Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Freitag, 2. Juli 1802
Der Bischof versucht die Bedenken gegen die Verfassung zu zerstreuen
Der Fürstbischof von Konstanz wendet sich in einem Hirtenbrief an die Gläubigen. Darin versucht er die religiösen Bedenken gegen die neue helvetische Verfassung zu zerstreuen.
Quellen / Literatur:
Arnold, Helvetik, S. 287.
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Freitag, 2. Juli 1802
Ursern sagt deutlich Ja und Uri deutlich Nein zur neuen Verfassung
Der Kleine Rat kann die Annahme der Verfassung durch das Schweizervolk verkünden. Dank der Bestimmung, die Nichtstimmenden als Ja-Stimmen zu verrechnen, eine scheinbar überzeugende Mehrheit erreicht.
Das Abstimmungsresultat in der Innerschweiz übertrifft jedoch die schlimmsten Befürchtungen der Regierung. Mit einer erdrückenden Mehrheit verwirft der Kanton Uri bei der hohen Stimmbeteiligung von 87 % das Verfassungsprojekt mit 81.5 %. In noch höherem Ausmasse weisen die beiden anderen Urkantone die Vorlage zurück. Nur dank der Bestimmung, die Nichtstimmenden als Ja-Stimmen zu verrechnen, gibt es im Bezirk Altdorf einen Ja-Stimmenanteil von 10.4 %. Von den 2170 Aktivbürgern (89.6 %), die sich in die Register eintragen, spricht sich kein einziger Bürger für die Annahme der Verfassung aus.
Das Abstimmungsergebnis im Bezirk Andermatt bestätigt die innere Zerrissenheit des Bezirks in zwei fast gleich starke Teile. In dem von Uri abgetrennten oberen Reusstal findet sich ebenfalls kein Bürger, der der Verfassungsvorlage zustimmt. Lediglich die geringere Stimmbeteiligung bewirkt, dass 51 (16.9 %) Ja-Stimmen verbucht werden können. Das Urserntal hingegen billigt als einzige Landschaft im Gebiet des ehemaligen Kantons Waldstätten die Verfassung. Mit seinem Abstimmungsergebnis steht es in der ganzen Innerschweiz isoliert da. Von den 66.8 %, die sich an der Abstimmung beteiligen, stimmen 65.6 % Ja. Zusammen mit den stillschweigend Annehmenden ergibt das einen Ja-Stimmen Anteil von 98.8 %. Der unbedeutende Nein-Stimmen Anteil von 1.2 % (Bezirk Altdorf 89.6 %, oberes Reusstal 83. 1 %) ist ein deutliches Zeichen für den politischen Gegensatz zwischen dem alten Kantonsteil und den Urserntal.
Quellen / Literatur:
Arnold, Helvetik, S. Arnold, Helvetik, S. 288 f.
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DAS HEUTIGE DATUM
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