Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Mittwoch, 17. September 2025
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Montag, 17. September 1923
Hirsch wird zu Tode gehetzt
Im Urnerland zeigt sich erstmals wieder ein Hirsch. Unglücklicherweise kommt er bei der Munitionsfabrik Altdorf in dem Moment vom Herrenschachen in Richtung Fabrikgelände, als die Arbeiterschaft am Mittag aus dem Fabriktor strömt. Der Hirsch flüchtet und verfängz sich auf seiner Flucht in einem Gebüsch. Der diensthabende Polizist hält in seinem Polizeirapport in Sachen «Nachforschungen punkto Hirsch» fest, dass seines Erachtens der Hirsch in Schattdorf weder gejagt noch gefangen worden sei, sondern derselbe «infolge Menschenscheu so davon gerast» sei, dass er «durch Überanstrengung verendete». Da das Jagen von Hirschen und Rehen gemäss Vollziehungsverordnung zum eidgenössischen Jagdgesetz verboten ist, beschäftigt sich auch die Polizeidirektion Uri mit dem Fall. Es wird überlegt einen verhöramtlichen Untersuch gegen die Personen einzuleiten, welche das Tier «zu Tode hetzten». Es wird jedoch davon abgesehen, da sich Hunderte von Arbeitern an der Treibjagd beteiligt haben sollen. Das Fleisch wird dem Altdorfer Metzgermeister Johann Planzer für 125 Franken verkauft.
Quellen / Literatur:
UW 38, 22.9.1923
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DAS HEUTIGE DATUM
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