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Giritzenmoos («Girizämoos»)
   
Das Giritzenmoos war nach dem Volksglauben ein sagenhafter, abgelegener Verbannungsort alter Jungfrauen (seltener Junggesellen). Wenn eine Jungfrau die Ehelosigkeit selbst verschuldet hatte und deswegen einen mürrischen Charakter bekam, so kam sie ins Giritzenmoos, wo sie als nebelhafte Sumpfgestalt bis zur Stunde der Erlösung herumwandeln musste. Nach einem anderen Volksglauben wurde sie dort in einen Kliebitz («Giritz») verwandelt. Wer aber schuld war, wenn eine heiratswillige Person nicht heiraten konnte, musste als Ungeheuer wandeln.

Um die Wende des 19./20. Jahrhunderts wurde bei lustigen Anlässen im Kanton Uri ein Altjungfern-Lied vorgetragen. Es wurde in der Gegend von Altdorf verfasst, aber einer alten Schächentaler Jungfer in den Mund gelegt, und zwar, wie der Vers «uf Schpirigä üsä» vermuten liess, einem alten Mädchen aus Unterschächen. Im Lied, in einem Durcheinander von Hochdeutsch und Dialekt abgefasst (in Uri für Spottgedichte und Gelegenheitsgedichte üblich), erzählte eine alte Jungfer, wie sie alles probierte, selbst von einer Wallfahrtskirche zur andern ging, um einen Mann zu bekommen, weil ihr sonst das Giritzenmoos bevorstand («... mecht dah au nit ledig schtärbe, chiem suscht no is Gritzimoos …»

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 231 f. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 194.

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Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Nachweise in den Urner Sagen >
in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019