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Winde in Uri

Wind ist in der Meteorologie eine gerichtete, stärkere Luftbewegung in der Erdatmosphäre. Hauptursache sind Unterschiede im Luftdruck zwischen den Luftmassen. Dabei bewegen sich Luftteilchen aus dem Gebiet mit einem höheren Luftdruck ( Hochdruckgebiet) solange in das Gebiet mit dem niedrigeren Luftdruck (Tiefdruckgebiet), bis der Luftdruck ausgeglichen ist. Je größer der Unterschied im Luftdruck ist, umso stärker ist der aus der Luftbewegung resultierende Wind.
Die beiden häufigsten Winde in Uri sind der Föhn und die Bise. Daneben gibt es auch noch schwächere Winde aus den Seitentälern.

Kaffeewind
„Kaffewind“ wurde der morgendliche Talwind aus dem Isenthal genannt, der auf den Urnersee nordwärts hinauszieht. Er erlaubte es den Ruderern auf den Booten die Segel zu setzen und sich einen wärmenden Kaffee zu genehmigen.
      
Twärr
„Twärr“ („Twär“) ist der Westwind im Urserntal. Er bringt das schlechte Wetter (> „Chloserli“, Ostwind).
      
Chloserli
Der „Chloserli“ („Chlosäärli“) ist der giftige Ostwind im Urserntal (> „Twärr“, Westwind).
      
Dimmerföhn
Der Dimmerföhn („Dimmerfeen“) ist vom Wort Dämmerung abgeleitet und beschreibt jenen Spezialfall des Föhns, wenn der Föhn nicht bei klarem Wetter auftritt, sondern mit dunklen Wolken nasses Wetter. Damit der Dimmerföhn auftreten kann, muss die Luftmasse im Süden (Tessin und Norditalien) hochreichend feuchtgesättigt sein. Zudem braucht es eine starke Strömung in den höheren Luftschichten, welche diese feuchte Luft über den Alpenkamm in den Norden verfrachten. Dies kann im Norden zu schweren Regenfällen führen.
      
Föhn
Der Föhn (Urner Dialekt: „Feen“ ist ein warmer, trockener Fallwind, der vor allem im Reusstal auftritt und als Südwind von Ursern zum Urnersee hinunterbläst. Er wird auch oder „der älteste Urner“ genannt. Wenn im Urnerland Föhnwetter herrscht, kann je nach Stärke des Föhns im Norden die markante Wolkenwand (Föhnmauer) vor fast blauem Himmel (Föhnfenster) beobachtet werden.
      
Bise
Die Bise ist ein kalter, trockener Wind aus Nordosten. Er weht vor allem im Schweizer Mittelland. Am Urnersee und in der unteren Reussebene tritt sie vor allem am frühen Nachmittag auf..
      
Gaissteeder
Kalter bissiger Nordwind im Frühling. Dieser setzte den früher viel häufigeren Ziegen nach der kargen Winterfütterung im März-April ausgetrieben wurden, stark zu (Aschwanden Felix, Neues Urner Mundartwörterbuch, S. 306).
      
Schächätaler
Teilweise Bezeichnung für den abendlichen Wind aus dem Schächental.
      

Ein giftiger Wind in gedruckter Form wehte zum Teil auch an der Fasnacht. So trugen Narrenblätter auch schon den Namen von Winden wie «Föhn», «Closerli», «d’r Geissteeter», der «Twärr» oder der «Biswind» (Narrenblatt in Flüelen, 1903). Je schärfer das Narrenblatt, umso mehr wurde von ihm gesprochen.

 
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 21.04.2020