Register der Volksfrömmigkeit
Tiere künden den Tod
Gewisse Tiere wie Hunde, weisse Pferde sowie Raben konnten durch ihre Anwesenheit den Tod von Menschen voraussagen. Auch wenn der Holzwurm sich im Gebälk bemerkbar machte, konnte dies gedeutet werden -positiv, dass es schönes Wetter geben werde, negativ, dass im Hause bald jemand stirbt.
Autor: Rolf Gisler-Jauch (www.urikon.ch); Quellen: Müller: Sagen auch Uri.
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NACHWEISE
«D'Wigglä-n-isch ä Totävogel. Der Kranke selber, dessen Tod sie ankündet, hört sie nicht, aber seine Angehörigen und Wärter. Mä soll-si nid üsantärä (nachmachen)!»
«Einst kamen ein Nachthüri, eine Wiggle und ein Geissbeebi (Eine Kautzart mit meckerndem Geschrei. Im Tessin: Cavra salvadica) miteinander nachts schreiend das Kummettal in Attinghausen heruntergeflogen und liessen sich zuletzt auf einem Nussbaum nieder. Am folgenden Tage verunglückte der Besitzer jenes Nussbaumes beim Holzen, und tot brachten sie ihn durch das Kummettal herunter.»
«Da ertönte der Schrei einer Wiggle auf dem Nussbaum vor dem Hause ... Der Nachtvogel kam geflogen und lärmte nun direkt vor dem Fenster und war in jener Nacht gar nicht zu vertreiben. Wenige Tage später war eines jener zwei Mädchen eine Leiche. Die Wiggle hat seinen Tod angekündigt.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 613, 623.
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«... hörte der Mann in der Heiligen Nacht dem Gespräche der Haustiere im Stalle zu und vernahm hier, dass er am folgenden Tage von einem Steine werde erschlagen werden. „Wo eim d'r Tod g'grächet isch, da erggaht-men-em nitt,“ sagt man fast sprichwörtlich.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 617 4.
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«Wenn der Holzwurm, in der Göscheneralp „Totänührli“ genannt, in den Wänden sich hören lässt, sagt das Volk: „Ds Toggäli tängelet,“ und allgemein heisst es, es gäbe dann schönes Wetter. Viele halten es für ein Zeichen, dass bald eine nahestehende Person sterben werde.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 268.
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«Wenn der Holzwurm, in der Göscheneralp „Totänührli“ genannt, in den Wänden sich hören lässt, sagt das Volk: „Ds Toggäli tängelet,“ und allgemein heisst es, es gäbe dann schönes Wetter. Viele halten es für ein Zeichen, dass bald eine nahestehende Person sterben werde.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 268.
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«Wenn er (der Hohnegg-Hund) wanderte, wusste man, dass es bald ein Unglück oder einen Todfall geben werde.»
«Ein grosser schwarzer Hund begegnete eines Abends dem Ratsherr aus Meien auf der Fehdenbrücke, als er von Altdorf her aus dem Rate kam, und wie er daheim anlangte, da war etwa vor einer Stunde seine Frau gestorben.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 502 b, 515.
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«Damals hatten die Leute im Holzerberg einen merkwürdig klugen Hund; der hat alles voraus kundgetan, was sich weit und breit ereignete, manchen Todesfall, manches Unglück zum Voraus angezeigt.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 747 1.
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«Das Volk glaubt von ihnen (den Raben), dass sie Todesfälle unte dem Vieh voraussehen.»
Müller Josef, Märchen, Sagen, Schwänke, Legenden aus Uri, Nr. 210 2.
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«Zwei weisse Rösslein sah man eine Zeitlang in einer Alp in Ursern sich tummeln. Niemand kannte sie ... Dabei verunglückte das Mädchen und rollte einen steilen Hang hinunter zutode. Und siehe! Mit zwei weissen Rösschen schaffte man die Leiche zu Tal.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 599.
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 599.
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VOKLSGLAUBEN
DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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Porträt
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