Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Mittwoch, 8. Juli 2015
Uri gibt die rote Laterne an Jura ab
Der Ressourcenausgleich hat zum Ziel, die Kantone mit genügend finanziellen Mitteln auszustatten. Nächstes Jahr sollen den finanzschwachen Kantonen rund 3,873 Milliarden Franken zufliessen, 48 Millionen Franken mehr als im Jahr zuvor. 2,301 Milliarden stammen vom Bund, 1,572 Milliarden von den Geberkantonen. Der Anstieg kommt trotz der vom Parlament beschlossenen Kürzung der Grundbeiträge um 165 Millionen Franken zustande. Grund ist ein höherer Ressourcenindex bei 15 Kantonen. Dieser gibt die finanzielle Leistungsfähigkeit an. Am meisten legen Nidwalden, Obwalden und Schwyz zu – Nidwalden um ganze 13,4 Punkte. Aber auch der Kanton Uri legte zu, und zwar um 2,5 Punkte von 61,6 auf 64,1. Damit steht Uri nun nicht mehr am Ende der Rangliste, sondern nur noch an zweitletzter Stelle – vor dem Kanton Jura mit 64 Punkten. Das Mindestausstattungsziel von 85 Prozent des schweizerischen Durchschnitts wird indes deutlich übertroffen. So erreicht der ressourcenschwächste Kanton Jura nach Ressourcenausgleich einen Indexstand von 87,3 Punkten.
Zürich bleibt grösster Geberkanton! An Leistungsfähigkeit eingebüsst haben elf Kantone. Schaffhausen verliert mit 3,6 Punkten am meisten, gefolgt von der Waadt mit minus 2,6 Punkten. Schaffhausen wird dadurch wieder zum Nehmerkanton, ebenso Basel- Landschaft. Das ergeben die Berechnungen der Eidgenössischen Finanzverwaltung, die den Kantonen nun zur Stellungnahme unterbreitet werden. Grösster Geberkanton bleibt Zürich, das 497 Millionen Franken in den Ressourcenausgleich einzahlt, grösster Nehmerkanton ist Bern mit einer Auszahlung von 1,186 Milliarden Franken.
Die Grundbeiträge des Lastenausgleichs für die Periode 2016 bis 2019 hat das Parlament nicht verändert. Der Beitrag des Bundes an den Lastenausgleich beträgt 2016 insgesamt 718 Millionen Franken (je 359 Millionen für den geografisch-topografischen und den soziodemografischen Lastenausgleich). Aufgrund der negativen Teuerung nimmt der Lastenausgleich gegenüber 2015 um gut 1 Prozent ab. Der Betrag für den Härteausgleich wird ab 2016 um jährlich 5 Prozent reduziert. Er beläuft sich 2016 auf 341 Millionen. Insgesamt betragen die Finanzausgleichszahlungen im nächsten Jahr 4,932 Milliarden Franken, was praktisch dem Gesamtvolumen des Vorjahres entspricht.
Der Vorstand der Konferenz der kantonalen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren (FDK) hat den Bericht des Eidgenössischen Finanzdepartementszur Kenntnis genommen und ihn an die Kantone zur Stellungnahme weitergeleitet. Die FDK wird an ihrer Plenarversammlung vom 25. September zu den vorliegenden Berechnungen Stellung nehmen. Aufgrund der Anhörung sind Änderungen an den vorliegenden Zahlen möglich. Danach wird der Bundesrat die Verordnung über den Finanz- und Lastenausgleich (FiLaV) den neuen Werten entsprechend anpassen und auf den 1. Januar 2016 in Kraft setzen.
Quellen / Literatur:
UW 52, 8.7.2015, S. 7.
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Mittwoch, 8. Juli 2015
Willi Mayer - einen fast vergessenen Künstler entdecken
Über 40 Jahre nach dem Tod von Willi Mayer (1904– 1974) ist im Theater(uri) die erste öffentliche Ausstellung seiner Werke zu sehen. Sie bezeugen vor allem seine Faszination für die Berge.
Der gelernte Maschinenbauzeichner Willi Mayer hinterliess ein umfangreiches künstlerisches Werk. Als Maler und Schnitzer kreierte er Bilder in Aquarell, Öl und mit selbst erprobten Techniken, Holzmasken, Kasperlifiguren und Marionetten. Er experimentierte mit allen möglichen Materialien. Als Dichter schrieb er Theaterstücke für seine Figuren. Die Motive von Willi Mayers Gemälden illustrieren die Lebenswelt des passionierten Alpinisten. Sie zeigen Bergregionen oder das bodenständige Leben von Älplern und Holzern, die ihn beeindruckten. Zu den bekannteren Werken von Willi Mayer zählen seine kräftigen Bilder zu Urner Sagen, zum Beispiel «Ds Gräiss uff Suuränä», die vom «Danioth-Ring» herausgegeben wurden. Aber nicht nur seine vollendeten Werke sind an der Ausstellung zu sehen, sondern auch Skizzenbücher oder Textentwürfe.
Willi Mayer absolvierte in Schaffhausen die Ausbildung zum Maschinenzeichner. Danach lebte er in Frankreich, wo er verschiedene Kunstrichtungen kennenlernte. 1933 kehrte er in die Schweiz zurück und fand im darauffolgenden Jahr nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit in der Munitionsfabrik Altdorf eine Anstellung. Zudem war er viele Jahre als Mitglied beim SAC Gotthard aktiv, später auch im Vorstand. Als Bergsteiger und Skifahrer führte Willi Mayer Sommer- und Wintertouren durch, von denen er zahlreiche Zeichnungen anfertigte.
Quellen / Literatur:
UW 53, 11.7.2015, S. 9.
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DAS HEUTIGE DATUM
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