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Freitag, 24. Oktober 2025

Freitag, 24. Oktober 2008
Bahntransport obsiegt
Zwei Jahre lang war man sich uneins: Auf welchem Weg soll soll der Kehricht nach Horgen und die Schlacke zurück nach Attinghausen transportiert werden? Nach einigem Hin und Her haben sich die Zaku AG und die Zürcher Behörden nun auf den Kehrichttransport mit dem kombinierten Verkehr geeinigt. Im Gegenzug erhält die Zaku AG mehr Geld für die Abnahme der Schlacke.
Quellen / Literatur: UW 84, 25.10.2008

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Freitag, 24. Oktober 2008
Schattdorf - 4000 Tonnen weniger CO2 dank Holzheizung
Das neue Holzheizwerk Uri liefert seit Ende September Wärme für Dätwyler Rubber, Ruag und Tellpark. Am Freitag, 24. Oktober, wurde es offiziell eröffnet. Wenn Othmar Zgraggen die massive Tür zur oberen Brennkammer des mit 20 Tonnen Schamottstein ausgekleideten Ofens öffnet, verschlägt es einem beinahe den Atem. «Zwischen 900 und 1000 Grad Celsius ist hier die Temperatur», weiss der Mitinitiant des Holzheizwerks Uri im Schattdorfer Industriegebiet Kastelen. Diese hohe Temperatur wird erreicht durch die Verbrennung von einheimischen Holzschnitzeln und nicht etwa mittels Heizöl. «Dieses brauchen wir einzig noch, um Spitzen abzudecken», erklärt Othmar Zgraggen. Dank der neuen Anlage - welche am Freitag, 24. Oktober, offiziell eröffnet wurde - können künftig pro Jahr rund 1,5 Millionen Liter Heizöl und damit rund 4000 Tonnen CO2 eingespart werden. Profitieren davon können neben der Urner Luft vor allem die beiden Industrieunternehmen Dätwyler Rubber und Ruag Land Systems. Sie beziehen ab sofort sämtliche Prozesswärme vom Holzheizwerk Uri. Die Betreiberfirma des Holzheizwerks, die Öko Energie AG Gotthard, hat mit den beiden Industriebetrieben Lieferverträge mit einer Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen. Inbegriffen darin ist auch Heizenergie für den Winter: Dank einheimischer Holzenergie haben die Angestellten von Dätwyler Rubber, Ruag Land Systems und Besucherinnen und Besucher des Shoppingcenters Tellpark auch in der kalten Jahreszeit warme Füsse. Einheimische Energie nutzen Das Holzheizwerk in Schattdorf konnte nach nur zweijähriger Planungs- und Bauzeit am 19. September zum ersten Mal eingefeuert werden. Für die Beschaffung der jährlich notwendigen 22`000 Kubikmeter Holzschnitzel und deren Transport wird vorwiegend auf einheimische Anbieter zurückgegriffen. So sind beispielsweise der Urner Waldwirtschaftsverband und die Urner Sägereibetriebe als Partner ins Projekt miteingebunden. Verfeuert wird Grünholz und Sägereirestholz, das anderweitig nicht mehr verwendet werden kann. Der zusätzliche Brennholzbedarf ist beim Urner Waldwirtschaftsverband höchst willkommen. Wurde doch bisher aufgrund der geringen Nachfrage in den Urner Wäldern zu wenig Holz abtransportiert, was wiederum zu einer Überalterung der Wälder führte. Das Holzheizwerk in Schattdorf löst dieses Problem, generiert willkommene Einkünfte und sichert zudem Arbeitsplätze in der Region. «Trotz unseres unternehmerischen Risikos sind die Investitionen von rund 4,5 Millionen Franken sicher gut angelegtes Geld», ist sich der Mitinhaber der Öko Energie AG Gotthard, Othmar Zgraggen, heute sicher. Strahlt über den Kanton hinaus Stolz sein können die Betreiber des Schattdorfer Holzheizwerks auch auf ihre Umweltbilanz. «Die Luftreinhalteverordnung schreibt 20 Milligramm Feinstaubteile pro Kubikmeter Luft vor – wir emittieren mit unserer Anlage gerade noch 10 Milligramm», verrät Othmar Zgraggen. Erreicht wird dieser vorbildliche Wert dank ausgeklügelter Filtertechnologie und der hohen Betriebstemperatur des Ofens. Mit dem 3-Megawatt-Kessel wird in Form von Dampf insgesamt 12`500 Megawattstunden Nutzenergie pro Jahr erzeugt. «Dies würde ausreichen, um rund 700 Einfamilienhäuser pro Jahr mit Heizwärme zu versorgen», veranschaulicht Othmar Zgraggen die Dimensionen. Von dieser Grössenordnung ist auch der Leiter Operations Europe bei Dätwyler Rubber, Alois Gisler, beeindruckt: «Das Holzheizwerk Uri hat Modellcharakter und dürfte weit über die Kantonsgrenzen auf Beachtung stossen.» Damit können rund drei Viertel des Wärmebedarfs von Dätwyler Rubber und Ruag Land Systems abgedeckt werden – der Rest wird weiterhin durch die bestehende Ölheizung eingespiesen. Für den Leiter Real Estate bei Ruag Land Systems, Ruedi Müller, ist das ein enormer Fortschritt: «Der hohe Ölpreis sowie die Einführung der CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe machen diesen Umstieg auf Brennholz inte­ressant.» Zukunftsträchtiges Standbein Kein Wunder also, dass die Öko Energie AG bereits an weiteren Projekten herumstudiert. Bis gestern waren die drei Initianten – Othmar Zgraggen, Simon Zgraggen und Lukas Wyrsch – vollumfänglich mit dem Holzheizwerk Uri in Schattdorf beschäftigt. Jetzt aber nach dessen Eröffnung haben sie vermehrt Zeit, sich neuen Ideen zu widmen. «Wir haben sicher noch den einen oder anderen Pfeil im Köcher», verspricht Othmar Zgraggen verheissungsvoll. Der diplomierte Landwirt konnte sich mit der ökologischen Energiegewinnung, neben dem Agrobereich und dem Transportgeschäft der Zgraggen AG, ein drittes, zukunftsträchtiges Standbein schaffen. Am Samstag, 25. Oktober, ist die Urner Bevölkerung zwischen 10.00 und 16.00 Uhr eingeladen, das neue Holzheizwerk Uri im Industriegebiet Schattdorf zu besichtigen.
Quellen / Literatur: UW 84, 25.10.2008

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.09.2021