Finken & Ammern
Die Finken (Fringillidae) sind eine artenreiche Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel (rund 200 Arten).
Finken sind kleine bis mittelgrosse Vögel von 9 bis 26 cm Länge. Sie besitzen einen kräftigen, meistens kegelförmigen Schnabel, der bei den «Kernbeissern» sehr gross ist. Auffällig sind die Schnäbel der Kreuzschnäbel (Loxia), deren Spitzen überkreuzt sind. Alle Arten haben 12 Schwanzfedern und 9 Schwungfedern. Das Schwanzende ist meistens eingekerbt.
Die Färbung des Gefieders variiert innerhalb der Familie stark. Die Bandbreite reicht von unauffällig grauen, grünlichen oder bräunlichen Vögeln bis zu Arten mit auffällig gelben, roten oder blauen Gefiederpartien, wie etwa beim Gimpel. Bei vielen Arten sind die Männchen auffälliger gefärbt als die Weibchen. Bei einigen ist das Winterkleid schlichter als das Brutkleid, oder der Schnabel ist im Winter heller, so etwa beim Kernbeisser.
Finken sind mit natürlichen Vorkommen fast weltweit verbreitet. In Europa gibt es nur 20 Arten aus 8 Gattungen.
Die Finken besiedeln eine Vielzahl von Waldtypen, wie Nadelwälder, Laubwälder sowie Waldränder und -lichtungen. Zahlreiche Arten bevorzugen eine offene Landschaft mit Bäumen und Gebüschen, wie sie in der Kulturlandschaft, etwa in Parks und Gärten, vorkommt.
Finken ernähren sich hauptsächlich von Samen, Früchten und Knospen. Der Kernbeisser knackt mit seinem grossen Schnabel sogar Kirschkerne auf. Die Kreuzschnäbel sind durch die Form ihres Schnabels darauf spezialisiert, Samen aus den Zapfen von Nadelbäumen zu holen. In der Brutzeit werden von manchen Arten auch Insekten, Spinnen und sogar Regenwürmer erbeutet und vor allem an die Jungvögel verfüttert.
Die meisten Arten sind Standvögel oder sie verlassen im Winter nur die nördlichsten Teile ihres Brutgebiets, nur wenige Arten ziehen aus ihrem gesamten Brutgebiet fort.
Ausserhalb der Brutzeit schliessen sich viele Arten zu grossen Gruppen zusammen.
Der Flug ist meistens hüpfend, bei einigen Arten auch wellenförmig. Durchschnittlich werden Finken zwei bis drei Jahre alt.
Die Männchen tragen in der Brutzeit ihren zur Revierabgrenzung dienenden Gesang vor.
Die napfförmigen Nester werden vorwiegend vom Weibchen, meistens auf Bäumen oder in Sträuchern, gebaut. Die Jungvögel werden von beiden Eltern gefüttert.
Jagd:
Die Jagd auf Singvögel war früher weit weitverbreitet. 1856 wurden die Finken unter Schutz gestellt. Einzig im Oktober und November war das Fangen und Schiessen noch erlaubt.
Literatur:
www.wikipedia.de (2029); www.vogelwarte.ch (2019); www.fauna-uri.ch (2019).
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Buchfink
Familie:
Finken
Merkmale:
Kopf und Hals graublau, Brust und Wangen rosa, Rücken braun (M); oben graubraun und unterseits hellbeige gefärbt (W); weisse Flügelbinden und Schwanzkanten;
Zugverhalten:
Standvogel und Kurzstreckenzieher.
Status UR / CH:
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Distelfink, Stieglitz
Familie:
Finken
Merkmale:
auffällig bunt mit schwarzen Flügeln; breite gelbe Flügelbinde; typische rot-weiss-schwarze Kopfzeichnung; hellbeiger Schnabel, graurosa Füsse.
Zugverhalten:
verbreiteter Jahresvogel, bis 2000 müM Standvogel und Kurzstreckenzieher.
Status UR / CH:
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Erlenzeisig, Zeisig
Familie:
Finken
Merkmale:
Spitzer Schnabel, gegabelter kurzer Schwanz; M: Stirn, Scheitel und Kinn schwarz; Hinterknopf, Nacken, Mantel Rück en und Schultern olivgrün und leicht dunkel gestrichelt; Oberschwanzdecken bräunlich, grün; Schwanzfedern schwarzbraun, grünlich gelb gesäumt; Kehle und Vorderbrust gelb; an Flanken, Bauchsaeiten und Unterschwanzdecken mit schwarzbraunen Längsstreifen; auffällig gelbe Flügelbinde; Schnael gräulichbraun; Füsse bräunlich; W: nur wenig Gelb, kein Schwarz an Scheitel und Kinn.
Zugverhalten:
besideln Nadelwälder zwischen 1000 und 2000 müM; Standvogel und Kurzstreckenzieher
Status UR / CH:
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Girlitz
Familie:
Finken
Merkmale:
Gräulich brauner Schnabel stumpf und kegelförmig, Schwanz relativ lang; M: Stirn, Überaugenstreif, Nacken- und Halsseiten, Kinn, Kehle und Brust gelb; Scheitel, Nacken, Mantel, Rücken, Schulterfedern grünlich braungrau und dunkel gestrichelt; Flanken, Bauch und Unterschwanzdecken weisslich. Brustseiten und Flanken mit dunkelbraunen Streifen; Bürzel auffällig hellgelb; Füsse rötlich dunkelbraun; W: ähnlich Männchen, düsterer gefärbt
Zugverhalten:
Bis etwa 600 müM, in den Alpen steigt er auch höher, vor allem an Südhängen; Standvogel und Kurzstreckenzieher; überwintert in milden Lagen.
Status UR / CH:
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Grünfink
Familie:
Finken
Merkmale:
Oberkopf und Oberseite dunkel olivgrün; Kopfseiten grsu; Bürzel gelbgrün; Schwanzfedern gelblich; Brust und Bauch gelbgrün; gelbe Aussenfahnen (M); matter, unscheinbarer und insgesamt brauner und grauer gefärbt; weniger gelb auf Armschwingen.
Zugverhalten:
häufiger Jahresvogel bis 1500 müM; Standvogel und Kurzstreckenzieher
Status UR / CH:
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Kernbeisser
Familie:
Finken
Merkmale:
Grosser, kräftiger und grossköpfiger Vogel mit gewaltigem, kegelförmigem Schnabel und kurzem Schwanz. Oberseite rotbraun, Unterseite pfirsichrot; Kehlfleck und Flügel schwarz mit weissen Schulterflecken; weisse Zeichnung an Flügeln und Schwanz; mächtige Schnabel blaugrau (SO), gelb (WI).
Zugverhalten:
Standvogel und Kurzstreckenzieher; Höhengrenze bei 1300 müM
Status UR / CH:
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Bergfink
Familie:
Finken
Merkmale:
Bürzel weiss; beim Männchen Brust und Schulterfleck orangefarben, Kopf und Oberseite im Sommer schwarzglänzend, im Winter braun gesprenkelt; das Weibchen ist oben mattbraun.
Zugverhalten:
regelmässiger, häufiger Durchzügler und Wintergast
Status UR / CH:
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WEITERE FINKEN UND AMMERN
Goldammer
Familie:
Ammern
Merkmale:
M: in der Brutzeit gelbes Prachtkleid, leuchtend gelber Kopf mit wenigen bräunlichen Streifen, gelbe Unterseite mit rötlicher Brust und bräunlich-grauen Flügeldecken; Körperoberseite braun mit dunkleren Längsstreifen, der Bürzel ist zimtbraun. W: unschheinbarer grünbraun gefärbt, mit gelben Tendenzen an Kehle und Unterseite. Im Schlichtkleid ähneln die Männchen den Weibchen.
Zugverhalten:
Standvogel und Kuzstreckenzieher; bis auf 1500-1800 müM.
Status UR / CH:
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Grauammer
Familie:
Ammern
Merkmale:
gestreiftes, eintönig braunes Gefieder; plumper Kopf und blasser Schnabel; mittellanger Schwanz ohne Weiss; beide Geschlechter gleich.
Zugverhalten:
Standvogel und Kurzstreckenzieher
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Ortolan
Familie:
Ammern
Merkmale:
graugrüner Kopf, gelbe Kehle und Augenring, zimtbraune Unterseite, rötlichbraunen Schnabel; Weibchen heller, Brust dunkel gestrichelt.
Zugverhalten:
seltener Brutvogel; spärlicher Langstreckenzieher (afrikanische Winterquartiere)
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Rohrammer
Familie:
Ammern
Merkmale:
M: Brutkleid Kopf und Kehle schwarz, Nackenband weiss, Rücken dunkelbraun gestreift, Bürzel gräulich, Unterseite gräulich-hell; im Winter ist die Kopfzeichnung verdeckt; W: braun gestreift mit schwarzweissem Bartstreif, Unterseite heller.
Zugverhalten:
häufiger Brutvogel und Durchzügler (Kurzstreckenzieher), spärlicher Wintergast
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Schneeammer
Familie:
Ammern
Merkmale:
M: Brutkleid (hierzulande nicht zu sehen), rein weisser Kopf und schwarzer Mantel; W: graubrauner Kopf und braun gemusterter Mantel. Im Ruhekleid wirkt sie schmutzig mit der rostig-gelbbraunen Färbung der Brust- und Halsseiten und dem gelbbraun gestreiften schwarzen Mantel. Im Gegensatz zum Sommer ist der Schnabel strohgelb mit dunkler Spitze. Im Flug grosses weisses Flügelfeld.
Zugverhalten:
regelmässiger, seltener Durchzügler und Wintergast
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Zaunammer
Familie:
Ammern
Merkmale:
Rücken braun, Unterseite gelb; M: schwarze Kehle und schwarzrn Augenstreif, grauer Scheitel und graugrünes Brustband; W: olivbrauner Bürzel.
Zugverhalten:
Standvogel, egelmässiger, spärlicher Brutvogel, Durchzügler und Wintergast
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Zippammer
Familie:
Ammern
Merkmale:
Hellgrau des Kopfes und der Brust; restliches Gefieder rotbraun; mit sehr ausgeprägten (M), und weniger lebhaft getönten schwarzen Streifen (W).
Zugverhalten:
Standvogel, Durchzügler (Kurzstreckenzieher) und Wintergast
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Birkenzeisig
Familie:
Finken
Merkmale:
Gefieder braun gestreift; rote Stirn und schwarzes Kinn; M: im Sommer Brust und Bürzel rosarot; W: eher schwächer; feiner, beiger Schnabel.
Zugverhalten:
Standvogel und Kurzstreckenzieher, spärlicher Wintergast
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Fichtenkreuzschnabel
Familie:
Finken
Merkmale:
Schnabelspitzen überkreuzt; M: karminrot; W: gelbgrün; Jungvögel bräunlich mit stark längsgefleckter Vorderseite; in jedem Kleid dunkelbrauner Flügel und Schwanz.
Zugverhalten:
häufiger Brutvogel, Durchzügler (Kurzstreckenzieher) und Wintergast
Status UR / CH:
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Gimpel, Dompfaff
Familie:
Finken
Merkmale:
schwarze Kopfkappe; rosarote Brust; grauer Rücken; weisser Bürzel, W: in den Farben weniger leuchtend, an der Vorderseite rötlichgrau; Jungvögel ohne schwarze Kapuze.
Zugverhalten:
Standvogel und Kurzstreckenzieher
Status UR / CH:
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Hänfling, Bluthänfling
Familie:
Finken
Merkmale:
kastanienbrauner Rücken; weisse Flügelbinden; gegabelter Schwanz mit weissen Kanten; M: Scheitel und Brust sind im Sommer karminrot; W: schlichter in den Farben, an der Vorderseite gestreift.
Zugverhalten:
Standvogel und Kurzstreckenzieher
Status UR / CH:
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Karmingimpel
Familie:
Finken
Merkmale:
dickschnäbligl; M: an Kopf, Kehle, Brust und Bürzel auffällig karminrot; W: sind schlicht braunoliv gefärbt; Flügel mit zwei hellen Binden.
Zugverhalten:
Langstreckenzieher
Status UR / CH:
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Schneesperling, Schneefink
Familie:
Finken
Merkmale:
gross und kräftig; schwarz-weiss; brauner Rücken; Schwanz aussen weiss, innere Federn schwarz; grauer Kopf, zur Brutzeit schwarzer Schnabel; M: schwarze Kehle; W: matter gefärbt.
Zugverhalten:
Standvogel und Kurzstreckenzieher
Status UR / CH:
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Zitronengirlitz, Zitronenzeisig
Familie:
Finken
Merkmale:
überwiegend grün-gelb; Nacken und Halsseiten aschgrau; Bürzel gelb; W: sind matter gefärbt und haben einen deutlich gestreiften Rücke.
Zugverhalten:
Standvogel und Kurzstreckenzieher; Durchzügler, spärlicher Wintergast
Status UR / CH:
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SAGEN- UND MÄRCHENHAFTES ZU FINKEN & AMMERN
Finken & Ammern haben keinen Auftritt in der Urner Sage.
EREIGNISSE MIT FINKEN & AMMERN
1856
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Mittwoch, 29. Oktober 1856
Ein Teil der Singvögel wird geschützt
Der Landrat erlässt die «Verordnung gegen schädliche Thiere und Vögel» und setzt für die Erlegung von gewissen Vögeln und Tieren Abschussprämien fest: Geier (5 Franken), Habicht und Sperber (je 1 Franken), Fischreiher (1 Franken), Kuckuck (50 Rappen), «Fleischraben» (50 Rappen), Elster (20 Rappen) sowie für den Rotgimpel (7 Rappen). Prämien sind auch für den Fischotter (4 Franken) und den Iltis (1 Franken).
Die Gebühr kann auf Vorweisung des toten Tieres beim Kantonssäckelamt bezogen werden. Die vorgewiesenen Tiere sind durch das Abschneiden eines Fusses zu bezeichnen. Die Tiere dürfen mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage auch zu verbotener Zeit geschossen werden.
Um hingegen dem Raupenschaden an Obst- und Feldbäumen entgegen zu wirken wird verordnet, dass es verboten ist, jede Art Meisen, Stelzen, Finken, Rothkehlchen, Rothschwänzchen («Rötheli») und kleinere Singvögel überhaupt auf jegliche Art zu fangen oder zu töten, im Frühjahr oder im Sommer ihre Nester zu zerstören und deren Eier oder Junge auszunehmen, bei einer Busse von 3 ½ - 10 Franken. Einzig im Oktober und November ist das Fangen und Schiessen der kleineren Singvögel erlaubt.
Abl UR 1856, S. 205 f.
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VOGELCLANS
ZUGVERHALTEN
STATUS UR / CH
VÖGEL IN URI
Vögel, die gemäss Liste von
www.fauna-uri.ch in Uri nachgewiesen werden konnten.
VOGELINFORMATIONEN
Auf der Webseite der Vogelwarte Sempach finden sich alle Angaben
zu den einzelnen Vögeln.
>
www.vogelwarte.ch
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