Register der Volksfrömmigkeit
Hase - ein Fruchtbarkeitssymbol
Der Hase galt als Fruchtbarkeitssymbol. Er wurde auch mit Hexen in Verbindung gebracht.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 258 ff. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 210.
|
NACHWEISE
«... uff nes Hasli gschossä und häig's troffä. Und d'rnah, wo-nn-ers häig wellä ga nä, syg äsoo äs Schlunggi-wybervelchli da glägä stad'm Hasli und häig i dä Haarä kratzet.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1429.
-------------------------
|
«Am selben Augenblick läuft aber hinkend und wackelnd ein dreibeiniger Hase an der Hütte vorüber ... Nun kehrt der enttäuschte Verfolger in die Hütte zurück, trifft aber zu seinem Schrecken den Freund tot im Riedhalm hängend.»
«Da kam aber ein Hase gesprungen, und der Aufpasser lief ihm nach, aber erwischte ihn nicht. Er vergass unterdessen seinen Kameraden im Strick und traf ihn tot an, als er von der vergeblichen Jagd zurückkehrte.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1250 h
-------------------------
|
«Er schoss auf ihn, ein-, zwei-, dreimal. Aber der Hase verrodete sich nicht. Da heig äs chennä chlepfä, wie's heig wellä. Jetzt wurde es dem Jäger doch unheimlich, und er machte kehrt und marschierte heim. Als er noch einmal zurückschaute, war das Tier noch auf dem nämlichen Fleck und schaute ihm unverwandt nach. Dieses Erlebnis genügte, um dem Isentaler die Sonntagsjägerei zu verleiden.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1533.
-------------------------
|
«In einem Tälchen beim Sackberg in Erstfeld hauste ein Gespenst. Endlich liessen sie den Pfarrer kommen, es zu bannen. Er nahm Buch und Stola zur Hand und befahl zwei starken Männern, ihn fest zu halten, und sagte, es werde dann ein weisser Hase kommen, aber sie sollten nicht erschrecken, das Tier laufen lassen und nur ihn, den Pfarrer, recht fest halten.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 605 1.
-------------------------
|
«Als einst ein Seelisberger Bauer mit seinem Vieh gegen Volligen fuhr, schoss ein weisser Hase aus einem Gebüsch an der Strasse hervor. Das Vieh erschrak und lief auseinander, und mehrere Stücke kamen um.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 605 2.
-------------------------
|
|
VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
>
pdf-Format
> Walter Bär im
Porträt
Das Werk von Walter Bär ist im URIkon bereits als pdf-Formular
vorhanden und kann heruntergeladen werden.
>
pdf-Formular
Zusätzlich werden die einzelnen Themen in die Datenbank des
URIkon eingelesen und können dann von verschiedenen Sachgebieten
eingelesen werden. Die einzelnen Themen werden laufend mit
Bildern ergänzt.
Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen
>
in Arbeit
|