Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Sonntag, 29. Juni 1924
Ärzte lehnen 10-prozentigen Tarifabbau ab
Es wurden Klagen laut, der Krankenkassentarif müsse revidiert werden. Als der Lohnabbau sozusagen alle Arbeitnehmer fühlbar traf, erwarteten die Krankenkassen, deren Mitgliedschaft sich grösstenteils aus der Arbeiterschaft rekrutierte, dass auch die Ärzteschaft sich zu einem Abbau bereit erkläre. Steine des Anstosses bildeten vor allem die Kilometerentschädigungen für Auto, die Taxierung der schwer kontrollierbaren Gelegenheitsbesuche, die Verweilgebühr und die Besuchstaxen. Die erste Fühlungnahme mit den Ärzten, wobei ihnen ein Tarifabbau von 10 Prozent zugemutet wurde, endete in schlanker Ablehnung des Kassenbegehrens. Die Reaktion über diese schroffe Haltung der Ärzte äussert sich an der Delegiertenversammlung in starkem Befremden, das in verschiedenen Voten Ausdruck findet.
Quellen / Literatur:
Müller Josef, Blätter aus der Entwicklung des urnerischen Krankenkassenwesens, S. 14 f.
-------------------------
|
|
DAS HEUTIGE DATUM
|