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Sonntag, 26. Oktober 2025

Freitag, 26. Oktober 2007
Bundesrätin zu Besuch im Q4
Mit der obligaten Bundesratsverspätung fuhr die elegante Staatskarosse hinter das neue Altdorfer Unternehmerzentrum Q4. Nachdem noch schnell ein im Weg stehender Möbelwagen umparkiert worden war, konnte Regierungsrat Isidor Baumann den hohen Gast in Uri begrüssen. Im Q4 erschien nicht nur alles mit Rang und Namen – anwesend waren vor allem auch viele Klein- und Jungunternehmer. Einen ganzen Tag nahm sich Bundesrätin Doris Leuthard Zeit für die Anliegen der Urnerinnen und Urner. Bis kurz vor dem Mittagessen widmete sie sich ganz den anwesenden Unternehmern. Bundesrätin lobt Uri In ihrem Referat orientierte Doris Leuthard, dass ab November Teile von E-Government eingeführt werden: «Damit möchten wir sie als Unternehmerinnen und Unternehmer entlasten vor allzu viel Administrationsaufwand.» Firmen werden so vor dem Kampf mit den verschiedensten Formularen bewahrt. Bis im kommenden Frühjahr will die Bundesrätin rund 65 Bewilligungen abschaffen. Das sei ein hürdenreicher Weg: «Alle rufen immer nach Verschlankung. Im eigenen Bereich wollen aber alle wieder alles bis ins Detail geregelt haben.» Doris Leuthard appelliert: «Der gesunde Menschenverstand könnte einige Vorschriften ersetzen.» Die Unternehmer ruft sie auf, sich zu orientieren: «In meinem Departement gibt es eine Förderagentur für Innovationen, welches mit zusätzlichen Geldern ausgestattet wurde und Ihnen hilft bei der Forschung.» An die Adresse von Uri gerichtet: «Uri blickt heute zuversichtlich in die Zukunft. In Bern spüren wir eure Aufbruchstimmung.» Uri soll die Schwächen auf der Seite lassen und mit seinen Stärken arbeiten, forderte die Volkswirtschaftsministerin auf. Lobende Worte fand sie auch für die tiefe Arbeitslosigkeit in Uri. Gleichzeitig gelte es aber aufzupassen: «Was machen Sie, wenn morgen ein Unternehmer in Uri 200 Arbeitsplätze schaffen will – woher nehmen Sie die Arbeitskräfte?» Auf schweizerischer Ebene gelte es, eine familienfreundliche Politik zu machen und eine Bildungsoffensive zu starten. Um die grosse Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften abzufedern, will Doris Leuthard «den Hilfsarbeiter von gestern ausbilden». Um den Kanton Uri macht sich Bundesrätin Doris Leuthard keine Sorgen: «Uri ist sich gewohnt zu arbeiten und hat auch die nötige Bescheidenheit dazu.»
Quellen / Literatur: UW 84, 27.10.2007

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Freitag, 26. Oktober 2007
Symposium zum 100-Jahr-Jubiläum des IHS
Mit dem geplanten Tourismusprojekt wird die Landschaft im Urserental verändert. Prominenter Gast am Symposium des Innerschweizer Heimatschutzes war Investor Samih Sawiris. Investor Samih Sawiris Kerngeschäft des Innerschweizer Heimatschutzes (IHS) ist es, sich im Spannungsfeld von Erhalten, Weiterbauen und Gestalten aktiv mit den Veränderungen der gebauten Umwelt und des Raumes auseinanderzusetzen. Dieser Kernaufgabe entsprechend hat die Vereinigung zu ihrem 100-Jahr-Jubiläum ein Symposium zum Thema «Innerschweiz im Wandel - Perspektiven für die Zukunft» organisiert. Rund 100 Personen, darunter auch einige aus dem Kanton Uri, haben am Freitag, 26. Oktober, an diesem Symposium in Luzern teilgenommen. Im ersten Referat richtete Heinz Horat, Direktor des Historischen Museums Luzern, den Blick zurück ins 19. Jahrhundert. In dieser Zeit nahm der Tourismus «im Themenpark Vierwaldstättersee» seinen Anfang. Die attraktiven Landschaften um den Vierwaldstättersee - Rigi, Luzerner Seebecken, Weggis, Bürgenstock - wurden dank attraktiven Erschliessungen durch Schiffsleute und Träger, Schiffe und Bahnen für die Fremden begeh- und erfahrbar gemacht. Eine leistungsfähige Gemeinschaft entsteht Innerhalb weniger Jahrzehnte liessen sich historische Stätten, sagenumwobene Orte, Hotelpaläste, alte, malerische Dörfer, Brücken- und Strassenbauten sowie Bahnen aller Art zu einem viel gerühmten Publikumsmag-net zusammenschmelzen. Das Gebiet um den Vierwaldstättersee wurde zu einer spektakulären Region für Touristen. Gleichzeitig fühlten sich die Einheimischen trotz Futterneid und Lokalinteressen als leistungsfähige Gemeinschaft verbunden. «Erst als die in der Gegend weilenden Engländer vor solcher Kulisse in Ekstase gerieten, öffneten die Einheimischen die Augen», blickte Heinz Hodel zurück. Und zwei Jahrzehnte später: Wiederholt sich die Geschichte der Engländer mit einem Ägypter im Urserental? Gemeinsame Erinnerungen schaffen Heimat Die bekannte Luzerner Autorin und Pub­lizistin Gisela Widmer setzte sich in ihrem Referat gewohnt pointiert mit dem Begriff Heimat auseinander. Dabei machte sie bewusst, wie gemeinsame Erlebnisse, Erfahrungen oder Erinnerungen Gefühle der Zusammengehörigkeit - sogenannte Heimatgefühle - vermitteln. Dass Heimatschutz eben nicht allein Erhalten, sondern ebenso Weiterbauen und Gestalten bedeutet, unterstrich Gisela Widmer mit ihrer Feststellung: «Heimat muss dort sein, wo ich mich masslos über Umstände, Zustände oder Missstände aufrege, weil sie mich selber derart betreffen, dass ich mich engagiere.» Von der Daseinsmentalität zur Angebotsmentalität Auch Bruno Schmid, Regionalmanager der Biosphäre Entlebuch, appellierte in seinem Referat dafür, die Heimat aktiv zu gestalten und gezielt in die Zukunft zu führen. Am Beispiel des Entlebuchs zeigte er auf, wie Regionalentwicklung erfolgreich angepackt werden kann. «Schützen durch Nutzen» müsse in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung geschehen. Mit aller Deutlichkeit wies er darauf hin, dass «die peripheren Regionen die Augen vor der Realität nicht verschliessen können». Abwanderung, Nachwuchsschwund, Zentrumsbildung sowie die Abhängigkeit von Finanzausgleichsmechanismen müssten zu eigenen Innovationen führen. «Die bisher verbreitete Daseinsmentalität der Bevölkerung in den Bergtälern entwickelt sich zu einer Angebotsmentalität.» Andermatt als Aushängeschild Mit grossem Interesse wurde der Auftritt von Samih Sawiris, dem Investor von Andermatt, im Hotel Seeburg erwartet. Statt eines geplanten Referats stellte er sich den Fragen der Tagungsteilnehmenden. Angesprochen auf die Grösse des geplanten Resorts erklärte der Ägypter überzeugt: «Die Grössenordnung ist diktiert. Heute hat der Ort fast nichts. Um Erfolg zu haben, braucht es eine bestimmte Grösse.» Einmal mehr versicherte der Investor, dass er in Andermatt keine topmodernen Gebäude und auch keine «Kopien von Bestehendem» wolle. «Wenn wir es nicht schaffen, Alt und Neu zu verbinden, haben wir versagt.» auch wenn die Koordination der beteiligten Architekten «sehr kompliziert» sei, wolle er nicht, dass «Denkmäler für einzelne Architekten» entstünden. «Das Resort in Andermatt soll ein Aushängeschild werden, damit wir anderswo in Europa ebenfalls bauen können.» Als weiteres Ziel bekräftig-te Samih Sawiris auch in Luzern: «Eine Monokultur innerhalb der Gäste wollen wir unbedingt vermeiden. Wenn nötig, werden wir das auch mit einem gezielten Marketing steuern.»
Quellen / Literatur: UW 85, 31.10.2007

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Freitag, 26. Oktober 2007
Urner Premiere mit dem Unternehmerzentrum Q4
Am kommenden Freitag wird das Urner Dienstleis­tungszentrum Q4 offiziell eröffnet. Bereits heute sind rund ein Dutzend Urner Firmen aus diversen Sparten im Gebäude angesiedelt. Sieben innovative Köpfe gründen eine Firma, kaufen ein Fabrikgebäude aus den Sechzigern, lassen es sanft renovieren und lancieren den ersten Businesspark in Altdorf Ost. Ganz einfach – oder? Altdorf Ost ist in diesem Fall die Hellgasse 23, die Fabrik ist das ehemalige Gebäude 10.1 der Dätwyler AG, die Aktiengesellschaft heisst Q4, und die sieben Köpfe sind Markus Holzgang, Stefan Huonder, Irene Denzler, Marcus Risi, Gian Bisatz sowie Beat und Josef Trachsel. Und ganz einfach war es nur, weil die Initianten an den Standort Uri glauben und ihre Philosophie bereits schon während der Lancierung lebten: Zusammen arbeiten, wirken und Synergien nutzen! Synergien nutzen Das Q4-Gebäude umfasst vier Etagen, welche allesamt die weiten, offenen Räume des ehemaligen Fabrikationsgebäudes repräsentieren. Wer den Eingang im Erdgeschoss nimmt, glaubt rechterhand den Empfang zu sehen. Falsch und doch richtig: Im Büro hinter der grossen, schiebbaren Glasfront ist das Atelier Pi, eine Urner Jungunternehmerin, welche im Q4 einen voll ausgerüsteten Büroraum mietet, gleichzeitig aber als Auskunftsstelle für Besucher fungiert. Das gehört zum Betriebskonzept, sagt Markus Holzgang, Verwaltungsratspräsident der Q4 AG: «Zusammen mit der Volkswirtschaftsdirektion Uri bieten wir für Jungunternehmen vergünstigten Mietzins und viele Möglichkeiten, vom Know-how der etablierten Firmen zu profitieren. Gleichzeitig wollen wir Synergien schaffen.» «Zusammen nutzen und gemeinsam profitieren» heissen die Leitgedanken: EDV-Infrastruktur, Telefonanlage, Kopierservice und Drucker, alles wird gemeinsam gebraucht. Die Computer-Netzwerkinfrastruktur ist hoch professionell – Gian Bisatz, Gründungsmitglied und für den Computerbereich verantwortlich, betont: «Ansonsten haben nur grosse Firmen solche Möglichkeiten. Wir sind die ers­ten im Kanton, welche eine Internet-Telefonanlage (Voice over IP) in diesem Umfang nutzen.» Im gemeinsam genutzten Serverraum mit Glasfaseranbindung steckt viel Zukunft und noch mehr Sicherheit. «Für einzelne unerschwinglich, aber gemeinsam problemlos machbar», merkt Gian Bisatz an. Farbiger Kubus Nicht nur Computer profitieren vom Netzwerk – Networking wird im Q4 auch sonst gross geschrieben: «Die hier angesiedelten Firmen stehen durch die offene Gebäudestruktur in einem ständigen Austausch zueinander», erläutert Markus Holzgang. Dazu beitragen sollen Sitzungszimmer für alle: «Auf jeder Etage steht im Mittelpunkt des Raumes ein farbiger Kubus mit Glasfront – darin untergebracht sind vier Sitzungszimmer», beschreibt Architekt und Gründungsmitglied Beat Trachsel. Rund um den Kubus angeordnet sind die Arbeitsplätze. Je nach Verwendungszweck offen wie Grossraumbüros oder mit Glas eingefasst wie ein Aquarium. «Wenn ein Mieter das Gefühl hat, er brauche mehr Ruhe – hat er die Möglichkeit, seine Räume mit Glaswänden abzutrennen», merkt Architekt Beat Trachsel an. So zum Beispiel die Anwaltskanzlei von Hansruedi Stad­ler: Sie ist in einem Glasraum mit Stoffrollos als Sichtschutz. Bis jetzt eingemietet sind rund ein Dutzend Firmen. Diese besetzen 85 Prozent der Kapazität. Im Gebäude mit Minergie-Standard können sich aber auch einzelne einmieten: «Wer auswärts arbeitet, aber zwischendurch hier bleiben möchte, kann stunden- oder auch tageweise einen voll ausgerüsteten Arbeitsplatz mieten», verdeutlicht Markus Holzgang das Konzept. Feierabendbier Gesorgt wird auch für das leibliche Wohl der bisher rund 50 Angestellten, welche schon im Q4 arbeiten. Für sie, aber auch für Externe ist im Erdgeschoss eine Cafeteria mit Lounge und Bar untergebracht. Der von Stephan Kempf geführte Betrieb ist während den Bürozeiten offen und bietet neben Verpflegung und Feierabendbier auch Schulungsräume an. Für Referate und Seminare stehen gut ausgerüstete Räume zur Verfügung, welche von jedermann gebucht werden können. «Auch hier soll ein Austausch zwischen den im Gebäude angesiedelten Firmen und Firmen, welche nur zu Schulungszwecken im Gebäude sind, stattfinden», schildert Markus Holzgang die Q4-Vision.
Quellen / Literatur: UW 83, 24.10.2007

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.09.2021