BRAUCHTUM

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Urner Sagen



Frevel bei der «Nitletä»
Auf Golzern war eine Abendgesellschaft bei einer Nidel beisammen und es wurde Kaffee und Schnaps aufgetragen. Sie wurden ausgelassen, bewarfen sich gegenseitig mit Nidel und schleuderten, wie es früher Brauch war, einen «Schläck» nach dem andern an die Oberdiele und an die Wände. Der frechste unter ihnen warf sogar einen «Schläck» nach dem Bilde des Gekreuzigten im Herrgottswinkel mit den Worten: «Sä da, iss äu!» In diesem Augenblick entstand im Stall ein furchtbares Gerumpel; das Vieh rasselte in den Ketten und brüllte unheimlich. Sie dachten, die Kühe hätten den «Baarnä» (Futterkrippe) umgerissen und liefen eiligst dem Gaden zu. Aber sie fanden alles in Ordnung. Nur der Spötter war im Hause zurückgeblieben, und als die andern wieder zurückkamen, sahen sie mit Schrecken, wie ihn ein Gespenst auf dem Hausdach «schindete» (die Haut abziehen).
Nach Müller Josef, Sagen aus Uri, Band II, Nr. 907, S. 275.
   

IN DIESER SAGE VORKOMMENDE FIGUREN

SAGENHAFTE ÖRTLICHKEITEN

Silenen, Golzern (Golzer)   

SAGENHAFTE THEATERSTÜCKE

 

 

 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / letzte Aktualisierung: 08.12.2020