Kreuzer
1503-1605
Billon; MB, MA; 18-19,5 mm; 1 g.
Der Kreuzer stammte ursprünglich aus dem Tirol. Im Spätmittelalter (1274) verbreutete er sich als Handelsmünze in Oberitalien, Österreich und Süddeutschland und wurde in der 2. Hälfte des 15. Jahhunderts auch in Zürich, Luzern und Solothurn ausgeprägt, etwas später auch in der Münzstätte in Bellinzona.
Der Name Kreuzer leitet sich vom Münzbild der Vorderseite ab, das ein Rad- beziehungsweise Doppelkreuz zeigte. Ursprünglich als Silbermünze ausgegeben, sank der Kreuzer im Laufe der Zeit zur Billon-Münze ab.
Der sogenannte Etschkreuzer (Pü 16) zeigt auf dem Avers das Doppelkreuz und die Umschrift «VRI – SVIT – VNDE – RVAL», auf dem Revers einen Adler mit dem Kopf nach links, darunter eine Schlange und die Umschrift «+ MONETA – BELLINZONE».
Die Kreuzer, die in der Münzstätte Altdorf geprägt wurden (Pü 70) zeigen auf dem Avers die drei einfachen Wappenschilder in Kleeblattstellung und auf dem Revers ein Doppelkreuz dessen längere Arme die Umschrift trennen.
In den Jahren 1609-1627 wurden vom Land Uri in der Münzstätte Altdorf Kreuzer (Pü 160-165) geprägt. Sie haben auf dem Avers den Urner Schild und auf dem Avers ein Doppelkreuz, das von einem Doppelkreis umgeben ist.
Literatur: Lorenzo Fedel: "Kreuzer", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.11.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013679/2008-11-04/, konsultiert am 22.01.2024. Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, Münzkatalog, in: HNBl UR 1979/1980, Nr. 16, 70, 160-165. Fotos: Nicolas Etter, Wassen, für die Ausstellung «Münzen und Medaillen» im Historischen Museum Uri 2007. Bearbeitung durch URIkon.
|