Der Urner Münzkatalog
Kronen (Scudo d'oro)
1503-1569
Gold; MB, MA; 25,5 mm; 3,5 g.
Für den Münzumlauf war die französische Goldkrone (Ecu d'or) bedeutsam. Sie gehörte zu jenen Goldsorten im schweiz. Geldumlauf, die neben den bis um 1530 dominierenden rheinischen Gulden traten und diesen ab Ende des 15. Jahrhunderts ablösten. Die Rückseite zeigte das Lilienkreuz.
Die ersten französischen Kronen wurden in der Deutschschweiz als «Schiltfranken» bezeichnet, weil die Vorderseite der Münze den französischen Wappenschild zeigte. Ab 1475 fand die Goldmünze ihre bis Mitte des 17. Jahrhunderts gültige Form mit dem bekrönten Wappenschild und der kleinen Sonne darüber (Sonnenkrone, Ecu d'or au soleil).
Wegen ihrer Stabilität in Gewicht und Feingehalt wurde sie für überregionale Zahlungen bevorzugt. Stärker verbreitet wurde die Krone durch entsprechende Pensionszahlungen von Frankreich.
Die Goldkrone, die angeblich in der Münzstätte Bellinzona geprägt wurde, zeigt anstelle des französischen die drei Wappenschilder der Drei Länder UR / SZ / UW und die Umschrift + : VRANIE : SVVIT : ET : VNDERVALD. Anstelle der Sonne treten der Doppeladler und die päpstlichen Schlüssel. Die Rückseite (Revers) zeigt ebenfalls das Lilienkreuz und die Umschrift + SALVE : CRVX : SANCTA : ET : BENEDICT :
Die Originalmünze ist nicht bekannt. Die Beschreibung beruht auf einer Valvation (Schätzung) von 1520 (Pü 1).
Die zwischen den Jahren 1506 und 1529 in der Münzstätte Bellinzona geschlagene Sonnenkrone (Scudo d’oro del dole, Pü 23) wird ihrem Namen nicht gerecht, denn sie zeigt in ihren Münzbildern, nur der geteilte Wappenschild mit dem Urner und Unterwaldner Wappen mit darüber gekröntem Doppeladler. Der Revers hat ein Lilienkreuz mit einer Vierer-Rosette in der Mitte.
Dies gilt auch für die Goldkrone o.J (Pü 39). Hier sind wiederum alle Wappen der Drei Länder vertreten. Der Revers zeigt ein Blümenkreuz mit einer kleinen Krone an jedem der vier Armenden. Die Umschrift lautet: «* SOLI * DEO * GLORIA *». Eine weitere Goldkrone zeigt in der Revers-Umschrift die Jahrzahl 1556 (Pü 40). In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts tragen die Goldkronen der Münzstätte Altdorf nur noch der Urner Wappenschild (Pü 76-77).
Literatur: Benedikt Zäch: "Krone", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013674/2012-02-01/, konsultiert am 19.01.2024. Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, Münzkatalog, in: HNBl UR 1979/1980, Nr. 1, 23, 39, 76-77.
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