Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Samstag, 21. Juni 2008
Andermatt - Eine Mundartdichterin und Aktivistin
an einer feierlichen Zeremonie vom vergangenen Samstag brachte Gedeon Regli, Steinhauer aus Hospental, ein gegossenes Buch an einem Stein an.
«Marie Meyer-Bollschweiler ist bestimmt jedem Urschner und jeder Urschnerin ein Begriff», begann Walter Regli, Verwaltungsratspräsident der Kies und Beton Regli AG, Andermatt, seine feierliche Rede auf dem Friedhof in Andermatt. «Sie begleitet uns noch heute mit ihren Gedichten und lässt bei bei allen heimatliche Gefühle aufkommen.» Marie Meyer-Bollschweiler lebte von 1872 bis 1957 und war eine Mundartdichterin aus Andermatt. Sie lebte in der prägenden Zeit, als in Urseren ein Stausee entstehen sollte und im Lawinenwinter 1951 das ganze Dorf um seine Existenz zitterte. «Gerade jetzt, wo das Dorf erneut vor einem Umbruch steht, sind eben diese heimatlichen Gefühle ganz besonders wichtig für uns alle», führte Walter Regli weiter aus.
Nie in Vergessenheit geraten
Der ganze Gedenktag wurde von den Enkelinnen der Mundartdichterin organisiert. «Grund für das Denkmal für Marie Meyer-Bollschweiler ist, dass ihre Grabesruhe nun vorbei ist, und ihr Grab aufgehoben wurde», erklärte Walter Regli. «Dieses Denkmal soll uns alle weiterhin an diese bemerkenswerte Frau erinnern, denn so wird sie nie in Vergessenheit geraten.» Die Kies und Beton Regli AG stiftete das Denkmal für Marie Meyer-Bollschweiler. Der Steinhauer Gedeon Regli setzte dann seine Idee mit dem Buch auf dem Stein in die Tat um. Der Hobbychor Andermatt umrahmte den feierlichen Anlass mit urchigen Urschner Liedern wie «Mi Heimat, mis Urschnertal», bei denen bestimmt jeder Urschnerin und jedem Urschner warm ums Herz wurde.
Zigeunerfamilie
Nach der Enthüllung des Denkmals wurde allen Anwesenden vor dem Talmuseum ein Apéro offeriert, denn im Talmuseum wird Marie Meyer-Bollschweiler ab sofort eine Ausstellung gewidmet. Nach der Erfrischung setzte sich der Gedenktag an die Mundartdichterin fort. Erna Stössl, eine Enkelin von Marie Meyer-Bollschweiler, erzählte viele spannende und lustige Geschichten von ihrer Grossmutter. Sie und ihre Schwestern trugen auch einige Gedichte vor, beispielsweise «Maria-Hilf» und «Urschner Liäd» von Marie Meyer-Bollschweiler. Umrahmt wurde der Anlass von Uwe Zaugg mit der Gitarre und vom Hobbychor Andermatt sowie mit anderer Musik. «Die Familie Bollschweiler, so heisst es, ist eine Zigeunerfamilie gewesen», berichtete Erna Stössl mit Stolz. Dieses Zigeunerblut sei bei ihrer Grossmutter schon zum Vorschein gekommen. «Sie hatte ein Talent für Musik, sie war spontan und immer auf Trab», erzählte die Enkelin. Nicht umsonst sei Marie Meyer-Bollschweiler der «Graue Blitz» genannt worden. «Sie war auch eine Rebellin», so die Enkelin. «Sie wehrte sich vehement gegen das Stauseeprojekt.» Weiter hätte sie sogar Reden für Gemeindepräsidenten und Artikel für Zeitungen verfasst. «Im Lawinenwinter 1951 hatte sie dann ihr Haus verloren», berichtete Erna Stössl. Mit dem Verlust ihres Hauses hätte sie auch ein Stück Heimat und ihren Glauben an die Muttergottes verloren.
Originalton war zu hören
Ein Höhepunkt des Gedenktages war sicherlich der Originalton von Marie Meyer-Bollschweiler, in dem sie das Gedicht «Maria-Hilf» im Radiostudio Basel vorgetragen hatte. Dem einen oder anderen ist dabei ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Mit diesem Gedicht endete ein schöner und ehrenvoller Gedenktag, bei dem den Anwesenden ein weiteres Stück Heimat nähergebracht wurde.
Das Talmuseum Urseren hat jeden Mittwoch und Samstag von 16.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Am 27. September findet der Gedenktag für Dichter Ady Regli-Imholz statt.
Quellen / Literatur:
UW 49, 25.6.2008
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Samstag, 21. Juni 2008
Die Firma Merck feiert ihr 40-Jahr-Jubiläum.
Im Auftrag der heutigen Firma Merck in Darmstadt gründete Otto von Glenck 1965 in Altdorf eine Finanzgesellschaft. Drei Jahre später entschied man, eine Produktionsstätte zu bauen, ein Jahr später wurde in Altdorf bereits produziert. Heute stehen in Altdorf drei moderne Produktionseinrichtungen, mit denen mit hoher Flexibilität ein vielfältiges Herstellungsprogramm realisiert werden kann.
Quellen / Literatur:
uw 48, 21.6.2008
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Samstag, 21. Juni 2008
Die Tour de Suisse machte Halt in Altdorf und profitierte von hervorragendem Wetter
Altdorf und das Schächental stehen im Blickpunkt der Welt. 17-TV-Sender übertragen das Bergzeitfahren der Tour de Suisse (TdS) auf den Klausenpass in insgesamt 41 Länder der Welt. Das Bergzeitfahren sowie die Tour gewinnt der Tscheche Roman Kreuziger in 1:00:22. Markus Zberg belegt mit 1:08:51.69 den 70. Rang. Am folgenden Tag starten in Altdorf 133 Fahrer zur Schlussetappe nach Bern.
Quellen / Literatur:
Tour de Suisse, Statistik-Dokument 2017, S. 185 f.
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Samstag, 21. Juni 2008
RTC Seedorf steigt nicht auf
Der RTC Seedorf verliert das Aufstiegsspiel in die Nationalliga C mit 0:6. Nach dem Gruppensieg in der 1. Liga der Interclub-Saison konnen die beiden ersten Aufstiegspiele (gegen Neuenburg und Muttenz) noch gewonnen werden.
Mit einem deutlichen 8:1-Heimsieg gegen Cureglia schaffen die Herren des TC Dätwyler Altdorf den Aufstieg in die 1. Liga.
Quellen / Literatur:
UW 49, 25.6.2008
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Samstag, 21. Juni 2008
Verkehrspolitik - EU-Botschafter besucht «Urner Wochenblatt»
Als Tiroler und als Politiker interessiert es ihn, wie sich Urnerinnen und Urner zum Transitschwerverkehr äussern, wie sie die Investitionen in die Neat erleben und akzeptieren. Die Alpentransitbörse bezeichnet er als eine bestechende Idee, aber erst dann, wenn der ganze Alpenbogen einbezogen wird. Sehr zentral für die EU sei das Prinzip der Nichtdiskriminierung. EU-Botschafter Michael Reiterer hat vergangene Woche anlässlich des Besuches bei einer Delegation des Urner Regierungsrates dem «Urner Wochenblatt» ein Interview gewährt.
Quellen / Literatur:
uw 48, 21.6.2008
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DAS HEUTIGE DATUM
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