Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Donnerstag, 20. Oktober 2011
26 Projekte werden von der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden unterstützt. Eines davon betrifft die Wasserversorgungsgenossenschaft Eierschwand in Bürglen.
Der Vorstand der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden hat an seiner monatlichen Sitzung vom 20. Oktober total 26 Projekte behandelt und Beiträge in der Höhe von 970 000 Franken beschlossen.
Die Wasserversorgungsgenossenschaft Eierschwand besteht seit dem 17. Juni 2009. Zweck der Genossenschaft ist der Bau, der Ausbau, der Betrieb und Unterhalt der Wasserversorgungsanlage. Die Genossenschaft verfügte am 9. März über liquide Mittel von 56 300 Franken. Demgegenüber stehen offene Rechnungen für bereits geleistete Planungsarbeiten von 99 700 Franken.
Das Projekt sieht vor, ein komplett neues Trinkwasserversorgungssystem zu erstellen. Innerhalb des gesamten Projektperimeters soll das vorhandene Quellwasservorkommen möglichst optimal genutzt werden, damit der ausgewiesene Trinkwasserbedarf für die 113 Einwohner sowie 263 Grossvieheinheiten bereitgestellt werden kann. Die Bauarbeiten starteten im vergangenen September. Alle Arbeiten sollen bis ins Jahr 2013 fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten betragen 3,15 Millionen Franken. Bis heute konnte die Patenschaft für Berggemeinden für dieses Projekt Spenden von 117 700 Franken vermitteln. – Zu den aktuellen Unterstützungsprojekten der Organisation gehören auch die Sanierung der Wasserversorgung Spiringen sowie die Neugestaltung des Weilers Färnigen im Meiental.
Quellen / Literatur:
UW 86, 1.11.2011
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Donnerstag, 20. Oktober 2011
Die Urner Bauern verdienten im vergangenen Jahr deutlich weniger als noch 2009. Mit ein Grund für die tieferen Einkommen sind die tiefen Milch- und Fleischpreise.
In der Bergregion Uri verdiente ein Bauernbetrieb im vergangenen Jahr fast ein Fünftel weniger als noch 2009. Über 40 Prozent der Betriebe können damit ihren Privatverbrauch nicht decken.
«Die Situation ist alarmierend. Wenn das so weitergeht, werden bald nur noch wenige in Uri Landwirtschaft betreiben.» Dieses Fazit zog der Präsident des Urner Bauernverbandes, Alois Brand, nach der Vorstellung des Lageberichts zur wirtschaftlichen Situation der Urner Landwirtschaftsbetriebe. In der Tat zeigt sich im Bericht der Agro Treuhand GmbH ein sehr düsteres Bild für viele Urner Bauernbetriebe. So sank das durchschnittliche bäuerliche Einkommen im Kanton Uri im vergangenen Jahr auf 25`366 Franken. Das sind 14 Prozent oder 4212 Franken weniger als noch im Vorjahr. In den Bergregionen ist dieser Rückgang sogar noch deutlicher: Dort sank das durchschnittliche Einkommen um 18,3 Prozent oder rund 5100 Franken auf noch 22`792 Franken. Im Gegensatz dazu konnten die Betriebe in der Hügelzone und in der Bergzone I, die sich vor allem im Talboden befinden, ihr bäuerliches Einkommen leicht auf durchschnittlich 38`914 Franken steigern. Im schweizerischen Schnitt ging das bäuerliche Einkommen im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent zurück und liegt in der Bergregion Schweiz mit 42`802 immer noch deutlich über dem Urner Schnitt.
Die Kosten steigen an, die Preise für Milch und Fleisch bleiben tief oder sinken. Auf diese einfache Formel lässt sich das gegenwärtige finanzielle Dilemma der Landwirtschaftsbetriebe reduzieren. Die tiefen Produzentenpreise sind gemäss Martin Furrer und Susanne Kilchenmann von der Agro Treuhand GmbH denn auch der Hauptgrund für die Reduktion des bäuerlichen Einkommens in Uri. 119 Urner Betriebe hat die Agro Treuhand GmbH für ihre Lagebeurteilung untersucht. Dabei zeigt sich, dass die Einkommensunterschiede zwischen gleich grossen Betrieben teilweise immens sind. Die Spanne reicht dabei bei Betrieben mit einer Grösse von über 20 Hektaren von 15`000 Franken Einkommen bis hin zu rund 49`000 Franken. «Der Unterschied hat sich im vergangenen Jahr noch mehr akzentuiert», betonte Susanne Kilchenmann. «Diese Einkommensunterschiede zeigen uns aber auch, dass es nicht nur auf die Grösse eines Betriebes ankommt, sondern auch auf die Führung des Betriebes.» Viele Betriebe sind zudem stark von einem Nebenerwerb abhängig, um ihr Gesamteinkommen zu steigern.
Düster sieht allerdings die Zukunft vieler Urner Landwirtschaftsbetriebe aus. So konnten die Bauernbetriebe im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 5756 Franken rund ein Drittel weniger Eigenkapital bilden als noch im Vorjahr. 41,2 Prozent der Betriebe weisen gar einen Eigenkapitalverzehr aus. Das heisst, dass bei diesen Betrieben das Gesamteinkommen (inklusive Nebenerwerb) nicht ausreicht, um den Privatverbrauch zu decken.
Erneut ist auch die Anzahl der Landwirtschaftsbetriebe in Uri gesunken. Elf Betriebe wurden im vergangenen Jahr aufgegeben. Uri zählt somit noch 648 Landwirtschaftsbetriebe. Im Gegensatz dazu stieg die landwirtschaftliche Nutzfläche pro Betrieb weiter an. Mit einer durchschnittlichen Nutzfläche von 13,7 Hektaren liegt die Bergregion Uri aber immer noch deutlich hinter dem Mittelwert der Bergregion Schweiz (20,6 Hektaren) zurück.
Quellen / Literatur:
UW 83, 22.10.2011
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DAS HEUTIGE DATUM
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