Register der Volksfrömmigkeit
Haarbild
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden abgeschnittene Haarschöpfe von Verstorbenen kunstvoll zusammengeflochten und als Haarbilder zur Erinnerung an den Toten aufbewahrt. In der Regel führten Nonnen diese Arbeit im Auftrag der Hinterbliebenen aus. Im 19. Jahrhundert übernahmen Haarkünstler oder die weiblichen Familienmitglieder der Verstorbenen diese Arbeit. Die Bilder wurden zum Andenken an die Toten an einer Wand zu Hause aufbewahrt. So konnten Hinterbliebene nicht nur durch ein Bild des Verstorbenen gedenken, sondern besassen mit den Haaren ein körperliches Stück der Persönlichkeit der geliebten Person.
Um die Wende des 19./20. Jahrhunderts war es Mode, aus den Haaren der Verstorbenen zu deren Andenken kunstvolle Geflechte in Glasstürzen herstellen zu lassen. Männer liessen sich aus den Haaren ihrer verstorbenen Gattinnen Uhrenketten flechten, Witwen trugen Halsbänder aus den Haaren ihres verstorbenen Gatten. Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 253. Literatur: Häner Flavio, Haarbilder, S. 105; Kaiser Lothar Emanuel, Zeichen religiöser Volkskultur, S. 33.
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NACHWEISE
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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> Walter Bär im
Porträt
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in Arbeit
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