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 20 f.
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1798  / Samstag, 17. Februar 1798
Alarmierende Meldungen aus dem Tessin
Wenige Tage nach dem Urner Truppenausmarsch treffen alarmierende Nachrichten aus den italienischen Vogteien in Altdorf ein. Landammann und Rat von Uri wenden sich in einer Zuschrift an Zürich, in der sie die Schutzlosigkeit des Tessins schildern. In Bellinzona und den dortigen Gegenden sollen grosse Mengen cisalpinischer Truppen eingefallen sein. Uri sehe sich gezwungen, die Truppen zurückzurufen, um die Gotthardstrasse zu sichern und das treue Livinental zu retten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 24 f.
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1798  / Montag, 15. Oktober 1798
Truppeneinquartierungen in Altdorf
General Mainoni hält an der Spitze von 500 Mann seinen Einzug in Altdorf. Truppen folgen auf Truppen und oft so viele, dass man grosse Mühe hat, diese unterzubringen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 110.
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1798  / Mittwoch, 4. April 1798
Weitere Vogteien kommen frei
Die ehemaligen Vogteien Bellinzona, Blenio und Riviera, können sich nach langen Verhandlungen mit Uri, Schwyz und Nidwalden über die Bedingungen der Freilassung verständigen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 33.
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1798  / Samstag, 24. Februar 1798
Freiheitsurkunde für die vier zwölförtigen Vogteien
Landammann und Rat von Uri erklären, dass es zur Freilassung der vier zwölförtigen Vogteien der Zustimmung der Landsgemeinde bedürfe, deshalb könne man die von Zürich beantragte Vollmacht nicht geben. Der eidgenössische Vorort stellt jedoch den Vogteien Lugano, Mendrisio, Locarno und Maggiatal im Namen der 12 mitregierenden Orte die Freiheitsurkunde aus, die wohl auf den 15. Februar zurückdatiert wird.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 33.
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1798  / Sonntag, 11. März 1798
Konferenz der alten Orte in Brunnen
Auf die Nachricht hin, dass Luzern und Obwalden bereits Deputierte zu General Guilleaume Brune gesandt haben, treffen sich die Stände Schwyz, Uri (Altlandammann Thaddäus Schmid, Landeshauptmann Anton Maria Schmid und Ratsherr Franz von Mentlen), Nidwalden, Zug und Glarus zu einer Besprechung in Brunnen. Gleich im Anschluss an die Konferenz begeben sich die Gesandten nach Bern.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 32.
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1798  / Montag, 5. März 1798
Hin und Her beim Rückmarsch
Am Morgen erhalten die vereinten Kontingente in Worb den dringenden Befehl, in die bedrohte Stadt zurückzukehren. Die Kriegsräte schlagen jedoch diese Aufforderung aus und treten den Rückmarsch an. Nach zwei Stunden erreicht sie die Nachricht vom Sieg bei Neuenegg. Bern beschwört sie erneut zu bleiben. Im Eilmarsch streben die Hilfstruppen der Stadt zu, doch schon in Worb erfahren sie, dass Bern gefallen ist. Der Rückmarsch wird endgültig angetreten.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 31.
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1798  / Sonntag, 4. März 1798
Urner Truppen ziehen sich vom Kampf zurück
Am Nachmittag ziehen sich die Urner und Glarner zusammen mit den St. Galler Truppen nach Worb zurück. Mitten in den entscheidenden Kämpfen bei Grauholz und Neuenegg treten die Innerschweizer den Heimweg an, um einer Schändung der Fahne durch eine Kapitulation zu entgehen. Man begründet den Rückzug, da keine Aussicht auf eine Rettung Berns besteht, alles in Unordnung ist, die wichtigsten Posten verlassen sind und unter dem Volk und einem grossen Teil der Truppen eine gefährliche Missstimmung herrscht.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 29 f.
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1798  / Samstag, 3. März 1798
Urner Truppen sind zum Heimmarsch entschlossen
Die Kriegsräte von Uri und Glarus beschliessen, ihre Kontingente in der Stadt zu vereinigen. Zu diesem Zweck begeben sie sich zu den in den umliegenden Ortschaften befindlichen Truppen. Im Verlaufe des Nachmittags ziehen die Urner und Glarner in Bern ein, während Alois Reding die Schwyzer bereits nach Worb zurückführt. Abends erhält Oberst Johann Rudolf von Graffenried den Befehl, mit den ihm unterstellten Truppen nach Schüpfen zurückzukehren. Doch die Urner und Glarner weigern sich. Ihre Vorgesetzten sind zum Heimmarsch entschlossen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 29.
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1798  / Montag, 10. September 1798
Niederschlagung des Widerstandes in Nidwalden
Nach der Niederschlagung des Aufstandes muss sich auch Uri der neuen Gewalt der Franzosen unterwerfen.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 108.
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1798  / Freitag, 23. Februar 1798
Rückmarsch der Leventiner Truppen
Unter dem Kommando von Landsmajor Franz Vinzenz Schmid logieren die Leventiner Truppen in Luzern. Dort werden Soldaten von einigen Bürgern aufgefordert, nicht gegen die Franzosen und damit gegen ihre eigenen Interessen zu kämpfen. Unklar ist, ob sie ihren Rückmarsch bis nach Altdorf fortsetzen, oder bereits von Luzern aus wieder nach Bern zurückkehren.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 26.
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1798  / Sonntag, 14. Oktober 1798
Erste französische Truppen in Uri
Die ersten französischen Truppenteile kommen nach Uri
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 109.
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1798  / Samstag, 12. Mai 1798
Uri weigert sich, Mitglieder für den Rat nach Schwyz zu schicken
Schwyz ersucht seine Mitkantone Uri, Unterwalden und Zug je fünf Mitglieder für einen provisorischen Rat Waldstättens in den Hauptort zu schicken. In der Hoffnung, die Bildung des Kantons Waldstätten rückgängig machen zu können, weigert sich Uri, der Aufforderung nachzukommen.
Quellen / Literatur: Arnold Werner, Helvetik, S. 56 f.
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1798  / Samstag, 3. März 1798
Urner erreichen Bern
In der Frühe erreicht Oberst von Graffenried die Stadt, und die Urner und Glarner werden in die umliegenden Ortschaften verlegt. Damit sind die Schwyzer Truppen von diesen zwei Kontingenten getrennt. Die erneute Aufforderung der Urner und Glarner Kriegsräte, die Truppen der drei Stände so nahe wie möglich beisammen zu lassen, ist nicht mehr möglich.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 29.
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1798  / Freitag, 2. März 1798
Besetzung Freiburgs und Solothurns
Eilboten melden die Besetzung Freiburgs und Solothurns. Unordnung und Verwirrung auf politischer und militärischer Ebene sind die Folgen. Gleichentags soll das Urner Kontingent von Schüpfen und Schwanden aus bis Schnottwil vorstossen. Die Schwyzer Truppen rücken ebenfalls vor, können die Urner und Glarner in der dortigen Gegend jedoch nicht ausfindig machen, da Oberst Johann Rudolf von Graffenried inzwischen befohlen worden ist, mit seinen Truppen die Stadt Bern zu schützen.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 29.
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1798  / Freitag, 26. Oktober 1798
Salzhaus soll als Wache dienen
Statthalter Alois Müller erhält den Auftrag, die Salzsust neben der Ankenwaage zu einem Corps de Garde (Wache) einzurichten.
Quellen / Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 89.
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1798  / Donnerstag, 1. März 1798
Gegenbefehl bremst Urner Truppen
Oberst Johann Rudolf von Graffenried bezieht die Urner in seinen Verteidigungsplan mit ein und befiehlt den Urner Truppen von Schüpfen nach Arch, Rüti und Büren zu dislozieren. Auf dem Marsche erreicht sie ein Gegenbefehl, und sie kehren zurück.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 29.
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1798  / Mittwoch, 7. März 1798
Keine diplomatische Lösung
Zürich antwortet auf das Gesuch des Urner Regierungsrates, dass die gegenwärtigen Beziehungen dieser Höfe zu Frankreich kaum eine offene Verwendung zugunsten der Schweiz zu liesse.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 28.
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1798  / Samstag, 3. März 1798
Uri gibt Hoffnung auf politische Lösung noch nicht auf
In Verkennung der internationalen politischen Lage bittet die Urner Regierung, den eidgenössischen Vorort Zürich abzuklären, ob nicht durch kaiserlich-königliche, preussische oder spanische Hilfe dem drohenden Umsturz der ganzen Staatsverfassung vorgebeugt werden könne.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 28.
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1798  / Samstag, 3. März 1798
Leventiner Truppen stossen wiederum zu den Urnern
Das Leventiner Kontingent unter der Führung von Franz Vinzenz Schmid trifft im Generalquartier zu Schüpfen wieder zu Landeshauptmann Anton Maria Schmid.
Quellen / Literatur: Arnold, Helvetik, S. 27.
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1798  / Mittwoch, 12. September 1798
Übergabe des Zeughauses in Altdorf
Das Zeughaus in Altdorf wird dem helvetischen Kommissär übergeben. Es werden demselben zwölf Kanonen, zwei österreichische Feldschlangen, einige Tausend Flinten und Doppelhaken und nebst einigen alten eroberten Fahnen auch die alten Schlachtenbanner von Uri entnommen und mit mehreren Kisten voll spanischer Taler vom Staatsschatze weggeführt.
Quellen / Literatur: Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 108.
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DAS ALTE URI

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 03.10.2023