BRAUCHTUM

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Die Woldmanndli in Andermatt



Wenn in Andermatt am Samstag vor St. Ursula es von der Kirchturmuhr eins schlägt, bewegt sich ein Zug vermummter Gestalten aus dem Gurschenwald ins Dorf hinunter. Die Schuljugend mit ihren Begleiterinnen und Begleitern ist dann als «Woldmanndli» ganz in Jutesäcke gehüllt, bläst mit Bockshörnern und läutet mit den umgehängten Kuhglocken. Mit diesem lautstarken Zug soll am Chilbisamstag die Bevölkerung alljährlich an die Bedeutung des Schutzwaldes und an die Satzungen des Bannbriefes erinnert werden. Gemäss mündlicher Überlieferung wurden zur Pflege und zur Aufsicht des durch den Bannbrief von 1397 geschützten Waldes von den Talgenossen Waldarbeiter, die «Woldmanndli», angestellt. Die Kleidung war der Arbeit und dem rauen Klima angepasst, und die «Bockenhörner» sollen im Wald zur Verständigung gedient haben. Wenn Mensch und Vieh von den Alpen im Herbst zurückgekehrt und die Arbeit im Wald vor dem bald nahenden Winter getan, kamen die «Woldmanndli» unter dem Klang der «Bockenhoorä» ins Dorf, wurden von der Bevölkerung herzlich empfangen und aus den Herbstmetzgeten und mit den Kilbigebäcken verköstigt.

EREIGNISSE

1997  - Samstag, 25. Oktober 1997
"Woldmanndli" in Andermatt
Im Sackgewand und mit verbrämten Gesichtern ziehen die Andermatter "Woldmanndli" am Kilbisamstag vom Gurschenwald ins Dorf ein.
UW 86/31.10.1997

2004  - Samstag, 23. Oktober 2004
"Woldmanndli" in Andermatt
Traditionsgemäss ziehen am Kilbisamstag die "Woldmanndli" durch Andermatt.
UW 84, 27.10.2004

2005  - Sonntag, 23. Oktober 2005
Polizei im Einsatz wegen "Woldmanndli"
Auf ihrer Beizentour am Kilbisamstag lassen die "Woldmanndli" jeweils ihre Kuhglocken erklingen. Für die einen gehört dies zum Brauchtum, für die anderen ist es Nachtruhestörung. Am frühen Sonntagmorgen sorgt die Polizei aufgrund eines verhinderten Schläfers dafür, dass die Treicheln der "Woldmanndli" zum Schweigen gebracht werden.
UW 86, 1.11.2005

2010  - Samstag, 23. Oktober 2010
Kilbisamstag - «Woldmanndli» ziehen durch Andermatt
Kilbisamstag. Um Punkt 13.00 Uhr marschieren die «Woldmanndli» aus dem Gurschenwald nach Andermatt. Es sind viele. Mit grossen «Tryychlä», kleinen Glocken und vereinzelt mit «Bockähourä». Hauptsache, es macht ordentlich Krach. Die «Woldmanndli» ziehen durch das Dorf, viele Schaulustige beobachten das Spektakel. Nach dem Marsch dann die Belohnung: Eine Suppe für jedes kleine und grosse «Woldmanndli», gespendet von Gemeindepräsident Karl Poletti. Als Dank wird ihm ein «Bockähourä» überreicht. – Ein grossartiger Brauch, der hoffentlich lange aufrechterhalten wird.
UW 84, 27.10.2010

2013  - Samstag, 26. Oktober 2013
«Woldmanndli» in Andermatt unterwegs
In Jutesäcken und schwarz geschminkt ziehen am Kilbisamstag die «Woldmanndli» mit dröhnendem Geschell und lauten Ziegenhörnern vom Gurschenwald nach Andermatt. Dutzende von kleinen und grossen Wichten sorgten dafür, dass die Urschner Tradition weiter lebt – ein Brauch mit langer Geschichte und historischem Hintergrund: Die «Woldmanndli» hegten und pflegten früher während des Sommers den Bannwald oberhalb von Andermatt. Erst am Kilbisamstag kehrten sie jeweils ins Dorf zurück, wo sie von der Bevölkerung empfangen wurden. Obwohl die heutigen «Woldmanndli» nur noch symbolisch für die damaligen Waldarbeiter stehen, hat sich am Zeitpunkt ihrer Rückkehr und am herzlichen Empfang über die Jahre nichts geändert. Hunderte von Zaungästen wohnen dem ohrenbetäubenden Spektakel bei.
UW 85, 30.10.2013, S. 9.

2014  - Samstag, 25. Oktober 2014
Traditioneller Umzug der "Woldmanndli"
Punt 13 Uhr kommen rund 70 "Woldmanndli" aus dem Gurschenwald. Nach dem Umzug wird jeweils eine Suppe verabreicht. In diesem Jahr wird diese vom Club der Einsamen Männer gespendet. Als Dank überreicht die St.-Nikolaus-Organisation, die sich seit 2005 um den Erhalt des Brauches kümmet, den Spendern ein "Bockähourä".
UW 85, 29.10.2014, S. 9.

2014  - Samstag, 25. Oktober 2014
Die Woldmanndli ziehen durch Andermatt
Punkt 13.00 Uhr kommen am Chilbisamstag die über 50 Woldmanndli aus dem Bannwald ob Andermatt und ziehen durch das Dorf. Nach dem Umzug offeriert der Club der Einsamen Männer eine Suppe auf dem Parkplatz des Hotels Drei Könige.
UW 85, 29.10.2014.

2015  - Samstag, 24. Oktober 2015
Andermatt feiert seine lebendige Tradition
Mit «Triichlä» und «Bockähourä» ausgerüstet ziehen die «Woldmanndli» lautstark durch Andermatt. Wie jedes Jahr am Kilbisamstag feiert die Urschner Gemeinde diese alte Tradition, die seit 2012 zu den «lebendigen Traditionen der Schweiz» zählt. Als die Kirchturmuhr schliesslich ein Uhr mittags schlägt, kommen die kleinen und grossen «Woldmanndli» aus dem Bannwald, rund 120 an der Zahl, schwarz geschminkt und in Jutesäcke gekleidet und marschierten hinunter ins Dorf.
UW 84, 28.10.2015, S. 1.

2017  - Samstag, 21. Oktober 2017
Andermatt in den Händen der «Woldmanndli»
Um punkt 13.00 Uhr kommen sie aus dem Gurschenwald heraus und marschieten den kleinen Weg hinunter ins Dorf. Lautstark ziehen sie in Jutesäcke gekleidet sowie mit «Bockähourä» und Treicheln ausgerüstet durchs Dorf. Zahlreich sind sie auch in diesem Jahr, über 100 kleine und grosse «Woldmanndli» nehmen am Umzug teil.
UW 85, 25.10.2017, S. 4.

 

 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / letzte Aktualisierung: 22.1.2018