Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Samstag, 2. Juli 2011
Kantonal-Schützenfest
Seit dem 24. Juni ist Uri im Schützenfieber. 11‘000 Schützinnen und Schützen aus der ganzen Schweiz nehmen bis am 10. Juli an zehn Schiesstagen am 24. Urner Kantonal-Schützenfest teil. Während die Schützinnen und Schützen auf insgesamt 16 Schiessanlagen – 13 davon im Kanton Uri und drei im Kanton Nidwalden – für die Öffentlichkeit kaum bemerkbar sind, hat das OK am Samstag, 2. Juli, zum offiziellen Festakt eingeladen. Über 200 Gäste aus der Politik, der Armee, dem Kanton, den Urner Gemeinden und den Schützenorganisationen waren der Einladung gefolgt.
Nach einem gemeinsamen Festmarsch von der Kirche St. Martin zum Rathausplatz. Mit Stolz trat OK-Präsident und Regierungsrat Josef Dittli vor die versammelte Schützenfamilie. «Kantonal-Schützenfeste gehören zu jenen Traditionen, denen es gelungen ist, das Vergangene in der Gegenwart zu bewahren und sich dabei weiterzuentwickeln», zeigte sich Josef Dittli überzeugt. Während früher Schützenfeste stark mit der Landesverteidigung zu tun hatten, stehe heute nebst der Kameradschaft vielmehr der sportliche Wettkampf im Vordergrund.
Höhepunkt des Festakts war die Rede von Ständeratspräsident Hansheiri Inderkum. Und auch für ihn war es eine «grosse Ehre», seine Worte an die Schützenfamilie richten zu dürfen. «Einem Festredner an einem Schützenfest kann nichts Besseres passieren, als Wilhelm Tell an seiner Seite zu wissen», meinte Hansheiri Inderkum. Er zitierte dabei den deutschen Schriftsteller, Journalisten und Revolutionär Karl Ludwig Pfau (1821–1894), der in einem Gedicht schrieb: «Der beste Schütze, den ich weiss, das ist der Wilhelm Tell. Wie schlug sein Herz so kühn und heiss! Wie traf sein Pfeil so schnell!»
Und genauso wie dem Nationalhelden Tell sprach Hansheiri Inderkum auch dem Schiesssport eine grosse gesellschafts- und staatspolitische Bedeutung zu. «Es sind gerade Sie, liebe Schützinnen und Schützen, die durch Ihre Vereinstätigkeit einen überaus wertvollen, ja unentbehrlichen Beitrag zum inneren Zusammenhalt leisten. Und nicht nur das: Die Politik kann auch viel von Ihnen lernen», zeigte sich der Ständeratspräsident bewusst. Er schrieb der gelebten Selbstverantwortung im Umgang mit der Waffe und dem guten Augenmass der Schützinnen und Schützen Vorbildcharakter zu. Schnellschüsse seien schliesslich auch in der Politik fehl am Platz.
Mit dieser gehaltvollen Rede ging der offizielle Festakt auf dem Rathausplatz, musikalisch umrahmt von der Seedorfer Blaskapelle, zu Ende.
Insgesamt 11‘262 Schützinnen und Schützen sowie zahlreiche Schlachtenbummler bewiesen auf eindrückliche Art und Weise, dass der Schiesssport lebt.
Der Renner des Kantonal-Schützenfestes war die Kranzauszeichnung. Normalerweise wählen 40 bis 45 Prozent der auszeichnungsberechtigten Schützen das Kranzabzeichen und nicht die Kranzkarte. Das von Josy Gisler geschaffene Uristier-Sujet kam aber auf eine Prozentzahl von über 60. Logisch, dass am Schluss Abzeichen fehlten, die den Schützinnen und Schützen nachgeliefert werden.
Allgemein lieferten die Urner Schützinnen und Schützen ausgezeichnete Ergebnisse. Rund 5000 Manntage, die meisten ehrenamtlich oder nur mit einer kleinen Entschädigung abgegolten, wurden geleistet. Unter der Regie des OK-Vizepräsidenten Hanspeter Schuler unterstützte auch das Kompetenzzentrum Gebirgsdienst der Armee Andermatt den Grossanlass mit insgesamt 40 Manntagen. Die Verteilung des Gabentempels im Wert von 90‘000 Franken geht am Absenden vom 8. Oktober im Pfarreizentrum Erstfeld über die Bühne.
Quellen / Literatur:
UW 52, 6.7.2011
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DAS HEUTIGE DATUM
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