Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
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Montag, 17. November 2025
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Donnerstag, 17. November 2011
Gemeindeversammlung stellt sich hinter Antrag der Jugendvereine
Statt eines Baukredits von 197`000 Franken ist nun ein Projektierungskredit von 100`000 Franken im Budget. Damit soll unter anderem ein Abbruch der Pferdekuranstalt geprüft werden.
Der gut gefüllte Saal des Theater(uri) liess bereits zu Beginn der Gemeindeversammlung vom Donnerstag, 17. November, vermuten, dass der FC Altdorf und die Jugendvereine Pfadi, Meitlipfadi, Jungwacht und Blauring gut mobilisiert hatten. Sie hatten schon im Vorfeld angekündigt, den Vorschlag des Gemeinderates zur Sanierung der Pferdekuranstalt zu bekämpfen (UW vom 16. November). Mit deutlichem Mehr kippte die Versammlung schliesslich den vom Gemeinderat vorgeschlagenen Baukredit von 197`000 Franken aus dem Budget. Stattdessen wurde ein Projektierungskredit von 100`000 Franken in den Voranschlag aufgenommen. «Der Gemeinderat soll damit Detailvarianten für die Sanierung der Pferdekuranstalt ausarbeiten. Dabei muss auch die Variante Abriss der bestehenden Gebäude und Neubau geprüft werden», erklärte Céline Huber, die den Antrag im Namen der fünf Vereine einbrachte.
Im Vorfeld der Abstimmung über den Projektierungskredit äusserten verschiedene Vertreter der Jugendverbände Kritik am Vorgehen der Gemeinde. Die Idee des Gemeinderates, dass die Jugendlichen selber den Umbau der Pferdekuranstalt planen und ausführen, sei «utopisch», erklärte etwa Franco Tresch, Präsident des FC Altdorf. «Das kann so nicht funktionieren.» Pfadileiterin Jacqueline Lechthaler betonte, dass die Jugendlichen überfordert seien, wenn es darum geht, mit Handwerkern zu diskutieren und die Bauleitung zu übernehmen: «Unsere Aufgabe ist es, die Pfadi zu leiten und nicht eine Grossbaustelle.» Der vom Gemeinderat vorgeschlagene Baukredit von 197`000 Franken sei nur eine «Scheinlösung», argumentierte Tanja Müller vom Blauring: «Die grosse Arbeit und die finanzielle Hauptlast würde damit den Jugendvereinen übertragen.» Thomas Sicher, Präsident der FDP Altdorf, zeigte sich befremdet darüber, dass die Gemeinde die Pferdekuranstalt «von einem Heer von Jugendlichen und Hobbyhandwerkern instand stellen» lassen wolle, obwohl das Gebäude unter Schutz stehe. Viele Fragen und Möglichkeiten seien rund um die zukünftige Nutzung des Areals noch offen, so Thomas Sicher: «Es gilt nun zu klären, was alles gemacht werden kann und darf.»
Stefan Planzer, Vizepräsident des Gemeinderates Altdorf, verteidigte an der Versammlung erfolglos den Antrag der Behörden: «Es geht uns nicht darum, den Vereinen hohe Investitionskosten aufzubürden, sondern die Basis für eine Einrichtung nach ihren Wünschen zu schaffen.» Die fünf Vereine würden viel mehr Nutzfläche erhalten und diese exklusiv nutzen können. «Mit dem Vorschlag des Gemeinderates ist es möglich, den Jugendvereinen schnell bedarfsgerechte Lokale zur Verfügung stellen», führte Stefan Planzer aus. Aus Sicht des Gemeinderates sei es aber unverhältnismässig, nun viel Geld in die Sanierung der Pferdekuranstalt zu investieren, da man mittelfristig die Fussballplätze aus dem Dorf verlagern wolle. Gemeindepräsidentin Christine Widmer wehrte sich schliesslich gegen den Vorwurf, die Gemeinde unterstütze die Jugendlichen nicht. «Wir schätzen die Arbeit der Jugendvereine sehr. Aufgrund der finanziellen Lage der Gemeinde geht es aber auch darum, mit den Steuergeldern sorgfältig umzugehen», stellte sie klar.
Der Steuerfuss für natürliche Personen beträgt in Altdorf weiterhin 99 Prozent. Ein Antrag von Christian Naef, den Steuerfuss aufgrund der Finanzlage der Gemeinde um 5 Prozentpunkte anzuheben, wurde klar abgelehnt. Der Steuerfuss für juristische Personen verbleibt bei 0,01 Promille. Ein weiterer Antrag, den Kredit für die Sanierung der WC-Anlagen auf dem Friedhof (115`000 Franken) zugunsten der Jugendvereine zu streichen, scheiterte deutlich. Das Budget 2012 rechnet bei einem Gesamtaufwand von 34,2 Millionen Franken mit einem Defizit von 1,48 Millionen Franken. «Für das laufende Jahr sieht es allerdings etwas besser aus als budgetiert», informierte Verwalter Urs Janett an der Gemeindeversammlung. Statt des veranschlagten Defizits von 1,63 Millionen Franken dürfte der Aufwandüberschuss nur noch 603`000 Franken betragen. Die Gemeindeversammlung hiess im Weiteren vier Einbürgerungsgesuche gut. Das Bürgerrecht erhielten Yunus Yaramis, Marijo Jukic-Sunaric und sein Sohn Sebastijan, Adriana Hrgic sowie Türkan Yilmaz-Bulut mit ihren Kindern Seda, Zozan, Evindar und Devran
Quellen / Literatur:
UW 91, 19.11.2011
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Donnerstag, 17. November 2011
Pferdekuranstalt - Gemeinde soll ein Detailprojekt ausarbeiten
Altdorf will 197 000 Franken in die Pferdekuranstalt investieren. Das ist dem FC Altdorf und den Jugendvereinen zu wenig. Die Gemeinde soll zunächst ein Detailprojekt ausarbeiten.
197 000 Franken will die Gemeinde für die Grundsanierung der Pferdekuranstalt in Altdorf ausgeben. Die weitere Planung und Finanzierung des Umbaus soll gemäss Gemeinderatsbeschluss der FC Altdorf und die Jugendvereine übernehmen. (UW vom 9. November). Dagegen wehren sich nun die betroffenen Vereine. An der Gemeindeversammlung von morgen Donnerstag, 17. November, stellen sie den Antrag, dass der Baukredit für die Grundsanierung in einen Projektierungskredit umgewandelt wird.
Im Gespräch erklären René Senn vom FC Altdorf und Ronny Arnold als Vertreter der Altdorfer Jugendvereine, wie sie sich das weitere Vorgehen in Bezug auf den Umbau oder Neubau der Pferdekuranstalt vorstellen. Klar ist, dass sich die Vereine finanziell und mit Arbeitsleistungen am Um- oder Neubau beteiligen wollen.
Quellen / Literatur:
UW 90, 16.11.2011
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Donnerstag, 17. November 2011
Überbauung Pfarrmätteli - Betroffene Anwohner finden keine Mehrheit
Der Kirchenrat soll das Planungsverfahren der Überbauung Pfarrmätteli weiterführen. Dass überhaupt auf den Antrag des Kirchenrats eingegangen wurde, ist einer knappen Mehrheit zu verdanken.
Das Pfarrmätteli in Bürglen bewegt die Gemüter. Vor allem von Anwohnern der geplanten Überbauung wurde inzwischen Kritik laut. Das Siegerprojekt «bapo» sei «überdimensioniert» und stelle die Häuser unmittelbar unterhalb der Überbauung in den Schatten, so Damian, Tobias und Gottfried Gisler («Urner Wochenblatt» vom 12. November). Dieses Verdikt vermochte die Bürglerinnen und Bürgler zu mobilisieren. 180 stimmberechtigte Kirchgemeindemitglieder wollten am vergangenen Donnerstag, 17. November, über die Zukunft der geplanten Überbauung mitbestimmen. Aufgrund des Grossaufmarsches musste die Kirchgemeindeversammlung gar in die Kirche verlegt werden.
Vor allem der Antrag des Kirchenrats, ihm die Kompetenz und den Auftrag zu erteilen, das Planungsverfahren weiterzuführen und die dafür notwendigen Ausgaben zu tätigen, stand vonseiten der Anwohnerfamilie Gisler in der Kritik. «Das vorliegende Projekt hält Vorgaben der Bau- und Zonenordnung der Gemeinde nicht ein», betonte Tobias Gisler vor der versammelten Kirchgemeinde. So würden neben den minimalen Grenzabständen, den geplanten Firsthöhen der Überbauung auch nachbarschaftliche Interessen verletzt. Aus diesem Grund stellte Tobias Gisler den Antrag, das besagte Traktandum gar nicht erst zu behandeln. «Stattdessen soll der Kirchenrat mit allen Beteiligten ein Projekt erarbeiten, das die Auflagen erfüllt, und dieses dann an der nächsten Kirchgemeindeversammlung zur Abstimmung bringen», formulierte Tobias Gisler seinen Antrag. Dieser wurde abgelehnt. Mit 96 Nein- zu 84-Jastimmen fiel der Entscheid der Kirchgemeindeversammlung jedoch knapp aus.
Bevor es zur Abstimmung über die Kompetenzerteilung für den Kirchenrat kam, nutzte Kirchenratspräsidentin Susanne Bätscher die Gelegenheit, über den aktuellen Stand des Projekts «Überbauung Pfarrmätteli» zu informieren. «Was wir bis jetzt haben, das Siegerprojekt ‹bapo›, ist lediglich ein Wettbewerbsprojekt und die Grundlage für weitere Verhandlungen», betonte Susanne Bätscher. Kirchenratsmitglied Peter Vorwerk-Arnold verdeutlichte: «Es ist nicht so, dass morgen schon die Bagger auf dem Pfarrmätteli auffahren. Davon sind wir noch weit entfernt!» Das Projekt habe noch weitere Hürden zu nehmen: Zunächst brauche es einen Quartiergestaltungsplan, der von der Gemeinde bewilligt werden muss. Erst dann werde alles bis ins Detail geplant, um ein Baubewilligungsgesuch stellen zu können. «Das vorliegende Projekt ist lediglich die Grundlage für all diese weiteren Schritte», so Peter Vorwerk-Arnold. Dafür soll dem Kirchenrat ein angemessener Handlungsspielraum gewährt werden. «Damit wir nicht für jeden einzelnen Schritt eine Versammlung einberufen müssen.»
Trotz der Versicherung vonseiten des Kirchenrats, das Projekt «bapo» werde noch überarbeitet, blieb die Anwohnerfamilie Gisler bei ihrem Standpunkt. Es sei zu früh, dem Kirchenrat die Kompetenz zu erteilen, das Projekt weiterzuverfolgen, wendete Tobias Gisler ein. Sein erneuter Gegenantrag, der Kirchenrat solle ein überarbeitetes Projekt an einer nächsten Kirchgemeindeversammlung zur Abstimmung unterbreiten, fand jedoch wieder keine Mehrheit: 70 Kirchgemeindemitglieder stimmten für den «Antrag Gisler», 114 sprachen sich für den Antrag des Kirchenrats aus. Damit wurde dem Kirchenrat die Kompetenz und der Auftrag erteilt, das Planungsverfahren für die Überbauung Pfarrmätteli weiterzuführen und die dafür notwendigen Ausgaben zu tätigen. Ebenfalls angenommen wurde der Antrag, die Liegenschaft dem Finanzvermögen zuzuweisen und über das Grundstück ausschliesslich mittels Baurechtverträgen zu verfügen. Ausserdem erhielt der Kirchenrat von der Versammlung die Kompetenz, für die Bedürfnisse der Kirchgemeinde bestimmte Bauteile später käuflich zu erwerben.
«Natürlich sind wir enttäuscht», lässt die Familie Gisler im Anschluss an die Versammlung verlauten. Sie versteht das knappe Abstimmungsergebnis von 84:96 Stimmen bezüglich Abtraktandierung aber auch als ein klares Signal an den Kirchenrat, dass ein grosser Teil der Kirchgemeindebürgerinnen und -bürger mit dem aktuellen Stand des Projekts nicht einverstanden sei. «Wir sehen das auch als Auftrag an den Kirchenrat, unter Einbezug aller Beteiligten, eine für alle befriedigende Lösung zu erarbeiten», betont die Familie Gisler. Man nehme die in diese Richtung gehenden Versprechungen des Kirchenrats ernst und sei gerne bereit, einen Beitrag zu einer einvernehmlichen Lösung zu leisten. «Wir sind überzeugt, dass es für niemanden von Interesse ist, wenn das Projekt einem juristischen Hickhack zum Opfer fallen würde», heisst es in der Stellungnahme von Familie Gisler abschliessend.
Quellen / Literatur:
UW 91, 19.11.2011
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DAS HEUTIGE DATUM
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