Register der Volksfrömmigkeit
Dreikönigswasser
Das Dreikönigswasser war das am Dreikönigstag (6. Januar) im Gottesdienst geweihte Wasser.
Im einst heimlich verbreiteten magischen Büchlein «Der wahre Geistliche Schild» spielten die heiligen Drei Könige und alles, was mit ihnen zusammenhing, wie ihre bekannte Inschrift C+M+B und das an ihrem Festtag gesegnete Wasser, eine wichtige Rolle. Es erinnerte nicht nur an den Besuch der Magier aus dem Morgenland, sondern auch an die Taufe Jesu im Jordan und an das Weinwunder zu Kanaa.
Die Gläubigen wurden mit dem gesegneten Wasser besprengt und nahmen davon mit nach Hause. Als Weihwasser kam es besonders zum Einsatz, wenn gespenstische oder hexische Kräfte vermutet wurden oder ein besonderer Schutz vor unbekannten Mächten gesucht war (z. B. bei einer Geburt oder bei Krankheit). Bei Gewittern wurde es gegen Blitzschlag aus dem Fenster gesprengt. Auf der Alp hing es als Teufelsabwehr in einem Fläschchen am Türrahmen der Schlafkammer.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 135; Literatur: Wunderlin Dominik, Mittel zum Heil, S. 20.
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NACHWEISE
«... Als einst seine Angehörigen am Dreiköngigstag nach Silenen gingen, um die heiligen Sakramente zu empfangen, und ein Handbräntli mitnahmen, um geweihtes Dreikönigswasser mit heimzunehmen ...»
Müller Josef, Märchen, Sagen, Schwänke, Legenden aus Uri, Nr. 193.
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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