LEBENSBEREICHE

Allgemeines Alter Arbeit und Wirtschaft Bauen, Wohnen, Haushalt Bildung und Schule Das liebe Geld Digitalisierung Essen und Trinken Familie Gesellschaft und Soziales Mode Gesundheit Jugend Kommunikation, Medien Militär, Landesverteidigung Mobilität und Verkehr Recht und Justiz Religion und Glauben Sicherheit und Ordnung Sport und Freizeit Staat und Politik Straftaten Umwelt Unfälle

Der Urner Münzkatalog

Groschen (Grosso)

1503-1600
Billon; MB, MA; 22 mm; 2 g.

Als Sammelbegriff bezeichnet Groschen eine weit verzweigte Gruppe spätmalterlicher und frühneuzeitlicher Silbermünzen unterschiedlicher Gewichts- und Wertstufen, zu denen auch der oberitalienische Cavallotto - in Bellinzona geprägt. Der Münzname selbst leitet sich vom lateinischen grossus ab und bezeichnete zunächst in Italien allgemein Münzen in höheren Mehrfachwerten des Pfennigs. In der Deutschschweiz setzte mit dem Plappart im frühen 15. Jahrhundert ein, zunächst in der Form von Halbstücken. Anstelle der fehlenden einheimischen Groschen liefen im 14. und 15. Jahrhundert Mailänder Grossi (Halbstück) um. In der Neuzeit sank der Groschen zur Billonmünze zu 3 Kreuzern herab.



In Bellinzona wurde ein Groschen, der Grosso Ambrosino zu 5 Soldi, geprägt. Der Avers zeigt ein Blumenkreuz mit reichen Ornamenten an den Armenden und die Umschrift «VRANIE SVIT ET VNERVALDI». Der Revers das Brustbild des heiligen Martin mit Mitra, Nimbus und Krummstab, mit der rechten Hand segnend (Pü 15). In der Münzstätte von Altdorf wurden Groschen geprägt mit den drei Wappenschildern auf dem Avers und mit dem gekrönten Doppeladler auf dem Revers (Pü 60).



In der Zeit von 1552 bis 1563 wurden weitere Groschen mit ähnlichen Münzbildern geprägt (Pü 61-64). Auf der Umschrift des Revers ist nebst «SOLI DEO GLORIA» jeweils auch die Jahreszahl der Prägung aufgeführt.

Die Münzgemeinschaft UR / UW prägte in Altdorf 1600 einen Groschen mit den beiden Wappenschildern sowie im Revers Doppeladler mit Kreuz und Krone (Pü 73).

Literatur: Lorenzo Fedel: "Groschen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013681/2013-11-28/, konsultiert am 21.01.2024. Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, in: HNBl UR 1979/1980, Nr. 15, 61-64, 73. Fotos: Nicolas Etter, Wassen, für die Ausstellung «Münzen und Medaillen» im Historischen Museum Uri 2007. Bearbeitung durch URIkon.

MÜNZBILDER

Wappenschilder Uri und Unterwalden
Avers
> Ansicht
-------------------------
Wappenschilder der Drei Länder UR / SZ / UW
Avers
> Ansicht
-------------------------
Verschiedene Kreuze - von schlicht bis nobel
Avers
> Ansicht
-------------------------
Der Doppeladler - Herrschaftszeichen des Kaiserreichs
Revers
> Ansicht
-------------------------
St. Martin - häufiges Münzbild in Variationen
Revers
> Ansicht
-------------------------

 
URNER MÜNZGESCHICHTE

Übersicht

Das Gold der Kelten
Römische Fundmünzen
Keine Münzen der Alemannen

Uri im Münzkreis Zürich
Die Münzstätte in Bellinzona
Die Münzstätte Altdorf
Urner Goldmünzen 1701-1736
Helvetische Münzen
Die Urner Münzen von 1811
Die eidgenössischen Münzen
Urner Banknoten

Urner Münzen
Urner Münzbilder

Gedenkmünzen
Schützemtaler

ÖFFENTLICHE FINANZEN

Öffentliches Finanzwesen
Staatsfinanzen
Steuern
Zölle

PRIVATES FINANZWESEN

Banken in Uri
Urner Altgülten

Hypothekarwesen


 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 12.01.2024