Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Mittwoch, 8. Mai 1799
Soult greift über den See an
Zum direkten Angriff über den Urnersee schifft General Soult 1200 Mann ein. Ein weiteres Bataillon bleibt zur Zeit des Vorstosses in Beckenried und Seelisberg in Reserve. Um drei Uhr morgens erscheint Soult mit seiner Flotte im Urnerseebecken. Die Urner, verstärkt durch ungefähr 200 Schwyzer, 70 Zuger und etwa 100 Nidwaldner, empfangen ihn etwa 2400 Mann stark in ihren vorbereiteten Verteidigungsstellungen. Allerdings sind nur ungefähr 800 Mann mit dem weittragenden Stutzer bewaffnet, einige Hundert besitzen nur Flinten und Jagdgewehre, und die Hälfte ist nur mit Stich- und Schlagwaffen ausgerüstet. Ausser einer brauchbaren Feldschlange und einigen Doppelhaken haben sie keine gröberen Geschütze.
Während mehr als einer Stunde beschiesst die französische Artillerie Flüelen. In Gruppen geteilt versuchen die Schiffe überall zu landen, werden aber durch das starke Abwehrfeuer daran gehindert. Daraufhin lenkte Soult den Artilleriebeschuss auf den äussersten rechten Flügel, um von dort aus die Stellung bis Flüelen aufzurollen. Schmid, der herbeigeeilt ist, um die Abwehr an dieser gefährdeten Stelle zu organisieren, wird durch eine Flintenkugel getötet. Auch Hauptmann Jost Heinrich Wolleb fällt. In der anschliessenden Verwirrung gelingt es den Unterführern nicht mehr, die Franzosen an der Landung zu hindern. Erst nach grossen Verlusten können diese auch die Truppen des linken Flügels bei Seedorf aus ihren Verschanzungen hinauswerfen. Gegen sechs Stunden benötigen die Franzosen, um ihre Truppen an Land zu setzen. Während der rechte Flügel sich gegen Altdorf zurückzieht und in dessen Ruinen den Franzosen ein Rückzugsgefecht bietet, kann der linke Flügel bei Attinghausen die Stellungen nicht mehr halten. Daraufhin stellen sich Schächentaler und Schattdorfer vergeblich beim Kirchhügel in Bürglen noch einmal dem Feind entgegen. Die Überreste der beiden Flügel, noch ungefähr 900 Mann, ziehen sich verfolgt von den langsam nachdrängenden Franzosen bis nach Wassen zurück; das Heer der Aufständischen ist bereits auf ungefähr 700 Mann, darunter etwa 250 Schwyzer, Nidwaldner und Zuger, zusammengeschmolzen. Viele Bauern fliehen auf dem Rückzug in die Wälder.
Quellen / Literatur:
Arnold, Helvetik, S. 142 ff.
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DAS HEUTIGE DATUM
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