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Montag, 28. Oktober 2024

Donnerstag, 28. Oktober 2010
Auszeichnung - Anton Epp ist der Urner Wiesenkönig
Eine einzigartig hohe Pflanzenvielfalt zeichnet die Trockenwiese von Anton Epp im Seldertal, Silenen, aus. Auch das Rüteli in Isenthal sowie die Wiese Haltenen in Seelisberg wurden prämiert. Mit der erstmals durchgeführten Wiesenmeisterschaft zeichnet der Kanton Uri Bäuerinnen und Bauern aus, die sich im besonderen Masse für die Erhaltung artenreicher Trockenwiesen einsetzen. Unter 68 Bewerberinnen und Bewerbern hat eine Fachjury die drei schönsten Wiesen ausgewählt. Am Donnerstag, 28. Oktober, wurden sie prämiert. Auf den ersten Blick wirkt die Wiese im Seldertal auf rund 1200 Metern über Meer oberhalb von Silenen unscheinbar. Es ist eine magere, lückige Wiese, die im Gegensatz zu ihren fetteren Verwandten nicht mit einem üppigen Farbenmeer aufwarten kann. Doch bei genauerem Hinsehen offenbart sie ihren wahren Reichtum. Spezialisten, welche die Wiese im Rahmen der Kartierungen zum nationalen Inventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung untersucht haben, sind auf der Fläche von 195 Aaren auf 94 verschiedene Pflanzenarten, darunter 31 typische Trockenwiesen-Arten, gestossen. «Dadurch hatte die Wiese von Anton Epp schon bei der ökologischen Bewertung der Flächen einen fast uneinholbaren Vorsprung auf alle anderen Flächen», erklärte Regierungsrätin Heidi Z’graggen an der Preisverleihung auf dem Hof von Anton Epp im Buchholz 41 in Silenen. Mit 23,5 von 31 möglichen Punkten an der Wiesenmeisterschaft schwang die Wiese von Anton Epp schliesslich obenaus. Mit 20,5 Punkten auf dem 2. Rang der Wiesenmeisterschaft liegt die Wiese Rüteli im Isental auf 1400 Metern über Meer. Sie wird von Theres und Robert Bissig-Arnold aus Erstfeld in reiner Handarbeit bewirtschaftet. Mit 18,5 Punkten zur drittschönsten Wiese im Kanton Uri ausgezeichnet wurde die Wiese Haltenen oberhalb Seelisberg. Bewirtschaftet wird die Wiese von Andreas Arnold. «Rund 22 Pflanzenarten, die Trockenwiesen charakterisieren, finden sich auf der Trockenwiese von Andreas Arnold», erklärte Heidi Z’graggen. Die Regierungsrätin zeigte grosse Bewunderung für die Ergebnisse der Wiesenmeisterschaft. Die grosse Artenvielfalt, auf die man gestossen ist, sei keine Selbstverständlichkeit. «Sie ist vielmehr das Resultat einer langjährigen, sorgfältigen und arbeitsintensiven Nutzung durch Bäuerinnen und Bauern.» Den Bäuerinnen und Bauern galt schliesslich auch der Dank für ihren Einsatz. Sie erhielten als Preis einen Kalender mit Fotografien der schönsten Blumenwiesen im Kanton Uri sowie 20 Franken pro erreichten Punkt an der Meisterschaft.
Quellen / Literatur: UW 85, 30.10.2010

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Donnerstag, 28. Oktober 2010
Lagebericht 2009 - 21 Landwirtschaftsbetriebe verschwunden
Den Landwirten in Uri geht es schlechter als dem Schweizer Durchschnitt. 2009 hat ein Urner Bauer rund 29`600 Franken verdient. Gründe dafür sind mitunter steigende Kosten sowie tiefere Milch- und Schlachtviehpreise. Um 6 Prozent sank 2009 gesamtschweizerisch das landwirtschaftliche Einkommen der Bauern. In Uri haben die Landwirte sogar 12 Prozent weniger verdient – gerade einmal 29`578 Franken. Dies geht aus dem aktuellen Lagebericht zur Urner Landwirtschaft hervor. «In Uri hat das landwirtschaftliche Einkommen massiv abgenommen», verdeutlichte Wisi Brand, Präsident des Bauernverbandes Uri, an der Präsentation am Donnerstag, 28. Oktober. Und Martin Furrer von Agro-Treuhand legte nach: «Mit diesem Einkommensstand befinden sich die Urner Landwirte nach dem Anstieg im vergangenen Jahr wieder auf dem Niveau von 2005.» Ein Grund für das tiefere Einkommen ist zum einen der Milchpreis, der im vergangenen Jahr 12 Rappen niedriger ausfiel. Auch die Preise für Nutz- und Schlachtvieh haben sich im letzten Jahr auf einem deutlich tieferen Niveau als noch 2008 bewegt. Dazu sind die Strukturkosten für die Landwirtschaftsbetriebe auch im 2009 weiter angestiegen. «Hinzu kommt, dass die Betriebe in Uri deutlich weniger von den Änderungen im Direktzahlungssystem profitieren», erklärte Martin Furrer. Bei dieser Bilanz ist nicht erstaunlich, dass allein im vergangenen Jahr 21 Landwirtschaftsbetriebe aus Uri verschwunden sind. «2009 sind 54 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche verloren gegangen. In den Jahren zuvor waren dies im Durchschnitt gerade einmal 18 Hektaren», veranschaulichte Martin Furrer. Die durchschnittliche landwirtschaftliche Nutzfläche pro Betrieb beträgt in Uri 13,8 Hektaren – in anderen Bergregionen der Schweiz liegt der Durchschnitt bei 23,2 Hektaren. Besonders im unteren Kantonsteil sind die Betriebe tendenziell kleiner als beispielsweise im Urserntal. Dies ist auf die Siedlungsentwicklung und die topografischen Verhältnisse im Urner Unterland zurückzuführen. Im vergangenen Jahr mussten Urner Landwirte etwas mehr in Gebäude, den Betrieb und Angestellte investieren als noch 2008. Die Betriebskosten stiegen um rund 1000 Franken auf 66`740 Franken an. Den grössten Anteil der Betriebskosten verursachen Gebäude und Maschinen. Die Strukturkosten sind bei den Urner Landwirtschaftsbetrieben auch im vergangenen Jahr höher ausgefallen – sowohl bei kleinen als auch bei grossen Betrieben. Der Cashflow ist um rund 3,5 Prozent gesunken. Das Eigenkapital ist mit 8190 Franken nur leicht tiefer als im Vorjahr. «Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich die Familien angepasst, zurückgesteckt und mehr in Nebenjobs gearbeitet haben», relativierte Susanne Kilchenmann von Agro-Treuhand. Für einen Drittel aller 659 Betriebe in Uri reicht das Gesamteinkommen nicht aus, um den Privatverbrauch zu decken. «Diese Betriebe zehren an der Substanz,» sagte die Agronomin. Keine Entspannung im 2010 zu erwarten Das tiefere landwirtschaftliche Einkommen in Uri ist nicht allein auf die Strukturen zurückzuführen, resümierte Susanne Kilchenmann. «Das hängt auch von der Unternehmensführung ab.» Direktzahlungen seien für ein Überleben der landwirtschaftlichen Betriebe in Uri wichtig. Die Bauern würden viele Leistungen im Interesse der Öffentlichkeit erbringen. In Zukunft sieht Susanne Kilchenmann die Betriebe noch mehr Druck ausgesetzt: «Kleine Betriebe sind auf einen Nebenerwerb angewiesen. Doch es wird in Zukunft schwieriger, alles unter einen Hut zu bringen.» Sie zeigte sich überzeugt, dass sich die Situation auch im 2010 nicht verbessern würde. «Einmal mehr sind die Bauernfamilien gefordert, Erträge und Kosten weiter zu optimieren.» Diese Ansicht teilte auch Volskwirtschaftsdirektor Isidor Baumann. «Es ist wichtig, die Wertschöpfung im Kanton Uri zu verbessern. Wo hat die Urner Landwirtschaft Potenzial?» Damit diesbezüglich wichtige Projekte vorangetrieben werden können, brauche es aber zuerst die Initiative der Landwirte, erklärte er.
Quellen / Literatur: UW 85, 30.10.2010

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Donnerstag, 28. Oktober 2010
Tourismus - Andermatt fällt wegweisenden Entscheid
Andermatt wagt einen Schritt, den bisher in der Schweiz noch niemand gemacht hat. Kurtaxen gibt es nicht mehr, Andermatt sagt Ja zu einem neuen Tourismusreglement. Eine GmbH kann nun gegründet werden. «Dies ist Meilenstein für den gesamten Schweizer Tourismus.» Mit dieser Aussage macht Benno Nager, Leiter von Andermatt Gotthard Tourismus, deutlich, was Andermatt am Donnerstag, 28. Oktober, erreicht hat. Auch Fachberater Robert Wildhaber bezeichnet den Entscheid als «ein unglaubliches Signal für die ganze Schweiz.» Andermatt schreibt Geschichte: Als schweizweit erste Gemeinde schafft das Dorf in Ursern die Kurtaxen ab und ersetzt diese durch ein neues Tourismusreglement. Damit soll die Neufinanzierung des Tourismus im Urserntal umgesetzt werden. «Dem Vorbild von Ursern werden schon sehr bald andere Regionen folgen», ist Robert Wildhaber überzeugt. Dem neuen Tourismusreglement und damit auch der Gründung der Andermatt Gotthard Tourismus GmbH stimmte an der Dorfgemeinde ein Grossteil der 230 anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zu, wenn auch nicht diskussionslos.
Quellen / Literatur: UW 85, 30.10.2010

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.09.2021