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Die katholischen Kirchgemeinden in Uri

Flüelen
  
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Kirchgemeinde Flüelen
  
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Eine Kapelle bestand in Flüelen bereits um 1360 als Tochterkapelle von Altdorf. Die Kirchenweihe wurde im späten 15. Jahrhundert am Georgstag (23. April) gefeiert. Später gesellte sich noch der Schiffahrtsheilige Nikolaus dazu. 1503 stifteten die Dorfleute von Flüelen eine «ewige Messe» unter Wahrung der Rechte und Ansprüche der Kirche von Altdorf. Die Kaplaneipfründe konnte im 16. Jahrhundert jedoch nur lückenhaft besetzt werden. Mit der Erweiterung der Kirche von 1520 wurde das Fest der Kirchweihe auf den Sonntag nach Auffahrt festgesetzt. 1605 kamen die Flüeler der Ablösung von Altdorf einen weiteren Schritt näher: an Sonn- und gewissen Feiertagen mussten sie nicht mehr nach Altdorf zur Messe. 1623 wird die Magnusbruderschaft errichtet.

1664 konnte die Pfarrkirche eingeweiht werden. Die Kirchweihe wurde auf den Sonntag nach der Oktav von Martini verlegt.
Am 31. März 1665 erfolgte die Abkurung Flüelens von Altdorf. Erster Pfarrer wurde Martin Meyer aus Schwaben. Bald nach der Einweihung der neuen Kirche (1664) wurde auch die Stelle eines Pfarrhelfers geschaffen, der die Frühmesse für die über den Gotthardpass Reisenden zu lesen hatte. 1671 wurde die Rosenkranzbruderschaft eingeführt. 1713 kaufte sich Flüelen mit 800 Gulden von den noch bestehenden jährlichen Entschädigungspflichten an Altdorf los. 1724 wurde die Namen-Jesu-Bruderschaft errichtet.
1520 Sonntag nach Auffahrt

1664 Sonntag nach der Oktav von Martini (19. November)
1912 Letzter Sonntag im September

  
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PFARREIEN DER KIRCHGEMEINDE

Pfarrei Flüelen 1665   Abkurung von Altdorf

PRÄSIDIUM DER KIRCHGEMEINDE

Amtszeit Name / Vorname (J) Alter Wahl Amtsdauer
1957 - 1960 Muheim Julius (1899), Flüelen 57.5 4.0
1961 - 1962 Poletti Franz (1897), Flüelen 63.5 2.0
1971 - 1972 Diethelm Hans (1914), Flüelen 56.5 2.0
1973 - 1974 Ziegler Karl (1917), Flüelen 55.5 2.0
1977 - 1982 Volken Alois (1934), Flüelen 42.6 6.0
1985 - 1992 Niederberger Remigi (1930), Flüelen 54.1 8.0
1993 - 2002 Eggimann Ulrich (1943), Flüelen 49.4 10.0
2003 - 2007 Tresch Markus (1964), Flüelen 38.5 5.0
2008 - 2011 Schuler Peter (1958), Flüelen 49.5 4.0

EREIGNISSE IN DER KIRCHGEMEINDE / PFARREI

1503  / Donnerstag, 15. Oktober 1503
Ewige Messe für die St.-Jörgen-Kapelle
Die Dorfleute zu Flüelen treten zusammen und stiften mit Hilfe von Wohltätern unter Zustimmung des Pfarrers und der Kirchgenossen von Altdorf an der St. Jörgen-Kapelle («sant Jergen Cappell») in Flüelen eine ewige Messe. Der erste bekannte Kaplan war Othmar Uttiner (+ um 1520-1525). Die Kaplanei Stiftung war besonders gefördert worden durch Andreas von Beroldingen und seinem Sohn Josue. Es sind bei der Stiftung anwesend: von Flüelen: Uli Bomatter, Peter Grüniger, Klaus Teiler und Klaus Kretz; von Altdorf: Kirchherr Anselm Graf, Ammann Beroldinger, Ammann Indergass, Vogt Muheim, Vogt Schüeli, Vogt Zebnet. Die Stiftungsurkunde besiegelt Landammann Walter Imhof.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 163; Quellen, Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 79 f.
     
1520  / Mittwoch, 6. Oktober 1520
Filialkapelle in Flüelen eingeweiht
Melchior Fattlin, der Konstanzer Weihbischof, weiht die Kapelle von Flüelen zu Ehren Mariens mit drei Altären «von neuem» - eine Formulierung, die eher auf eine Erweiterung denn auf einen Neubau deutet. Die Kirchweihe wird auf Sonntag nach Auffahrt festgesetzt.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S. 172; Quellen, Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 79 f.
     
1664  / Sonntag, 9. März 1664
Abkurungsgesuch der Flüeler Kirche
Gestützt auf eine Übereinkunft mit dem Dorfvogt und der Dorfgemeinde von Altdorf, stellt Flüelen ein Abkurungsgesuch.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 80 f.
     
1664  / Sonntag, 16. November 1664
Einweihung der Kirche St. Georg in Flüelen
In Flüelen findet die Einweihung der Kirche St. Georg mit vier Altären durch den päpstlichen Nuntius Friedrich Borromäus statt, welcher das Kirchweihfest auf den Sonntag nach der Oktav von St. Martin festsetzt.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 169; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 80 f.
     
1665  / Dienstag, 31. März 1665
Lostrennung Flüelens von Altdorf
Joseph ab Ach, Generalvikar des Konstanzer Bischofs Franz Johann, vollzieht die Abkurung Flüelens von Altdorf. Erster Pfarrer wird Martin Meyer aus Schwaben. Flüelen ist nun berechtigt eine eigene Kirche mit Taufstein und Friedhof zu errichten.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 2, S. 133; Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 80 f.
     
1665  / Dienstag, 31. März 1665
Flüelen darf eigene Kirche mit Friedhof und Taufstein errichten
Uri ersucht Obwalden um eine Scheibenschenkung in die «neu und ansehnlich» erbaute Kirche des «Fleckhens Flüelen».
Uri ersucht Obwalden um Scheibenschenkung für Kirche in Flüelen
     
1843  / Donnerstag, 10. August 1843
Die Aussenrenovation der Kirche Flüelen ist abgeschlossen
Maurermeister Joseph A. Tscholl aus dem Montafon kann als Abschluss der Aussenrenovation das Kreuz aufstecken. Die Gesamtkosten betragen 1181 Gulden. Die Maurerarbeit leistete Johann Grass, Altdorf, als Zimmermann wurde Jakob Joseph Gisler, Schattdorf, zugezogen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler, Bd. 2, S. 80 f.
     
2015  / Sonntag, 20. September 2015
Gelungener Gottesdienst zum Jubiläum
Pfarrer Notker Bärtsch freute sich, zum Hauptfest der Jubiläumsfeierlichkeiten «350 Jahre Pfarrei Flüelen» zahlreiche Pfarreiangehörige von Flüelen, Sisikon und Umgebung zu begrüssen. Notker Bärtsch startet den Gottesdienst mit dem ersten Taufbuch der Pfarrei Flüelen aus dem Jahr 1665. Obwohl Flüelen damals nur 270 Einwohner zählte, vertraute man Gott und der Zukunft und kurte sich mit grossem finanziellem Opfer von der Mutterkirche Altdorf ab. Generalvikar Martin Kopp leitet den würdigen Gottesdienst, und der Kirchenchor Flüelen überzeugtemit der «Choral-Messe» von Charles Gounod.
UW 74, 23.09.2015, S. 22.
     
2018  / Mittwoch, 1. August 2018
Patres übernehmen Pfarradministration in Flüelen und Sisikon |
Pater Damian Weber übernimmt per 1. August die Pfarradministration der Kirchgemeinden Flüelen und Sisikon. Ihm zur Seite steht als Vikar Pater Alistair Gogodo aus Simbabwe. Pater Alistair lebt seit 2016 bei den Mariannhillern in Altdorf und ist als Teil der Gemeinschaft auch in der Seelsorge tätig. Pater Damian Weber wurde 1942 geboren und ist Bürger von Bonaduz (GR). Er besuchte die Missionsschule St. Josef in Altdorf und machte 1963 die Matura im Kollegi Altdorf. Nach dem Noviziat studierte er Philosophie und Theologie in Würzburg (D), abgeschlossen mit einem Lizenziat. Nach der Priesterweihe in Chur 1969 folgten Spezialstudien in Detroit (USA) und dann 14 Jahre Missionseinsatz in Mariannhill, Südafrika. 1984 kam er zurück in die Schweiz für «Mission in der Heimat». 1991 wurde er zum Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke Missio in der Schweiz ernannt (bis 2001). Es folgte eine kurze Zeit als Provinzial der Mariannhiller in der Schweiz und dann die Wahl ins Leitungsteam der Kongregation mit Sitz in Rom (2004–2016). Seit November 2016 ist er wieder Mitglied der Gemeinschaft im Missionshaus St. Josef, Altdorf. Pater Alistair Gogodo wurde 1987 in Beit Bridge geboren und wuchs in Bulawayo, Simbabwe, auf. Dort besuchte er eine christliche Oberschule. Im Februar 2008 machte er seine erste Profess im Kloster Mariannhill in Südafrika. Dann folgten das Philosophische und Theologische Studium im Theologischen Institut St. Joseph in Pietermaritzburg. Das ewige Gelübde legte er 2013 in Bulawayo ab. Während seiner Zeit in Pietermaritzburg arbeitete er mit jungen Leuten zusammen. Danach kehrte er nach Simbabwe zurück und arbeitete ein Jahr lang als Lehrer in Buchhaltung und Business Management. Danach arbeitete er im Sekretariat der Provinz. 2016 kam er auf Wunsch seiner Mitbrüder nach Altdorf. Die Generalleitung hat ihn inzwischen offiziell in die Schweiz versetzt.
UW 14 21.2.2018, S. 5.
     

 
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 3.1.2019