Register der Volksfrömmigkeit
Gesundung, gesund werden
Weil die Krankheit in den Augen des Volkes eine Strafe Gottes war, kam als Anlaufstelle häufig zuerst der Pfarrer und als Therapie Beten und Busse in Frage. Hilfe erflehte man vor allem von den Heiligen. Unter ihnen gab es eigentliche Krankheitspatrone. Es waren gewissermassen Spezialisten, deren wundertätiger Einfluss auf ein bestimmtes Leiden erprobt war. Manche hatten auch bestimmte Qualen erduldet. Von ihnen nahm man ein grösseres Verständnis an. Diese Heiligen hatten sich einst mit ähnlichen Krankheiten auseinanderzusetzen. Die heilige Appollonia litt unter Zahnschmerzen, weil ihr der Henker vor dem Feuertode die Zähne ausschlug. Der heilige Erasmus kannte sich bei Krankheiten des Unterleibes aus, weil man ihm mit einer Winde die Eingeweide aus dem Leib gespult hatte. Sankt Valentin wurde gegen die Fallsucht angerufen. Dann gab es die Vierzehn Nothelfer. Blasius war für Halsleiden, Kinderkrankheiten, Viehseuchen zuständig, Georg bei fieberhaften Krankheiten und allerlei Seuchen, Vitus bei Besessenheit, Christopherus bei Pest, Gewitter und Wassergefahr, Pantaleon bei Auszehrung, Katharina bei Migräne und Zungenkrankheiten. So wie man sich heute bei schwerer oder seltener Krankheit an mehrere Ärzte wendet, bat das Volk in ernster Lage mehrere Patrone um Hilfe. Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 230.
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NACHWEISE
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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Porträt
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