Register der Volksfrömmigkeit
Die Katze in der Sage
Man glaubte, dass denjenigen, der ein neu errichtetes Gebäude als Erster betrat, ein Unglück treffen würde, d. h., der Teufel holte sich die Seele dessen Person. Mit einem Opfer wollte man die zukünftigen Bewohner schützen. Man liess deshalb zuerst eine Katze ins Haus und sperrte sie ein, bis sie verhungert war. Dieses Opfer hatte nun den Fluch auf sich gezogen. Damit war das Haus geweiht, vom Bösen geschützt. Dem gleichen Gedanken galt der Brauch, bei einer neu erstellten Brücke zuerst ein Tier über das Bauwerk zu jagen. Dank diesem Ritual entstanden die Teufelsbrückensagen.
Die Hexe erschien oft als Katze. Wem eine schwarze Katze über den Weg lief, dem stand ein Unglück bevor. Schwarzen Katzen war nachts nicht zu trauen. Weichten sie nicht aus dem Weg, war es besser, selber auszuweichen. Gab man solchen Tieren einen Fusstritt, bekam man leicht ein geschwollenes Bein. Oft erschien das Toggäli in Katzengestalt.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 327 f. Literatur: Niederberger Hanspeter, Hirtler Christof, S. 30; Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 258 f.; Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 526 bis 542.
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NACHWEISE
«Wiä-n-ich aber das Chrytz gmacht ha, isch diä cheibä Chatz niänä meh gsy. – Jä, gregiärt het mi diä dersälb Abed scho! – Hm, das het mä-n-eisster gseit, der d'Nacht syg keiner Chatz nytt z'trüwä.»
«Jä, mä seit susch: »D'r d'Nacht sind all Chatzä-n-alt Häxä!»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 247 und 251.
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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Porträt
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in Arbeit
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