Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Mittwoch, 9. Juni 1926
Zwei Explosionen fordern in der MFA fünf Tote
In der Munitionsfabrik fordert eine Explosion den Tod von vier Arbeitern, am folgenden Tag ereignet sich kurz vor Arbeitschlüss erneut eine weitere Entzündung mit Explosion und verursacht den Tod eines Arbeiters und schwere Verwundungen eines zweiten. In einzelnen Zeitungen wird auf die Unglücksfälle mit der Schlagzeile "Die Hölle von Altdorf" reagiert. Bundesrat Scheurer nimmt im Nationalrat zu den Unglücken Stellung. Beim ersten Unglück wurde eine Masse zur Vernebelung hergestellt. Für die Herstellung nach schriftlicher Fabrikationsvorschrift wurde ein Laborant aus Wimmis beigezogen. Zuerst musste der Phosphor mit Glyzerin zu einem Brei gerührt werden und dann erst der Phosphor zugesetzt werden, da sich die beiden Hauptbestandteile in trockenem Zustand leicht reiben und entzünden. Es wird angenommen, dass der Laborant zuerst den Salpeter nahm und den Phosphor zusetzte, woraus eine überaus rasche Verbrennung der Masse entstand. Der andere Unfall ereignet sich bei der Vernichtung von Infanteriemunition, wo es beim Zusammenschütten der Zündkapseln zur Explosion kommt. Bundesrat Scheurer, weisst darauf hin, dass sich in den 20 Jahren in der Munitionsfabrik Altdorf lediglich ein Unfall mit tödlichem Ausgang ereignet habe, wo ein Arbeiter in die Transmission geriet. In der Munitionsfabrik arbeiten 500 bis 600 Arbeiterm, während der Mobilmachung gar gegen 2000.
Quellen / Literatur:
UW 71, 12.6.1926; 76, 12.6.1926
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DAS HEUTIGE DATUM
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